Feedback: zentrales Instrument akademischer Praxis Mehrwert und Einsatz Rückmeldung zur Feedback-Policy bis erbeten an

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 Präsentation transkript:

Feedback: zentrales Instrument akademischer Praxis Mehrwert und Einsatz Rückmeldung zur Feedback-Policy bis erbeten an 23. September 2016

Feedback - Teil akademischer Praxis 2 WissenschafterInnen geben und nehmen laufend Feedback, z.B. Peer Reviews für Zeitschriftenartikel, Gutachten für Projekte etc.  Wie geben Lehrpersonen Feedback auf studentische Arbeitsergebnisse?  Wie leiten Lehrpersonen ihre Studierenden an, einander Peer Feedback zu geben? s. Otto Kruse, Tag der Lehre 2016 (Folien des Vortrags):

Feedback: Ziele & Mehrwert 3 Studierende erfahren das Geben und Nehmen von Feedback als akademische Praxis erhalten auf ihre Leistungen lernförderliche Rückmeldungen können ihr Handeln besser auf fachliche Standards ausrichten und ihre eigenen Stärken und Schwächen angemessener einschätzen übernehmen eher Verantwortung für den Lernprozess erhalten Chancen für mehr Erfolgserlebnisse im Studium und können damit eine aktivere Studierhaltung entwickeln Lehrende erhalten über die Evaluation hinaus wichtige Hinweise zum Vermittlungsprozess

Prinzipien für Feedback 4 Lehrende setzen Feedback entsprechend der Lehrveranstaltungsgröße und der Lernziele in unterschiedlichen Formen ein geben zeitgerechtes, sachliches, aufgabenbezogenes Feedback verknüpfen Feedback mit transparenten Leistungsanforderungen und Beurteilungskriterien bieten besonders auf die eigenständigen schriftlichen Leistungen der Studierenden detaillierteres Feedback Studierende holen aktiv Feedback ein setzen sich mit dem erhaltenen Feedback auseinander bewerten die eigene Arbeit kriterienbasiert sowie angeleitet im Rahmen von Peer-Feedback auch die von KollegInnen

Lernförderliches Feedback 5 Feedback ist ein wirkungsvoller Einflussfaktor auf den Lernerfolg (Hattie & Timperley 2007, The Power of Feedback). Der lernförderliche Charakter von Feedback hängt auch von seiner Ausgestaltung ab. Lernförderliches Feedback ist verbesserungsorientiert, aufgabenbezogen und zeitgerecht ist kein isolierter Prozess, sondern eingebettet in das weitere Lehr-/Lerngeschehen bezieht sich auf zuvor behandelte Inhalte und Lernziele wird Studierenden durch seine Verknüpfung mit transparenten Leistungsanforderungen und Beurteilungskriterien verständlich passiert in einer Arbeitsatmosphäre, in der Fehler als Lernchance verstanden werden fordert Studierende und fördert ihre Überzeugung, durch ihr eigenes Handeln die Studienziele erreichen zu können zeigt Verbesserungsmöglichkeiten für das weitere Lernen auf

Gestaltung und Umsetzung: diverse Formen 6 Lehrende setzen Feedback entsprechend der Lehrveranstaltungsgröße und der Studienziele in unterschiedlichen Formen ein Individuelles Feedback auf schriftliche Arbeiten durch Lehrende Peer-Feedback durch Studierende: erlernen der akademischen Diskurspraxis Feedback in prüfungsimmanenten (pi) Labor-Lehrveranstaltungen Gebündeltes Feedback in pi Lehrveranstaltungen mit Großgruppen Feedback beim Einsatz von E-Learning Feedback auf schriftliche Prüfungsleistungen in n-pi LVs: z.B. durch Prüfungseinsicht Unmittelbares Feedback auf mündliche (Teil)Leistungen

Feedback von Lehrenden auf schriftliche Arbeiten 7 Bei Seminararbeiten: herausfordernde eigenständige Leistung der Studierenden erfordert ein aussagekräftiges, kompaktes Feedback von Lehrenden Es bezieht sich z.B. zu Beginn auf Fragestellung und Aufbau der Arbeit zum Abschluss auf das Gesamtergebnis der schriftlichen Leistung Das Feedback sollte sich auf vorab kommunizierte Beurteilungskriterien beziehen (z.B. Problemstellung, Aufbau und Struktur, Originalität, Umgang mit Literatur) und soll auch Hinweise zum Schreibprozess (Eingrenzen der Fragestellung, Auswerten der Literatur, Rohfassung, Finalisieren …) beinhalten Beispiele s. Dokumentation der Arbeitsgruppen Tag der Lehre 2016,

Angeleitetes Peer-Feedback 8 Angeleitetes Feedback durch StudienkollegInnen (=Peers) kann eingesetzt werden: z.B. bei der Erstversion eines kurzen Textes, bei der Darstellung des Forschungsstands, im Zuge der Erstellung einer Seminararbeit. Möglicher Fokus beim Feedback auf Texte von StudienkollegInnen Stärken & Schwächen in einem Text (z.B. bezogen auf Inhalt, Sprache, Aufbau) Kernaussage eigene und fremde Positionen Unklare Formulierungen  Studierenden helfen Spielregeln für konstruktives Peer-Feedback (z.B. positives Feedback zuerst, sachliche Formulierungen verwenden) Ziele  Studierende erlernen den akademischen Diskurs  Mit dem Einschätzen fremder Texte können Studierende auch die Stärken und Schwächen eigener Arbeiten besser erkennen und auf fachliche Standards hinarbeiten

(Peer)Feedback in pi LVs mit Großgruppen 9 In prüfungsimmanenten Groß-Lehrveranstaltungen sind insbesondere folgende Formen von Feedback geeignet: Zusammengefasstes Feedback: mündliche Ausführung der Lehrperson in der Präsenzeinheit einer LV zu den häufigsten Fehlern bei Quizzes in Moodle, Zwischentests oder schriftlichen Prüfungen. Präsentation von anonymisierten Arbeiten in einer Präsenzeinheit und Bitte der Lehrperson um Verbesserungsvorschläge durch Studierende. Dabei werden gelungene Antworten aufgenommen, aber auch häufige Fehler angesprochen. Automatisiert generiertes Feedback: (Self)Assessments mit standardisierten Rückmeldungen (z.B. zu Übungsaufgaben) geben Studierenden Hinweise zum Wissensstand. Kurze Wissensfragen im Hörsaal (z.B. mittels Student Response System) erlauben Lehrenden wie Studierenden den aktuellen Lernfortschritt einzuschätzen. Peer-Feedback auf Aufgabenstellungen: insbesondere über Moodle

Feedback auf schriftliche Prüfungsleistungen bei einer VO 10 Im Rahmen der Prüfungseinsicht bzw. Prüfungsnachbereitung (z.B. in der Sprechstunde) steht den Studierenden eine fachkundige Person für Feedback zur Verfügung. Ziel von Feedback auf einmalig erbrachte Leistungen: Besseres Verständnis der Leistungsbeurteilung inkl. Beurteilungskriterien Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten für zukünftiges Lernen Musterlösungen und die Angabe der erreichten Punktezahl pro Aufgabe erhöhen die Aufgabenbezogenheit des Feedbacks.

Feedback-Policy: Quality Audit als Ausgangspunkt 11 Gutachterbericht Juni 2015: Der Schweizerische Akkreditierungsrat hat entschieden, das Qualitätsmanagementsystem der Universität Wien mit einer Auflage zu zertifizieren. Mit der Zertifizierungsempfehlung wird die Entwicklung eines Prozesses erwartet, der die Qualitätssicherung im Prüfungsgeschehen gewährleistet. Explizit angesprochen wird die Verbesserung des Feedbacks an Studierende. Die Auflage wird nach zwei Jahren überprüft. Informationen zum Audit (Gutachterbericht, Follow-up):

Quality-Audit: Gutachterbericht 12 Expertengruppe: „Eine transparente Prüfungskultur umfasst auch ein standardisiertes Rückmeldeverfahren zu den Studien- und Prüfungsleistungen an die Studierenden durch die Lehrenden und Prüfenden. Die Studierenden haben die Expertengruppe darauf hingewiesen, dass sie in vielen Fällen von Lehrenden außer der Note keine differenzierte Rückmeldung zu ihren Prüfungsleistungen erhalten.“ (Gutachterbericht, S. 14)  Nächster Schritt: Entwicklung einer Feedback-Policy, welche in den Qualitätssicherungsprozess Prüfungen eingebunden ist.

Feedback in der Studienabschluss- befragung Ich erhielt von den Lehrenden ausreichend Feedback auf meine Leistungen im Studium Universitätsbericht Bachelor: Universitätsbericht Master: Besondere Einrichtung f. Qualitätssicherung, Ergebnisse der Studienabschlussbefragung :

Diskussion und Rückmeldung der Fakultäten bis März Wintersemester 2016/17: Diskussion in den Fakultäten und Studienkonferenzen Workshop mit Prof. Otto Kruse (angefragt) zur Umsetzung von Feedback Rückmeldung zum Textentwurf bis an Sommersemester 2017: Aufbereitung der Rückmeldungen durch AG Prüfungen mit Vorsitz VRin Christa Schnabl Beratung des konsolidierten Entwurfs im Rektorat Präsentation und Diskussion des Entwurfs in universitären Gremien Bericht an die Agentur zur Umsetzung der Audit-Auflage bis spätestens Juni 2017 Umsetzung der Feedback-Policy in der Lehre

Angebote des CTL 15 Hintergrundinformation, Materialien, Beispiele: Das CTL erarbeitet schrittweise praxistaugliche Materialien und Beispiele, die Lehrende bei der Umsetzung der Feedback-Policy unterstützen sollen. Workshopangebote des CTL: Diverse Workshops mit Bezug zu Feedback: z.B. „Schreiben(d) unterrichten“, fächerübergreifende Workshops z.B. zu „Peer Feedback“, Feedbackformen für unterschiedliche LV-Typen und Disziplinen, „Anregungen der empirischen Lehr-/Lernforschung für die Gestaltung universitärer Lehre“