Zertifizierte Zentren in der endokrinen Chirurgie

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 Präsentation transkript:

Zertifizierte Zentren in der endokrinen Chirurgie Lev Dubovoy

Zertifizierung (Definition) Zertifizierung (von lat. „certe“ = bestimmt, gewiss, sicher und „facere“ = machen, schaffen, verfertigen) ein Verfahren, mit dessen Hilfe die Einhaltung bestimmter Anforderungen nachgewiesen wird.

Zertifizierungen gehören zum klassischen Instrumentarium von Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. 

In Deutschland gibt es 37 Zertifizierte Zentren für Schilddrüsen und Nebenschilddrüsen-/ Endokrine Chirurgie

Stufen der Zertifizierung Je nach personeller und sachlicher Ausstattung, klinischen Erfahrungen, Weiterbildungsbefugnissen und wissenschaftlicher Tätigkeit werden bei den Zertifizierungen der DGAV e.V. drei Stufen unterschieden Ein Kompetenzzentrum kann eine Abteilung werden, deren personelle und sachliche Ausstattung und Erfahrung eine qualitativ gute und, soweit vorhanden, eine leitliniengerechte Behandlung sicherstellen. Ein Referenzzentrum weist zusätzlich zu den für ein Kompetenzzentrum geltenden Bedingungen Weiterbildungsbefugnisse und wissenschaftliches Arbeiten nach. Ein Exzellenzzentrum ist eine der führenden und größten Einrichtungen in klinischer Erfahrung, personeller und sachlicher Ausstattung sowie wissenschaftlichen Arbeiten in dem jeweiligen Fachgebiet. Zusätzlich zu den Voraussetzungen, die ein Referenzzentrum erfüllt, müssen weitere Voraussetzungen vorliegen.

Merkmale der Zertifizierung Für den Bereich der Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie sind ein Kompetenz- und ein Referenzzentrum definiert. Referenz- (und Exzellenzzentren) bieten Fortbildungsveranstaltungen für Dritte an. Diese Veranstaltungen müssen von der zuständigen Ärztekammer zertifiziert sein. Ein Referenzzentrum muss pro Jahr mindestens sechs Zertifizierungspunkte vergeben können. Aber: Routinemäßige Klinikbesprechungen, deren Hauptzweck der Krankenversorgung zuzuordnen ist (z. B. Tumorkonferenzen, Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen oder Falldemonstrationen) können nicht als Fortbildungsveranstaltung gewertet werden, auch wenn die zuständige Ärztekammer solche Veranstaltungen zertifiziert hat und Fortbildungspunkte vergibt.

Einstieg in kontinuierliche Verbesserung ! Qualitätsmanagement / Audits Die kontinuierliche Überprüfung der Zentren und die Rückmeldungen aus dem Dialog mit den Auditoren machen eine stetige freiwillige Qualitätsverbesserung für das Zentrum möglich. Einstieg in kontinuierliche Verbesserung !

Aufwand der Zertifizierung Hospitationen: Referenzzentren müssen in dem zu zertifizierenden Gebiet regelmäßig Hospitationen anbieten. Wissenschaftliche Aktivitäten – Studien: Alle zertifizierten Zentren sollen an klinischen Studien teilnehmen. Referenzzentren müssen an mindestens einer registrierten Studie innerhalb von drei Jahren teilnehmen. Diese Studien müssen einem Evidenzniveau 1 - 3 entsprechen. Die Auswertung der Daten erfolgt durch das DGAV-StuDoQ (Studien-, Dokumentations- und Qualitätszentrum der DGAV e.V.); Das StuDoQ wurde mit Beginn des Jahres 2012 eingerichtet.  StuDoQ ermöglicht die chirurgische Qualitätsmessung.

Zertifizierung: Pro und Kontra Bundeärztekammer (aus den Ergebnissen der Arbeitsgruppe „Gute Zentrumszertifizierung“ der Bundesärztekammer): Es lassen sich nur wenige belastbare Studien zu positiven oder negativen Effekten von Zentren identifizieren. Die Studien sind i. d. R. nicht prospektiv und ohne Vergleichsgruppen oder tiefergehende statistischen Analysen. Meistens handelt es sich um Erfahrungsberichte in Form von Vorher-Nachher-Vergleichen nach Zentrenbildung.

Zertifizierung: Kontra - Die Versorgung in Zentren scheint teurer zu sein, als in herkömmlichen stationären Einrichtungen, ohne dass dies gegenwärtig durch die DRG-Vergütung aufgefangen werde. - Qualitätsverlust in der Breite, z. B. durch zu starke Spezialisierung einzelner Fachdisziplinen, etwa von Viszeralchirurgen - Zunahme der Wegbelastungen für die Patienten: Zentralisierung und Zugang stehen in reziprokem Verhältnis - Verschärfung des Nachwuchsmangel durch höherem Personalbedarf der Zentren

Zertifizierung: Kontra

Zertifizierung: Kontra Die anerkannten Chirurgen (die Ärzte, die in den Zentren für die Durchführung der Prozesse und die Einhaltung der Qualität verantwortlich sind) … müssen für die 3 (!) … Jahre die Teilnahme an von der zuständigen Arbeitsgemeinschaft vorgegebenen Fortbildungsmaßnahmen nachweisen. Pro Jahr müssen mindestens 16 Fortbildungspunkte auf Veranstaltungen erworben werden, deren Thematik dem betreffenden Zertifizierungsgebiet zuzuordnen ist.

Aufwand: Einzel- und Mehrfachdokumentation.

Aufwand: OP-Dokumentation

Aufwand: Nachsorgebrief:

Zertifizierung: Pro Als zentrales Argument für die Behandlung von Patienten in Zentren gilt die Spezialisierung und Erfahrung dieser Einrichtungen. Insgesamt wird in der Literatur eine höhere Effektivität der Versorgung durch Zentrenbildung mit positivem Einfluss auf das Patienten-Outcome angenommen, ohne dass dies allerdings mit hoher Evidenz nachgewiesen werden konnte.

Zertifizierung: Pro (Wallwiener et al., 2017)

Zertifizierung: Pro Entscheidungshilfe für Patienten Durch die transparente Darstellung der zertifizierten Zentren wird dem Patienten eine Entscheidungshilfe für seine Behandlungsmöglichkeiten gegeben: Dem Patienten steht ein Netzwerk von Behandlungspartnern zur Verfügung, in dem sich alle Beteiligten den Qualitätsanforderungen an das zertifizierte Zentrum verpflichtet haben. Der Patient weiß, dass mit dem Qualitätssiegel „zertifiziertes Zentrum“ hohe Behandlungsqualität gewährleistet ist.

Fazit Wir leben im Zeitalter der zertifizieren Zentren. Eine Zertifizierung bzw. Re-Zertifizierung ist mit deutliche Ressourcen verbunden Zertifiziertes Zentrum hat zahlreiche Chancen für die Qualitätsverbesserung.