Krisen-PR bei Großschadenslagen

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 Präsentation transkript:

Krisen-PR bei Großschadenslagen

Im Ernstfall ... ? spusch-würzel

Leider immer schon...

Garbsen - Die Flammenhölle

Schwechat – S1

Pöchlarn

Übung in Schärding

Hallein - Dürrnberg FF Hallein BR Milles Matthias Gesamteinsatzleiter Feuerwehr BR Miller Otto FF Oberalm HBI Bernhaupt Alois FF Hallein / M - Real OBI Bauschenberger W. OBI Golser Gottfried FF Adnet HBI Trinker Günter

Was gefragt wird... Anzahl Opfer - UNKLAR !!! Identität Opfer Ursache: kein Thema für die FF Rettungsmittel und -personal (macht Eindruck !) Psychischer Zustand der Retter

Großschadenslage = Krise Phänomen „Krise“ Ungeplant und ungewollt Gefahr großen Schadens Guter Input für Medien Kein festes Schema Unkontrollierbar Oft nicht sofort als solche erkennbar

Krise - Medien „Bad news are good news“ Öffentliches Interesse Große Neugierde für breite Bevölkerung DAHER „Gefundenes Fressen“ für Medien Chance auf gesteigerte Leser/Hörer/Seher-Zahlen und damit gesteigerte Umsätze

Krise - Medien These 1: Die Krise ist vielleicht kleiner als der mediale Schaden.... Daher: Professioneller Umgang mit der Krise gegenüber Öffentlichkeit

Bewertung des Ereignisses Aktualität Folgenschwere Nähe öffentliche Bedeutung Dramatik Kuriosität Kampf Liebe Gefühl Fortschritt Hier und Jetzt! Umweltschaden, Arbeitsplätze Hier, nicht in Fernost Einrichtungen, Arbeitsplätze Rettung von Menschen Lustig/peinlich Grubenunglück Lassing Sentimentale Ebene Opfer Entwicklung

KRISEN-PR Stufenplan Stufe 1 - Lokal (Brand, Unfall) Presseaussendung, Fotos; Radio-Interview Verständigung, Medienbetreuung, wie 1 Medien kommen von selbst: Pressedienst, -konferenz, Opferzahl, Bedeutung, Katastrophe).... Stufe 1 - Lokal (Brand, Unfall) Stufe 2 - Regional (Großbrand, -unfall) Stufe 3 - Überregional (

NOTWENDIGKEIT Krisen-PR Konsequenzen Gefährdung der Bevölkerung Maßnahmen für Bevölkerung notwendig Öffentliches Interesse Mediales Interesse NOTWENDIGKEIT Krisen-PR

Strategie These 2: Die beste Krisen-PR (ÖA) können Sie dann betreiben, wenn Sie im Vorfeld ALLES Menschenmögliche getan hat, um eine Krise zu verhindern – und sich darauf vorbereitet haben.

Medien

Medien betreuen = Medien steuern Informationen bereitstellen Wann ? Wer ? Was ? Wieviel ? Verletzte, besondere Umstände ABER: Keine Spekulationen ! Infos gleichmäßig verteilen ! Interviews gibt der Einsatzleiter

Presseverantwortlicher und Einsatzleitung müssen EINE SPRACHE sprechen Medienbetreuung Reporter betreuen, erklären, argumentieren keine schwülstigen Fachausdrücke - Redakteur meist kein Fachmann Unterlagen vorbereiten Offen reden! Presseverantwortlicher und Einsatzleitung müssen EINE SPRACHE sprechen

Medienbetreuung Man kann nicht NICHT kommunizieren! These 3 Der Journalist ist NICHT der natürliche Feind - Sie müssen ihn nur überzeugen !

Medienkontakt im „Ernstfall“ 1 Verständigung mittels „Presseliste“ (Feuerwehrhaus, „Florian“, KDOF, ...) Einweisung und Unterstützung durch eine kundige Person Informationen korrekt geben, keine Spekulationen (Brandausbruch, ...)

Mut zur Aussage Umgang mit Krisensituationen erfordert Fingerspitzengefühl! (Es gibt keine 100% Lösungen) Wichtig: Mut zur Aussage! Gezielte Information bedeutet Schadensbegrenzung und beugt Spekulationen vor.

Vorbereitung Krisen-PR Personelle und logistische Vorbereitung durch ÖA-SB, etc. Erfahrungen aus dem Alltag (Medienarbeit) Bewährte Strukturen Logistik vorhanden

Das Krisen-PR-Team Auswahl der Mitarbeiter (PR-Team) Vorbereitung (Unterlagen erstellen) Logistik (Büros, Pressezentrum) Ausbildung (Planspiele) Katastrophen- und Krisentraining

Organisation der Krisen-PR spusch-würzel

Krisen-PR - Unterlagen Vorbereitete Presseaussendungen Allgemeine Daten Aktuelle Presseliste mit Erreichbarkeit von Medien, Journalisten Nutzen Sie Ihre „Friedens-Ressourcen“!

Zusammenfassung Achtung der Wahrheit Einheit von Wort und Tat Offenheit Unparteilichkeit Kontinuität Klarheit und Verständlichkeit Präsenz, Aktualität Offensives Handeln Vermeidung von Widersprüchen Multimedialität

spusch-würzel

ÖA - Phasen Schluss: Interesse wechselt zur Ursache Erstphase: Vorinfo und Medienverständigung = Feuerwehr positionieren Hauptphase „Menschenrettung“ - Feuerwehr im Mittelpunkt Schluss: Interesse wechselt zur Ursache

ÖA-Massnahmen - WO PRESSEGESPRÄCHE Schaffung einer „mobilen“ Pressestelle als TREFFPUNKT (Kennzeichnung) PRESSEGESPRÄCHE vor ORT oder Zentrale (wenn Einsatzort nicht erreichbar!!) – schwierig zu entscheiden

Pöchlarn 2000

Bus aufgeschlitzt

Schutz persönlicher Interessen ... spusch-würzel

Kommunikationsstrategie Festlegen des „roten Fadens“ Was will ich wie und wann kommunizieren? Festlegen PA, PK und Arbeitsschritte Klare Aufgabenverteilung

Kommunikationsstrategie Fakten sammeln und beurteilen Was geht hinaus - versuchen Sie umfassend zu informieren: Was ist passiert Gefahren und Probleme Ihre getroffenen Maßnahmen

Kommunikationsstrategie Zeitplan: für PA (2xtägl., 2stündlich..) einen Takt festlegen PK 2x Tag, eine kleine Runde könnte auch stündlich erforderlich sein! Zeitplan muss ständig den Erfordernissen angepasst werden

Kommunikationsstrategie Zusammenfassung: SCHNELL OFFEN TRANSPARENT

Gesprächsführung Keine Vermutungen Keine (unnötigen) Personennamen Grundsätzlich: Keine Vermutungen Keine (unnötigen) Personennamen Keine unwahren PR-Gags Keine Privatkriege - Streitthemen Beginnen Sie mit einem ehrlichen Bedauern

Gesprächsführung Weisen Sie darauf hin, dass alles Menschenmögliche getan wurde.. Geben Sie Auskunft über den Ablauf/weitere Schritte Mutmaßen Sie NICHT über Schuld/Ursache !

Gesprächsführung Wenn Sie etwas nicht wissen - stehen Sie dazu! (... derzeit nicht möglich...) Verweisen Sie auf Datenschutz, laufende Ermittlungen, ... Vermitteln Sie Kompetenz und Führungsqualität

Gesprächsführung Das Interesse der Medien (= Öffentlichkeit) ändern sich im Verlauf der Krise! Passen Sie Ihre Strategie dem Ablauf an

Gesprächsführung Phase 1 - DAS Ereignis („Augenzeugenbericht“) Phase 2 - Schuld und Ursachen Phase 3 - Auswirkung auf die breite Masse Phase 4 - Schuldzuweisung im Detail

Interview Blick zum Redakteur - NICHT in die Kamera Locker bleiben, sprechen wie der „Schnabel gewachsen“. Konzentration auf Fragen - Antworten wie im normalen Gespräch Handy abdrehen!

Interview Kamerateam braucht Vorbereitungszeit - Geduld ! Fragen mit Redakteur besprechen ! Location aussuchen helfen (Hintergrund) „Spielszene“ möglich KEINE Verteidigungshaltung - argumentieren Sie

INTERVIEW Sie dürfen emotional sein! Drücken Sie Besorgnis, Anteilnahme, etc. aus! Bieten Sie Hilfe an Nützen Sie das Interview zur Herstellung eines positiven Images trotz der Krise!

Interview Mut zur Aussage wichtig! gezielte Information = gute Positionierung „Wer nicht informiert, verliert“ Ehrlich, offen und in Ihrem Sinn! Positives Feedback ist Ihnen sicher!

Interview - Probleme Sinnverzerrung durch „Schneiden“ des Materials Nicht autorisierte Interviews (Mitschnitte) Behalten Sie die Nerven! Lassen Sie sich nicht unterbrechen oder durch Dritte stören!

Konzentrierte Information Sie wollen Alle Medienvertreter gleich und umfassend informieren? Eine offene aber von Ihnen gesteuerte Informationspolitik betreiben? Pressekonferenz

Pressekonferenz

Pressekonferenz - Teilnehmer Moderator - z. B. aus der PR-Abteilung „Doorkeeper“ als „Assistent“ Geschäftsführer der Fa. Behördenvertreter Einsatzorganisationen Rechtzeitig koordinieren

PK - Vorbereitung Einladung (Presseliste!) 3 Stunden vorher Sammeln aller Fakten (PR-Abt.) Briefing aller Teilnehmer: NUR EINE SPRACHE SPRECHEN Als betroffene Firma: lassen Sie sich die Pressearbeit nicht aus der Hand nehmen

PK-Logistik Ort in der Nähe des Ereignisses Ausreichend Platz Podium von Journalisten trennen Stromverteiler, etc. (für Kameras) Handout (= Presseaussendung) Bewirtung

PK-Ablauf Erfassen der Anwesenden (Liste) Begrüßung und Vorstellung (Moderator) Statements der Teilnehmer Diskussion & Fragen: Abbruch durch Moderator! Hinweis auf nächste PK

PK - Persönliche Vorbereitung Unterlagen gut vorbereitet (Fakten!) Briefing nicht vergessen Handy ausschalten Locker sprechen Was Sie nicht wissen, wissen Sie nicht! (zumindest zum Zeitpunkt nicht) Keine Wertungen!

Danke für die Aufmerksamkeit Ende Danke für die Aufmerksamkeit www.feuerwehrobjektiv.at

Recht Schutz persönlicher Interessen „Wird in einem Medium der höchstpersönliche Lebensbereich eines Menschen in einer Weise erörtert oder dargestellt, die geeignet ist, ihn in der Öffentlichkeit bloßzustellen, so hat der Betroffene gegen den Medieninhaber Anspruch auf eine Entschädigung für die erlittene Kränkung.“

Recht Privatrechtliche Ansprüche sind zu achten! Wegweiserecht vom Privatgrundstück („Hausrecht“) Behörde/Organisation darf nur über ihre Zuständigkeit berichten!

Recht Schutz vor Bekanntgabe der Identität in besonderen Fällen Schutz der Unschuldsvermutung Wahrnehmung journalistischer Sorgfalt

Recht § 78. (1) UrhG zum Schutz des Abgebildeten Keine Veröffentlichung, wenn berechtigte Interessen des Abgebildeten (...) verletzt würden

Bildnisschutz Praxis: Geschützt ist nur Abbildung von menschlichen Personen, die erkennbar sind Bilder von Gegenständen oder Tieren können jederzeit veröffentlicht werden

Foto/Film Gegen das Fotografieren kann sich der Abgebildete nicht wehren ... nur gegen Veröffentlichung Betretungsverbot möglich!