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Standardisierte Klausur in Deutsch an AHS und BHS - Chancen und Risiken für zwei- und mehrsprachig aufwachsende Schülerinnen und Schüler in Österreich.

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Präsentation zum Thema: "Standardisierte Klausur in Deutsch an AHS und BHS - Chancen und Risiken für zwei- und mehrsprachig aufwachsende Schülerinnen und Schüler in Österreich."—  Präsentation transkript:

1 Standardisierte Klausur in Deutsch an AHS und BHS - Chancen und Risiken für zwei- und mehrsprachig aufwachsende Schülerinnen und Schüler in Österreich Univ.-Prof. Dr. İncі Dirim Universität Wien Institut für Germanistik Deutsch als Zweitsprache Wichtiger Hinweis: Es handelt sich um eine Vortrags-PPP, d.h. Literaturhinweise fehlen und der Text ist lückenhaft. Bei Informationsbedarf bitte bei Inci Dirim melden:

2 Chancen der Standardisierung
Die Standardisierung schriftlicher Prüfungsformate bietet im Hinblick auf die Unterstützung zwei- und mehrsprachig aufwachsender SchülerInnen die Möglichkeit der besonderen gezielten Vorbereitung unter Berücksichtigung ihrer speziellen Voraussetzungen. Warum sollte diese Gruppe gesondert berücksichtigt werden? Warum „gezielte Vorbereitung“? Wie kann diese Vorbereitung erfolgen? Vorschläge für eine (wissenschaftliche) Vorgehensweise

3 Internationale Migration von und nach Österreich Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik vom Internationale Migration ist ein stabiles, wenn nicht gar zunehmendes Phänomen. Grundrecht der Unionsbürger durch Art. 40 der Grundrechtecharta sowie Art. 18 des EG-Vertrags. © Marion Döll

4 Internationale Migration von und nach Österreich – aktuelle Entwicklung Eigene Berechnungen nach STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik vom Zuzug Wegzug © Marion Döll

5 Internationale Migration von und nach Österreich – Kinder und Jugendliche Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik vom Zahl im Jahr 2009 zugezogener Kinder im Alter zwischen 5 und 19 Jahren: ~ 595 Schulklassen à 25 SuS © Marion Döll

6 Internationale Migration von und nach Österreich - Zusammenfassung
Zuzug in den letzten Jahren vergleichsweise konstant Zuzug einer nicht unerheblichen Zahl von Kindern und Jugendlichen im Schulalter; z. T. mit Erfahrungen in anderen Schulsystemen (der Herkunftsländer) Zuzug zu über 50 % aus EU-Staaten, EWR und Schweiz EU-Binnenmigration: Grundrecht der Unionsbürger durch Art. 40 der Grundrechtecharta sowie Art. 18 des EG-Vertrags Internationale Migration ist in Österreich ein stabiles (künftig ggf. zunehmendes) Phänomen. © Marion Döll

7 Sprachliche Heterogenität an Schulen
Quelle: bmukk 2011 © Marion Döll

8 Sprachliche Heterogenität in Schulen
Quelle: bmukk 2011 © Marion Döll

9 Forschungsergebnisse zum Bildungserfolg von SchülerInnen mit Migrationshintergrund
In Österreich wiederholen SchülerInnen mit Migrationshintergrund im Durchschnitt überproportional oft eine Klasse (Unterwurzacher 2007). Sie werden vermehrt auf Schulformen wie die Sonderschule oder die Hauptschule verwiesen (Specht/Bundesministerium für Inneres 2009, S. 42; Unterwurzacher 2007, S. 71f.), deren Abschlüsse für den Anschluss angesehener und vielversprechender Berufsausbildungsgänge häufig nicht ausreichen.

10 Nach Abschluss der Volksschule Überrepräsentation in Sonder- und Hauptschulen (Unterwurzacher 2007).
Es findet eine gewisse „ethnische Schichtung“ statt: SchülerInnen mit ostasiatischem Hintergrund haben eine bessere schulische Performanz als der Durchschnitt der österreichischen SchülerInnen ohne Migrationshintergrund, während SchülerInnen mit türkischem und ex- jugoslawischem Hintergrund in solche Umstände geraten, auf Grund derer sie geringere durchschnittliche Leistungen erbringen (Unterwurzacher 2007, S.71; Gächter 2008, S. 193).

11 Es findet eine gewisse „ethnische Schichtung“ statt: SchülerInnen mit ostasiatischem Hintergrund haben eine bessere schulische Performanz als der Durchschnitt der österreichischen SchülerInnen ohne Migrationshintergrund, während SchülerInnen mit türkischem und ex-jugoslawischem Hintergrund in solche Umstände geraten, auf Grund derer sie geringere durchschnittliche Leistungen erbringen (Unterwurzacher 2007, S.71; Gächter 2008, S. 193).

12 Beispiel Österreich: Einige Ergebnisse der PISA-Studie 2009
Schwerpunkt Lesefähigkeiten von Jugendlichen Teilnehmerländer: 34 OECD-Staaten und 31 Partnerstaaten Mitteleuropäische Länder zeigen schlechtere Ergebnisse als klassische Einwanderungsländer, z.B. Kanada Österreich: Kompetenznachteile der SchülerInnen mit Migrationshintergrund: 40 Punkte (39 Punkte entsprechen dem Kompetenzzuwachs in einem Schuljahr) (vgl. Stanat, Rauch & Segeritz 2010, S. 211)

13 Fördermaßnahmen an Schulen
Ein- bis zweijährige Förderung, wenn Aufnahme als „außerordentliche/r SchülerIn“ Keine weitere systematische Förderung (vgl. Dirim & Furch 2011)

14 Zwischenfazit: Gleiche Bedingungen ≠ Chancengleichheit
Das österreichische Schulsystem zeigt Gerechtigkeits- und Effizienzprobleme im Hinblick auf den fruchtbaren Umgang mit migrationsbedingter Heterogenität Das österreichische Schulsystem benachteiligt SchülerInnen mit Migrationshintergrund

15 Gründe für die Benachteiligung der SchülerInnen mit Migrationshintergrund (vgl. Dirim & Furch 2011)
Spezielle Kenntnisse vom Unterrichten in mehrsprachigen Klassen werden in der Lehreraus- und Fortbildung nicht systematisch angeboten Die meisten Lehrkräfte in Österreich unterrichten ohne jegliche Vorstellung vom Umgang mit Deutsch als Zweitsprache und Mehrsprachigkeit Maßnahmen für die Unterstützung der SchülerInnen im Erwerb des Deutschen als Zweitsprache umfassen nicht alle Schulformen und –stufen und werden nur kurzfristig angeboten

16 Die Deutsch als Zweitsprache-Förderung ist weder als additives Angebot ausreichend noch im Sinne der durchgängigen Sprachbildung Die meisten Lehrkräfte in Österreich kennen weder das Konzept der durchgängigen Sprachbildung noch ihre didaktisch-methodischen Prinzipien (z.B. „Scaffolding“) Wenn überhaupt, wird in der Regel nach den Methoden des Fremdsprachenunterrichts gearbeitet (z.B. nach dem Wiener Modell „Fremdsprachenwachstum“)

17 Die meisten Lehrkräfte haben noch nie etwas von Sprachstandsdiagnostik gehört und kennen folglich keine Methoden der Sprachstandsdiagnostik und keine der diagnosegestützten Sprachförderung Die meisten Lehrkräfte haben keinen Einblick in den Unterschied zwischen dem Erwerb des Deutschen als Erst- und als Zweitsprache

18 Zum Fach Deutsch Das Fach Deutsch arbeitet mit bildungssprachlichen Mitteln einer spezifischen Fachsprache Den meisten Lehrkräften ist nicht klar, was das bedeutet Das Fach Deutsch ist in Österreich weitgehend ein Fach, das sich an der Vorstellung eines Kindes orientiert, das Deutsch als Muttersprache lernt – auch dann, wenn in einer Klasse fast ausschließlich DaZ-SchülerInnen sitzen

19 Zwischenfazit Die SchülerInnen mit Migrationshintergrund, die zwei- und mehrsprachig aufwachsen, befinden sich in Österreich einem Bildungssystem der Ungleichstellung erzeugenden Gleichbehandlung Dies gilt auch für standardisierten Abschluss- und Aufnahmeprüfungen (s. Projekt „Diversität in pädagogischen Berufen“) Besondere Bedarfe der genannten SchülerInnengruppe im Erwerb der verschiedenen Fachsprachen ist wissenschaftlich festgestellt worden (vgl. Tajmel 2010) Der unsachgemäße schulische Umgang mit Deutsch als Zweitsprache bzw. Mehrsprachigkeit ist vermutlich ein zentrales Problemfeld

20 Bezug zu den standardisierten Reifeprüfungen in Deutsch
Die genannten Probleme treten auch im Fach Deutsch auf, daher: Die SchülerInnen mit Migrationshintergrund werden vermutlich im Vergleich zu ihren MitschülerInnen ohne Migrationshintergrund nicht selbst verschuldete Wettbewerbsnachteile bei den standardisierten Klausuren in Deutsch haben

21 Lösungsvorschläge – wissenschaftliche Untersuchungen und Schulprojekte
Zur Eruierung der Probleme: Durchführung eines Pretests zur Erfassung der Unterschiede zwischen den Leistungen der SchülerInnen mit und ohne Migrationshintergrund (zur Hypothesengenerierung) Untersuchung des sprachlichen Anspruchs der standardisierten Reifeprüfungen in Deutsch für die Erstellung eines DaZ-spezifischen Sprachkompetenzmodells, zur gezielten Förderung der SchülerInnen

22 Entwicklung eines sprachstandsdiagnostischen Verfahrens zur Erfassung des Förderbedarfs
Entwicklung eines spezifischen Sprachfördermodells Bei integrativer Förderung kann evt. auf die Diagnostik verzichtet werden Entwicklung eines Lehrerfortbildungsmodells

23 Alternativ: Zur Verhinderung eines „Förderstaus“ am Ende der Schulzeit: Implementierung der „durchgängigen Sprachförderung“ in Österreich Verbesserung der Lehrerausbildung (Pflichtmodule für den Umgang mit Mehrsprachigkeit an allen Lehrerausbildungseinrichtungen; s. Krumm & Reich 2011) Wissenschaftliche Evaluation der Sprachförderung an Schulen

24 Angebot Kleine Pretest-Untersuchung im Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Wien im Rahmen des Projekts „Diversität in pädagogischen Berufen“

25 Fazit Auf Grund der allgemeinen Benachteiligung der SchülerInnen mit Migrationshintergrund im österreichischen Bildungswesen ist auch mit einem Wettbewerbsnachteil im Rahmen der standardisierten Klausur in Deutsch zu rechnen Zur Überprüfung dieser Hypothese müssten wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt werden Wenn Benachteiligungen festgestellt werden, sind Programme zur Reduzierung dieser Benachteiligungen zu entwickeln

26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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