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Die Transnationalisierung der Gewerkschaften

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Präsentation zum Thema: "Die Transnationalisierung der Gewerkschaften"—  Präsentation transkript:

1 Die Transnationalisierung der Gewerkschaften
Eine empirische Untersuchung am Beispiel der IG Metall Im Folgenden möchte ich Konzept und zentrale Ergebnisse meiner Promotionsarbeit, in der ich die Transnationalisierung von Gewerkschaften anhand der IG Metall beispielhaft untersucht habe, kurz vorstellen. Disputationsvortrag von Stefan Rüb Universität Kassel, 29. April 2009

2 Gliederung des Vortrags
1 Untersuchungsansatz Die Präsentation meiner Arbeit gliedert sich wie folgt: Zunächst werde ich den Untersuchungsansatz kurz erläutern. Der Schwerpunkt meines Vortrags besteht darin, die Prozessdynamik, den zentralen Mechanismus, der Transnationalisierung der IG Metall Schritt für Schritt zu entwickeln und zu erläutern. Hieran sollte deutlich werden, wie das Untersuchungskonzept zur Interpretation des empirischen Materials in Stellung gebracht wurde. Abschließend werde ich mich mit einem im Gutachten angesprochen Kritikpunkt auseinandersetzen und Nutzen und den Grenzen der Untersuchung kurz resümieren. 2 Prozessdynamik der Transnationalisierung der IG Metall 3 Exkurs: wettbewerbsorientierte Tarifpolitik der IG Metall? 4 Nutzen und Grenzen der Untersuchung

3 Problem- und Fragestellung
1 Ausgangsprämisse Gestiegener transnationaler Handlungs- und Problösungsbedarf der Gewerkschaften im Zuge fortschreitender Globalisierung und EU-Integration seit Beginn der 1990er Jahre Was ist die Problemstellung? Die Gewerkschaften in Europa entwickelten sich historisch als nationale Akteure. Sie bildeten nationale Organisationsformen und spezifische nationale „Gewerkschaftsidentitäten“ aus. Seit Beginn der 1990er Jahre bewegen sich die Gewerkschaften in Europa jedoch in einem tiefgreifend veränderten Handlungsumfeld., Die fortschreitende Globalisierung und EU-Integration haben – so die Ausgangsprämisse dieser Untersuchung, die sich auf Erkenntnissen der Globalisierungs-, europäischen Integrations- und Arbeitsbeziehungsforschung stützen kann – den transnationalen Handlungs- und Problembearbeitungsbedarf der europäischen Gewerkschaften hochgradig gesteigert. Ihre nationale Strukturierung scheint somit den Gewerkschaften im Übergang zum 21. Jahrhundert mehr und mehr zum Problem zu werden. Wenn dem so ist, ist sowohl für die Gewerkschafts- und Arbeitsbeziehungsforschung als auch für die Zukunft der Gewerkschaften selbst die Frage zentral, inwieweit der gestiegene transnationale Konkurrenz- und Handlungsdruck und die gestiegene transnationale, insbesondere europäische Anreizstruktur, verwiesen sei hier auf die Institution des Europäischen Betriebsrats und des sozialen Dialogs, ihren Niederschlag in der Transnationalisierung der Organisation und Politik von Gewerkschaften finden. Hier setzt die von mir im Rahmen meiner Promotion durchgeführte Untersuchung an, indem sie danach fragt, welche Qualität der mit der Transnationalisierung verbundene Organisations- und Politikwandel annimmt und welche Prozesse dem zugrunde liegen. 2 Untersuchungsfragestellung Frage nach der Qualität des mit der Transnationalisierung von Gewerkschaften verbundenen Organisations- und Politikwandels und den diesem zugrunde liegenden Prozessen

4 Stand der Forschung und methodische Konsequenzen
Doppelte Forschungslücke : empirisch und theoretisch-konzeptionell explorativer Charakter der Untersuchung 1 Rückgriff auf qualitative Erhebungs- und Auswertungsverfahren Problemzentrierte, leitfadengestützte Interviews Sekundärauswertung von Interviewprotokollen Dokumentenanalyse teilnehmende Beobachtungen und informelle Gespräche Trotz dieser wissenschaftlichen und praktischen Relevanz der Frage- und Problemstellung besteht eine doppelte Forschungslücke. Empirisch: ist die Transnationalisierung von Gewerkschaften bislang nicht zum Gegenstand eigenständiger und systematischer Untersuchungen gemacht worden. Theoretisch-konzeptionell: fehlt es in der Gewerkschafts- und Arbeitsbeziehungsforschung (die weitgehend national oder national vergleichend ausgerichtet ist) an Theorieangeboten, die es ermöglichten, Dimensionen, Qualitäten und Dynamiken dieses Prozesses hinreichend zu fassen. Die Untersuchung stellt somit insofern eine gewisse Pionierarbeit dar, als sie erstmals die Frage der Transnationalisierung von Gewerkschaften theoretisch konzeptualisiert und beispielhaft für die IG Metall empirisch untersucht hat. Die Untersuchung hat deshalb einen vornehmlich explorativen Charakter. Methodisch bedeutete dies zum einen, dass ich mich auf qualitative Erhebungs- und Auswertungsverfahren stützte. Die Empirie beruht vor allem auf problemzentrierten, leitfadengestützten Interviews, der Sekundärauswertung von Interviewprotokollen und der Dokumentenanalyse, ergänzt um Erfahrungswissen aus teilnehmenden Beobachtungen und informellen Gesprächen. Methodisch bedeutete dies zum anderen, dass ich das theoretisch angeleitete Untersuchungskonzept und die Interpretation der empirischen Beobachtungen in enger gegenseitiger Wechselwirkung vorantrieb. Dabei bestand die Aufgabe darin, verschiedene Theoriestränge und analytische Konzepte aufzugreifen, dem Untersuchungsgegenstand anzupassen und zu einem integralen Untersuchungskonzept zusammenzuführen. 2 Vorantreiben des theoretisch angeleiteten Untersuchungskonzepts und der Interpretation der Empirie in enger gegenseitiger Wechselwirkung

5 Arbeitshypothesen 1. Der gestiegene transnationale Handlungs- und Problemlösungsbedarf der Gewerkschaften schlägt sich in einer neuen Dynamik und Qualität der Transnationalisierung von Gewerkschaften nieder. Das Untersuchungskonzept beruht auf den als Arbeitshypothesen formulierten Annahmen, - dass sich erstens der gestiegene transnationale Handlungs- und Problemlösungsbedarf der Gewerkschaften – wie gebrochen auch immer – in einer neuen Dynamik und Qualität der Transnationalisierung von Gewerkschaften niederschlagen müsste, dass sich aber zweitens die neue Qualität der Transnationalisierung von Gewerkschaften nicht an einem radikalen Bruch bisheriger Strukturen und Praktiken festmachen lässt. Die Transnationalisierung von Gewerkschaften stellt sich demnach vielmehr als ein komplexer widersprüchlicher und prinzipiell ergebnisoffener Veränderungsprozess gewerkschaftlicher Organisation und Politik dar. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, ein Untersuchungskonzept zu entwickeln, das in der Lage ist, diese Prozesseigenschaften zu fassen und zugleich Prozessdynamiken einzufangen, die zukünftig tiefergreifende Veränderungen nach sich ziehen könnten. 2. Die Transnationalisierung von Gewerkschaften stellt sich als ein gradueller, komplexer, widersprüchlicher und insoweit ergebnisoffener Veränderungsprozess gewerkschaftlicher Organisation und Politik dar.

6 Bausteine des Untersuchungskonzept
Institutionalismus-forschung Gewerkschafts-forschung Governance-forschung Konzept transnationaler gewerkschaftlicher Mehrebenenpolitik Konzept organisationalen Wandels Konzept der Gewerkschafts-identität Das Untersuchungskonzept besteht aus folgenden Bausteinen: Es ist strukturations- und organisationstheoretisch fundiert und verknüpft Elemente aus der Institutionalismusforschung, der Gewerkschaftsforschung und der Governanceforschung. Das Konzept organisationalen Wandels beruht in seinem zentralen Gerüst auf einem von Streeck und Thelen entwickelten Kategorienset verschiedener Formen graduellen Wandels mit fundamentalen Folgen. Eine gewerkschaftstheoretische Fundierung erhält das Untersuchungskonzept durch das Konzept der Gewerkschaftsidentität, das Hyman für die national vergleichende Gewerkschaftsforschung entwickelte. Das Konzept der transnationalen gewerkschaftlichen Mehrebenenpolitik beruht schließlich auf der gegenstandsadäquaten Anpassung eines theoretisch-analytischen Konzepts von Scharpf zur Politikkoordination in politischen Mehrebenensystemen. Ich werde im Weiteren darauf zurückkommen. Strukturations- und organisationstheoretische Fundierung

7 Untersuchungskonzept
Nationale Gewerkschaftsorganisation Transnationale gewerkschaftliche Mehrebenenorganisation Bedingungen und Modi der Mehrebenenpolitik „Gewerkschafts-identität“ Reflexion ermöglichender / restringierender Bedingungen Reproduktion / Modifikation Das Schaubild verdeutlicht die strukturations- und organisationstheoretische Fundierung. Eine Gewerkschaft ist einerseits als Organisation selbst ein soziales System, sie ist andererseits kollektiver Akteur in anderen sozialen Systemen. Daran anknüpfend beruht das Untersuchungskonzept auf der Verschränkung von drei sozialen Systemen, nämlich (1.) der nationalen Gewerkschaftsorganisation, (2.) der transnationalen gewerkschaftlichen Mehrebenenorganisation, in der die Gewerkschaft agiert und (3.) dem nationalen und internationalen Arbeitsbeziehungssystem, in dem die Gewerkschaft als Akteur in Erscheinung tritt. Gemäß der Strukturationstheorie reproduziert sich jedes dieser sozialen Systeme auf Basis eines rekursiven Konstitutionsverhältnisses von Struktur und Handeln. Indem die Akteure eines sozialen Systems in ihrem Handeln auf die Strukturen, die Regeln und Ressourcen, rekurrieren, die in das soziale System historisch eingeschrieben sind, tragen sie zu deren Stabilisierung und graduellen Modifizierung bei. Zentral für das Untersuchungskonzept ist nun, dass die rekursiven Struktur-Handlungs-Schleifen der drei sozialen Systeme über das organisationale Handeln unmittelbar miteinander verknüpft sind. Die gewerkschaftlichen Handlungsträger greifen permanent gleichermaßen auf die Strukturen der Gewerkschaftsorganisation selbst, auf die Strukturen der transnationalen gewerkschaftlichen Mehrebenenorganisation und auf die Strukturen ihres Handlungsumfelds zurück. Indem sie dies tun, reproduzieren sie zugleich diese Strukturen (in weitgehend identischer oder modifizierter Form). Der Charakter und die Mechanismen der Transnationalisierung von Gewerkschaften erklären sich demnach in diesem Ansatz aus dem spezifischen Zusammenspiel der drei im Organisationshandeln miteinander verknüpften rekursiven Prozesse. Handeln in einer Dimension kann stets mit (beabsichtigten oder unbeabsichtigten) Nebenfolgen in den anderen Handlungsdimensionen einhergehen, d.h. zu strukturierender Praxis in den anderen rekursiven Schleifen führen. Das Konzept der Gewerkschaftsidentität findet sich in diesem Schaubild im sozialen System der Gewerkschaftsorganisation wieder. Es dient mir dazu, deren intraorganisationalen Strukturen zu fassen. Mit dem Konzept der transnationalen gewerkschaftlichen Mehrebenenpolitik fasse ich die Reichweite der Handlungskoordination im Rahmen der transnationalen Mehrebenenorganisation. Das Konzept des organisationalen Wandels nutze ich schließlich dazu, diesen Prozess der Strukturierung selbst in seiner Reichweite und Dynamik zu charakterisieren. Rekurs auf Identitäts-momente Reproduktion / Modifikation Untersuchungskonzept Das die Transnationalisierung nationaler Gewerkschaften verändernde organisationale Handeln Reproduktion / Modifikation Reflexion ermöglichender / restringierender Bedingungen Nationale, europäische und globale Arbeitsbeziehungen Gewerkschaftliches Handlungsumfeld

8 Prozessdynamik der Transnationalisierung der IG Metall
Dreischritt von 1 drift-Vermeidung Ich möchte im Folgenden ein zentrales Ergebnis meiner Untersuchung Schritt für Schritt vorstellen, nämlich dass ein Dreischritt von drift-Vermeidung, schwacher transnationaler Pfadkreation und umkämpfter innerorganisatorischer Diffusion als zentraler Mechanismus der Transnationalisierung der IG Metall angesehen werden kann. Vorweg: Die Darstellung muss sich angesichts der mir hier zur Verfügung stehenden Zeit notgedrungen auf einem abstrakten und zugespitzten Niveau bewegen. 2 schwacher transnationaler Pfadkreation 3 umkämpfter innerorganisatorischer Diffusion = zentraler Mechanismus der Transnationalisierung der IG Metall

9 1. Befund: drift-Vermeidung
Wahrnehmung bereits sichtbarer oder zukünftig möglicher Disfunktionalitäten der bisherigen unternehmens- und tarifpolitischen Praktiken 1 Möglichkeit einer drift Strategische Antwort: drift-Vermeidung 2 Entwicklung realisierbarer Handlungsperspektiven zur Anpassung der unternehmens- und tarifpolitischen Praktiken an das veränderte nationale und transnationale Handlungsumfeld In allen drei Politikfeldern ist deren Entwicklung angetrieben durch die Wahrnehmung bereits sichtbarer oder zukünftig möglicher, d.h. antizipierbarer, Disfunktionalitäten ihrer bisherigen unternehmens- und tarifpolitischen Praktiken, d.h. der Möglichkeit einer drift. Unternehmenspolitisch zeigte sich für die IG Metall eine drift darin, dass ihre lokal und national ausgerichtete Unternehmenspolitik nicht länger greift, wenn und weil im Falle transnational agierender Unternehmen Unternehmensplanungen und –entscheidungen zunehmend grenzübergreifend getroffen werden und über Ländergrenzen hinweg wirken. Dies ist wiederum aufgrund der größeren Quantität und Qualität europäischer Unternehmensrestrukturierungen auf europäischer stärker als auf globaler Ebene spürbar. Tarifpolitisch zeigte sich eine drift darin, dass die nationale Tarifpolitik unter den Bedingungen von EU-Binnenmarkt und Währungsunion einen tarifpolitischen Unterbietungswettbewerb nicht verhindern kann. Die IG Metall antwortete darauf mit der Entwicklung realisierbarer Handlungsperspektiven, mit denen es gelingt, die unternehmens- und tarifpolitischen Praktiken an das veränderte nationale und transnationale Handlungsumfeld anzupassen und dadurch eine drift zu vermeiden. Die Entwicklung der Politikfelder der Europäischen Betriebsräte, der europäischen Tarifkoordinierung und der Internationalen Rahmenvereinbarungen bildeten und bilden zentrale Bausteine dieser Strategie.

10 2. Befund: Schwache transnationale Pfadkreation
Modi der Mehrebenenpolitik (1) konkurrenzielle gegenseitige Anpassung (2) verständigungsorientierte Annäherung (3) transnationale Aushandlung unverbindlicher Standards (4) transnationale Aushandlung verbindlicher Standards (5) hierarchische Leitung Was heißt transnationale Pfadkreation? Dazu ist es notwendig, das Konzept der transnationalen gewerkschaftlichen Mehrebenenpolitik kurz einzublenden. Das Konzept unterscheidet fünf unterschiedliche Modi bzw. Reichweiten der Politikkoordination der Gewerkschaften im Rahmen ihrer transnationalen Verbandsstrukturen: Konkurrenzielle gegenseitige Anpassung gewerkschaftlicher Politik mittels distanzierter Beobachtung Verständigungsorientierte Annäherung der nationalen Gewerkschaftspolitik durch den Aufbau transnationaler Kommunikationsräume Die transnationale Aushandlung gemeinsamer Standards (Koordinierungsregeln, Leitlinien, Mindeststandards) durch auf konkrete Gegenstände bezogene Beschlussfassungen Die Modi 3 und 4unterscheiden sich wiederum hinsichtlich ihres Verbindlichkeitsgrads. Die ausgehandelten Standards sind unverbindlich, wenn die volle nationale Handlungsautonomie gewahrt bleibt und kein transnationaler Sanktionsmechanismus im Falle der Nichteinhaltung greift. Sie sind verbindlich, wenn Verfahren zur nationalen Umsetzung und transnationale Sanktionsmöglichkeiten und –verfahren im Falle der Nichteinhaltung installiert sind. Schließlich die hierarchische Leitung durch generelle Kompetenzabtretungen der nationalen Gewerkschaften an die transnationale Verbandsebene. Von einer transnationalen Pfadkreation lässt sich dann sprechen, wenn auf transnationaler Verbandsebene Standards für die nationale Ebene gesetzt werden, d.h. im Falle der Modi 3, 4 und 5. Die Mehrebenenpolitik der IG Metall verortet sich bei Modus 3 einer letztlich unverbindlich bleibenden Standardsetzung, unterfüttert von Modus 2. Mehrebenen-politik der IG Metall Trans-nationale Pfad-kreation (3) transnationale Aushandlung unverbindlicher Standards (4) transnationale Aushandlung verbindlicher Standards (5) hierarchische Leitung

11 Mehrebenenpolitik der IG Metall
Koordinierung durch auf transnationaler Verbandsebene ausgehandelter Absprachen 1 Absprachen formal verbindlich, aber faktisch unverbindlich (Modus 3) Unterfüttert durch Prozesse der transnationalen Kommunikation 2 Verständigungsorientierte Annäherung (Modus 2) Soziale Kontrolle (in der Grauzone zwischen Modus 3 und 4) Um dies hier kurz einzublenden: Die IG Metall verfolgt eine Mehrebenenpolitik, bei der nationale gewerkschaftliche Aktivitäten und Politiken inhaltlich und prozedural koordiniert werden. Die Koordinierung erfolgt durch auf Ebene der transnationalen Gewerkschaftsverbände ausgehandelte Absprachen. Die Absprachen sind formal verbindlich, faktisch aber unverbindlich, weil die transnationale Verbandsebene über keine Durchsetzungs- und Sanktionsmöglichkeiten verfügt. Die Politik der IG Metall ist ambivalent: Einerseits ist sie an einer erfolgreichen Umsetzung des transnationalen Koordinierungsansatzes und damit an einer möglichst hohen Verbindlichkeit der getroffenen Absprachen interessiert. Andererseits ist sie nicht bereit, ihre eigene Handlungsautonomie zu beschneiden und die Steuerung und Kontrolle des Umsetzungsprozesses an die transnationale Verbandsebene abzugeben und nimmt damit in Kauf, dass die Absprachen letztlich unverbindlich bleiben. Die IG Metall verfolgt zugleich einen Ansatz, bei dem die transnational ausgehandelten Absprachen durch Prozesse einer dichten transnationalen Interaktion und Kommunikation unterfüttert und gestützt werden. Dieser intensive transnationale Austausch soll einerseits die verständigungsorientierten Annäherung (die Vertrauensbildung und ein wechselseitiges Verständnis der Interessen, Zwänge und Handlungslogiken) befördern (Modus 2), andererseits die wechselseitige soziale Kontrolle erhöhen, indem er die gegenseitige Transparenz der Umsetzungsbemühungen der beteiligten Gewerkschaften befördert und eine Struktur moralischer Druckausübung schafft (in der Grauzone zwischen Modus 3 und 4). Skizziert ist hiermit die generelle Linie, die in den drei Politikfeldern in unterschiedlicher Weise zum Tragen kommt. Auf Differenzierungen könnte ich bei Interesse in der anschließenden Diskussion näher eingehen.

12 Fazit: Schwache transnationale Pfadkreation
Modi der Mehrebenenpolitik (1) konkurrenzielle gegenseitige Anpassung (2) verständigungsorientierte Annäherung (3) transnationale Aushandlung unverbindlicher Standards (4) transnationale Aushandlung verbindlicher Standards (5) hierarchische Leitung Noch einmal zusammengefasst: Die IG Metall wendet sich mit der eben beschriebenen Mehrebenenpolitik sowohl gegen eine unkoordinierte Politik gegenseitiger Anpassung und gleichermaßen gegen die Möglichkeit eines hierarchischen Durchgriffs der Europäischen und Globalen Gewerkschaftsverbände. Eine ambivalente Haltung zeigt sie hinsichtlich des Verbindlichkeitsgrads der getroffenen Verabredungen: formal verbindlich, aber faktisch unverbindlich, weil die IG Metall, wie übrigens andere Metallgewerkschaften auch, ihre nationale Handlungsautonomie gewahrt wissen will. Eine Uneindeutigkeit, die sich in den innerorganisatorischen Prozessen der Transnationalisierung der IG Metall ebenfalls widerspiegelt. Die IG Metall beteiligt sich damit bewusst / intendiert an einer, obgleich schwachen, transnationalen Pfadkreation. Mehrebenen-politik der IG Metall Trans-nationale Pfad-kreation (3) transnationale Aushandlung unverbindlicher Standards (4) transnationale Aushandlung verbindlicher Standards (5) hierarchische Leitung

13 3. Befund: Umkämpfte Diffusion
Modi der Mehrebenenpolitik als in den transnationalen Pfad eingebaute Mechanismen der Diffusion 1 Verdichtung der transnationalen Interaktion und Kommunikation Transnationale Sozialisierung: Lern- und verständigungsorientierte Annäherungsprozesse Ich komme zum dritten Teil des Dreischritts der Transnationalisierung der IG Metall: der umkämpften Diffusion. Die Modi der Mehrebenenpolitik erweisen sich als in den transnationalen Pfad eingebaute Mechanismen der Diffusion. Denn zum einen führt die Verdichtung der transnationalen Interaktion und Kommunikation einer zunehmenden Zahl ehren- und hauptamtlicher Funktionäre der IG Metall zu Lern- und verständigungsorientierten Annäherungsprozessen in transnationalen Kommunikationsräumen, d.h. zu transnationalen Sozialisierungen. Zum anderen führen die transnational gesetzten Standards innerorganisatorisch zu neuen transnationalen Praktiken und Handlungsanforderungen. Für die Diffusionswirkung, d.h. die Frage, inwiefern die transnationalen Standards die nationalen Praktiken tatsächlich verändern, ist letztlich entscheidend, wie die Standards beschaffen sind und wo sie wirken. Ich werde gleich darauf zurückkommen. Die Schaffung eines transnationalen Pfads hat dazu geführt, dass nationale und transnationale Praktiken und Prozessdynamiken innerhalb der IG Metall gleichzeitig existieren und zum Tragen kommen. Dadurch wurde ein widersprüchlicher, konfliktärer und umkämpfter Prozess der Transnationalisierung der IG Metall selbst, im Innern der Organisation. In Gang gesetzt. „Umkämpft“ benutze ich hier nicht im Sinne offener Machtkämpfe, sondern in dem Sinne, dass sich unterschiedliche und konträre Positionen und Praktiken gegenüberstehen und nicht entschieden ist, welche sich letztlich durchsetzen werden. Zugleich stellt sich die Frage, wie die Diffusionspolitik beschaffen ist, die diesen Prozess begleitet, vermittelt und moderiert. Transnationale Standardsetzung Diffusionswirkung (i.S.d. Veränderung nationaler Praktiken) abhängig davon, wie Standards beschaffen sind und wo sie wirken Vermittelt durch Diffusionspolitik 2

14 Diffusionspolitik der IG Metall
1 Längerfristiger Prozess behutsamer struktureller und prozeduraler Veränderungen und der innerorganisatorischen Vermittlung der neuen Handlungserfordernisse 2 Zuständigkeit der Umsetzung der transnationalen Absprachen liegt bei „Unternehmens- und Tarifpolitikern“ der IG Metall Die IG Metall verfolgt eine Akzeptanz orientierte Politik der innerorganisatorischen Diffusion. In einem längerfristigen Prozess sollen die bestehenden Strukturen und Praktiken behutsam verändert und den Funktionären und Mitgliedern die neuen Handlungserfordernisse vermittelt werden. Die Zuständigkeit für die praktische Umsetzung der auf transnationaler Ebene getroffenen Absprachen in die nationale und lokale Praxis liegt bei denjenigen, die die unternehmens- und tarifpolitische Praxis von jeher im nationalen Rahmen vorantreiben (GBR-/KBR-Betreuer, Betriebsratsspitzen, Tarifsekretäre). Diesen wird zugleich eine „weiche“ Integration der transnationalen Handlungserfordernisse in die bestehenden Strukturen und Praktiken ermöglicht, d.h. sie haben eine hohe Flexibilität, diese europäischen Handlungserfordernisse praktisch umzusetzen, wenn sie sie überhaupt kennen! Die zuständigen Experten des zentralen Apparats der IG Metall übernehmen die Rolle von „Diffundeuren“. Ihre Aufgabe darin besteht, die Unternehmens- und Tarifpraktiker von der Einhaltung und aktiven Umsetzung der Verpflichtungen, die auf transnationaler Ebene eingegangen wurden, zu überzeugen. Sie sind schwache Diffundeure, weil sie nicht über die Ressourcen verfügen, die neuen Handlungsanforderungen breitflächig zu vermitteln, geschweige denn diejenigen, die diese Anforderungen praktisch umsetzen müssten, tatsächlich dazu zu verpflichten. Zuständige Experten im zentralen Apparat in Rolle von schwachen „Diffundeuren“ 3 Prozess- und akzeptanzorientierte Diffusionspolitik, die die bestehenden innerorganisatorischen Kräfteverhältnisse unberührt lässt

15 Diffusionswirkung der Standards
Politikfeld der Internationalen Rahmenvereinbarungen Politikfeld der europäischen Tarifkoordinierung Politikfeld der Europäischen Betriebsräte europäische Unternehmens-politik (EBR) nationale Unternehmens-politik globale Unternehmens-politik (IRV) europäische Koordinierung der nationalen Tarifpolitik nationale Unternehmens -politik Noch offen geblieben ist die Frage der Diffusionswirkung der transnational getroffenen Standards. Hier zeigt sich folgendes Bild: Im Politikfeld der Internationalen Rahmenvereinbarungen greift die Koordinierungslogik bei der Einrichtung und Umsetzung der IRV, greift aber nicht auf die nationale Unternehmenspolitik über. Die transnational getroffenen Standards sind aber dahingehend umkämpft, dass diese von denjenigen, die die IRV-Politik praktisch umsetzen (Betriebsratsspitzen und GBR-/KBR-Betreuer), nicht beachtet werden (Stichwort: Beteiligung des IMB). In gewisser Weise umgekehrt verhält es sich im Politikfeld der europäischen Tarifkoordinierung. Europäisch koordiniert wird die nationale Tarifpolitik. Konfliktpotenzial besteht dahingehend, dass die Koordinierungslogik darauf zielt, die nationalen Tarifpraktiken neu auszurichten. Die europäisch vereinbarten Standards sind aber so gestaltet, dass die in die nationale Tarifpolitik der IG Metall problemlos integriert werden können, weil sie programmatisch den nationalen tarifpolitischen Standards der IG Metall nicht zuwider laufen, zudem Handlungs- und Auslegungsspielräume gewähren und die IG Metall auch im Falle ihrer Nichteinhaltung über einen gesteigerten Rechtfertigungsdruck hinaus nicht mit Sanktionen zu rechnen hat. Im Politikfeld der Europäischen Betriebsräte besteht einerseits ein weitgehend abgegrenzter und wenig konflikthafter Bereich der Einrichtung und des Alltagsgeschäfts von EBR, andererseits im Falle europäischer Unternehmensumstrukturierungen ein zunehmend wichtiger werdender Bereich, in der die europäische Koordinierungslogik auf die nationale Unternehmenspolitik übergegriffen hat. Hier existieren innerhalb der IG Metall mit dem auf EMB-Ebene vereinbarten europäischen Koordinierungsansatz, einer europäisch solidarischen Unternehmenspolitik, und der Politik der konkurrenziellen gegenseitigen Anpassung durch nationale Alleingänge und nationaler Konzessionsvereinbarungen zwei widerstreitende Handlungslogiken parallel und kommen fallweise zur Anwendung. weitgehend abgegrenzt, aber: nicht konfliktfrei Europäische Koordinierungs-logik zielt auf Neuausrichtung der nationalen tarifpolitischen Praktiken aber: weitgehend friedliche Koexistenz der nationalen und europäischen Handlungslogik Übergreifen der europäischen Koordinierungslogik auf nationale Unternehmenspolitik Widerstreitende Handlungslogiken existieren parallel und kommen fallweise zur Anwendung

16 Fazit: Umkämpfte Diffusion
Nationale und transnationale Handlungslogiken, Praktiken und Handlungsanforderungen existieren parallel und prallen aufeinander 1 Keine systematische innerorganisatorische Vermittlung und Verankerung der aus den transnationalen Absprachen erwachsenen Handlungsanforderungen 2 Um noch einmal zusammenzufassen: Die Schaffung eines transnationalen Pfads führt dazu, dass bestehende, nationale Praktiken und neue, transnationale Handlungslogiken, Handlungsanforderungen und Praktiken zum Teil friedlich ko-existieren, zum Teil aufeinanderprallen und innerorganisatorische Widersprüche und Konflikte hervorrufen. Die Diffusionspolitik der IG Metall leistet es nicht, die aus den transnationalen Absprachen erwachsenen Handlungsanforderungen systematisch zu verankern. Vielmehr setzt sie auf den nationalen Akteurskonstellationen und innerorganisatorischen Kräfteverhältnissen auf. Sie moderiert den Widerspruch, ohne ihn in die eine oder andere Richtung aufzulösen. [Beispiel: Konzept des EMB-Beauftragten der EBR-Betreuung. Diese sind der personifizierte Ausdruck dieses Widerspruchs. … ] Insgesamt ist dadurch ein widersprüchlicher und umkämpfter Prozess der Transnationalisierung der IG Metall in Gang gesetzt, bei dem noch nicht auszumachen ist, inwieweit sich die transnationale Handlungslogik auf Dauer gegenüber der nationalen durchzusetzen vermag. Widersprüchlicher und umkämpfter Prozess der Transnationalisierung der IG Metall

17 Untersuchungskonzept
Nationale Gewerkschaftsorganisation Transnationale gewerkschaftliche Mehrebenenorganisation Bedingungen und Modi der Mehrebenenpolitik „Gewerkschafts-identität“ Transnationale Standards und Praktiken Umkämpfte Diffusion Schwache transnationale Pfadkreation Akzeptanzorientierte Diffusionspolitik Nationale Praktiken Untersuchungskonzept Das die Transnationalisierung nationaler Gewerkschaften verändernde organisationale Handeln Die Prozessdynamik der Transnationalisierung der IG Metall lässt sich anhand des Schaubilds des Untersuchungskonzepts noch einmal zusammenfassend veranschaulichen. Angetrieben durch die Wahrnehmung von drifts wird die Transnationalisierung der IG Metall vorangetrieben. Dies geschieht insbesondere durch Beteiligung der IG Metall an der Generierung eines transnationalen Pfads. Der transnationale Pfad generiert wiederum neue transnationale Standards und Praktiken, die innerorganisatorisch wirksam werden und zum Teil mit den nationalen Praktiken in Widerspruch geraten und Konflikte hervorrufen. Die akzeptanzorientierte Diffusionspolitik der IG Metall ist nicht dazu angetan, diesen widersprüchlichen Prozess in die eine oder andere Richtung aufzulösen. Von daher: umkämpfte Diffusion. Drift-Vermeidung Nationale, europäische und globale Arbeitsbeziehungen Gewerkschaftliches Handlungsumfeld

18 Exkurs zur Wettbewerbsorientierung der Tarifpolitik der IG Metall (Replik auf Gutachtenkritik)
„Die auf die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie abzielende Tarifpolitik der IGM hat in den letzten Jahren zu einer Lohnstückkostenentwicklung in der deutschen Metallindustrie geführt, die deutlich unter der der europäischen Nachbarländer liegt. (…) Wie soll eine internationale Solidarität gelingen, wenn die größte Metallgewerkschaft Europas in ihrem Tarifbereich eine Lohnstückkostenentwicklung duldet, die die anderen europäischen Metall verarbeitenden Betriebe in ihrer Substanz gefährdet.“ (Auszug aus Gutachten) Im Gutachten wird kritisch angemerkt, dass die Frage, inwiefern die Transnationalisierungsstrategie der IG Metall den Herausforderungen angemessen ist, trotz der im Gutachten wie folgt ausgeführten Problematik nicht angemessen ist: „Die auf die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie abzielende Tarifpolitik der IGM hat in den letzten Jahren zu einer Lohnstückkostenentwicklung in der deutschen Metallindustrie geführt, die deutlich unter der der europäischen Nachbarländer liegt. … Wie soll eine internationale Solidarität gelingen, wenn die größte Metallgewerkschaft Europas in ihrem Tarifbereich eine Lohnstückkostenentwicklung duldet, die die anderen europäischen Metall verarbeitenden Betriebe in ihrer Substanz gefährdet.“ Ich habe in meiner Arbeit hinsichtlich der Frage der tarifpolitischen Wettbewerbsorientierung der IG Metall eher vorsichtig argumentiert und diese letztlich verneint. Aus folgenden Gründen:

19 Exkurs zur Wettbewerbsorientierung der Tarifpolitik der IG Metall (Replik auf Gutachtenkritik)
Diesbezüglich vorsichtig argumentiert, da: 1 Programmatisch: produktivitätsorientierte Tarifpolitik und damit keine Differenz zur europäischen Koordinierungsregel 2 Kein Beleg für Abweichung der Ergebnisse der Flächentarifverträge von der Koordinierungsformel über den Konjunkturzyklus hinweg  sowohl IG Metall und EMB als auch wissenschaftliche Beobachter (Schulten, Gollbach) sehen keine Abweichungen 3 Aber: Problem der negativen Lohn- und Arbeitszeitdrift auf Unternehmensebene 1. Verfolgt die IG Metall programmatisch eine produktivitätsorientierte Tarifpolitik, d.h. zu einem Tarifabschluss, der Produktivitätssteigerung und Inflation ausgleicht. Dies entspricht der europäischen Koordinierungsregel. 2. Die produktivitätsorientierte Lohnpolitik war zwar zeitweilig von Phasen einer wettbewerbsorientierten Lohnpolitik unterbrochen (dies gilt vor allem für die Tarifrunde 2000 / 2001 infolge der Beteiligung der IG Metall am Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit). Dennoch habe ich aber keine Belege dafür gefunden, dass die Ergebnisse der Flächentarifverträge in den letzten Jahren insgesamt gesehen von der Koordinierungsformel abgewichen wären. Im Gegenteil sehen sowohl die IG Metall und der EMB als auch wissenschaftliche Beobachter wie Thorsten Schulten und Jochen Gollbach keine Abweichungen über den Konjunkturzyklus hinweg. 3. - und aus meiner Sicht das entscheidende Argument – haben sich die tarifpolitischen Handlungsbedingungen und Durchsetzungsmöglichkeiten der IG Metall verschlechtert. Dabei ist die IG Metall in den letzten Jahren insbesondere mit dem Problem einer negativen Lohn- und Arbeitszeitdrift auf Unternehmensebene konfrontiert, d.h. damit, dass sie tarifpolitisch die Kontrolle über die Effektivlöhne und –arbeitszeiten verloren hat. Verstärkt wurde dies durch Drohungen von politischer Seite, das gewerkschaftliche Tarifverhandlungsmonopol zu kippen. Daraus habe ich die Schlussfolgerung gezogen, dass die anhaltende negative Lohnstückkostenentwicklung insbesondere Ausdruck einer tarifpolitischen Handlungsschwäche der IG Metall ist und nicht einer bewussten wettbewerbsorientierten Ausrichtung ihrer Tarifpolitk. [Hinsichtlich der Frage der Angemessenheit der Transnationalisierungsstrategie keine Alternative zum europäischen Koordinierungsansatz. Dieser ist vielmehr der richtige Weg, den die IG Metall konsequent weitergehen müsste. Dies würde vor allem bedeuten, darauf hinzuarbeiten, die Fähigkeit zurückzugewinnen, eine produktivitätsorientierte Lohnpolitik auch praktisch durchzusetzen. Dies ist aber, bei allen Schwierigkeiten, nur europäisch koordiniert möglich.] Lohnstückkostenentwicklung ist vor allem Ausdruck der tarifpolitischen Handlungsschwäche der IG Metall (und nicht einer bewussten tarifpolitischen Wettbewerbsorientierung)

20 Nutzen und Grenzen der Untersuchung
1 Erstmalig empirisch fundierte Analyse der Transnationalisierung der IG Metall als eines organisationalen Veränderungsprozesses 2 Untersuchungskonzept ist in der Lage, die Mehrdimensionalität, Komplexität und Widersprüchlichkeit dieses organisationalen Veränderungsprozesses zu fassen 1 In der vorliegenden Untersuchung wurde am Beispiel der IG Metall erstmalig die Transnationalisierung von Gewerkschaften als eines mehrdimensionalen organisationalen Veränderungsprozesses systematisch empirisch analysiert. 2 Das dafür entwickelte Untersuchungskonzept erwies sich in der Lage, die Komplexität und Widersprüchlichkeit dieses organisationalen Veränderungsprozesses zu fassen und Prozessdynamiken einzufangen. 3 Die Untersuchung hat einen explorativen Charakter. Sie ist exemplarische Einzelfallstudie. Der Test der Anwendbarkeit des Untersuchungskonzepts und der Generalisierbarkeit der Ergebnisse im Hinblick auf andere Länder und Gewerkschaften steht noch aus. 4 Fokus der Untersuchung ist transnationale Gewerkschaftsarbeit und deren Wirkung auf die nationale Gewerkschaftsarbeit. Müsste ergänzt werden um umgekehrten Blick, eine ergänzende Untersuchung, die ausgehend von der nationalen Gewerkschaftsarbeit Stellenwert und Praxis der transnationalen Dimension gewerkschaftlicher Strategie und Praxis der verschiedenen Organisationsbereiche und -ebenen untersucht. 3 Aber: exemplarische Einzelfallstudie Test der Anwendbarkeit des Untersuchungskonzepts und der Generalisierbarkeit der Ergebnisse im Hinblick auf andere Länder und Gewerkschaften steht aus


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