Resilienz Erhalt von psychischer Gesundheit im Kindheits- & Jugendalter Gruppenarbeit von: Ivan Schenk, Gabriella Schmidlin, Lilian Suter, Gabriela Pfau-Zumstein.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Dr. Peter Dobmeier Lech-Mangfall-Kliniken gGmbH
Advertisements

Sozialpsychologie = Beschreibt die Art, wie Menschen soziale Realität konstruieren, wie sich Einstellungen und Vorurteile bilden und verändert werden.
Pro-Skills-Hintergrundphilosophie
Margarita Klein, Hamburg
Erwerb von sozialer Kompetenz
ELDiB Entwicklungstherapeutischer/ entwicklungspädagogischer Lernziel-
"Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muss" – Über (schulische) Erziehung Referenten: Björn Anton: Andy Caspar Michael.
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
Von Ina Wulfkuhle, Katja Liebmann und Björn Kaiser
Vorlesung: Einführung in die Pädagogische Psychologie
Vorlesung: Einführung in die Pädagogische Psychologie
Vorlesung: Einführung in die Pädagogische Psychologie
Bindung und die Entwicklung des Selbst
Entstehung von Süchten und Drogenmissbrauch durch Modell-Lernen
Grundkonzepte der Bindungstheorie
Nein! ITP! Hip Hop? Der Bericht „Individuelle Förderpläne für den Übergang von der Schule in den Beruf“ hier in Anlehnung an die englische Version „ITP“
Konzept der Fort- und Weiterbildung für die SeelsorgerInnen im Bistum Münster Hauptabteilung 500, Seelsorge - Personal Gruppe 512, Fortbildung Hermann.
Trauma und seine Auswirkungen auf das Familienleben
Elternabend der Kindertagesstätten in der Samtgemeinde Brome
Persönlichkeits-entwicklung
Resilienz die innere Kraft zu gedeihen.
Vortrag Elternabend Kinderbrücke
Mögliche Themen für die Sozialarbeit im Fall Herr und Frau Huber
Die Balance finden mit Triple P
FREUNDE ist ein pädagogisches Programm, zur Stärkung und Entwicklung von Lebenskompetenzen. ... ein von vielen regionalen Rotary-Club`s initiiertes.
Die präventive Psychomotorik nach Bernard Aucouturier
Transkulturalität Transkulturalität bezeichnet Beziehungen zwischen zwei oder mehreren Kulturen. Der Begriff drückt aus 1.) Es gibt Unterschiede zwischen.
"Künstler helfen Obdachlosen" - SKM Augsburg
Was kleine Kinder brauchen, um stark zu werden
Trauma und Bindung Auswirkungen erlebter Traumatisierung
Was ist psychische Gesundheit?
Psychologie der Emotionen VII
Jonas Seifer, Katalin Bálint
Einführung in die Stressthematik
Psychosen By Kevin und Oliver.
Psychotherapie bei MS P. Calabrese.
Die Bedeutung der Bewegung in einer guten und gesunden Kita
Sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen – Erfahrungen, Erfolge und Herausforderungen aus einer feministisch-parteilich arbeitenden Beratungsstelle Elisabeth.
2. MKT – Die verbale Selbstinstruktion Mi
Soziales Lernen in der Schuleingangsphase an der GGS Deutzerstr.
Verflüssigen von Eigenschaften
„Hängen Gesundheit und Leistungs-fähigkeit unweigerlich zusammen?“
Das Opti-Mind-Konzept: Ein Trainingsprogramm für ADS-Kinder und deren Bezugsperson Strategien und Anleitungen zum Umgang mit ADS- Kindern.
Schülerrat, Streitschlichter und Gewaltprävention
Die Rolle der Eltern im Berufswahlprozess ihrer Kinder
als überfordernder Stress in landwirtschaftlichen Familienbetrieben
Steinegger 2002/2004.
Die Heterogenität.
WAS IST BINDUNGSTHEORIE?
110. Dt. Ärztetag, , Münster Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V. Prof. Dr. med. Dr. h. c. Dietrich Niethammer, Generalsekretär.
Überblick Unsere Hoffnungen und Wünsche
KRISENINTERVENTION IN DER PRÄNATALDIAGNOSTIK Karin Tordy AKH Wien, Univ. Klinik f. Frauenheilkunde Abt. pränatale Diagnostik und Therapie.
Papilio Primärprävention von Verhaltensproblemen und Förderung sozial-emotionaler Kompetenz im Kindergarten.
18. Mai 2015 Dr. med. Cyrill Jeger-Liu, Olten
Präventionskette im Landkreis Germersheim
Übertragung H. Löffler-Stastka. Die Gesamtsituation Übertragung stellt eine emotionale Beziehung zum Analytiker dar, in der eine unbewusste Phantasie.
Definition/Merkmale psychischer Störungen
Risiko- vs. Schutzfaktoren in der Entwicklung
Biopsychosoziale Entwicklung Vorlesung „Psychische Störungen“ Prof. Dr. Ralph Viehhauser.
FAMILIENKOMPETENZ STÄRKEN ZU ERZIEHUNGSVERANTWORTUNG BEFÄHIGEN, ENTWICKLUNG FÖRDERN. ELTERN UND KINDER IM BLICK Elisabeth Schmutz Institut für Sozialpädagogische.
Schule „Komplex „Harmonie“ DSD-1 Der Einfluss von Computerspielen auf Jugendliche Vorgelegt von: Klasse: 10“A“ Betreuer: Frau Grebneva, Deutschlehrerin.
Eltern und Fachpersonen «eine interdisziplinäres Team Drehtage 2016 Mehr als eine Klientin Eltern- Kind- Institution Einladung zur Kooperation Definition.
We are Family! Geschwister von Kindern mit Behinderung.
Margret Seidel Gesa Lohkamp Hamburg 2016
Stadt Brixen Fakultät für Bildungswissenschaften Erziehungsstile: Gibt es den Königsweg der Erziehung? von Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis Homepage
Psychologische und psychotherapeutische Behandlung bei Krebs Birgit Hladschik-Kermer Univ. Ass.,Mag.phil., Dr.rer.nat. Klinische und Gesundheitspsychologin/
Prof. Dr. Christian Palentien, Universität Bremen Jugend heute - jung sein in schwieriger Zeit Veränderungen der Lebensbedingungen Jugendlicher.
Klasse Klassenzufriedenheit Strukturmerkmale (Schultyp, Anteil Knaben, Anteil plagender Kinder) Eltern Einstellungen (Erwartungen,Attribution) Verhalten.
Theorie der Salutogenese
 Präsentation transkript:

Resilienz Erhalt von psychischer Gesundheit im Kindheits- & Jugendalter Gruppenarbeit von: Ivan Schenk, Gabriella Schmidlin, Lilian Suter, Gabriela Pfau-Zumstein

Modellierung sozialer Systeme Inhalt Konzept der Resilienz Systemtheoretisches Modell Biologische, psychologische und soziale Entwicklungsrisiken Bewertung Interne Ressourcen Externe Ressourcen Erfahrung und Selbstwirksamkeit Bewältigungsstrategien & Coping Fazit 22. April 2009 Modellierung sozialer Systeme

Modellierung sozialer Systeme Einleitung Einleitung Viele Kinder und Jugendliche wachsen unter schwierigen Bedingungen heran. Während die einen sich zu erfolgreichen und kompetenten Persönlichkeiten entwickeln, wirft es andere komplett aus der Bahn. Nun stellt sich die Frage, welche Ressourcen es sind, die die einen so stark machen und über welche andere offenbar nicht verfügen. Diese Arbeit behandelt das Konzept der Resilienz, also interne und externe Ressourcen über die Kinder und Jugendliche verfügen sollten um sich auch unter widrigen Umständen positiv zu entwickeln und sich ihre psychische Gesundheit zu erhalten. 22. April 2009 Modellierung sozialer Systeme

Modellierung sozialer Systeme Resilienz Das Konzept der Resilienz Resilienz wird für die hier relevante Altersgruppe definiert: „ als die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken.“ (Wustmann) Wenn wir von Resilienz sprechen, sind die folgenden drei Phänomene mit enthalten: 22. April 2009 Modellierung sozialer Systeme

Systemtheoretisches Modell Grundsätzliches zum systemtheoretischen Modell Inhalt Das Konzept der Resilienz ist ein dynamischer Prozess. Dieser findet statt zwischen Einfluss der Risikobelastungen einerseits und dem Umgang mit diesen Belastungen andererseits. Vorgehen Wahl eines offenen, dynamischen systemtheoretischen Modells mit Feedback-Struktur Graphische Darstellung der Variablen und ihrer Wirkungsbe-ziehungen im Blockdiagramm, um die komplexen Zusammen-hänge der Resilienz sichtbar zu machen. Alle Variablen unseres Modells sind vektoriell, der besseren Übersicht wegen jedoch nicht als Doppelpfeile dargestellt 22. April 2009 Modellierung sozialer Systeme

Systemtheoretisches Modell Biologische, psychologische & soziale Entwicklungsrisiken Schädigung bereits in der pränatalen Phase (z.B. Drogen- o. Alkoholkonsum der Mutter, Frühgeburten) Kinder, welche sich irreparable Verletzungen zuziehen, schwer erkranken oder unter sensorischer Deprivation leiden Kognitive Merkmale wie Intelligenz und Temperament Niedriger sozioökonomischer Status, Minderheitenangehörigkeit, psychisch kranker Elternteil Traumatische Erfahrungen mit Kriegen, Gewalt oder Sucht in der Familie 22. April 2009 Modellierung sozialer Systeme

Systemtheoretisches Modell Bewertung I Eine Bewertung ist ein Prozess, der intuitiven oder reflexiven Einschätzung in dessen Verlauf… Objekte, Personen oder Ereignisse hinsichtlich ihrer subjektiven Bedeutung (gefährlich ja/nein) in der gegebenen Situation zusammen mit den Chancen beurteilt werden, mit ihnen angemessen umgehen und fertig werden zu können (Fröhlich 2008). Solange dieser Prozess nicht bewältigt ist, befindet sich die Person in einem Ungleichgewicht. Darauf kann sie emotional und physisch reagieren (Herzklopfen, erhöhter Puls & andere Erregungssymptome). 22. April 2009 Modellierung sozialer Systeme

Systemtheoretisches Modell Bewertung II In unserem Modell wurde die Bewertung in primäre, sekundäre und tertiäre Variablen unterteilt. Primäre Bewertung: Person erachtet eine Situation als entweder bedrohlich oder nicht bedrohlich. Im Falle einer „Nichtbedrohung“ löst sich das Problem auf. Sekundäre Bewertung: Erfolgt, sobald jemand die Situation als bedrohlich eingeschätzt hat. Nun überlegt sich die Person, ob sie die Möglichkeit hat, das Problem zu bewältigen. Falls sie über die nötigen Bewältigungsstrategien und Verhaltensweisen verfügt, löst sich das Problem auf. Tertiäre Bewertung: Falls das Problem nicht gelöst werden konnte, wird die Situation neu bewertet und der Prozess beginnt von vorne, bis das Problem bewältigt ist. 22. April 2009 Modellierung sozialer Systeme

Systemtheoretisches Modell Interne Ressourcen Dies sind kognitive Kompetenzen und Persönlichkeitsmerkmale die effektives Bewältigungsverhalten begünstigen. Dazu gehören: Temperamentsmerkmale (Flexibilität, Frustrationstoleranz, Soziabilität, Humor) kognitive Fähigkeiten (mind. Durchschnittsintelligenz) Selbstwirksamkeitserfahrung und Selbstachtung Internale Kontrollüberzeugungen und aktives Bemühen, Stressoren zu bewältigen Erfahrung von Sinnhaftigkeit sowie Struktur und Bedeutung der der eigenen Entwicklung 22. April 2009 Modellierung sozialer Systeme

Systemtheoretisches Modell Externe Ressourcen Auch aus der Umwelt können Kinder und Jugendliche Unterstützungsquellen nutzen. Beispiele: Stabile, warmherzige emotionale Beziehungen zu mindestens einem Elternteil oder einer anderen Bezugsperson (Grosseltern, Paten) Soziale Unterstützung durch Personen ausserhalb der Familie, die als Vorbild dienen und den Erwerb effektiver Bewältigungs-strategien unterstützen können. Teilnahme an sozialen Aktivitäten in der Schule (Schulsport, Musik etc.), im Sportverein oder in der Pfadi, zur Erhöhung der sozialen Handlungskompetenz 22. April 2009 Modellierung sozialer Systeme

Systemtheoretisches Modell Erfahrung und Selbstwirksamkeit führen zu effektiven Bewältigungsstrategien / coping skills Erfahrung bezieht sich darauf, inwiefern ein Kind oder Jugendlicher schon Risikoerfahrungen gemacht hat und wie sie bewältigt werden konnten. Wurden sie erfolgreich bewältigt, führt dies zu einem Gefühl der Selbstwirksamkeit. Dies wiederum erlaubt zunehmend effektivere Bewältigungsstrategien bzw. coping skills wie: Bewältigungskompetenzen, über verschiedene Situationsklassen hinweg flexibel und effizient zu reagieren Fähigkeit, Probleme vorherzusehen und sich mental darauf einstellen Aktives Hilfe holen bei anderen 22. April 2009 Modellierung sozialer Systeme

Modellierung sozialer Systeme Fazit Fazit Zusammenfassend ist festzustellen, dass Kinder und Jugendliche ganz unterschiedlich auf kritische Lebensereignisse reagieren. Resilienz und damit psychische Gesundheit hängen eng mit Intelligenz, Temperament, Persönlichkeitsmerkmalen, erfolgreichen Bewältigungserfahrungen und der Entwicklung des Selbst zusammen. Weitere Einflüsse sind der Halt in der Familie, ein autoritativer Erziehungsstil, Unterstützung aus dem sozialen Umfeld und kein zu tiefer SöS. Unser Modell zeigt die erfolgreiche Risikobewältigung auf. Eine Garantie, dass Kinder und Jugendliche sämtliche Risiko- belastungen gänzlich bewältigen können, gibt es aber keine. 22. April 2009 Modellierung sozialer Systeme

Person Umwelt IR E B3 GS R W B1 PR CS PG B2 SH S B SA C SU F U

Resilienz-Modell Variablen: R Risikobelastungen W Wahrnehmung IR Interne Ressourcen E Erfahrungen GS Gefühl der Selbstwirksamkeit F Beziehung zu den Eltern U Beziehung zu anderen Personen (weiteres Umfeld) SA Soziale Aktivitäten SU Soziale Unterstützung SH Soziale Handlungskompetenz C Coping (Bewältigungsstrategie) B1 Primäre Bewertung B Bedrohung B2 Sekundäre Bewertung B3 Tertiäre Bewertung (Neubeurteilung) CS Coping skills (adaptive Verhaltensweisen) PR Emotionale / Psychische Reaktion (aktuelles Erleben) PG Psychische Gesundheit S Ansprüche in Bezug auf das aktuelle Erleben (Sollwert)