Diagnostik und Therapie neuropathischer Schmerzen

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 Präsentation transkript:

Diagnostik und Therapie neuropathischer Schmerzen

Info-Mappe SHG PNP Bremen

Begriffserklärung - was sind neuropathische Schmerzen? (1) Wird ein Nerv verletzt oder einem länger dauernden Reiz ausgesetzt, können die so genannten neuropathischen Schmerzen ausgelöst werden. Dabei wird der Nerv überempfindlich und reagiert schon beim geringsten Anlass (zum Beispiel durch Berührung oder bei einem Windhauch) mit einer Schmerzempfindung. Diese Überempfindlichkeit kann auch auf benachbarte Nerven übergreifen, so dass ein großes empfindliches Areal entsteht. Neuropathische Schmerzen sind chronische Schmerzen. Von chronischen Schmerzen oder einer Chronifizierung spricht man, wenn die Schmerzen länger als drei bis sechs Monate bestehen. neuroschmerz.de Informationsseiten zu Neuropathischen Schmerzen

Begriffserklärung - was sind neuropathische Schmerzen? (2) Im Gegensatz zu akuten, plötzlich einsetzenden Schmerzen hat hier der Schmerz als Warnsignal oft keine Funktion mehr. Er hat sich verselbstständigt und ist nutzlos geworden. Während die ursprüngliche Ursache des Schmerzes meist schon lange nicht mehr besteht, ist der Schmerz selbst zur Krankheit geworden. Normalerweise werden Schmerzen durch äußere Reize wie Gewebsverletzungen oder Entzündungen hervorgerufen. Anders bei neuropathischen Schmerzen: Hier sind die Nervenfasern selbst geschädigt oder zerstört. Der Nerv meldet keine Gewebs-schädigung mehr, sondern seine eigene Funktionsstörung oder krankhafte Veränderung. Bei Neuropathien kann nur ein einzelner (Mononeuropathie, mono = eins), aber auch mehrere Nerven (Polyneuropathie, poly = viel) beteiligt sein. neuroschmerz.de Informationsseiten zu Neuropathischen Schmerzen

Neuropathische Schmerzen (1) ... entstehen nach einer Schädigung schmerzleitender oder schmerzverarbeitender Systeme im peripheren oder zentralen Nervensystem. Unterschiedliche Krankheitsbilder bezüglich Verlauf (akut-subakut-chronisch), Ätiologie (unter anderem metabolisch, entzündlich, hereditär, toxisch), betroffener Systeme (sensibel, motorisch, autonom), Verteilungstyp (distal-symmetrisch, Multiplextyp, Schwerpunkt-Neuropathie) Schmerzhaftigkeit Der häufigste Verteilungstyp ist der distal-symmetrische mit handschuh- oder strumpfförmiger Symptomatik und abgeschwächten oder fehlenden Muskeleigenreflexen. Diagnostik und Therapie neuropathischer Schmerzen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, 3. Überarbeitete Auflage 2005

Neuropathische Schmerzen (2) Alle Typen neuropathischer Schmerzen sind möglich, häufig bestehen brennende oder dumpf-drückende Spontanschmerzen, einschießende elektrisierende Schmerzattacken oder schmerzhafte Missempfindungen. Mechanische Hyperalgesie und Allodynie bei Berührung sind ebenfalls möglich, aber nicht typisch. Allgemein sind Schmerzen bei Neuropathien verstärkt in Ruhe und bei Nacht zu spüren („burning feet“ bei Bettwärme). • Muskelkrämpfe • Eine Sonderform ist die „small-fiber-Neuropathie“, bei der nur oder überwiegend kleinkalibrige Nervenfasern (Ad und C-Fasern) betroffen sind. Diese äußert sich in distal betonten Parästhesien und Brennschmerzen, dem „burning-feet“-Syndrom. Es kann auch ein sekundäres „restless-legs“-Syndrom auftreten. Diagnostik und Therapie neuropathischer Schmerzen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, 3. Überarbeitete Auflage 2005

Neuropathische Schmerzen (3) Bei Polyneuropathien können sich die Schmerzen allein als Druck- oder Engegefühl tief in der Extremität äußern. Kribbelparästhesien und -dysästhesien zählen zu den typischen Symptomen der Polyneuropathien. Einige Patienten beschreiben einen quälenden Juckreiz. Diagnostik und Therapie neuropathischer Schmerzen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, 3. Überarbeitete Auflage 2005

Ästhesien Eine Parästhesie (griechisch παραίσθηση, paraisthese, wörtlich „daneben, daran vorbei“ Wahrnehmung) ist eine nicht schmerzhafte Empfindung im Versorgungsgebiet eines Hautnerven ohne erkennbare, adäquate, physikalische Reize und wird von den Betroffenen meist als Kribbeln, Ameisenlaufen, Pelzigkeit, Prickeln, Jucken, Schwellungsgefühl und Kälte- oder Warmempfindung beschrieben. Dysästhesie (griech.) ist der medizinische Fachausdruck für eine Empfindungsstörung. Dabei kann es sich um eine schmerzhafte oder andersartig abnorme Empfindung auf einen normalen Reiz hin, Verminderung der Sinnesempfindlichkeit, Überempfindlichkeit gegen alle äußeren Reize handeln. Als Hyperästhesie bezeichnet man in der Neurologie eine Überempfindlichkeit für Berührungsreize, die auch schmerzhaft sein können. Wikipedia

In „Wenn Nerven schmerzen ..“; K. Veltrup, ZNS_Services, Düsseldorf; Hrsg. Pfizer Pharma GmbH; S. 28

Neuropathische Schmerzen (Verteilung) Institut für Klinische Pharmakologie Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (M) http://www.klinik.uni-frankfurt.de/zpharm/klin Neuropathische Schmerzen Vorlesungs-Skript: „Klinische Pharmakologie und Therapie“ - WS 2007/2008

Den fehlerhaften Kreislauf durchbrechen durch Schmerztherapie Schmerzen lindern Aktivität zurückgewinnen, Mundipharma, Limburg, S. 7

Neuropathischer Schmerz Schmerzen lindern Aktivität zurückgewinnen, Mundipharma, Limburg, S. 20

In „Wenn Nerven schmerzen ..“; K. Veltrup, ZNS_Services, Düsseldorf; Hrsg. Pfizer Pharma GmbH; S. 32

In „Wenn Nerven schmerzen ..“; K. Veltrup, ZNS_Services, Düsseldorf; Hrsg. Pfizer Pharma GmbH; S. 32

Hauptformen der PNP Erkrankungen des willkürlichen Nervensystems (periphere Neuropathie) Erkrankungen des vegetativen Nervensystems (autonome Neuropathie)

Diagnose: Klinisches Bild Vorlesungs-Skript: „Klinische Pharmakologie und Therapie“ - WS 2007/2008

DDG Praxis-Leitlinie Haslbeck Diabetische Neuropathie DDG Praxis-Leitlinie Haslbeck Diabetische Neuropathie. Diabetologie 2008; 3. Suppl. 2: S. 134 - 140

Diabetisches Fußsyndrom

Maßnahmen zur Prävention des "diabetischen Fußes" Gute Einstellung des Diabetes (Übergewicht abbauen!) Weite, für die Zehen genug Raum bietende Schuhe Naturfaserstrümpfe (Baumwolle, keine Stopfstellen, Faltenbildung vermeiden) Mechanische Entlastung von Druckpunkten an den Füßen (Einlagen, orthopädisches Schuhwerk) Schneiden des Fußnägel ohne Verletzung, eingewachsene Nägel werden chirurgisch behandelt; Hühneraugen und Hornhautverdickungen durch erfahrenen Arzt oder Pediküre Konsequente Therapie von Pilzinfektionen der Nägel Baden der Füße in handwarmen Wasser (Temperatur prüfen). Gut abtrocknen mit weichen Tüchern Hautpuder oder Lanolin. Keine Chemikalien, milde Desinfektionsmittel bei kleinen Verletzungen Keine selbständige Pediküre Tägliche sorgfältige Inspektion der Füße Nicht barfuss laufen (Verletzungsgefahr, Pilzinfektionen in Schwimmbad, Sauna, Hotelzimmer etc.) Tägliche Fußgymnastik, Gehtraining, Spaziergänge Prof. Dr. med. Hellmut Mehnert Geschäftsführender Vorstand der Forschergruppe Diabetes am Institut für Diabetesforschung, Krankenhaus München - Schwabing, in http://www.diabetes-deutschland.de

Schmerzfragebogen (Varianten) Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin IGIM Deutscher Schmerz-Fragebogen Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) www.dgss.org Westdeutsches Diabetes- und Gesundheitszentrum, Düsseldorf, Prof. Dr. S. Martin

Schmerzfragebogen (1) Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin IGIM

Schmerzfragebogen (2) Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin IGIM

Schmerzintensität Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin IGIM

Schmerzbild (1) Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin IGIM

Schmerzbild (2) Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin IGIM

Beschreibung der Beschwerden Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin IGIM

Westdeutsches Diabetes- und Gesundheitszentrum, Düsseldorf, Prof. Dr. S. Martin

Westdeutsches Diabetes- und Gesundheitszentrum, Düsseldorf, Prof. Dr. S. Martin

Westdeutsches Diabetes- und Gesundheitszentrum, Düsseldorf, Prof. Dr. S. Martin

Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) Deutscher Schmerz-Fragebogen Copyright: www.dgss.org

Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) Deutscher Schmerz-Fragebogen Copyright: www.dgss.org

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