DEUTSCHE SPRACHGESCHICHTE.

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 Präsentation transkript:

DEUTSCHE SPRACHGESCHICHTE

INDOGERMANISCH

? ? NOSTRATISCHE CHINESISCH TIBETISCHE KAUKASISCHE INDIANISCHE URALISCHE ALTAISCHE AFROASIATISCHE FINNISCH-UGRISCHE TÜRKISCHE MONGOLISCHE DRAWIDISCHE SEMITISCHE SAMOJEDISCHE TSCHADISCHE KARTWELISCHE INDOGERMANISCHE HEBRÄISCH usw. ARABISCH, TAMIL usw. TELUGU, JAPANISCH

? ? INDOGERMANISCHE HETHITISCH-LUVISCHE INDISCHE ITALISCHE IRANISCHE KELTISCHE BALTISCHE ILLYRISCHE SLAWISCHE GRIECHISCHE TOCHARISCHE GERMANISCHE ? IRLÄNDISCH,GÄLISCH, KYMRISCH, BRETONISCH SANSKRIT,HINDI PERSISCH, AFGANISCH, TADSCHIKISCH VENETISCH PHRYGISCH THRAKISCH ARMENISCH ALBANISCH

GERMANISCHE OSTGERMANISCHE WESTGERMANISCHE NORDGERMANISCHE GOTISCH DEUTSCH ENGLISCH JIDDISCH FRIESISCH DÄNISCH GEPIDISCH HERULISCH AFRIKAANS FÄRÖISCH VANDALISCH ISLÄNDISCH BURGUNDISCH SCHWEDISCH NORWEGISCH NIEDERLÄNDISCH

Gaius Julius CÄSAR (100 v. Chr. – 44 v. Chr.):

MITTELBARBAREI PATRIARCHAT GENS, germ. KUNI SIPPE STAMM

Gaius Cornelius TACITUS GERMANIA (De origine et situ Germanorum) (ca. 56 n. Chr. – ca. 120 n. Chr.): GERMANIA (De origine et situ Germanorum) (98 n. Chr.)

AUFLÖSUNG DER GENTILVERFASSUNG OBERBARBAREI BLOCKHÄUSER RUNEN AUFLÖSUNG DER GENTILVERFASSUNG

Also um 100 v. Chr. sah es ungefähr so aus:

SKANDINAVIER JÜTEN ANGELN GOTEN SACHSEN ANGELN FRIESEN BURGUNDER LANGOBARDEN SUEBEN VANDALEN CHATTEN HERMUNDUREN ISTWÄONEN MARKOMANNEN

ISTWÄONEN (FRÄNKISCHE STÄMME) NORDGERMANEN (SKANDINAVIER) WESTGERMANEN ISTWÄONEN (FRÄNKISCHE STÄMME) HERMINONEN INGWÄONEN LANGOBARDEN JÜTEN SUEBEN SACHSEN CHATTEN ANGELN BATAVER HERMUNDUREN FRIESEN BRUKTERER MARKOMANNEN CHAMAVEN CHATTEN CHATTUARIER OSTGERMANEN UBIER TENKTETER GOTEN SIGAMBER BURGUNDER VANDALEN GEPIDEN NORDGERMANEN (SKANDINAVIER) HERULER RUGIER

SACHSEN H E S S E N THÜRINGER F R A N K E N ALEMANNEN B A J E R N

DIESE UNBEGREIFLICHEN

GRIMMSCHES UND VERNERSCHES

GESETZE

DIE INDOGERMANISCHEN KONSONANTEN: b d g p t k

russ. город, град dt. garten lat. hortus griech. cortos

DIE INDOGERMANISCHEN KONSONANTEN: b d g p t k bh dh gh ph th kh

ae. cuuene, cuuēn ahd. quena griech. gune russ. жена lat. genus

DIE INDOGERMANISCHEN KONSONANTEN: b d g p t k g u k u bh dh gh ph th kh k h g h u u

DAS INDOGERMANISCHE HATTE NUR EINEN REIBELAUT, oder SPIRANTEN:

UND SICHER ALLE SONORE: m n l r

DIE INDOGERMANISCHEN KONSONANTEN: b d g p t k g u k u bh dh gh ph th kh g h u k h u s m n l r

Die Frage ist: Woher haben wir etwa im Dt.

Wladimir Shirmunskij führte den Wandel der Konsonanten im Germanischen auf die Festsetzung (und Stärkung) der Betonung zurück

die erste bzw. germanische Lautverschiebung das Grimmsche Gesetz die erste bzw. germanische Lautverschiebung

b d g p t k g u k u bh dh gh ph th kh k h g h u u

p t k p t k k u k u bh dh gh ph th kh k h g h u u

p t k f þ h k u h u bh dh gh ph th kh k h g h u u

p t k f þ h k u h u b d g ph th kh k h g u u

p t k f þ h k u h u b d g g u

im Althochdeutschen: p t k f d h k u h u b d g g u

griech. gune lat. genus ae. cwene, cwēn ahd. quena

lat. duo engl. two got. twai

russ. слаб got. slaipan engl. sleep

ig. *bherəgo- russ. берёза dt. birke lat. fraximus (?) „Esche“

ig. *ghorto- russ. город, град dt. garten lat. hortus griech. cortos

ig. *dhol- (?) russ. дол as., got. dal engl. dale

ig. *pleu-, pleud- sanskr. plavate russ. плыть griech. plew „ich segle“ lat. pluere „regnen“ ae. fleotan

aruss. тягнути „wiegen“ ig. *teng- lat. tongere „wissen“ aruss. тягнути „wiegen“ ae. thencan

lat. cor, cordis griech. kardia russ. сердце engl. heart

Aus dem Grimmschen Gesetz gibt es eine häufige Ausnahme: lat. (in)clytus griech. klutos

Aus dem Grimmschen Gesetz gibt es eine häufige Ausnahme: lat. (in)clytus griech. klutos engl. loud

und nicht: *louth

sanskr. svacruh russ. свекровь ahd. swigar

Eigentlich gibt es keine Lautverschiebung zwischen zwei stimmhaften Lauten

aber doch: russ. свёкор sanskr. svacurah ahd. swehur

Sicherlich hängt es mit der Betonung zusammen

griech. klutos russ. свекровь sanskr. svacruh

Und hier gibt es, ja, keine Lautverschiebung

Der Konsonant wird stimmhaft:

Der Konsonant wird stimmhaft: Stimmhafter Laut Stimmhafter Laut

Der Konsonant wird stimmhaft: Stimmhafter Laut t Stimmhafter Laut

Der Konsonant wird stimmhaft: Stimmhafter Laut d Stimmhafter Laut

Der Konsonant wird stimmhaft: Stimmhafter Laut d Stimmhafter Laut (loud)

Der Konsonant wird stimmhaft: Stimmhafter Laut k Stimmhafter Laut

Der Konsonant wird stimmhaft: Stimmhafter Laut g Stimmhafter Laut

Der Konsonant wird stimmhaft: Stimmhafter Laut g Stimmhafter Laut (swigar)

Anders als bei: russ. свёкор sanskr. svacurah

Hier gibt die Lautverschiebung

ahd. swehur

Also zwischen zwei stimmhaften Elementen gab es die erste Lautverschiebung nicht, der Laut wurde logischerweise stimmhaft.

Das war anders, wenn unmittelbar vor dem Konsonanten die indogermanische Betonung lag

Karl Verner

ig. *deuk- (?) lat. dūcere

ig. *deuk- (?) lat. dūcere germ. tioha-

ahd. ziohan

ahd. ziohan gizogan

ahd. ziohan gizogan

dt. schneiden

dt. schneiden schnitt geschnitten

germ. sneiþa-

ahd. sneidan

ahd. gisnidan

ahd. gisnidan

snid

snitt

althochDEUTSCH

Im 9-11 Jh. - das Wort

Im 9-11 Jh. - das Wort Teutonia

das Wort Teutonia, teutonica lingua Im 9-11 Jh. - das Wort Teutonia, teutonica lingua

Oder: diutisce

Oder: teudisca lingua

ahd. diot „Volk“

sächsisch thüringisch fränkisch bayrisch alemannisch

NF MF RF OF SF

Hochdeutsche: Niededeutsche: Oberdeutsche: Bayrisch Alemannisch Oberdeutsches Fränkisch: Ostfränkisch Südfränkisch Mitteldeutsche: Thüringisch Mitteldeutsches Fränkisch: Mittelfränkisch Rheinfränkisch Niededeutsche: Niedersächsisch Niederfränkisch

2. Laut-verschiebung

t

z

etan

ezzan

ten

zen

helpan

helfan

apel

apfel

spreken

sprehen

sprehen

dohter

tohter

d

t

ist aber vielleicht keine Lautverschiebung!

sondern die sg. Lenierung

d

und die Schreiber gaben das mit einem t wieder

In OBERDEUTSCHEN Dialekten wird diese Schwächung zu einer Regel:

burg

purk

geban

kepan

aber:

aber: spil

aber: spil fisk

aber: spil fisk stein

aber: spil fisk stein naht

aber: spil fisk stein naht tretan

aber: spil fisk stein naht tretan kraft

aber: spil fisk stein naht tretan kraft wintar

Im Ahd. vollzieht sich eine Monophtongierung

got. laisjan

ahd. lêran

aber:

aber: got. stain

aber: ahd. stein

also ai

also ê

vor h,

vor h, r,

vor h, r, w

germ. au

ahd. ô

got. hauhs

ahd. hôh

aber:

aber: augo

aber: ouga

also: au

also: o

vor: h und Dentalen

d

dt

dts

dtsn

dtsnr

dtsnrl

Es gab auch eine Diphtongierung

hêr

hiar

fôr

fuor

Vokalharmonie

oder Brechung

ventus

*vend

vind

erda

irdisk

pipar

pfeffar

hulfum

giholfan

beogan

biogan

biugu

Umlaut

Umlaut ist ja wie Brechung!

gast - gasti

gast - gesti

im 10. Jh. heißt es schon: hûs

im 10. Jh. heißt es schon: hiusir

Wortschatz des Ahd.

Voralthochdeutsche Entlehnungen:

Voralthochdeutsche Entlehnungen: secula

Voralthochdeutsche Entlehnungen: sihhila

Voralthochdeutsche Entlehnungen: vînum

Voralthochdeutsche Entlehnungen: uuîn

Voralthochdeutsche Entlehnungen: tractarius

Voralthochdeutsche Entlehnungen: trahtari

Voralthochdeutsche Entlehnungen: acetum

Voralthochdeutsche Entlehnungen: ezzih

Voralthochdeutsche Entlehnungen: ezzih Hier gibt es eine Unstimmigkeit!

Es war sicherlich so: acetum

Es war sicherlich so: *atecum

Voralthochdeutsche Entlehnungen: plantare

Voralthochdeutsche Entlehnungen: pflanzon

Voralthochdeutsche Entlehnungen: persicus

Voralthochdeutsche Entlehnungen: pfersich

Voralthochdeutsche Entlehnungen: mûrus

Voralthochdeutsche Entlehnungen: mûra

Voralthochdeutsche Entlehnungen: fenestra

Voralthochdeutsche Entlehnungen: fenstar

Voralthochdeutsche Entlehnungen: speculum

Voralthochdeutsche Entlehnungen: speglum

Voralthochdeutsche Entlehnungen: spiagal

Voralthochdeutsche Entlehnungen: calx

Voralthochdeutsche Entlehnungen: calk

Voralthochdeutsche Entlehnungen: moneta

Voralthochdeutsche Entlehnungen: munizza

Voralthochdeutsche Entlehnungen: saccus

Voralthochdeutsche Entlehnungen: sac

Voralthochdeutsche Entlehnungen: campus

Voralthochdeutsche Entlehnungen: kampf

Voralthochdeutsche Entlehnungen: strâta

Voralthochdeutsche Entlehnungen: strâzza

Die Namen der Monate werden entlehnt

die der Wochentage quasi lehnübersetzt

Althochdeutsche Entlehnungen:

Althochdeutsche Entlehnungen: claustrum

Althochdeutsche Entlehnungen: klôstar

Althochdeutsche Entlehnungen: tempel

Althochdeutsche Entlehnungen: tempal

Althochdeutsche Entlehnungen: monasterium

Althochdeutsche Entlehnungen: munistiri

Althochdeutsche Entlehnungen: presbyter

Althochdeutsche Entlehnungen: priester

Althochdeutsche Entlehnungen: scrîbere

Althochdeutsche Entlehnungen: scrîban

Althochdeutsche Entlehnungen: tabula

Althochdeutsche Entlehnungen: tavala

Althochdeutsche Entlehnungen: breve

Althochdeutsche Entlehnungen: briaf

Durch seine Wortbildung hob sich Deutsch immer von anderen Sprachen ab

dhrinissa tregil sat hohi arming friuntin

Konversion

stammbildendes Suffix Flexion

Verbalstamm

stammbildendes Suffix Verbalstamm substantivisches stammbildendes Suffix !

stammbildendes Suffix Verbalstamm substantivisches stammbildendes Suffix Flexion

z. B. erhält ein Verb das stammbildende Suffix der ô-Deklination

z. B. erhält ein Verb das stammbildende Suffix der ô-Deklination klagan

z. B. erhält ein Verb das stammbildende Suffix der ô-Deklination klaga

Häufig geht die Konversion mit dem Ablaut einher fliogan

Häufig geht die Konversion mit dem Ablaut einher flug

gibirgi unmuoza „Unruhe“

ubiltat

Althochdeutsche, also neue Suffixe

germ. *haidu- „Art und Weise, Erscheinung“

germ. *haidu- „Art und Weise, Erscheinung“ ai. ketú- „Licht, Erscheinung“

germ. *haidu- „Art und Weise, Erscheinung“ ai. ketú- „Licht, Erscheinung“ ig. *kai- „brennen“

germ. *haidu- „Art und Weise, Erscheinung“ ai. ketú- „Licht, Erscheinung“ ig. *kai- „brennen“ dt. heiter

ahd. heit „Wesen, Rang, Beschaffenheit“

ahd. scaf „Geschöpf, Beschaffenheit“

ahd. scaf „Geschöpf, Beschaffenheit“ ae. gesceap (ds.)

ahd. scaf „Geschöpf, Beschaffenheit“ ae. gesceap (ds.) ahd. –scaf(t)

got. doms „Urteil, Ruhm“

got. doms „Urteil, Ruhm“ ae., as. dôm „Urteil, Gericht, Ruhm“

got. doms „Urteil, Ruhm“ ae., as. dôm „Urteil, Gericht, Ruhm“ ig. *dhe- „setzen“

got. doms „Urteil, Ruhm“ ae., as. dôm „Urteil, Gericht, Ruhm“ ig. *dhe- „setzen“ slav. deti

got. doms „Urteil, Ruhm“ ae., as. dôm „Urteil, Gericht, Ruhm“ ig. *dhe- „setzen“ slav. deti dt. tun

got. doms „Urteil, Ruhm“ ae., as. dôm „Urteil, Gericht, Ruhm“ ig. *dhe- „setzen“ slav. deti dt. tun ahd. tuom „Verhältnis, Zustand“

lat. -arius

ahd. -ari

ahd. -ari ahd. luginari

Althochdeutsche, also neue, Suffixe

dt. gebären

dt. gebären engl. bear

dt. gebären engl. bear ahd. –bâri

dt. Leiche

dt. Leiche dt. gleich

dt. Leiche dt. gleich engl. like

dt. Leiche dt. gleich engl. like ahd. –lîch

dt. haben

dt. haben ahd. –haft

engl. same

engl. same russ. самый

engl. same russ. самый ahd. –samo

Deklination

Dekliniert werden die Substantive je nach dem stammbildenden Suffix

tag tagâ/a tages tago tage tagum/om/un/on tag tagâ/a tagu/o

gast gesti gastes gesteo/io/o gaste gestim/in/en gesti gast gastiu

namo namon/un namen/in namôno namen/in namôm/ôn namon/un namon

Ablautreihen

I. Ablautreihe

scrîban

screib

scribum

giscriban

scrîban screib scribum giscriban

Das ist der Typ

e

a

Null

Aber mit einem in den Stamm seit langem eingeschlichenen

i

*screban

screiban

Im Germanischen wird aber

ei

î

also screiban

scrîban

Das ist die erste Form. Die zweite

*scrab

scraib

Im Althochdeutschen wird aber

ai

ei

ei und zwar nicht vor h,

ei und zwar nicht vor h, r,

ei und zwar nicht vor h, r, w

also scraib

screib

Die dritte Form

scribum

hat eine

also weder

e

noch

a

nur

i

also

scribum

und dasselbe in

giscriban

ABER

lîhan

lêh

lihum

gilihan

lîhan lêh lihum gilihan

Also hat die erste Form

î

die zweite aber nicht

ei

sondern

ê

???

AHA!

Die zweite Form ist also

*lah

laih

Im Althochdeutschen wird aber

ai

ê

ê und zwar vor h,

ê und zwar vor h, r,

ê und zwar vor h, r, w

also laih

lêh

Alles andere wie oben

Schwache Verben

II. Ablautreihe

biogan boug bugum gibogan

Das ist der Typ

e

a

Null

Aber mit einem in den Stamm seit langem eingeschlichenen

u

III. Ablautreihe

helfan half hulfum giholfan

IV. Ablautreihe

neman nam nâmum ginoman

V. Ablautreihe

geban gab gâbum gigeban

Schwache Verben

1. Klasse j, i

legen legita gilegit

teilu teilemês teilist teilet teilit teilent

teilta teiltum teiltôs(t) teiltut teilta teiltun

2. Klasse ô

offanôn offanôta gioffanôt

offanôm offanômes offanôs(t) offanôt offanôt offanônt

offanôta offanôtum offanôtas(t) offanôtut offanôta offanôtun

3. Klasse ê

folgên folgêta gifolgêt

folgêta folgêtum folgêtos(t) folgêtut folgêta folgêtun

Athematische Verben

gangan giang gigangan

gên giang gigangan

gêm gêmês gês(t) gêt gêt gênt

standan stuont gistandan

stên stuont gistandan

stêm stêmês stês(t) stêt stêt stênt

tuon teta gitan

tuom tuomês tuos(t) tout tuot tuont

Adieu Althochdeutsch, es wird moderner!

Das wichtigste bestimmende sprachliche Merkmal des Mhd. ist die

ABSCHWÄCHUNG

tage tagen dienen gesten schœne nemen wære küene

Die analytischen grammatischen Formen beginnen sich eigtl. schon im Ahd. herauszubilden.

Erstmals Passiv, anfänglich mit sîn, also „etwas ist sozusagen im gewissen geschaffenen Zustande“,

dann auch mit uuerdan, also „etwas bekommt sozusagen diesen Zustand“

Dann Perfekt, mit haben, oder aber mit eigan, also „jemand hat, besitzt etwas in einem Zustand“

Im Mhd. ist der Gebrauch der meisten analytischen Formen schon eine Regelmäßigkeit

Regelmäßig werden auch die Demonstrativpronomen der, die, das für die Bestimmtheit gebraucht und das Zahlwort ein für die Unbestimmtheit

Sie werden zu den Artilkeln, und Bestimmtheit / Unbestimmtheit zu einer grammatischen Kategorie

Es beginnt im 11. Jh., erst in sk-

Im 13. Jh. auch vor

Im 13. Jh. auch vor l

Im 13. Jh. auch vor l m

Im 13. Jh. auch vor l m n

Im 13. Jh. auch vor l m n w

Erst später in sp st

Frühneuhochdeutsch

mîn lût hiute lieb guot müede ouch

mein lût hiute lieb guot müede ouch

mein laut hiute lieb guot müede ouch

mein laut heute lieb guot müede ouch

mein laut heute lieb guot müede ouch

mein laut heute lieb gut müede ouch

mein laut heute lieb gut müde ouch

mein laut heute lieb gut müde auch

Im Fnhd. wird die Kürze und die Länge der Vokale der Offenheit / Geschlossenheit der jeweiligen Silbe angepasst!!!

Universitäten

1436 Gutenberg

s und z (im Inlaut) gleichen sich in der Aussprache an

h intervokalisch wird nicht mehr ausgesprochen

ja-Stämme verlieren e am Ende: rîche netze

ja-Stämme verlieren e am Ende: rîch netz

Wenn nicht, dann werden sie schwach: hirt(e) rise

Einige werden über schwache stark (meistens aber nicht ja-, sondern n-Stämme):

weize (ja-Stamm)

weizen (ja-Stamm)

weizen (ja-Stamm) schatte (u. a. wa-Stamm)

weizen (ja-Stamm) schatten (u. a. wa-Stamm)

weizen (ja-Stamm) schatten (u. a. wa-Stamm) schade (n-Stamm)

weizen (ja-Stamm) schatten (u. a. wa-Stamm) schaden (n-Stamm)

weizen (ja-Stamm) schatten (u. a. wa-Stamm) schaden (n-Stamm) brunne (n-Stamm)

weizen (ja-Stamm) schatten (u. a. wa-Stamm) schaden (n-Stamm) brunnen (n-Stamm)

Bis zum 18. Jh. werden viele weibliche Substantive nach dem n-Typ dekliniert

Im 16-17. Jh. gleichen sich die Ablautformen im Präteritum an: half - hulfen

Im 16-17. Jh. gleichen sich die Ablautformen im Präteritum an: half - halfen

Erst im 15. Jh. beginnt sich das FUTUR zu entwickeln!!!

Anfangs mit sein oder weden + Partizip I, dann auch mit dem Infinitiv

Fnhd. ist die Entwicklung der modernen Satzform: der Satzklammer und der Gesamtnegation

DAWAI !!!