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    Zertifizierung CBD-konformer Landnutzung wer soll das bezahlen? Dr. Etti Maria Winter Institut für Umweltökonomik und Welthandel Leibniz Universität.

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1     Zertifizierung CBD-konformer Landnutzung wer soll das bezahlen? Dr. Etti Maria Winter Institut für Umweltökonomik und Welthandel Leibniz Universität Hannover Fachtagung Forum Umwelt und Entwicklung Entwicklung von Zertifikaten setzt auf Projektentwicklungsebene an Bei Anbietern von Schutzleistungen Entscheidungskriterien für Vergabe von Mitteln Prinzipien eines Standards schließen nicht konforme Instrumente aus (Finanzialisierung, land-grabbing)

2 Forschungsziele Institutionen und Mechanismen für CBD-konformes Management von Schutzzonen (Bio-Areas, Green Development Areas, Bio-Livelihood Areas, Conservation Areas, Conservancies) Schutz Nachhaltige Nutzung Gerechte Verteilung Erkenntnisse über Zahlungsbereitschaften & Präferenzen Rückkopplungseffekte zwischen naturwissenschaftlich-technischen & sozio-ökonomischen Systemen Welche Bedingungen Vorort förderlich? Wie ist die Motivation von Unternehmen, Konsumenten? Freiwillige Karbonmärkte  Preisprämie , Akzeptanz zu kompensieren und für Add on Prämien zu zahlen (REDD+, Plan Vivo, CCBA, etc.) Welche Institutionen Governance Strukturen sind zielführend? Effekt von Maßnahmen auf das Funktionieren von Ökosystemen wenig bekannt Welche Prozesse sind unbedingt zu schützen? Markt: Institution, regelt Austausch von Gütern zwischen Akteuren Neo-Klassik: Preis hat entscheidende Lenkfunktion Neue Institutionen Ökonomie (NIE): Institutionen selbst , d.h. die Regeln bestimmen Funktionsfähigkeit und Allokation auf Märkten

3 Anreize zum Schutz von Biodiversität und deren nachhaltiger Nutzung
Zahlungen (PES) Markt-basiert Staatlich-basiert Limitierungen (Cap-&-Trade) Biodiversity Off-sets Tradable Development Rights (TDRs) Clean Development Mechanism (CDM) Konzept zur Klassifizierung von Finanzmitteln und deren Generierung zur Erhaltung von Biodiv Legitimation Zahlungen - monetär  Bereitstellender bekommt Limitierungen - physisch  Verursacher zahlt Generelle Aussage Ökosystemleistungen sind Öffentliche Güter  Markt funktioniert begrenzt  Staat hat Lenkungsfunktion De facto: PES 98% staatliche Transfers In welchem Kontext steht Zertifizierung? Was soll zertifiziert werden? Vatn et al. 2011

4 Was wird zertifiziert: Schutzzonen, Ökosysteme, Ökosystemleistungen
“ Clearly defined geographical space, recognized, dedicated and managed, through legal or other effective means, to achieve long – term conservation of nature with associated ecosystem services and cultural values ” (IUCN, 2008) Ecosystem: “… assemblage of organisms together with their abiotic environment” (Jax 2010:59) Services: “Benefits people obtain from ecosystems” (MA 2005:26) Bereitstellend Acker-, Weideland Frischwasser Nahrungsquelle (Fisch, Wildtiere) Holz Regulierend Flutabschwächung Flussregulation Wasserqualität Sedimentrückhalt & Nährstoffe Kulturell Ökotourismus Kultureller, Ästhetischer & Spiritueller Wert Freizeitangeln Vogelbeobachtung Unterstützend Fortpflanzung Kohlenstoff-speicherung Grundwasser-speisung Erhalt von Ökosystemleistungen erfordert Managementpläne Zwei Definitionen von Schutzzonen - Beide sind breit gefasst und meinen nicht nur die Zonen unter strikter staatlicher Kontrolle (IUCN Kategorie 1a) Die Pilotstudie in Sikunga ist eher Kategorie VI zuzuordnen: Category VI protected areas conserve ecosystems and habitats together with associated cultural values and traditional natural resource management systems. They are generally large, with most of the area in a natural condition, where a proportion is under sustainable natural resource management and where low-level non-industrial use of natural resources compatible with nature conservation is seen as one of the main aims of the area more... IUCN Kategorien: unterschiedliche Stellenwerte von Konservierung, und anderen Ökosystemleistungen, verschiedene Managementaspekte und Ziele IUCN knüpft direkt an das Millenium Ecosystem Assessment (MA) Programm an, dass 2001 vom UN Generalsekretär Kofi Annan initiiert wurde. "Ecosystem" means a dynamic complex of plant, animal and micro-organism communities and their non-living environment interacting as a functional unit" (Convention on the Biological Diversity, 1992). CBD Ziele: Konservierung Nachhaltige Nutzung Sozio-ökonomische Entwicklung „A geographically defined area, which is designated or regulated and managed to achieve specific conservation objectives“. (CBD Article 2)

5 Konzepte von Ökosystemen und Ökosystemleistungen (SIC-Modell)
B A D C Ausgewählte Phänomene Aggregationsgrad der Komponenten Interne Beziehungen Quelle : in Anlehnung an Kurt Jax 2010 Wichtig: was wird zertifiziert wofür genau sollen Finanzmittel generiert werden wofür fließen Zahlungen? Aus ökologischer Perspektive sehr kompliziert : Wir wollen funktionierende resiliente intakte Ökosysteme - was ist das genau? Biodiv ist mehr als Reichtum an Spezies SIC Modell nach Jax 2010: A: generic-type (allgemein, Oberbegriff) Wildheit B: process-focused-type (sub-type: Ecosystem service concept as selected prosesses  benefits for humans C: physiognomic-type Erscheinungsbild eines Gebiets Küstenwald Indikator-Spezies D: species-specific-type streng geschützte PA Yellowstone Park Ökosystem-Leistungen Topthema der Ökologie Ökologie versteht sich als Link zwischen NW und Gesellschaft und deren Normen und Entscheidungssystem Konzept hat Auswirkung auf Management von Ökosystemen, Institutionen und Governance Wenig Kenntnis über ökologische Zusammenhänge und PES  Rechtfertigt nicht Effizienz und Effektivität von PES Der normative Aspekt rechtfertigt per se Ethik: Gerechtigkeit, Benefit Sharing  TEEB Ansatz zur Bewertung zeigt Stellenwert von Zertifizierung

6 TEEB Ansatz zur Bewertung von Ökosystemleistungen: Anerkennen, Demonstrieren, Wertschöpfen
Quelle: Farooqui, M.F. und Schultz, M., 2012 PES Konzept nach Coase (Wunder 2005) Voluntary transaction where well-defined ES is bought by a buyer from a service provider if and only if the provider secures ES provision (conditionality) EEffizienz fokussiert (“social-emptiness”) „Integratives“ PES Konzept (Muradian et al. 2010, Vatn 2010) Transfer von Ressourcen zwischen sozialen Akteuren, mit dem Ziel Anreize zu schaffen, die individuellen und/oder kollektiven Entscheidungen der Landnutzung mit den sozialen Interessen des Managements von Naturressourcen in Einklang zu bringen Markt Transaktionen , institutionelle Übereinkommen (“social embeddedness”) Bewertung verstanden als als normatives Regelwerk von sozialen Gruppen 1 Anerkennen oder Wertschätzen 2. Demonstrieren  auch um Einfluss auf Politik zu nehmen 3. Reale Transfers gestalten, d.h. Wertschöpfen

7 Registrierung & Zertifizierung von „BioAreas“
Zertifikate: Voraussetzung für internationalen Handel Standards garantieren Eigenschaften Schutz Nachhaltige Nutzung Gerechte Verteilung Neue Nachhaltigkeitsstandards fördern integrative Lösungen Respektieren der Rechte der lokalen Bevölkerung Anerkennen „Bio-positiver“ Aktivitäten Generieren sozialer & ökologischer Benefits Effizienter Klimaschutz Erhaltung von Biodiversität BioAreas : unterschiedlichste Flächen Basis und zentrales Forschungsanliegen: Analyse vorhandener Standards wie z.B. CCB und VCS, GDI‘s BioArea Standard Als Ausgangsbasis für Integrative Lösungen für ein nachhaltiges Ressourcen und Landnutzungs- Management Fish Friendly Farming® is a certification program for agricultural properties that are managed to restore fish and wildlife habitat and improve water quality. A BioArea (Biodiversity Area) is a geographically-defined area which is registered and managed to achieve specific conservation and responsible use objectives in the context of sustainable development. Through the establishment of an international standard and registry based on the CBD, the BioAreas approach generates a practical, tangible unit of biodiversity – a BioHectare – which can be used to facilitate the management and financing of biodiversity areas.

8 (Globale)Umwelt Governance Struktur Tansania
Märkte für zertifizierte Schutzleistungen müssen in lokale, nationale und internationale Governance Strukturen eingebunden werden Spannungsfeld zwischen Markt, Hierarchie und Horizontalität Quelle : eigene Expertenbefragungen - Konflikte und Reibungsverluste sind am stärksten zwischen local communities und staatlichen Akteuren sowie zwischen MNRT (Ministry of Natural Resources and Tourism) und internationalen NGOs. - Dagegen scheint die Zusammenarbeit von NGOs und local communties am besten zu "funktionieren". - Die wichtigsten staatlichen Akteure (TANAPA (Tanzanian National Park Authority) und local state bodies), haben unterschiedliche Interessen und arbeiten oft eher gegeneinander als miteinander (rote Linien) - Private Investoren spielen bei PAs bislang eine untergeordnete Rolle. - Diese Erkenntnisse sollten bei der Entwicklung von Protected Area Certificates berücksichtigt werden. Fokus auf local communities und lokale (NGO)-Strukturen. Positive Erfahrungen von Fairtrade oder FSC Zertifizierung in Africa können dabei berücksichtigt werden. - Es sollte darauf geachtet werden staatliche Verwaltungsapparate (Stichwort: starke Bürokratie/ sehr große Korruption, selbst im innerafrikanischen Vergleich) minimal zu halten bzw. bestmöglich zu Umgehen. Und nicht den Fehler von REDD machen, bei dem der Spagat zwischen staatlichen Stellen und NGOs zu einer Aufblähung bei gleichzeitiger geringer Effektivität geführt hat.

9 Ökologische Transferzahlungen in einem Mix von Instrumenten
Mix von Instrumenten und Governance Struktuuren auf verschiedenen Entscheidungsebenen Zertifikate : Bündel von Ökosystem Leistungen Grafik Zeigt Komplexität eines mehrstufigen Governance Systems für den Schutz öffentlicher Güter Quelle Vatn et al. 2011

10 Matrix zur Entwicklung eines „BioArea“ Standards
Beyond Carbone! The GDI is developing an landscape-based approach to financing land management consistent with CBD objectives The matrix addresses biodiversity components in the column and CBD sustainability objectives in the rows The product one “BioHectare” is differentiated with respect to the matrix cells thus results in a very heterogeneous product

11 Prinzipien, Kriterien und Herausforderungen zum Design von Finanzierungs-Mechanismen und Zertifikaten Prozess Fairness (Partizipation bei Entscheidungen) Verteilungsgerechtigkeit (Allokation des Nutzens, “poor sell cheap”) Lokale Wahrnehmung von Fairness (Normen, Traditionen) Optionen für Lebensgrundlage (Wechselwirkungen zwischen ES, Nahrungssicherheit) Teil ländlicher Entwicklungsprogramme Sozial eingebunden , Kontext-spezifisch Standort-spezifisch (Hydrologie, Boden, Flora, Fauna, Klima) Grad der Kommerzialisierung („commodification“) Bedeutung von ökonomischen Anreizen („equity-efficiency interdependency“) Kooperierende Parteien (Märkte, Hierarchien, Horizontalität ) Gegenseitigkeit, Freiwilligkeit (Kooperation versus Kompensation, Transaktionskosten) Kulturelle Barrieren (“culture of allowances”, elite capture) Macht-Konstellationen (Finanzialisierung „green capitalism“, traditionelles Wissen) Hybrid Systems Partizipation : einfach, narrativ, interaktiv Translation : common language Vatn 2010, Ecological Economics 69 (2010) 1245–1252  “Not moving from public to market allocation but about reconfiguration of state-market-community relationships” “Establishing markets is moreover a demanding process of social and political construction”

12 Situation in Sikunga 2011 Punkte zeigen die Relevanz des Kontext Bezugs und Standort Bezugs Aber auch lokale Bevölkerung geht nicht immer sorgsam mit ihren Naturressourcen um Traditionelles wissen geht sehr schnell verloren (Faidherbia Albida) Aids Druck ist hoch Bee-eater Kolonie die für ihre Federn ausgerottet wird

13 Qualitative Experimente Sikunga Conservancy
Problem Almende Güter („Common Pool Resources“ CPR) und öffentliche Güter Lokale Bevölkerung erkennt die Notwendigkeit von kooperativem Handeln Bewusstsein vorhanden, aber geringe Kenntnisse Zertifikat eines Managementplans gibt Anreize zu handeln (Erwartungen!) Nachhaltiges CPR Management nötig für Ökosystem Management Soziales Lernen ist absolut prioritär Zertifikate berücksichtigen diese vernachlässigte Ebene von Biodiversitätsmanagement Mittel für Capacity Development !!!!!!!! Bereitschaft zum sozialen Lernen ist hoch Erwartungen auch GDI hat nach COP 8 Prozesse in Gang gesetzt (top down) der momentan schon wieder brach liegt

14 Lokale Prioritäten und Bedürfnisse
“We have been telling people for years that if we keep preserving the forest it will bring us benefits. PFM has been going on since the 1990s and we are yet to see the benefits. If the benefits from carbon are not soon there then we will have a problem. People are loosing faith and villagers will not believe us anymore” (Member of the VNRC Mihumo village, Tanzania) PFM: Participatory Forest Management Quelle: Mustalahti et al. 2012

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