Einführung in die Sonderpädagogik

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 Präsentation transkript:

Einführung in die Sonderpädagogik Sprach-, Rede-, Stimm- und Schluckstörungen

Erscheinungsformen Störung der Sprachentwicklung (6-8% imVorschulalter) Aussprachestörungen (Phonetik, Phonologie) Grammatische Regeln (Syntax, Morphologie) Störung der Bedeutungsentwicklung (Semantik, Lexik) Kommunikativ-pragmatisch (Umgangsregeln) Redestörungen Stottern Poltern Mutismus Sprechangst Zentrale Sprach- und Sprechstörungen Aphasie Sprechapraxie Dysarthrophonie (Sprechmotorik)

Erscheinungsformen Dysphonie (Stimmstörungen) Rhinophonie (Näseln) Myofunktionelle Störungen (Schluckstörungen) Dysphagien (Störungen des Essvorgangs)

Ursachen Neurologisch (Schlaganfall, MS, Parkinson, Cerebrale Bewegungsstörungen, u.a.) Psychogen Sprachmilieubedingt (Anregungsarm, Bilingualität, u.a.) Genetisch Organisch (Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Fehlbildungen, Hörschäden)

Störungen der Sprachentwicklung Phonologisch (Sprachsystem)-phonetisch (Einzelsprache): Aussprache, Lautbildung, eventuell Ersetzen eines Lautes durch anderen Syntax und Morphologie: Grammatikalisches Regelsystem, Wortarten, Satzkonstruktion Semantik und Lexik: Störung der Bedeutung und Wortschatz Störungen sind selten isoliert Spezifische Sprachentwicklungsstörung 6-8% aller Kinder im Vorschulalter, verspäteter Sprachbeginn (2 bis 2 ½)

SSES Aussprache Martin 2,8 Jahre Grammatik Christian 5,9 Jahre Nana = Martin; la= schlafen; lala= singen Grammatik Christian 5,9 Jahre Ich noch was brauch, du auch das anschaue, hey ich noch eine esse will, und die Poledei (Polizei) auch Hunger hab, ich alle Dinger tot mah, ich jemand fange hab, da is des Fängnis (Gefängnis)

Redestörungen Stottern: Störung der Sprechflüssigkeit, Beginn meist Vorschulalter Unterbrechung des Redeflusses durch Laut-, Silben- und Wortwiederholungen (Kloni) Lautverlängerungen sowie Blockaden und Muskelverspannungen (Toni) Atemauffälligkeiten, Einfügen, Vermeiden bestimmter Laute und Wörter, Körpermitbewegungen

Redestörungen Poltern: Mutismus: Sprechangst: Wiederholung von Silben und Wörtern bei schnellem, überstürztem Sprechtempo Mutismus: Partieller oder totaler Nichtgebrauch der Sprache nach Abschluss des Spracherwerbs, Intaktes Hör- und Sprechvermögen Furcht mit anderen zu sprechen Sprechangst: Furcht vor anderen zu sprechen

Zentrale Sprach- und Sprechstörungen Aphasie: Zentralorganisch bedingte Störung des Sprachausdrucks/ Sprachverständnisses nach Abschluss des Spracherwerbs Unterscheidung in Globale-, Broca-, Wernicke- und Amnestische Aphasie Begleiterscheinungen: Störung der Körperorientierung, Agnosien, Apraxien, Störung der Schriftsprache, Hemiplegien. Beispiel: Schlaganfall

Zentrale Sprach- und Sprechstörungen Dysarthrophonien Durch Schädigung der am Sprechvorgang beteiligten Nerven Koordinationsstörungen und Lähmungen der Muskulatur des Sprechapparates Sprechapraxien Beeinträchtigung der Planung und Durchführung des Bewegungsablaufes der Sprechorgane ( Zunge, Lippen, usw.)

Dysphonien: Stimmstörungen Rhinophonien (Schreistimme, Flüstern) Rhinophonien Offenes (Gaumenspalten) oder geschlossenes Näseln Myofunktionelle Störungen Falsches Schluckmuster Dysphagien Verlust oder Beeinträchtigung des Essvorganges (Kauen, Transport der Speise)

Sprachheilpädagogik (versus Logopädie) Beispiele zu Stottern: King George (Bindungstheorie) Klaus (Psychoanalyse) (Heinemann/Hopf 2012, S.334) Lerntheorie (van Riper) Zeitlupensprechen Nachbesserung Pullout Festigung flüssigen Sprechens Alltagstraining