Unterricht Psychiatrie Dez 2014

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Dr. Peter Dobmeier Lech-Mangfall-Kliniken gGmbH
Advertisements

Schizophrenie Diagnostik und Klassifikation
Tic-Störungen Professor Dr. Aribert Rothenberger
Stimmenhören - Differentialdiagnose
Mit Medikamenten individuell behandeln Prof. Dr. Johannes Kornhuber
Borderline-Persönlichkeitsorganisation Kernberg
Diagnose Schizophrenie: Daten und Fakten
Diagnostik in der Kinder-
Definition: Anlage - Umwelt
Molekulare und biochemische Ursachen neuraler Krankheiten
Schizophrenie.
Diagnose Schizophrenie: Daten und Fakten
Psychopathologische Befunderhebung Prof. Dr. G. Laakmann
Kleine psychiatrische Krankheitslehre
Im Psychokino  Mit dem Film „Im Weltraum gibt es keine Gefühle“
Psychische Störungen Schizophrenie Ralf Witzig Rolf Tröndle
Patienten sind Menschen. Die Krankheit ist Teil ihrer Biografie
Schizophrenie Reichenbach.
Notfälle in der Psychiatrie. Suizidalität Zusammenfassung
Psychosen Definition: Arten von Psychosen:
Ambulante Psychotherapie und weitere psychotherapeutische Ansätze
Quo vadis? Neue Therapiekonzepte in der Klinik und Poliklinik für
Psychosen By Kevin und Oliver.
Ethische Aspekte der Diagnostik und Therapie depressiver Störungen
Schizophrenie - schizophrene Psychosen
2. Vorlesung Psychopathologie I.
5. Vorlesung Affektive Störungen
7. Vorlesung: Paranoide Störungen und andere psychotische Zustände
4. Vorlesung: Schizophrenie und andere psychotische Störungen
Notfälle in der Psychiatrie. Suizidalität
geistig behinderter Erwachsener
Von kranken Gesunden und gesunden Kranken
Stimmenhören 1. Innerer Dialog („ich sage mir“, „es ist als ob eine Stimme sagen würde . . .“ Induktion nötig Zulassen von Trance bei Sensitiven; manchmal.
Suche nach Hilfe.
Kostenfaktor: Psychische Erkrankungen
Seelische Krankheiten
Drogeninduzierte Psychosen
Schizophrenie Die falsch verstandene Krankheit
Minimale Cerebrale Dysfunktion
Dissoziative Störungen, Konversionsstörungen
Vorlesung „Klinische Psychologie“ Prof. Dr. Ralph Viehhauser
Biopsychosoziale Entwicklung (1) Anlage oder Umwelt?
Kom verder. Saxion. SE Verhaltensbilder 05 Schizophrenie.
BIPOLARE STÖRUNGEN. Manie übersteigerte gute Laune – intensive Hochgefühle Vermindertes Schlafbedürfnis → zielloser Tatendrang Sprunghaftigkeit Enthemmung.
Kom verder. Saxion. SE Verhaltensbilder 06 Depression - Manie.
Kom verder. Saxion. SE Verhaltensbilder 04 Demenz - Delir.
DIE VERGESSENE MEHRHEIT Die besondere Situation von Angehörigen Alkoholabhängiger H. Zingerle, S. Gutweniger Bad Bachgart – Therapiezentrum zur Behandlung.
Kom verder. Saxion. SE Verhaltensbilder 11 ADHS, Störungen des Sozialverhaltens.
TITEL DER PRÄSENTATION | XX.XX Symptomatik Ätiologie der Schizophrenie Verlaufsparameter Therapie (Pharmakotherapie) Sozio-und Millieutherapie Psychotherapie.
01 Grundlagen der Psychiatrie
Kom verder. Saxion. SE Verhaltensbilder 12 Autismus, Misshandlung, Missbrauch.
Prof. Dr. med. Tobias Renner Ärztlicher Direktor Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Off-Label Einsatz von Medikamenten in der Kinder-
Verantwortungsvoller Umgang im Straßenverkehr trotz Drogenkarriere; Realität oder Illusion? Dr. med. Leonidas K. Lemonis Arzt für Allgemeinmedizin und.
02 Elementarfunktionen des Psychischen
„Einem Depressiven zu sagen, dass er seine Probleme einfach vergessen soll, ist wie einem Blinden zu sagen, dass er genauer hinsehen soll.“ Affektive Störungen:
Grundlagen, Prävention und Umgang im Kontext Pflege
Landestagung der Mobilen Jugendarbeit und Streetwork 2016
Suizidalität Gabriel Wiesbauer.
Suche nach Hilfe
Landestagung der Mobilen Jugendarbeit und Streetwork 2016
Landestagung der Mobilen Jugendarbeit und Streetwork 2016
24. Februar 2014 Dr. Vktor Herlitz
14. Vorlesung: Hirnorganische Störungen I.
7. Vorlesung: Paranoide Störungen und andere psychotische Zustände
Demenz Céline Caduff.
-einer von 100 Erwachsenen Menschen in Deutschland
Depressionen Erstellt von: Prim.a MR.in Dr.in Margot Peters, PLL.M.
5-6. Vorlesung: Schizophrenie
5. Vorlesung: Schizophrenie I.
Universitätslehrgang 2013
 Präsentation transkript:

Unterricht Psychiatrie Dez 2014 // Schizophrenie Unterricht Psychiatrie Dez 2014

Agenda // Fragment Was ist Schizophrenie? Historische Entwicklung Diagnostik und Kategorisierung Ätiologie und Komorbidität subtypen Persönlichkeitsstörungen Borderline Persönlichkeitsstörung

Was ist Psychose? Was ist Schizophrenie?//  Schizophrenie ist eine psychotische Störung Eine Psychotische Störung ist NICHT Schizophrenie Psychose: Psychische Störungen, bei denen es zu Verlust des Realitätsbezugs kommt

Symptomatik Schizophrenie// Denken und Sprache formale Denkstörungen inhaltliche Denkstörungen Ich-Störungen Erlebnisse des Gemachten und der Beeinflussung Störungen der Affektivität Katatone Symptome Halluzinationen

kraepelin (1893): dementia praecox// “vorzeitige Demenz”. Abgrenzung der Dementia praecox (mit vorwiegend chronischem Verlauf) zum Residuum vom manisch-depressiven Irre-sein mit überwiegend guter Prognose und Remission

Bleuler (1911): Schizophrenie// Grundsymptome Assoziative Auflockerung des Denkens Affektive Störung Autismus Ambivalenz der Gefühle Akzessorische Symptome Halluzinationen Wahn katatonie

Schneider (1938): Symptome 1. und 2. Ranges// kommentierende und dialogisierende Stimmen Gedankenlautwerden Gedankeneingebung, Gedankenentzug, Gedankenausbreitung leibliche Beeinflußungserlebnisse Willensbeeinflußung Wahnwahrnehmung

// Sonstige akustische Halluzinationen, optische und olfaktorischeHalluzinationen, gustatorischeHalluzinationen einfache Eigenbeziehung Wahneinfall Ratlosigkeit depressive und frohe Verstimmungen erlebte Gefühls-und Antriebsverarmung

Schizophrenie ist NICHT// Persönlichkeitsspaltung oder multiple Persönlichkeiten kein unheilbarer zum völligen geistigen Abbau führender Prozess An Schizophrenie Erkrankte sind nicht primär unberechenbar, unzurechnungsfähig und gefährlich es ist nicht ansteckend

Psychotische Störungen// Schizophrene Psychosen Affektive Psychosen Organische Psychosen (zB Delir)

Schizophrenie// Positivsymptomatik Negativsymptomatik

Schizophrenie: Positivsymptomatik// Halluzinationen Wahn (Falsche Überzeugung) Denkstörung (zB zerfahrenes Denken) Ich-Störung

Schizophrenie: Negativsymptomatik// Störung der Affektivität (zB Gefühlsarmut) Störung des Antriebs, Psychomotorik, Sozialverhaltens

Ätiologie I – erbliche Komponente// Das Erkrankungsrisiko für Schizophrenie wird bei etwa ¾ aller Patienten vererbt: Erkrankungsrisiko nach Verwandtschaftsgrad Nicht Verwandte 0,8 – 1,2 % Geschwister 8 – 14 % Zweieiige Zwillinge 5 – 16 % Eineiige Zwillinge 20 – 75 % Kinder zweier erkrankter Eltern 40 – 60 %

Ätiologie II – weitere Faktoren // neuropathologische Faktoren (z.B. frühkindliche Hirnschädigungen) Schwangerschafts/Geburtskomplikationen psychosoziale Faktoren (z.B. belastende Erziehungsmuster, gestörte Beziehungen, Überforderungen) Drogenkonsum! Prädisponierend: Stress-Faktoren Bei einem hohen Stresspensum reicht eine geringe Vulnerabilität aus, um eine Psychose auszulösen. Anders herum reicht bei hoher Vulnerabilität ein geringes Stresspensum aus, um die Psychose auszulösen.

Epidemiologie// Prevalenz ca 1% 13000 neue Fälle/Jahr 18-35 Jahr Männer jünger betroffen

Krankheitsentwicklung// PrämorbideAuffälligkeiten Prodrome Vorpostensyndrome Schizophrene Episode Postremissives Erschöpfungssyndrom Persistierende Alteration (Residuum, Defekt) „zweiter positiver Knick“

Verlaufsformen / Prognose// 1/3 gute Remission – psychopathologisch und sozial geringe Restsymptome 1/3 mäßiggradige Residualbildung 1/3 schwere Endzustände – auf Versorgung angewiesen

Subtypen// Paranoide Schizophrenie Hebephrene Schizophrenie Katatone Schizophrenie Undifferentierte Schizophrenie

Therapie// orientiert sich am Krankheitsverlauf frühintervention ersterkrankung Rückfallverhütung Langzeittherapie

Therapie// Pharmakotherapie Antipsychotika (Neuroleptika) Soziotherapie Psychotherapie

Danke für die Aufmerksamkeit! Fragen?