Recycling oder Ressourcenverbrauch

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 Präsentation transkript:

Recycling oder Ressourcenverbrauch Dr. med. Marcus von Stenglin Mitglied: Rostocker Initiative für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft und gegen Müllverbrennung Bund für Umwelt und Naturschutz e. V. Umweltmedizinischen Ausschuss der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern 1

Ressourcenverbrauch und Recycling Kurze Historie zur Müllverbrennung in Rostock Schadstoffe (Quellen/Pfade), Kosten (Gesundheits-, Rohstoffkosten), Rohstoffe/Sekundärrohstoffe, (Abfall-) Wertstoff-Fraktionen, Arbeitsmarkt, Alternative (Abfall-) Sekundärrohstoffwirtschaft 2

Die Müllverbrennungsanlage in der Hansestadt Rostock Beginn der Planungen Ende der 90-iger Jahre/Anfang 2000 wurde mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und mit Öffentlichkeitsbeteiligung eine Restabfallbehandlungsanlage (RABA) in 2 Teilen: Mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage RABA I und eine Müllverbrennung RABA II beantragt und genehmigt. 3

Die Müllverbrennungsanlage in der Hansestadt Rostock Bau der RABA I und Verkauf der Genehmigung für die RABA II Von dem Antragstellter und Betreiber, der Entsorgungs- und Verwertungs-Gesellschaft (EVG) wurde zunächst nur die RABA I, gebaut. Sie genügt den jetzt gültigen gesetzlichen Vorgaben einer Abfallbehandlung vollumfänglich. Die RABA II, eine Müllverbrennung sollte im 2. Bauabschnitt nur gebaut werden, wenn genügend Abfall für eine entsprechende Auslastung der Müllverbrennungsanlage vertraglich gesichert werden konnte. Dies war der EVG bis zum potentiellen Verfall der ursprünglichen Genehmigung nicht möglich. Diese ursprüngliche Genehmigung wurde in „letzter Minute“ vor ihrem rechtlichen Verfall an ein rein privatwirtschaftliches Unternehmen veräußert. 4

Die Müllverbrennungsanlage in der Hansestadt Rostock Änderungsgenehmigung Statt die in „letzter Minute“ erworbene Baugenehmigung auszuführen, beantragte der neue Investor/Betreiber eine Änderungsgenehmigung für eine deutlich größere Anlagenkapazität, eine komplett andere Bauart und mit einer einfacheren Rauchgasreinigung. Diese Müllverbrennungsanlage wird jetzt Sekundärbrennstoff- Heizkraftwerkes (SBS-HKW) genannt. Die beantragte Änderungsgenehmigung bekam der Investor/Betreiber von der zuständigen Genehmigungsbehörde ohne UVP und ohne Öffentlichkeitsbeteiligung. 5

Die Müllverbrennungsanlage in der Hansestadt Rostock Klage beim Oberverwaltungsgericht (OVG) Greifswald Gegen diese Änderungsgenehmigung wurde vor dem OVG geklagt. Das OVG Greifswald hat im April 2016 die Klage gegen das damalige Staatliche Amt für Umwelt und Natur (StAUN, jetzt: Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg, StALU MM) wegen der Änderungsgenehmigung für das SBS-HKW aus dem Jahr 2009 in allen Punkten zu Gunsten des Klägers entschieden und die Änderungsgenehmigung aufgehoben. Es wurde jedoch die Revision vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVG) zugelassen, somit ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. 6

Die Müllverbrennungsanlage in der Hansestadt Rostock Ziel vor dem BVG: Bestätigung des OVG-Urteils und damit Aufhebung der Änderungsgenehmigung. Gleichzeitig beabsichtigt der Betreiber der Müllverbrennungsanlage nun eine UVP mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen. Alle Bürger, Gemeinden, Verbände und insbesondere die Bürger und Bewohner in und um Rostock erhalten die Möglichkeit sich in ein Genehmigungsverfahren mit offenem Ausgang ggf. mit einer Klage einzubringen. Ein weiteres Ziel ist eine weitergehende wirklich umweltgerechtere Abfallbehandlung durch qualifiziertes Recycling statt verbrennen, dies führt zur Entlastung der Umwelt, zur Senkung der Abfallgebühren, trägt zur Gesundheitsvorsorge bei und schafft mehr Arbeitsplätze sowie Steuereinnahmen. 7

Abfallwirtschaftskonzept der Hansestadt Rostock Zitat aus dem Abfallwirtschaftskonzept der HRO (2013): „Vor dem Hintergrund des gesetzlichen Deponierungsverbotes von unbehandelten Abfällen gewährt die EVG Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH Rostock mit ihrer MBA seit dem 01.06.2005 durch die mechanisch-biologische Abfallbehandlung die Entsorgungssicherheit für die HRO sowie zwei weiteren Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern.“ 8

Ressourcenverbrauch und Recycling Fünfstufige Abfallhierarchie - Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), EU-Abfallrahmenrichtlinie (Richtlinie 2008/98/EG, AbfRRL) Abfallvermeidung Wiederverwendung Recycling sonstiger, u.a. energetischer Verwertung von Abfällen und Abfallbeseitigung Vorrang hat die jeweils beste Stufe aus Sicht des Umweltschutzes. 9

Ziel / Interessen der Akteure Energieerzeuger Gewinnmaximierung Energieverkauf Entsorgungswirtschaft Gewinnung und Verkauf von Sekundärrohstoffen Bürger/Abfallentsorger Niedrigere/optimierte Gebühren 10

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling 11

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling 12

Müllverbrennung - Ressourcenverbrauch und Schadstoffbildung Dioxine und „verwandte“ Verbindungen entstehen bei der Abfallverbrennung in der Abgasreinigung, Schwermetalle werden bei der Abfallverbrennung aus rel. festen Verbindungen freigesetzt und gelangen gasförmig durch die Abgasreinigung, Dioxin- und Schwermetallbelasteter Feinstaub gelangt durch die Filter und verbreitet sich in der Umgebung unkontrolliert über nicht zu bestimmende Abstände, Asche und Schlacken sind als Sondermüll anzusehen, werden jedoch weiter häufig im Straßenbau eingestzt. 13

Müllverbrennung - Ressourcenverbrauch und Schadstoffbildung Dioxine akkumulieren in den Fettgeweben von Tieren und des Menschen 14

Müllverbrennung - Ressourcenverbrauch und Schadstoffbildung Dioxine akkumulieren in den Fettgeweben von Tieren und des Menschen 15

Müllverbrennung - Ressourcenverbrauch und Schadstoffbildung EFSA legt Gutachten über die Sicherheit von Wild und Zuchtfisch und dessen Beitrag zur Ernährung vor, Pressemitteilung 4 Juli 2005; http://www.efsa.europa.eu / (Zitat) 4. Warum wird Fisch aus der Ostsee besondere Aufmerksamkeit gewidmet? … Die durchschnittlichen Werte an Dioxin und dioxinähnlichen Verbindungen liegen bei Ostseehering 3,5 Mal höher als bei Hering, der nicht in der Ostsee gefischt wurde. Wildlachs aus der Ostsee ist etwa 5 Mal mehr mit Dioxin und dioxinähnlichen Verbindungen kontaminiert als Zuchtlachs. Folglich besteht ein größeres Potenzial für die Überschreitung der vorläufig duldbaren wöchentlichen Aufnahmemenge (PTWI), wenn die Verbraucher mehr als einmal wöchentlich Hering oder Wildlachs aus der Ostsee verzehren. …. 16

Müllverbrennung - Ressourcenverbrauch und Schadstoffbildung Dioxine akkumulieren in den Fettgeweben von Tieren und des Menschen 17

Müllverbrennung - Ressourcenverbrauch und Schadstoffbildung Vermeintlich "unabhängige" Umweltschutzorganisation weist Vorwürfe der Braunkohle-Lobby entschieden zurück Braunkohle-Industrie: Trugschluss in der Argumentation von Greenpeace 2013-04-23 im europaticker die am 3. April von Greenpeace vorgelegte Studie der Universität Stuttgart (und andere Untersuchungen:“Umweltbedingte Krankheitslast -Environmental Burden of Disease – EBD- in deutschland = erste Abschätzung für den Umweltfaktor Feinstaub“ Dr. Th. Claßen, Uni Bielefeld): Sehen einen starken Zusammenhang zwischen Feinstaubbelastungen und vorzeitigen Todesfällen. Die Greenpeace-Studie geht von etwa 3.100 vorzeitige Todesfälle in Deutschland und Europa gehen jährlich im Zusammenhang mit Feinstaubbelastungen aus hinzu müssen noch Verschlechterungen von bestehenden Erkrankungen gesehen werden, die die Solidarsysteme außerordentlich belasten. 18

Müllverbrennung - Ressourcenverbrauch und Schadstoffbildung europaticker: Reste aus Müllverbrennungsanlagen gelangen heute – nach ineffektiver Metallrückgewinnung – noch in den Straßenbau; 2013-04-23 im europaticker(Auszug) BAM: Mit Asche richtig Asche machen BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung zum Beispiel (Aschen und Schlacken) gelangen heute – nach ineffektiver Metallrückgewinnung – noch in den Straßenbau Die Aschen, die die Roste der Müllverbrennungsanlagen verlassen, enthalten um die acht Prozent Eisen und bis zu zwei Prozent von den noch wertvolleren Nichteisen-Metallen, vor allem Kupfer und Aluminium. Magnet- und Wirbelstromabscheider können freilich nicht alles herausholen, weil die Stoffgemische oft zu Klumpen verbacken sind. Dabei sind „die Konzentrationen etwa von Kupfer und Blei in den Rostaschen höher als in manchen Erzen, die anderswo in der Welt oft unter fragwürdigen Bedingungen ausgebeutet werden“, sagt BAM-Fachbereichs- und Projektleiter Dr. Franz-Georg Simon. Und damit beschreibt er auch schon den Weg, wie die heimische Rohstoffquelle konsequent zu erschließen ist: mit Methoden, die der Erzgewinnung und -verarbeitung entlehnt sind. Das heißt, die Schlackestücke müssen zunächst viel stärker zerkleinert werden,.... Anschließend kann das Metall je nach Wert aufgereinigt werden, in thermischen und chemischen Verfahren, halt wie die ursprünglichen Erze auch. (???) 19

Müllverbrennung - Ressourcenverbrauch und Schadstoffbildung Es gibt ein Material- und weniger ein Energieproblem In diesem Sinn muss Forschung Kaskadennutzung Urban mining usw. vorangetrieben werden 20

Müllverbrennung - Ressourcenverbrauch und Schadstoffbildung Ostsee-Zeitung vom 15. August 2017 21

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling Aus: „Wege zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft“, BUNDpositionen: 49/Oktober 2008 22

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling Europaticker: EU-Umweltkommissar Janez Potočnik: Was tun mit Kunststoffabfällen? (2013-03-10); Auszug Da die Weltbevölkerung wächst und natürliche Ressourcen knapper werden, bietet das Recycling von Kunststoffen eine Alternative zur Ausbeutung von Rohstoffen. Um dieses Umdenken zu beschleunigen, müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, damit die umweltgerechte Gestaltung (Öko-Design) und Ökologische Innovation gefördert werden und dafür gesorgt wird, dass die Vermeidung und das Recycling von Abfällen bei der Gestaltung von Kunststofferzeugnissen berücksichtigt werden. Die Mitgliedstaaten sollten der Vermeidung und dem Recycling gegenüber anderen Entsorgungswegen den Vorrang einräumen, wie dies für alle in der Abfallrahmenrichtlinie genannten Abfallströme der Fall ist; dies ist aber eindeutig nicht genug. Das Grünbuch dient der Erfassung von Fakten und Meinungen mit dem Ziel, die Auswirkungen von Kunststoffabfällen zu bewerten und eine europäische Strategie zu ihrer Eindämmung festzulegen. Kunststoffabfälle bilden 80 % der enormen Abfallteppiche im Atlantik und im Pazifik, die Seelebewesen zum Verh?ngnis werden, weil sie sich darin verfangen oder den Kunststoff verschlucken. 23

Ressourcenverbrauch und Recycling Hausmüllsortieranalyse (HRO) 2012 24

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Forum Ressourcenverbrauch und Recycling Heute stecken in neuen PET-Flaschen bereits 30 bis 50 Prozent Rezyklate, wie sie hier in Rostock produziert werden. Im Vergleich zur Produktion von Flaschen aus 100 Prozent Neuware kann der Kohlendioxid-Ausstoß laut Veolia so auf die Hälfte reduziert werden. Für den Einzelhandel ist die Verwendung von Einwegflaschen übrigens ein Geschäft. Was der Kunde nämlich in den Automaten steckt, gehört im Anschluss der jeweiligen Supermarktkette. Sie verkauft dann den Müll an Recycling- Unternehmen wie Veolia. OSTSEE-ZEITUNG vom Dienstag, 1. August 2017 34

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling Nur farbloses PET kann wieder in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden, erklärt Bockmühl (GF,Veolia). Farbige Flaschen und die bunten Deckel können nur noch einem Downcycling zugeführt werden. Das bedeutet, dass es zwar wieder verwendet werden kann, aber für andere Zwecke, wie etwa die Herstellung von Gartenmöbeln oder Kunststoffpaletten. OSTSEE-ZEITUNG vom Dienstag, 1. August 2017 35

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling Einwegpfand 25 Cent zahlen Verbraucher in Deutschland als Pfand für viele Einwegflaschen. Mehrwegflaschen kosten 15 oder 8 Cent. Ab 2019 wird das Einwegpfand auf weitere Getränke, wie Fruchtnektare mit Kohlensäure und Molkenmischerzeugnisse, ausgeweitet. Durch das Recycling von PET-Flaschen spart allein die Anlage in Rostock jährlich rund 31000 Liter Rohöl-Äquivalenz gegenüber der Produktion aus neuem PET. Hinzu kommt eine Wasserersparnis von tausenden Kubikmetern. OSTSEE-ZEITUNG vom Dienstag, 1. August 2017 36

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling PYREG-Anlage in der Hauptstadt Stockholm 37

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling PYREG-Anlage in der Hauptstadt Stockholm Bürger Stockholms können künftig ihren Grünschnitt zu verschiedenen Sammelstellen in der Stadt bringen, wo diese Biomassereste dann zusammen mit Strauchschnitt aus den öffentlichen Parkanlagen und mithilfe der PYREG-Technologie zu Pflanzenkohle veredelt werden. Diese Pflanzenkohle können die Bürger dann wieder mit in Ihre Gärten nehmen, um dort auf ganz natürliche Weise die Böden zu verbessern und den Pflanzenwachstum zu fördern. Zudem kann die Stadt mit der Karbonisierung der Biomasse- Reste und Einlagerung der Pflanzenkohle in den Boden den CO2-Ausstoß von rund 3500 Autos kompensieren. 38

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling Neben dem Kryorecycling könnte die Hydrierung eine große Bedeutung für das Kunststoffrecycling und damit zur Beherschung: Des Verbundwerkstoffproblems Des PVC-Berges und Des auf uns zukommenden Dämmstoffproblems leisten. Mit bekannten Technologien – Innovationen aus MV generieren! 39

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Weiterhin möchte ich dem BUND e. V. und der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) für ihre Unterstützung danken. 40

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling Beispiele für vernetzte – gegenläufige Kreisläufe (Produkte – Sekundärrohstoffe >> << Finanzmittel) SERO Grüner Punkt Getränkeflaschenpfand Projekt in schwedischer Großstadt 41

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling Kryorecycling gilt als zu teuer, weil zu energieintensiv. Das ist aus heutiger Sicht aus drei Gründen falsch: Zu teuer war es vor mehr als 10 Jahren, als zur Vereisung flüssiger Stickstoff eingesetzt wurde. Die Entwicklung des GreenFreeze-Kühlschrankes demonstrierte bereits Anfang der 90er Jahre, dass Kühlprozesse mit sehr geringem Energieaufwand möglich sind. Das GreenFreeze-Konzept ist auf Kryorecycling übertragbar und macht es wirtschaftlich. Erzeugt man die für das Kryorecycling notwendigen tiefen Temperaturen mittels überschüssigem Windstrom, stellt sich die Frage der Energieeffizienz in weit geringerem Maß (man könnte gegebenenfalls sogar auf flüssigen Stickstoff zurückgreifen, aber das wäre natürlich Unfug). Die ständig steigenden Rohstoffpreise machen Kryorecycling ökonomisch hocheffizient. Dennoch findet Kryorecycling noch nicht statt, weder für Elektro- und Elektronikschrott noch für Plaste und auch nicht für andere Abfallinhaltsstoffe. 42

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling BIOMASSEKASKADEN „Mehr Ressourceneffizienz durch Kaskadennutzung von Biomasse – von der Theorie zur Praxis“; Umweltbundesamt, 06/2017 Darin: Die Überlegung, ob in der zukünftigen Stoff- und Energiewirtschaft überhaupt noch Holz verbrannt werden wird, oder ob feste Biomasse sogar eine Funktion als dauerhafte Speicher zugewiesen wird. 43

Zitat aus Vortrag des Bayerisches Landesamt für Umwelt Eintragspfade Schwermetalle Analysestoffgruppen (14 von 18): Datenbasis: Analysen 1998 – 2003 Restmüll – Schadstoffe II © LfU / Josef-Vogl-Technikum / Februar 2009 44 44

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Forum Ressourcenverbrauch und Recycling Feinstaub ungleich Feinstaub  z. B.: Aus Industrie Aus Verkehr Aus MVA Aus Schule Aus Landwirtschaft 47

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Forum Ressourcenverbrauch und Recycling BIOMASSEKASKADEN Mehr Ressourceneffizienz durch Kaskadennutzung von Biomasse – von der Theorie zur Praxis; Umweltbundesamt, 06/2017   Analyse des Zeitfaktors bei der Speicherung von C in Produkten gegenüber einer Verbrennung der Biomasse Holz, welches zu langlebigen Produkten verarbeitet wird, stellt einen signifikanten Kohlenstoffspeicher dar. Die Speicherung bedeutet eine Verzögerung der Kohlenfreisetzung. Die Kaskadennutzung kann eine zusätzliche Verzögerung der Freisetzung zur Folge haben. 50

Forum Ressourcenverbrauch und Recycling Jede der vier Lagerstätten der „Urbanen Mine“ – Produktion, Konsum, Entsorgung und Aufbereitung – hat dabei einen Einfluss auf die integrale Rohstoffbewirtschaftung im Sinne des „Urban Minings“ sowie die Freisetzung der Ressourcen: Angefangen bei einem der Produktion vorausgehenden recyclingfreundlichen Produktdesign (beispielsweise cradle to cradle), über die Schaffung neuer Konsumstrategien (wie beispielsweise dem Leasing) um Rohstoffe direkt zu sichern, der Schaffung effizienter industrieller Rücknahme- (beispielsweise REWINDO) und haushaltsnaher Entsorgungssysteme (beispielsweise Abfalltrennung, Rücknahmesysteme) bis hin zur Entwicklung effizienter Aufbereitungsstrategien, mit denen eine qualitativ und quantitativ hochwertige Rohstoffrückgewinnung sichergestellt werden kann. Je nach Bindungszeitraum der Ressourcen lassen sich die verschiedenen Minen in lang- und kurzfristige „urbane Minen“ einteilen. 51

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