Sprach- und Sprechentwicklung

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 Präsentation transkript:

Sprach- und Sprechentwicklung

Sprach- und Sprechentwicklung Sprache vs. Sprechen

Ferdinand de Saussure differierte zw. Sprache und Sprechen Sprache versus Sprechen Ferdinand de Saussure differierte zw. Sprache und Sprechen Langue et Parole Langue die menschliche Sprache an sich, das biologische Vermögen zu sprechen theoretischer Sprachbegriff zur erkenntnislogischen Ordnung Parole konkreten Sprechakt, individuelle Realisierung durch einzelnen Sprecher soziale Dimension des Ortes der dialogischen Hervorbringung Langue + Parole stehen in einem kompl. Verhältnis der wechselseitigen Bedingtheit SPRACHE: ein übergeordnetes System von Regeln SPRECHEN: die Anwendung und Ausführung

m „Die Sprache gleicht dem im Stein schlummernden Feuerfunken. Wilhelm von Humboldt (1767 – 1835) „Die Sprache gleicht dem im Stein schlummernden Feuerfunken. Ehe man gelernt hatte, ihn hervorzulocken, schien sein Dasein nur durch ein Wunder erklärlich. Einmal entzündet, pflanzte er sich mit unglaublicher Leichtigkeit fort.“

Voraussetzungen für Sprache Normale Sprachentwicklung setzt Funktionen von verschiedenen Systemen voraus: Planung im Gehirn Atmung Stimme Lautbildung (Artikulation) Gehör Zentrale Verarbeitung des Gehörten

Bild eines normalen Kehlkopfs

K Bilder eines normalen Kehlkopfs während der Spiegelung: Die Stimmlippen sind bei der Atmung geöffnet. "Respirationsstellung" Die Tonerzeugung ist erst bei vollständigem Stimmlippenschluss möglich. "Phonationsstellung"

m Allgemeine Merkmale/ kommunikative Fähigkeiten: Vorsprachliche Entwicklung I – das Vorsilbenaltern (0 – 6 Monate) Allgemeine Merkmale/ kommunikative Fähigkeiten: -Durch Abtrennen der Nabelschnur akuter Sauerstoffmangel Reflexauslösung im Atemzentrum (reflektorischer Stimmlippenschluss) primär Schrei (ersten Laute) -Kommunikation von Bedürfnissen durch: Schreien und Mimik (Auslösen von Effekt bei Eltern) Bildung von Lall-, noch nicht noch nicht Laute der Muttersprache Gurgel-, Sprudellauten relevant relevant werden bevorzugt + Reaktion auf Geräusche 1. Artikulation (Phonetik – Phonologie) 2. Wortschatz (Semantik – Lexikon) 3. Grammatik (Morphologie – Syntax) 4. Kommunikation (Pragmatik)

m Allgemeine Merkmale/ kommunikative Fähigkeiten: Vorsprachliche Entwicklung II – das Silbenalter (7 – 10 Monate) Allgemeine Merkmale/ kommunikative Fähigkeiten: Zweite Phase des Lallens gesteuert durch die akustische Wahrnehmung -Anpassung an die Muttersprache (Imitation durch Animation) -Reaktion auf „Motherese“ oder „Parentese“ Verdoppelung von nicht Entwicklung eines Kind reagiert auf Konsonant- Vokalen relevant primitiven Grammatikge- den eigenen („baba“, „dada“) spür (sinnvolle Sprachpausen) Namen 1. Artikulation (Phonetik – Phonologie) 2. Wortschatz (Semantik – Lexikon) 3. Grammatik (Morphologie – Syntax) 4. Kommunikation (Pragmatik)

m Allgemeine Merkmale/ kommunikative Fähigkeiten: Vorsprachliche Entwicklung II – das Silbenalter (10 – 12 Monate) Allgemeine Merkmale/ kommunikative Fähigkeiten: Vorsprachliche Entwicklung ist abgeschlossen Kind lallt lang anhaltend + mit großer Begeisterung („Lallmonologe“) Kind teilt sich der Umwelt mit + Beginn von Klarwörtern Lautbestand ist vollständig an die Muttersprache angeglichen Erstellen von: Leichte nicht Verständnis -Lautketten mit unter- Alltagswörter relevant von Wörtern + schiedlichen Konso- („Mama“, „Papa“ simplen Sätzen nanten und mehreren „wau- wau“) nimmt zu Silben („maba“ = Lallketten) -längere Silbenketten („lalaaaa- papa- brrr“) 1. Artikulation (Phonetik – Phonologie) 2. Wortschatz (Semantik – Lexikon) 3. Grammatik (Morphologie – Syntax) 4. Kommunikation (Pragmatik)

Bildung von Kosonanten Konsonanten sind Hemmnis- überwindende Laute.

m Allgemeine Merkmale/ kommunikative Fähigkeiten: Sprachliche Entwicklung (18 – 24 Monate) Allgemeine Merkmale/ kommunikative Fähigkeiten: „erstes Fragealter“ beginnt sogenannte „Wortschatzexposion“ setzt ein -Bildung von Passiver Wortschatz: -Bilden von Passiver Wortschatz Vorderer Plosive ca. 200 Wörter „Zweiwortsätze“ (Verstehen) (Explosivlaute) + (Infinitivform + ungebeugt) ist aktiver Nasale: m/ n/ - p/ d/ Aktiver Wortschatz: („Auto haben“) Produktion -Sprechen von ca. 20 – 50 Wörter -viele Passivpronomen (Sprechen) einigen Frikativen („mein“) weit voraus (Reibelaute): f/ w/ -simple Negationen Sprache noch („nicht haben“) Undeutlich + -Fragestellung mit aufsteigender Personenabhängig Tonhebung („Puppe weg“) 1. Artikulation (Phonetik – Phonologie) 2. Wortschatz (Semantik – Lexikon) 3. Grammatik (Morphologie – Syntax) 4. Kommunikation (Pragmatik)

m Allgemeine Merkmale/ kommunikative Fähigkeiten: Sprachliche Entwicklung (3 Jahre) Allgemeine Merkmale/ kommunikative Fähigkeiten: „zweites Fragealter“ beginnt (dient der Wissenserweiterung) Reime und Lieder dienen der Sprachsicherheit/ Wortschatzspurt -Aussprache -Ansprache auf -Bilden von einfachen Verständnis + wird deutlicher Kindesniveau wird Sätze mit korrekter Wortschatz -Noch Schwierig- verstanden Aussage + ersten nehmen keiten bei Anlaut- Nebensätzen + ein- massiv verbindungen -Probleme bei: fachen Konjunktionen + zu („kr, tr, pl, pfl“) ebenso Gegensätzen, korrekte Zweitstellung bei Zischlauten Unterschieden, des Verbs + erste („s, sch, ch“) Kategorien, Deklinationen von Vereinfachungs- Fremdwörtern, Adjektiven + Modalverben laute (Su = Schuh) komplexen Sätzen 1. Artikulation (Phonetik – Phonologie) 2. Wortschatz (Semantik – Lexikon) 3. Grammatik (Morphologie – Syntax) 4. Kommunikation (Pragmatik)

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