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Teamarbeit im Netz Theoretische Aspekte und praktische Implikationen

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Präsentation zum Thema: "Teamarbeit im Netz Theoretische Aspekte und praktische Implikationen"—  Präsentation transkript:

1 Teamarbeit im Netz Theoretische Aspekte und praktische Implikationen
Barbara Schauenburg Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Georg-August-Universität Göttingen cvK-Forschung in Goettingen Telearbeit cvK in Organisationen (Buch) cvK-Experimente Grundlagen Sozialpsychologie (aufgabenorientierte Gruppen)

2 Was ist computervermittelte Kommunikation (CvK)? Modelle der CvK
Überblick Was ist computervermittelte Kommunikation (CvK)? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Ad 1. Eigenschaften und Formen der cvK? Ad 2. Modelle, die diese Eigenschaften in unterschiedlicher Gewichtung heranziehen, um das Medium systematisch zu betrachten. Hilfreich , um sich ein konkretes Bild vom Medium und seinen Auswirkungen zu machen. Und um von einseitig negfativen bzw. positiven Betrachtungsweisen wegzukommen(Technologie-Optimismus vs. –Pessimismus) Ad 3. Existierende Modelle zu Arbeitsteams. Technologie als ein Einflussfaktor für die Produktivität. Vorstellung des Ansatzes von McGrath. Ad 4. CvK eignet sich nicht gleichermaßen gut für alle Aufgaben. Basierend auf media-richness-Ansatz (Daft und Lengel) ein Modell zur Passung von Aufgabe und Kommunikationsmedium. Ad 5. Was bedeutet das alles für den konkreten Umgang mit computervermittelter Kommunikation in Unternehmen. Was ist zu berücksichtigen, damit Teams von cvK profitieren können.

3 Formen der computervermittelten Kommunikation
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen synchron (Chat) asynchron ( ) textbasiert (Diskussionsforen) auditiv (Internet-Telefonie) audiovisuell (Videokonferenzen) one-to-one one-to-many pull (Homepages) push McGrath & Hollingshead (1994)

4 Eigenschaften computervermittelter Kommunikation
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Soziale Sparsamkeit keine nonverbalen und paraverbalen Hinweisreize Status- und Hierarchienivellierung Anonymisierung der Kommunikationspartner Editierfähigkeit Veränderbarkeit Historizität Dokumentation Schriftlichkeit Retardierung durch Tippen Spezielle Koordinationsformen explizite Sprecherwechselregeln Effiziente Verbreitung von Informationen Dokumentenmanagement Soziale Sparsamkeit Keine/ andere Hinweise auf Eigenschaften des Kommunikationspartners (für beide Seiten). Status/ Hierarchienivellierung Beispiel: Ergebnisse der Brainstormingforschung! Beides Eigenschaften, die in psychologischen Modellen besonders viel Beachtung finden, wie wir gleich sehen werden. Editierfähigkeit und Historizität i.d.R. als Vorteile betrachtet. Keine unvorsichtigen Äußerungen (wie in ftf-Kommunikation). Kommunikation hat mehr Bestand, da immer dokumentiert. Beispiel: Mailboxen durchsuchen Schriftlichkeit Zeitbedarf in ftf und cvK: 1:4 (Beispiel: Gruppendiskussionen) Koordination Gilt besonders für synchrone cvK. (Beispiel: Durcheinander in Chats). Sprecherwechsel können z.B. nicht durch Anschauen herbeigeführt werden. Info-Verbreitung Schlagwort: Informationsgesellschaft. In jedem Fall schnellere, aber eben nicht immer effizientere Kommunikation.

5 Das Kanalreduktions-Modell (z.B. Mettler-von-Meiborn, 1994)
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Annahme: bei technikbasierter Kommunikation fehlen im Unterschied zur face-to-face Situation die meisten Sinneskanäle und Handlungsmöglichkeiten Dieser allg. Informations- und Aktions-Verlust verarmt den zwischenmenschlichen Austausch Kritik: reiner Technikdeterminismus theoretisch und empirisch nicht haltbar erschwert konstruktive Medienaneignung Annahmen: Betonung des defizitären Charakters von cvK. „Entmenschlichung“ der Kommunikation. Kritik: Gefahr einer „Self-fulfilling prophecy“ Konkurrierende Betrachtung von cvK und ftf-Kommunikation verhindert sinnvolle Ergänzung beider Kommunikationsformen. Praxisbezug: Eher normative Empfehlung für den Umgang mit cvK in Organisationen. Befürchtungen und Vorbehalte der Mitarbeiter bei der Einführung neuer Medien berücksichtigen. Reinem Technikoptimismus vorbeugen, der solche Probleme übersieht. Praxisbezug: Beachtung von Erfahrungen wie Entfremdung und Distanz in der täglichen Mediennutzung rollenbedingten Negativerwartungen („dafür bin ich schon zu alt“) ernst nehmen

6 Das Filter-Modell (cues-filtered-out; Kiesler, Siegel, McGuire, 1984)
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Annahme: Bei textbasierter medialer Kommunikation werden Hintergrundinformationen bzgl. soz. Kategorien (Alter, Geschlecht) herausgefiltert (Filter-Modell) Demokratisierung und Egalisierung (erhöhte Partizipation) Enthemmung und Anomie („flaming“) Kritik: Medienwechsel bzw. –kombination und der Zeitverlauf bleiben unberücksichtigt (einmalige, anonyme CvK) Filter- und SIDE-Modell verwandte Ansätze. Kritik: In Organisationen sind die Statusinformationen außerhalb der cvK verfügbar. Ich weiß, wenn ich an einen Abteilungsleiter schreibe. Und der Vorstandsvorsitzende kann problemlos herausbekommen, ob eine Mail von einer FK oder einem Mitarbeiter kommt. Besondere Systeme, die Anonymisierung der Absender zulassen werden z.B. in Teamentwicklung eingesetzt. Praxisbezug: Egalisierung kann zu mehr Erfolg bei der Durchsetzung eigener Forderungen oder dem Einbringen neuer Vorschläge im Unternehmen führen (Beispiel: -Vorschlagswesen). Einflussmöglichkeiten können aber auch verschlechtert werden: „ach, nur eine unwichtige -Anfrage aus der Belegschaft“. Im persönlichen Gespräch u.U. mehr Erfolg durch sympathisches, überzeugendes Auftreten. Praxisbezug: Anregung zum bewussten Umgang mit der medialen Vermittlung sozial bedeutsamer Information

7 Das SIDE-Modell (Reicher, Spears & Postmes, 1995)
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Annahme: Spezifische Informationsverluste im Bereich individueller Merkmale (Körperhaltung, persönl. Ausstrahlung) (SIDE-Modell: Social Identity and De-Individuation) egozentrische Konzentration auf individuelle Standards, oder stereotype Wahrnehmung der Kommunikationspartner Kritik: Medienwechsel bzw. –kombination und der Zeitverlauf bleiben unberücksichtigt Annahmen: Nicht soziale Kategorien (Filter-Modell), sondern idiosynkratische Eigenschaften. Kritik: Wie Filter-Modell. ABER: bedeutsam besonders für Telearbeit. Orientierung an persönlichen Standards problematisch für Identifikation mit der Organisation oder dem Projekt. Praxisbezug: Mehr Mühe auf Bearbeitung der Nachrichten verwenden. Praxisbezug: Anregung zum bewussten Umgang mit gesteigertem Egozentrismus. Besondere Maßnahmen zur Identifikation mit dem Unternehmen bei Telearbeit.

8 Das Modell der rationalen Medienwahl
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Annahme: Eine rationale Medienwahl wird immer dann getroffen, wenn man in einer konkreten Situation genau das Medium wählt, das den sachlichen und sozialen Anforderungen der Kommunikationsaufgabe am besten gerecht wird Kritik: Soziales Handeln ist nicht immer zweckrational Irrationalität und Reziprozität bei Medienwahl-Entscheidungen wird ausgeblendet Praxisbezug: ein breites Medienspektrum sollte zur Verfügung stehen gewohnheitsmäßiges Medienwahlverhalten sollte kritisch hinterfragt werden Aufgaben-Angemessenheit einzelner Medien sollte kritisch geprüft werden Grundlagen: media richness (Daft & Lengel, 1986); social presence (Short, Williams & Christie, 1976) Später relevant bei Passung zwischen Aufgabe und Technologie. Beispiel: Vereinbarung von Meetings über Terminierungssoftware bzw. befreit vom manchmal zeitraubenden small-talk bei Terminvereinbarungen per Telefon.

9 Die Modelle der normativen (Fulk, Schmitz & Steinfield, 1990)
und der interpersonalen Medienwahl (Höflich, 1997) Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Annahme: Individuelle Nutzenkalkulation bei der Medienwahl hat Grenzen: Soziale Normen (besonders in Organisationen) Interpersonale Aushandlungsprozesse Kritik: Sinnvolle Ergänzung des Modells der rationalen Medienwahl Praxisbezug: Erfolgreiches mediales Kommunikationsverhalten gründet nicht allein auf individueller Medienkompetenz Bedeutung der Entwicklung einer Kommunikations- und Mediennutzungs-Kultur in einzelnen sozialen Gruppen und Organisationen Ergänzung zum Modell der rationalen Medienwahl. Greift die Kritik auf. Annahmen: Soziale Normen: Einstellung von Vorgesetzten gegenüber einzelnen Medien. Mediennutzung der Kollegen/innen Interpersonale Aushandlung: z.B. Aufdrängen des Mediums durch „Hinterhertelefonieren“ oder Boykott durch s nicht lesen.

10 Das Modell der sozialen Informationsverarbeitung (Walther, 1992)
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Annahme: Mediale Einschränkungen sind durch das Nutzungsverhalten kompensierbar Informationen wie Emotionen, Gruppenzugehörigkeit werden nur anders dargestellt Kritik: Kompensation keine freiwillige, sondern notwendige Option Überschätzung von Kompensationsmöglichkeiten Praxisbezug: Hinweis, dass nicht nur reine Medienkompetenz, sondern auch kompensatorische Anpassung an mediale Restriktionen erforderlich Restriktive Nutzungspolitik am Arbeitsplatz fördert die informelle Weiterbildung mit dem Medium nicht Annahmen: Emotionen: häufigere Verbalisierung von Emotionen in cvK. cvK ist nur dann „arm“, wenn die Nutzer zu wenig Zeit oder Kompetenz haben, um Möglichkeiten des Mediums zu nutzen. Praxisbezug: Sich mit den Möglichkeiten des Mediums (über die rein technische Seite hinaus) vertraut machen. Ausprobieren können ist wichtig.

11 Die Modelle der Imagination und der Konstruktion
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Annahme: Mediale Einschränkungen nicht als Defizite, sondern als kommunikative Vorzüge interpretiert Informationslücken prodizieren Fantasiebilder Äußerlichkeiten, die sonst Anlass sozialer Stereotypisierung sind, können in den Hintergrund treten Andere Selbst-Aspekte können in den Vordergrund treten Kritik: Diese Effekte werden in ihrer Bedeutung und Auftretenshäufigkeit oft überschätzt Nicht zentral für cvK in Organisationen. Evtl. für Arbeitsteams, die sich tatsächlich nicht kennen (z.B. in transnationalen Teams) Eher für private Kommunikation (z.B. in MUDs) bedeutsam z.B. hyperpersonal perspective (Walther, 1996) Praxisbezug: Würdigung der erweiterten Ausdrucks- und Erlebnismöglichkeiten und der damit möglicherweise entstehenden Missverständnisse und Rollenkonflikte

12 Teams und Technologie Input Prozess Ergebnis indiv. Eigenschaften
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Input Prozess Ergebnis indiv. Eigenschaften Partizipation Performance Team-eigenschaften Informations-verarbeitung Zufriedenheit mit Arbeitsergebnissen Aufgabe/ Projekt Konsens Technologie Die Kommunikationstechnologie ist immer eingebettet in ein komplexes Gefüge von Faktoren, die die Teamproduktivität beeinflussen. Dazu gehören sog. Input-Faktoren und Aspekte des Arbeitsprozesses. Vorstellung eines Modells von McGrath und Hollingshead. INPUT Indiv. Eigenschaften: Ressourcen, Fähigkeiten (aufgabenbezogene Qualifikationen und generelle Fähigkeiten (z.B. Kooperationsverhalten)) Teameigenschaften: z.B. Heterogenität der Mitglieder, Statusgefüge, Hierarchiestufen Aufgabe: Anforderungen (z.B. eher konzeptionell oder eher produzierend) Technologie: Einsatz für Kommunikation, Informationsinput, Aufgabenbewältigung Kontext: physikalisch (Lärm, Hitze, Licht, etc.); soziokulturell (z.B. Arbeits- und Unternehmenskultur); temporäre (deadlines, saisonale Belastungsschwankungen) Zwischen diesen Einzelfaktoren bestehen jeweils Interaktionen, die nicht einem Faktor alleine zugeschrieben werden können. Zum Beispiel: Erfahrung mit der Aufgabe (eine Kombination aus Eigenschaften der Teammitglieder und der Aufgabe). Oder Passung zwischen Aufgabe und Technologie (nächste Folie) PROZESS Zugrundeliegende Annahme von drei Funktionen von Arbeitsteams: Produktion Funktionen für Teammitglieder (Bezahlung, Status, Erfolgserlebnisse, Qualifikation) „well-being“ (Arbeitsbeziehungen, Machtgefüge) Partizipation: Beiträge von Gruppenmitgliedern zur Aufgabe Informationsverarbeitung: Redundanz, Expertise, Ziel: Komplexitätsreduktion Konsens: Konfliktlösung, Konformitätsdruck Normative Regulation: Commitment, Zufriedenheit, Leistungsbereitschaft Auf alle Prozessfaktoren wirkt auch die eingesetzte Technologie: cvK kann bei entsprechendem Einsatz die Partizipation erhöhen, Informationsverarbeitung effizienter gestalten, Commitment reduzieren und erhöhen, zur Konfliktlösung beitragen und die Zufriedenheit beeinträchtigen. ERGEBNIS: Performance: Aufgabenbezogen (z.B. Quantität, Qualität und Kostenaufwand = Effizienz) Zufriedenheit: Gruppenbezogen (Motivation zur weiteren Zusammenarbeit, Voraussetzung für Teamlernen) Beziehungen: Mitarbeiterbezogen (Auswirkungen auf individuelle Arbeitsmotivation) Beziehungen Normative Regulation Kontext/ Situation

13 Aufgaben und Technologie
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Computer Systems Audio Systems Video Systems Face-to- Face Generating Tasks gute Passung mittlere Passung schlechte Passung Intellective Tasks Judgment Tasks gute Passung mittlere Passung schlechte Passung Generating: Brainstorming, Ideengenerierung Intellective: Auffinden einer objektiv richtigen Lösung Judgment: Finden einer gemeinsamen, konsensualen Lösung; keine objektiv richtig Lösung Negotiation: konfliktträchtige Verhandlungen Negotiation Tasks

14 Praktische Ableitungen
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Befürchtung einer medienbedingten Verringerung und Verschlechterung zwischenmenschlicher Kontakte im Arbeitsleben ist nicht zu ignorieren Damit mediale Kontakte effizient und sozial befriedigend ausfallen, muss die Medienwahl bewusst getroffen werden Voraussetzungen: Verfügbarkeit eines geeigneten Medienensembles Dazu möglichst unreglementierter Zugang Individuelles und kollektives Wissen über die aufgabenspezifische Eignung oder Nicht-Eignung einzelner Medien

15 Praktische Ableitungen
Überblick Was ist CvK? Modelle der CvK Teams und Technologie Aufgaben und Technologie Praktische Ableitungen Sobald man sich für ein konkretes Medium entschieden hat, ist das Kommunikationsverhalten entsprechend anzupassen Ausschlaggebend sind dabei die Beherrschung medienspezifischer Ausdrucksmittel und die gemeinsame Entwicklung von Gebrauchsregeln Leistungsfähigkeit und Kompatibilität der verwendeten technischen Systeme (und deren Wartung und Pflege) sind entscheidende Erfolgsfaktoren Technische Funktionseinschränkungen einerseits und äußere Reglementierungen können kreative Aneignungsbemühungen einschränken


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