Zunge, Zähne, Zahnentwicklung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Knochengewebe Grundstruktur
Advertisements

Knorpel- und Knochengewebe Knorpel Allgemein
Zahn- und Mundgesundheit in der Schwangerschaft
Nervus trigeminus (V) N. ophthalmicus Ganglion trigeminale Definition
Plexusbildung und periphere Nerven
1 NEU! 2 3.
1. Welcher Nerv innerviert diesen Muskel? NEU!
Kräfte und Momente auf angeströmte Körper.
GESICHTSCRANIUM UND AUGENHÖHLE
Stützgewebe - Knorpel- und Knochengewebe-
Apikale Parodontitis.
Parodontalen Infektionen
ZYSTEN IM KIEFER Adrienn Dobai dr..
Wirbel / Vertebrae Körper (corpus)
Fossa infratemporalis & Fossa pterygopalatina
Anatomische Grundlagen
LERNFELD 5 Endodontische Behandlungen begleiten
“Diastasen: Ursache und Behandlungsoptionen”
1.3 Membranstruktur.
Erworbene Immunität oder spezifisches Abwehrsystem.
LERNFELD 5 Endodontische Behandlungen begleiten
Endodontische Behandlungen begleiten
Nerven der oberen Extremität
Äußere weibliche Geschlechtsorgane
Ovar: Versorgung - Arterien A. ovarica - R. ovaricus der A. uterina - beide bilden: Ovarialarkade - Venen  Plexus ovaricus  V. ovarica.
„Gesunde Zähne ein Leben lang“
Regional anatomy of the lower limb
Der „neurologische“ Zahn
Prüfungsthemen Mundhöhle Gingivitis Speichel Parodontitis
INTERPRETATION DES RÖNTGENBILDES KRISZTIÁN BENEDEK CSOMÓ.
Fall 1: Indikation  Einzelzahnlücke Fall 2: Indikation  Freiendsituation Fall 3: Indikation  Schaltlücke Fall 4: Indikation  Schaltlücke & Augmentation.
Die Evolution des Fliegens
Knochen: Eigenschaften
Knochen der Vordergliedmasse
REGIONAL ANATOMY OF THE UPPER LIMB
Bindegewebe: Fasern.
Erworbene Immunität oder spezifisches Abwehrsystem.
C gebunden in organischer Substanz
Zähne, Speicheldrüsen (Anatomie, Histologie) Zahnentwicklung
11. Makroskopische Anatomie der Schlundenge, des weichen Gaumens und des Rachens. Dávid Csaba 2017.
MUNDHÖHLE, RACHEN, ÖSOPHAGUS
Das Peritoneum und die Bursa omentalis
REGIONAL ANATOMY OF THE NECK
Hirnnerven VII, IX, X Anna Németh 2013
Pericardium, Situs cordis
Külsőfül, dobhártya, hallócsontok. Dobüreg, tuba auditiva
Verdauungssystem I Dr. Németh Anna 2017.
Konsultationsvorlesung
Hirnnerven und ihre Kernen
ERREGUNGSLEITUNGSSYSTEM ANATOMISCHE GRUNDLAGEN
4. Woche 54. Zahnschliff (Nativ) Zahnentwicklung (Azan)
Der fetale Kreislauf und seine Umstellung nach der Geburt.
Entwicklung der Schlundtaschen
Hirnnerven/1: N. III, IV, V, VI, XI, XII
Oberflächen und Räume des Herzens
Gehörsystem, Hörbahn Dr. Szabó Arnold
Die Kerne der Hirnnerven
28. - Anatomie der Niere, Pelvis renalis, Harnleiter, Harnblase
ANATOMIE, HISTOLOGIE UND ENTWICKLUNG DER ZÄHNE
REGIONAL ANATOMY OF THE NECK
Hirnnerven N. III, IV, VI, VII Zentrale und periphere Parese
Knochen, Gelenke, Muskulatur, spezielle Atemmuskulatur
Hirnnerven/2: N. VII, IX, X Anna Németh 2015
DIGESTIVE SYSTEM I. ORAL CAVITY DENTITION.
Anatomische Strukturen
Schlundtaschen, -furchen und -bögen
Nervus trigeminus (V) Anna Németh 2017.
extrazellulären Matrix
 Präsentation transkript:

Zunge, Zähne, Zahnentwicklung Németh Anna 2013

Zunge (Dorsum linguae) Plicae glossoepiglotticae (med., lat.) Zunge (Dorsum linguae) Vallecula epiglottica Tonsilla palatina Radix linguae (Pars follicularis: Tonsilla lingualis) Sulcus terminalis Sulcus medianus Corpus linguae (Pars papillaris: P. filiformes, P. fungiformes, P. vallatae, P. foliatae) Apex linguae

Zunge (Facies inferior) Margo linguae Plica fimbriata Frenulum linguae Caruncula sublingualis Plica sublingualis (Gl. sublingualis)

Die Lage der Zunge Sie liegt am Mundboden; Radix linguae ist durch Muskeln befestigt, Corpus linguae ist frei beweglich.

Muskulatur der Zunge Binnenmuskeln (N. XII) Aussenmuskeln (N. XII) M. verticalis Mm. longitudinales sup. inf. M. transversus Aussenmuskeln (N. XII) M. styloglossus (nach hinten oben) M. hyoglossus (nach hinten unten) M. genioglossus (Hervor- und Herabziehen) Aponeurosis linguae Septum (Raphe) linguae

Zungenbewegungen Bei Lähmung des N. hypoglossus: die Spitze der herausgestreckten Zunge zeigt zur gelähmten Seite

Entwicklung und Innervation der Zunge Fehlbildung: Ankyloglossie N. lingualis (V/3) N. VII N. IX N. IX N. X N. X

Lymphabfluss der Zunge und der Zähne Zungenkarzinom Nll. lymph. submandibulares Nll. cervicales (profundi) Nll. submentales

Gefässe und Nerven der Zunge Chorda tympani (VII) N. lingualis (V3) N. glossopharyngeus (IX) N. hypoglossus (XII) A. lingualis

Die Zähne Arcus dentalis superior Occlusion: Schlussbiss-Stellung Corona dentis Cavitas dentis (Pulpa dentinalis) Cervix dentis Gingiva (Zahnfleisch) Radix dentis (Canalis radicis dentis) Alveolarknochen Arcus dentalis superior Foramen apicis dentis Occlusion: Schlussbiss-Stellung

Gebiss I Dentes permanentes Dentes decidui (Milchzähne) (bleibende Zähne) 2 Dentes incisivi 1 Dens caninus 2 Dentes praemolares 3 Dentes molares 2I 1C 2P 3M Dentes decidui (Milchzähne) 2 Dentes incisivi 1 Dens caninus 2 Dentes praemolares

Gebiss II

Zahnoberflächen Vestibulär (bukkal, labial); Lingual, palatal; Mesial; Distal Okklusal Cuspis bei oberen Molaren: 4 2 Cuspis vestibul. 2 Cuspis palatinalis Wurzel Bei oberen Molaren 3: 1 palatinalis, 2 buccalis Bei unteren Molaren: 2: 1 mesialis (vordere) 1 distalis (hintere)

Milchzähne und Ersatzzahnanlagen Zusatzzähne

Zahndurchbruch, Zahnwechsel Zahndurchbruch beginnt im 6-9 Monat, dauert bis 2 und halb Jahre: Milchzähne: unterer 1, oberer 1, unterer 2, oberer 2, unterer 4, oberer 4, unterer 3, oberer 3, unterer 5, oberer 5 Das Wachstum der Zahnwurzeln wird erst nach 2 Jahren abgeschlossen. Zahnwechsel beginnt im 6. Lebensjahr mit dem Durchbruch des 1 Molaren (Zusatzzahn) Wechselgebissphase (6.-12. Lebensjahr): die Wurzeln der Milchzähne werden resorbiert, die Zähne fallen aus, werden durch die bleibenden Zähne ersetzt. Die letzten 2 Zusatzzähne (2 und 3 Molaren) brechen bis 18-20 Jahren oder später durch. Vorzeitiger Verlust von Milchzähne stimuliert das Wachstum der Ersatzzähne (durch Enthemmung). Es kann zu Fehlleitung führen.

Die Struktur des Zahnes Schmelz (Enamelum, Substantia adamantina) Dentin (Dentinum, Substantia eburnea) Zement (Cementum, substantia ossea)

Zahnentwicklung I Der Zahn bildet sich aus dem EKTODERM und aus dem EKTOMESENCHYM (eingewanderte Zellen der neural Leiste) Aus Ektoderm: entsteht die Zahnleiste, woraus die Anlagen der Schmelzorgane und der Schmelz sich bilden; Aus Ektomesenchym: aus der Zahnpapilla entsteht das Dentin aus dem Zahnsäckchen entsteht das Zahnhalteapparat (Zement, Periodontium, Alveolarknochen) Vagina radicalis epithelialis (Hertwig-Epithelscheide)

Zahnentwicklung II Kappenstadium Zuerst differenzieren sich aus dem inneren Schmelzepithel die Ameloblasten (Adamantoblasten, Enameloblasten), Dann differenzieren sich die gegenüberliegenden mesenchymalen Zellen zu Odontoblasten.

Zahnentwicklung III Glockenstadium Die Odontoblasten bilden das Dentin als Prädentin (wie das Osteoid). Nach der Verkalkung des Prädentins beginnen die Ameloblasten Schmelz gegenüber dem Dentin zu synthetisieren.

Dentin Lebenslang wird von den ODONTOBLASTEN gebildet. Die Odontoblastenfortsätze (Tomessche Fasern) befinden sich in den Dentinkanälchen (Tubuli), 5 mm lang 70% Ca-Phosphat (in Form von Hydroxylapatit Kristallen) 20 % organische Substanzen (Kollagenfasern, Proteoglykane) 10 % Wasser (in den Kanälchen) Die Formen des Dentins: Manteldentin (an der Schmelz bzw. Zement-Grenze) Peritubuläres Dentin (1 um dick) Intertubuläres Dentin

Synthese des Dentins Durch konstitutive Exozytose: Prädentin (Proteine, Proteoglykane) Mineralisierung des Prädentins: (Kalzium und Phosphat enthaltige Granulen) und unterschiedliche Verkalkungsdichte (von Ebner-Linien)

Bildung des Schmelzes Enamelogenesis: Sekretionsstadium Die Ameloblasten bilden einen keilförmigen Fortsatz, Tomes-Fortsatz und sezernieren Schmelzmatrix-Proteine (Bindung von Ca2+ und PO4-Ionen zur Kristallbildung. 2. Reifungsstadium Schmelzkutikula bildet sich; Die Fortsätze bilden sich zurück Bildung des Haftepithels aus der Schmelzpulpa entsteht ein reduziertes Schmelzepithel, nur am Hals bleibt erhalten, und beim Zahndurchbruch verbindet sich mit der Gingiva: Haftepithel (durch Hemi-desmosomen mit dem Schmelz bzw. Zement verbunden ist.

Schmelz Schmelz (Enamelum) ist eine 2,3 mm dicke Schicht an der Krone, 1-1,3 mm an der seitlichen Flächen des Zahnes; Besteht aus 99 % Hydroxylapatit + 1 % organischer Substanzen (Kollagen Typ I) (Fluoridionen erhöhen die Härte und Resistenz); Bauelemente sind Schmelzprismen (5 um dicke Säulen) aus 1000 Hydroxylapatit-Kristallen; sie sind von interprismatischem Schmelz umgeben (wabenartig); Die Prismen sind radiär gestellt, erreichen die Dentinoberfläche; Bräunliche Inkrementlinien (Retzius-Linien) verlaufen schräg auf die Schmelzoberfläche (wegen des rhythmischen Wachstums der Schmelzprismen).

Zement Zement (Cementum) ist eine 0,1-0,5 mm dicke Schicht über dem Dentin am Hals und Wurzelbereich; Zementformen: Zelluläres Zement: ähnelt dem Knochen (eingemauerte Zementozyten mit Fortsätzen in feinen Zementkanälchen), am unteren Bereich der Wurzel; Azelluläres Zement: am oberen Bereich der Wurzel, bis Zahnhals; enthalten eingemauerte Kollagenfibrillen (Sharpey-Fasern) zum Alveolarknochen (Fibrae cemento-alveolares); Nichtfibrilläres Zement: am oberen Abschnitt des Halses, kann die Schmelzoberfläche bedecken (60% der Zähne), in 10 % der Zähne fehlt hier eine Zementschicht über dem Dentin.

Zahnhalteapparat (Parodontium) Gingiva Periodontium (Wurzelhaut) Zement Alveolarknochen Zahnhalteapparat (Parodontium) Gingiva: Bildet interdentale Papillen Das orale Epithel geht bei Sulcus gingivalis in dem Saumepithel über (kubisch, umschliesst den Zahnhals, hat 2 Basalmembrane) Fasern: dento-gingivale alveolo-gingivale periosto-gingivale Periodontium: Sharpey-Fasern (Kollagenfasern), elastische Fasern; Gomphosis (Syndesmose)

Parodontium II

Gefäße und Nerven der Zähne A. maxillaris Obere Zähne: Aa. alveolares superiores posteriores Aa. alveolares superiores medii, anteriores (A. infraorbitalis) Untere Zähne: A. alveolaris inferior Nerven Obere Zähne: N. maxillaris (V/2) Nn. alveolares sup. post. N. infraorbitalis Nn. alveolares sup. ant. Untere Zähne: N. alveolaris inf. (V/3) Rami dentales und gingivales

Zahnpulpa Entsteht aus dem Ektomesenchym der Papilla dentalis; Besteht aus lockerem Bindegewebe (reich an Hyaluronsäure und Dermatansulfat; Enthält Kollagenfasern (Typ I) und retikuläre Fasern (Typ III) 50-50% Enthält Rami dentales der Alveolararterien, (die ein subodontoblastischen Plexus bilden) und Nervenfasern der Alveolarnerven (myelinisiert und unmyelinisiert); Enthält Zellen: Pulpozyten (Fibroblasten), freie Zellen (Lymphozyten, Makrophage, Monozyten, Plasmazellen, Granulozyten) Odontoblasten

Klinik Entzündungen der Pulpa, Pulpitis können zu Pulpanekrose führen (erhöhte intrapulparer Druck, Stoffwechsel Einschrenkungen); Dentin kann nach Karies, Trauma von Odontoblasten die aus Pulpozyten differenzierten, gebildet werden (Reizdentinbildung); Bei Gingivitis proliferiert das Saumepithel in die Tiefe (Gingiva-Taschen) Bei kronischer Entzündung der Gingiva wird die dento-gingivale Verbindung verloren (kann Knochentasche ausgebildet werden); Nach Zahnextraction wird dar Alveolarknochen abgebaut; Wegen der engen topographischen und nervösen Beziehungen des Sinus maxillaris und der oberen Molaren können bei Sinusitis Zahnschmerzen hervorrufen (sogar Phantomschmerzen).