Gestaltung von Transformationsprozessen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
HINTERGRUND Umweltforschungsprogramm von 1997 umgesetzt (->
Advertisements

Zukünftige Anforderungen des Berufslebens an die Schule
Projektrahmen Dauer September 2002 bis Februar 2005 Partner
SGB II Regionalkonferenz „Aktivierung und Integration – best practice“ Forum II – Bestandskunden Thema: „Quartiersmanagement“ Dirk Michelmann.
Corporate Citizenship – Teil 1
Syndrome des globalen Wandels
Programm 10: :10 Uhr Eröffnung/Begrüßung/ Moderation Herr G. Watterott 10: :30 Uhr Sichtweisen zur Strategie der drei Seiten Herr A. Jankowski,
Folie 1 von 9 Gabriela B. Christmann Perspektiven ländlicher Entwicklung – Zeit für Experimente oder Trendsetter? Was sind eigentlich Raumpioniere.
VISION, LEITBILD, STRATEGIE ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG
EINFÜHRUNG RTM Zentrum, Olympos, April 2013.
Wertemanagement Die Übergänge zwischen den Wertesystemen.
Umsetzung der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland
Nutzung der EFSZ-Projektergebnisse: Erfahrungen aus Österreich Elisabeth Schlocker, Petra Riegler.
Corinna Gartner FORUM Umweltbildung
FOToN: Fibre Optic Technology Network Prof. Dr. M. Loch Prof. Dr. K. F. Klein 14. Dezember 1999.
zum Innovationsstandort
Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission KOO-CIDSE Aktivitäten zur Wirksamkeit Kick off Veranstaltung.
Ländliche Entwicklung im Mühlenkreis
Nationales Pilotprojekt zur Einführung von eCall
Vortrag an der Hochschule Esslingen am
Die MicroTEC Südwest Strategie 2020+
Die Qualität der Dialoge Eine Bilanz aus Sicht der Evaluation Prof. Dr. Gary S. Schaal.
Leading Change // Vision und Strategie entwickeln
1 © 2015 Competivation Wir unterscheiden zwischen sechs strategischen Handlungsmustern -Neue Möglichkeiten erkennen -Ausschöpfen -Verteidigen -Analysieren.
1 Volkswirtschaftslehre, insb. Wirtschaftspolitik und internationale Wirtschaftsbeziehungen Prof. Dr. Michael von Hauff Nachhaltigkeitsstrategien für Bundesländer.
Die SonntagsDialoge zur Nachahmung
Intelligent Solutions to Disrupt Industries
Transformationen: soziale Innovationen als Treiber und Nebenfolge gesellschaftlichen Wandels Berlin,
Innovationsmentoring – Gruppe A
4. Tourismuspolitik auf Stadt-und Gemeinde- ebene
39. Führungsseminar des ÖBFV Workshop
50. Fachtagung des Berufs- und Fachverbandes Heilpädagogik
Verstehen – Voraussetzung für die Gestaltung der Zukunft
Lernende Euregio Konstruktionsplan.
c.HANGE Das Handwerk als Gestalter der Wärmewende IM REALLABOR
Umsetzung in und durch Deutschland
Zeitpolitik für einen nachhaltigen Lebensstil
Best-Practice-Beispiele Steckbriefe
Nationaler Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP)
Qualitätsmerkmale für Netzwerke II
Prozessmanagement und Qualitätssicherung bei elektronischen Prüfungen: Best Practice und Work in Progress Workshop elearn.nrw – Andreas Hoffmann,
Zentrum Zentrum Zentrum Ideenmanagement Zentrum Ideenmanagement
KMUs Digitale Dinosaurier im Wandel der Zeit Benjamin Talin Digital Transformation Spezialist & Tech-Enthusiast Wenn es um die Digitalisierung geht,
Einführung des Forschungsinformationssystems Pure an der CAU Kiel
FoTRRIS Fostering a Transition towards Responsible Research and Innovation Systems (Horizon 2020) Sandra Karner, Magdalena Wicher, Anita Thaler Monica.
Inhalte und Strategie: Ziele, Projekte und Projektauswahlverfahren
Service Learning − Entwicklung von Management Strategien für Praxispartner im Public und Nonprofit Management Prof. Dr. Silke Boenigk und Aaron Kreimer.
Neue Wege in der Agrarkommunikation
INTERREG Hamburg, 09. Januar 2018.
Ausgewählte Folien für Lehreinheit C3
Digitalisierung erfolgreich umsetzen
Ausgewählte Folien für Lehreinheit C4
Medienkompetenztage der Staatlichen Schulämter in der Stadt Fürth und im Landkreis Fürth 10. und 12. April 2018.
Fakultätsname XYZ Fachrichtung XYZ Institutsname XYZ, Professur XYZ
Big Data Anwendungen ... selbst gedacht.
ESciDoc München, 4. Juli 2007.
Der Gegenstand Ernährung und Haushalt als Chance, Schule lebensnah und verbraucherorientiert zu gestalten 4. Dezember 2018 Bernhard Thiel,
Umsetzung der Sustainable Development Goals in Bremen
Cluster Policy in Bavaria – why to support Cluster Development. Dr
Klima- und Energiepolitik in NÖ
VISION ZERO-Leitfäden für die Umsetzung im Betrieb
Ausgewählte Folien für Lehreinheit C4
Leitaktion 2 – Strategische Partnerschaften
„Lebensgrundlagen & Nahversorgung
17 Ziele für eine bessere Welt
Ich möchte hier mitdenken, weil…
Fächer der Sozialwissenschaft
„Der Weltraum“ Wochenrückblick vom bis
Das Projekt enera im Landkreis Aurich
Dienstbesprechung Planung Projekt Afrika
 Präsentation transkript:

Gestaltung von Transformationsprozessen Trafo 3.0 Side-Event bei der SustEcon Conference 2017

Workshops im Überblick 14 – 15:30 Uhr: Workshop zum konzeptionellen Rahmen (Das Trafo 3.0 Gestaltungsmodell) 15:30 Uhr: Kaffeepause 16 – 17:30 Uhr: Workshops in 3 Anwendungsfeldern: Leichte Elektromobilität (Akademischer Senatssaal) Produktion & Konsum von Fleisch (Hörsaal D) Papierloses Publizieren & Lesen (Konferenzraum I) SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

Programm dieses Workshops Begrüßung und kurze Einführung (Carl-Otto Gensch, ÖI) Input: Das Trafo 3.0 Gestaltungsmodell (Dirk Arne Heyen, ÖI) Interviews und Diskussion mit drei Akteuren aus der Praxis: Laura Haverkamp, Ashoka Marie-Luise Abshagen, Forum Umwelt & Entwicklung Herbert Brüning, Amt Nachhaltiges Norderstedt Offene Diskussion mit Publikum Moderation: Franziska Wolff (ÖI) SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

Transformationsprozesse befördern und gestalten Das Trafo 3.0 Gestaltungsmodell Dirk Arne Heyen, Öko-Institut SustEcon Conference 25.9.17

Hintergrund & Zielstellung Trotz Fortschritte weit von (globaler) Nachhaltigkeit entfernt Zunehmend von „Transformation(en)“ die Rede WBGU 2011: „Große Transformation“ UN 2015: „Transforming our world“ (Agenda 2030) BMUB: u.a. im „Integrierten Umweltprogramm“ Transformations- und internationale Transition-Forschung  Was kann man daraus lernen für die Gestaltung von Transformationsprozessen?  Praxis-Handbuch Neben Literatur auch auf eigenen Vorarbeiten & Analysen beruhend: UBA-Projekte „Models of Change“ und „transformative Umweltpolitik“ Analysen in mehreren Anwendungs-/Themenfeldern in Trafo 3.0 SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

Transformationsverständnis Tiefgreifender + umfassender Wandel soziotechnischer Systeme wie Energie, Mobilität oder Ernährung & Landwirtschaft Umfassend = ko-evolutionäre Änderung (fast) aller Systemelemente SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

Gestaltbarkeit von Transformationen? Herausforderungen: Pfadabhängigkeiten unterschiedlicher Art Komplexität, Interdependenzen innerhalb und zwischen Systemen Konkurrierende Akteursinteressen und Ziele Verteilte Ressourcen Transformationsprozesse sind nicht einfach plan- und steuerbar Aber Gestaltungsmöglichkeiten – unter Berücksichtigung der genannten Herausforderungen Trafo 3.0 Gestaltungsmodell SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

Gestaltungsmodell SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

Querschnittselemente SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

Gestaltungsansätze SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

1) Leitbilder & Ziele entwickeln Leitbild, Vision als positives Zukunftsversprechen Orientierung und Legitimation für Akteurshandeln In der Realität allerdings oft umstritten (Konflikte) Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sollten – wenn möglich akteursübergreifend – attraktive Leitbilder formulieren (etwa durch Szenarien- und Visionsbildungs-Workshops) System-Denken anwenden: Technologien, Infrastrukturen, Konsumverhalten usw. zusammendenken Leitbilder kommunizieren und (Zwischen-) Ziele und Transformationspfade ableiten SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

2) Gesellschaftliche Trends nutzen Ständiger Wandel: Digitalisierung, Urbanisierung… Oft unabhängig von Umweltzielen, aber dennoch in ihrem Sinne nutzbar bzw. gestaltbar Politik & Verwaltung sollte durch Monitoring (Ressourcen!) solche Trends früh identifizieren u. auf Nachhaltigkeitspotenzial analysieren Nachhaltige Trends bestärken; problematische Trends gestalten (durch Politikinstrumente, Ressourcen, Kommunikation, Bildung) Wirtschaftsakteure sollten nachhaltige Trends aufgreifen und Möglichkeiten der Ökologisierung von Trends wahrnehmen Zivilgesellschaft sollte positive Trends loben, problematische Trends kritisieren (Kommunikation) SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

3) Innovationen (auch nicht-techn.) fördern Nicht nur technische, auch soziale und regulatorische Innovationen Viele nachhaltige Ideen verbleiben in der Nische (Ressourcen!) Politik & Verwaltung sollten auch soziale Innovationen fördern und generell Innovationen in „Reallaboren“ zeitlich und örtlich begrenzt auf Machbarkeit, Nutzen, Akzeptanz testen Wirtschaftsakteure sollten selbst Innovateure für nachhaltige Geschäftsmodelle sein – und ein Unternehmensklima hierfür schaffen Zivilgesellschaft sollte selbst (sozialer) Innovateur sein, Pionier-Akteuren vernetzen, und Positiv-Beispiele kommunizieren SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

4) Change Agents vernetzen Akteure, die für Durchsetzung u. Verbreitung einer Innovation sorgen Akteurskonstellationen wichtig, die verschieden Ressourcen und Kompetenzen kombinieren (Wissen, Macht, Kommunikation…) Müssen keine „Umweltakteure“ und auch nicht unbedingt Akteure aus dem soziotechnischen System i.e.S. sein Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sollten sich mit (anderen) Change Agents – gerade auch außerhalb üblicher Bündnisse – stärker vernetzen Perspektiven der anderen verstehen, gemeinsame Interessen identifizieren und Aktivitäten (inkl. Kommunikation) abstimmen SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

5) Exnovation gestalten Ausstieg aus etablierten, nicht-nachhaltigen Strukturen Oft zusätzliche Maßnahmen nötig Hohes Konfliktpotenzial; hoher Legitimationsanspruch Politik sollte klare Ausstiegsziele kommunizieren und durch entsprechende Politikinstrumente unterfüttern Evtl. finanzielle Ressourcen und zeitliche Streckung nötig Wirtschaftsakteure sollten ihre Ressourcen in alternative, nachhaltige Technologien und Produkte investieren. Und falls möglich in Strukturwandel-Regionen investieren Zivilgesellschaft sollte gegen nicht-nachhaltige Strukturen protestieren SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

6) System-Schnittstellen gestalten Aufgrund begrenzter Ressourcen und Kapazitäten ist ein System nicht komplett, vor allem nicht gleichzeitig adressierbar Fokus auf Stellen im System mit Hebelwirkung (System-Denken) Bestimmte Systemelemente (z.B. Infrastrukturen) Schnittstellen zu anderen Systemen (z.B. IT, Finanzsystem) Politik & Verwaltung sollten über Umweltpolitikintegration hinaus verstärkten Fokus auf solche dynamischen Schnittstellen legen und entsprechende Ressourcen hierfür einsetzen Alle Akteursgruppen sollten nach neuen Bündnispartnern an diesen Schnittstellen suchen (Akteuren) SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

Follow-up  Praxishandbuch Konkretere Ausarbeitung der Gestaltungsansätze Mögliche Aktivitäten und Schritte Methoden, Tools, Formate Gute Praxisbeispiele SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Diskussion mit Akteuren aus der Praxis Laura Haverkamp, Ashoka Marie-Luise Abshagen, Forum Umwelt & Entwicklung Herbert Brüning, Amt Nachhaltiges Norderstedt IST Conference, Wuppertal, 9th Sept 2016

Workshops im Überblick 14 – 15:30 Uhr: Workshop zum konzeptionellen Rahmen (Das Trafo 3.0 Gestaltungsmodell) 15:30 Uhr: Kaffeepause 16 – 17:30 Uhr: Workshops in 3 Anwendungsfeldern: Leichte Elektromobilität (Akademischer Senatssaal) Produktion & Konsum von Fleisch (Hörsaal D) Papierloses Publizieren & Lesen (Konferenzraum I) SustEcon Conference, Berlin, 25.9.2017