Kostenerstattung bei Verlegung von Stroke-Patienten

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 Präsentation transkript:

Kostenerstattung bei Verlegung von Stroke-Patienten Umfrage der DGNR August / Sept. 2016 Stand: 20.09.2016

40 Beantwortungen insgesamt Erstellt am: Donnerstag, 25. August 2016 Vollständig beantwortet: 40

Q1: Verfügt Ihr Haus über eine Stroke Unit? Beantwortet: 40 Übersprungen: 0

Q2: Falls Ja Beantwortet: 39 Übersprungen: 1

Q3: Wie viele Akutschlaganfälle behandelten Sie endovaskulär 2015? Beantwortet: 40 Übersprungen: 0

Q4: Wie viele Akutschlaganfälle behandelten Sie endovaskulär im ersten Halbjahr 2016? Beantwortet: 40 Übersprungen: 0

Q5: Wie viele Ärzte können eine Schlaganfallbehandlung in Ihrem Haus endovaskulär durchführen? Beantwortet: 40 Übersprungen: 0

Szenario 1: Regionale Stroke Unit nimmt Stroke-Patienten auf und startet die IV-Thrombolyse. Der nachgewiesene proximale Gefäßverschluss ergibt die Notwendigkeit zur Verlegung an ein Zentrum. Dies geschieht unter laufender Lyse mit einem Krankentransport (der von den Kassen bezahlt wird, da medizinisch notwendig gemäß Leitlinien). Das Zentrum thrombektomiert und behält den Patienten.

Kommentare zu Szenario 1 Haus A hat eine SU, ist durch Kooperation mit uns zertifiziert und darf Schlaganfälle abrechnen, zahlt aber nicht für die von uns gestellte Thrombektomiebereitschaft. Haus A verliert ca. 5% der Fälle, darf aber 95% leitliniengerecht behandeln und abrechnen! Kein schlechtes Geschäft für A... Wir verfügen über eine nicht zertifizierte Stroke Unit und über eine Neuroradiologie --- daher übernehmen wir aus umliegenden Krankenhäusern und von einem Haus, das über eine regionale Stroke-Unit, nicht aber über Neurointerventionen verfügt. wir sind ürSU auf dem flachen Lande, habe keine Partner rSU, die umliegenden regionalen SU verlegen an die nächste Uni

Kommentare zu Szenario 1 Wir haben bislang Verträge mit 3 regionalen Stroke Units. Die Indikation zur Thrombektomie wird von uns teleradiologisch über TKmed gestellt. In unserem Falle handelt es sich um Verlegungen von einer regionalen SU (Haus A) zu einer regionalen SU mit Thrombektomiemöglichkeit (Haus B). Das Zentrum ist direkter Konkurrent. Ein neurovaskuläres Netzwerk besteht, jedoch kein Netzwerkgedanke (leider nur Konkurrenz...). Der Patient wird nach der endovaskulären Behandlung hausintern auf die Stroke Unit oder Intensivstation verlegt. Wird der Patient auf der Intensivstation aufgenommen, erfolgt häufig danach die direkte Verlegung in die Rehabilitation. Das weitere Prozedere auf der Stroke Unit wird mit dem Patient/Angehörigen besprochen. Anmeldung einer Rehamaßnahme oder heimatnahe Rückverlegung. Je nach Kapazität innerhalb der Klinik. wer keine thrombektomieexpertise vorhält sollte keine (schweren) strokes aufnehmen

Szenario 2: Haus A hat die für die mechanische Thrombektomie notwendige Geräteausstattung und nimmt den Patienten auf. Zentrum B, mit dem ein Kooperationsvertrag besteht, wird verständigt, ein 24/7 Team NRAD fährt ins Haus A und führt die Thrombektomie durch. Haus A behält den Patienten durchgehend, rechnet mit den Kassen ab und bezahlt die Dienstleistung von Zentrum B inkl. Material und Fahrtkosten.

Kommentare zu Szenario 2 Wäre wahrscheinlich die sinnvollste Variante in Bezug auf die Minimierung der Zeit zwischen Ereigniseintritt und Rekanalisation in Anbetracht der Zeitverluste durch Sekundärtransporte. Am sinnvollsten wäre es vermutlich, wenn man im Rahmen der gegenwärtigen Netzwerkbildung einen zusätzlichen rotierenden Dienst aus mehreren Zentren einrichten würde, um die "Heimathäuser" dann im Falle eines Einsatzes nicht zu entblößen. Wäre bei uns aufgrund der Konstellation und Entfernung denkbar, es gibt aber viel zu wenige NRAD wird derzeit mit einzelnen Zentren diskutiert, wäre aber mit erheblichem personellen und zeitlichen Aufwand für unsere Klinik verbunden und lässt sich daher nicht adhoc realisieren, sondern würde eine entsprechende personelle Aufstockung- und Ausbildungsphase erforderlich machen. ist angedacht Entsprechende Gespräche finden statt.

Szenario 3: Haus A nimmt auf, startet die IV-Thrombolyse und überweist an Zentrum B zur Thrombektomie. Zentrum B überweist den Patienten binnen 24h an Haus A zurück. Damit rechnet Haus A mit den Kassen komplett ab (Komplexbehandlung plus mechanische Thrombektomie plus Material), es entstehen aber Transportkosten bei der Rückverlegung, die wahrscheinlich nicht von der Kasse übernommen werden. Zentrum B rechnet die Dienstleistung der Thrombektomie mit Haus A ab, zzgl. Rücktransport und Material.

Kommentare zu Szenario 3 Der Rücktransport nach A erfolgt aus rein abrechnungstechnischen Gründen (und mit Zeitdruck 24h). Aus meiner Sicht ist das medizinisch bei vielen Patienten nicht vertretbar. Einzelfälle kann in einem Kooperationsvertrag auch änderst gestaltet werden Bei fehlender Intensivkapazität direkte Zurückverlegung vom Angio-Tisch

Szenario 4: Haus A nimmt auf, startet die IV-Thrombolyse und verlegt zur mechanischen Thrombektomie ins Zentrum B. Dort wird der Patient erst nach mehr als 24h zurücküberwiesen. Im Falle einer vorhandenen Früh-Reha-Kapazität im Zentrum B ist die Rücküberweisung medizinisch kaum zu begründen; die Komplexbehandlung (plus mechanische Thrombektomie) müsste dann auch schon in Zentrum B abgerechnet werden. Eine Teilung des Entgeltes der Komplexbehandlung kommt ethisch und rechtlich (“Kopfprämie”) nicht in Frage, so dass Haus A nur von einer Rückverlegung nach 24h profitiert, falls es eine Früh-Reha abrechnen kann und diese Möglichkeit im Zentrum B nicht besteht.

Kommentare zu Szenario 4 Der Patient wird ins Heimat Kranke Haus zurückverlegt sobald er dafür stabil genug ist. Dies ist bei vielen Thrombektomie Patienten nach 24 Stunden der Fall. Lohnen tut sich ein solches Vorgehen für keines der Krankenhäuser, wohl aber für den Patienten , Deshalb machen wir das gelegentlich . keine Früh-Reha in A Es kursieren noch andere Berechnungen / Modelle, die mutmaßlich für beide Häuser eine "win & win" Situation abbilden: Haus A B70E, Patient rückverlegt nach > 24 h Haus B B20C + Zusatzentgeld, thrombektiomiert und nach >24 h rückverlegt Vorgestellt BDNR 2016.

Q11: Sind in Bezug auf die beschriebenen Szenarien in Ihrem Haus schon einmal Probleme mit der Kostenerstattung aufgetreten? Beantwortet: 40 Übersprungen: 0

Q11: Sind in Bezug auf die beschriebenen Szenarien in Ihrem Haus schon einmal Probleme mit der Kostenerstattung aufgetreten? Beantwortet: 40 Übersprungen: 0