Vorhofflimmern (FA) Sinusrhythmus (SR).

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 Präsentation transkript:

Vorhofflimmern (FA) Sinusrhythmus (SR)

Fehlendes P, Vorhofflimmernwellen (350-600/min), unregelmäßige RR-Intervalle Vorhofflimmern - EKG

Vorhofflimmern - Epidemiologie Generell 0,4 – 2% < 60a = <1 %, >60a = 4 %, >80a = 10 % 1-1,5 % Zunahme / Dekade Medianes Alter 75a, 70 % zwischen 65-85a >40a = 1:4 Risiko für AF Männer > Frauen Europa 6 Mill., EU 4,5 Mill., USA 2,5 Mill. BRD 1 Mill., Österreich 120.000 Menschen Jährliche Kosten: 3.000 Euro/Patient

Prognose - Bedeutung Sterblichkeit: x 2, Herzschwäche: x 3, Schlaganfall: x 5, Lebensqualität: x ?? FA verantwortlich für 15% aller Schlaganfälle Risiko Schlaganfall bei FA und >80a: 23,5% FA bei Schlaganfall verdoppelt Todesrate Schlaganfall 10% aller Todesursachen 85% ischämisch, 15% hämorrhagisch Morbidität 50% nach 1a, 88% der Kosten extramural

Vorhofflimmern - Ursachen Hochdruck Koronare Herzkrankheit Herzschwäche Herzklappenfehler Entzündliche und infiltrative Herzerkrankungen Herztumore Postoperativ (Herz-, Lungen-, Speiseröhrenoperationen) Angeborene Herzerkrankungen Familiär Hyperthyreose, Phäochromozytom Alkohol Idiopathisch (‚lone atrial fibrillation‘) 12-30%

FA – erstmals diagnostiziert AFib-Guidelines der ESC 2010 FA – erstmals diagnostiziert stumm? paroxysmal (<48h) persistierend (CV nötig) rezidivierend langdauernd (>1a) permanent (akzeptiert) chronisch

FA - Symptome AFib-Guidelines der ESC 2010 EHRA Klasse I keine Symptome II milde Symptome normale tägliche Aktivität III schwere Symptome IV gravierende Symptome Aktivität unterbrochen EHRA = European Heart Rhythm Association Welche? Herzunruhe („Palpitation“; paroxysmal>), Schwindel, Atemnot (permanent>)

Kardioversion oder Antikoagulation Rhythmuskontrolle Frequenzkontrolle

RHYTHMUS-KONTROLLE FREQUENZ-KONTROLLE Symptomatik Keine Symptome Kurze Dauer „Längere“ Dauer Junge, aktive Menschen Betagte, inaktive Menschen Paroxysmal/persistierend Permanent; frustrane Kardioversionen Kleiner linker Vorhof (<5cm) Vergrößerte linker Vorhof

RHYTHMUS FREQUENZ Kardioversion Medikamente Rezidivprophylaxe Elektrisch (biphasisch>), pharmakologisch (Vernakalant, Propafenon ..) Rezidivprophylaxe BIG 5: Amiodaron, Dronedaron, Flecainid, Propafenon, Sotalol Ablation paroxysmal > permanent FA danach oft asymptomatisch Maze-Operation Atrialer Defibrillator Spezielle Stimulationstechniken FREQUENZ Medikamente Digitalis (inaktive Pat.>), Verapamil, ß-Blocker Amiodaron, Dronedaron (nicht: NYHA III und IV) MILD (<110/min versus STRINGENT (<80/min) – asymptomatisch ! AV-Knoten-Ablation mit Schrittmacherimplantation AV-Knoten-Modifikation seit 1962

FA – „Pill-in-the-Pocket“-Konzept Aus Italien Indikation herzgesunde Patienten paroxysmale FA deutlich symptomatisch, maximal 2-3/Monat Erfolgsquote bis 90% Propafenon (bis 600mg) 5 min nach Beginn Liegende / sitzende Körperhaltung Selbstkontrolle: Bradykardie, Tacharrhythmie, Dyspnoe, Prä-/Synkope Arztkontakt: FA > 8h oder bei NW Weiters: Valsalva-Manöver (Anpressen, Trinken, Carotis-, Bulbusmassage), Wait-over-Night (+ gering Alkohol / Schlaftablette)

FA – „Upstream“-Therapie RAAS-Blocker atrialer Druck , Suppression der atrialen Fibrose, Inflammation , Hemmung des elektrischen Remodelings ACE-Hemmer Angiotensinrezeptorblocker Aldosteronantagonisten Statine antiinflammatorisch, antioxidativ, NO-Endothelfunktion, Downregulation RAS; Plaquestabilisierung, autonomes NS Mehrfach ungesättigte Fettsäuren Fischkost Gewichtskontrolle

CHA2DS2-VASc-Score maximal 9 Punkte Risikofaktor Score Herzinsuffizienz LV-Dysfunktion 1 Hypertonie Alter >75 2 Diabetes mellitus Schlaganfall/TIA/ Thrombembolie Vaskuläre Erkrankung Alter 65-74 Weibliches Geschlecht Score Risiko 0% 1 1,3% 2 2,2% 3 3,2% 4 4,0% 5 6,7% 6 9,8% 7 9,6% 8 9 15,2% maximal 9 Punkte

HAS-BLED-Score maximal 9 Punkte Klinik Punkte H Hypertonie 1 A Abnorme Leber- und Nierenfunktion 1 oder 2 S Schlaganfall B Blutung L Labile INR‘s E Alter (>65a) D Drogen oder Alkohol maximal 9 Punkte

AF – Schlaganfall / Thrombembolie Aspirin 325mg/d, wenn CHADS2-Score niedrig Clopidogrel + ASS bringt nichts Antikoagulation 6 randomisierte Studien (AFASAK, SPAF, BAATAF, CAFA, SPINAF, EAFT) – 64% Reduktion des Schlaganfalls [Exklusionsrate sehr hoch] MarcoumarR Internist, SintromR Chirurg geschätzt nur für 30-60% bis zu 30% abgesetzt nach 1 Jahr INR-korrekt um 40% Perkutaner Verschluss linkes Herzohr

VKA

UFH, LMWH, Fondaparinux Rivaroxaban Apixaban Dabigatran