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Ulf Preuss-Lausitz Gemeinsame Unterrichtung und Erziehung in Deutschland und Europa – Entwicklung, Erfahrungen, Forschungsergebnisse Tagung der Behindertenbeauftragten.

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Präsentation zum Thema: "Ulf Preuss-Lausitz Gemeinsame Unterrichtung und Erziehung in Deutschland und Europa – Entwicklung, Erfahrungen, Forschungsergebnisse Tagung der Behindertenbeauftragten."—  Präsentation transkript:

1 Ulf Preuss-Lausitz Gemeinsame Unterrichtung und Erziehung in Deutschland und Europa – Entwicklung, Erfahrungen, Forschungsergebnisse Tagung der Behindertenbeauftragten in Berlin“

2 Gliederung: 1 Entwicklungen in den Bundesländern und in Europa
2 Umsetzungen 3 Unterricht 4 Lernen und Soziale Bez. 5 Einstellungen 6 Kosten 7 Perspektiven 2 Umsetzungsvarianten 3 Was ist guter integrativer Unterricht? 4 Lernen und soziale Beziehungen 5 Einstellungen von Eltern, Lehrern und Schülern 6 Kostenfragen 7 Perspektiven: das doppelte System oder die europäische Entwicklung?

3 Entwicklung in den Bundesländern:
1 SEN: Wandel von Eigenschaftszuschreibung zur Art des Förderbedarfs. „Pädagogischer“ Behinderungsbegriff mit wachsender Diffusion, wer Förderung erhalten sollte. 1 Entwicklungen 2 Umsetzungen 3 Unterricht 4 Lernen und Soziale Bez. 5 Einstellungen 6 Kosten 7 Perspektiven 2 SEN-Zuschreibung erfolgt in hoher Abhängigkeit von Geschlecht, sozialer und ethnischer Herkunft. 3 Große Differenzen zw. den Bundesländern: Aussonderungsrate (Sonderschüler) schwankt zw. 3,6 (Saar) und 7,0 (Sa-Anh.) aller Schüler, (Schnitt 5,1%). Die Integrationsrate schwankt zw. 1,7% (Sa-Anh.) und 51,0% (Bremen) (Schnitt 13%, 2002) aller SEN). Berlin: 32%. 4 In den östlichen Bundesländern sind sowohl die Aussonderungsraten höher (trotz fehlender Migranten) als auch die Integrationsraten niederer. (Ausnahme: Brandenburg)

4 Entwicklung in Europa:
5 Europa geht seit den 70er Jahren den Weg der gemein-samen Erziehung (inclusive education). Seit Salamanca 1994 ist dies außer in Niederlanden, Belgien und der Schweiz (Außenklassen) allg. Regierungspolitik. 1 Entwicklungen 2 Umsetzungen 3 Unterricht 4 Lernen und Soziale Bez. 5 Einstellungen 6 Kosten 7 Perspektiven 6 Was „SEN“ ist, wird in den Staaten sehr unterschiedlich definiert (teilweise wird auf Spezial-Begriffe verzichtet). 7 Die Förderraten schwanken zwischen rd. 1% (Griechenland) und 18% (Finnland) aller Schüler. 8 Die Förderdauer ist meist nicht auf ein Schuljahr bezogen, sondern individualisiert u. kurzfristiger. 9 Die ehemaligen Ostblockländer beginnen sich allmählich von der damaligen sowjetischen Defektologie zu lösen, mit bislang geringen Integrationsraten. Offen, was der EU-Beitritt bewirkt.

5 Umsetzungen: GU wird meist in 5 Varianten realisiert:
„Normalitätsmodell“ – wenige Schüler mit SEN/Behinderungen („Uckermark-Modell“, „wohnortnahe Integration“, nur teilweise doppelte Besetzung, „18+2“) Mehr Schüler mit SEN/Behinderungen und volle Doppelbesetzung („Fläming-Modell“, „10+5“) Einzelintegration mit fallbezogener zusätzlicher Ausstattung, auch im sächlichen Bereich ( meist mit Regelfrequenz) Ambulante Beratung der Regelschullehrer durch Sonderpädagogen (fallbezogen) (Regelfrequenz) Pauschale zusätzliche Sonderpäd.-Stunden ohne individuelle Definition des Förderbedarfs („Integrative Regelklasse“) 1 Entwicklungen 2 Umsetzungen 3 Unterricht 4 Lernen und SozialeBez. 5 Einstellungen 6 Kosten 7 Perspektiven

6 Was ist „guter integrativer Unterricht“?
Innere Differenzierung nach Ansprüchen, Zeit, Materialien, Technologien, Präsentationsformen. Wochen- und Monats- planarbeit, Wechsel von gemeinsamen, individuellen und Gruppenarbeiten. 1 Entwicklungen 2 Umsetzungen 3 Unterricht 4 Lernen und Soziale Bez. 5 Einstellungen 6 Kosten 7 Perspektiven Wochenpläne, Individuelle Pläne, Verhaltensvereinbarungen, gemeinsame Regeln, Normenflexiblität. Partizipations- und Wahlmöglichkeiten bei Inhalten, Zeit und Methoden Einbeziehung von Partnerarbeit und Kooperation unter Schülern. „Peers lernen durch Peers.“ Klares Klassenmanagement, Freundlichkeit, Nicht-Abwertung, Verzicht auf Spott und Ausschlussdrohungen. Kooperative Teamarbeit der Lehrkräfte, gemeinsame Planung, Zusammenarbeit mit außerunterrichtlichen und außerschulischen Hilfesystemen und Fachleuten.

7 Forschung: Lernen und Soziale Beziehungen
1. Im GU lernen Leistungsschwächere mehr und besser als in Sonderschulsystemen und Außenklassen (höhere Motivation, Lernanregung aus Heterogenität, vgl. auch PISA) 1 Entwicklungen 2 Umsetzungen 3 Unterricht 4 Lernen und Soziale Bez. 5 Einstellungen 6 Kosten 7 Perspektiven 2. Leistungsstarke Schüler lernen im GU nicht weniger im kognitiven Bereich und mehr im sozialen. 3. Wenn die Zahl leistungsschwacher und verhaltensauf- fälliger Schüler zu hoch ist, „kippt“ die Orientierung einer Klasse und die Gesamtleistung sinkt (Sonderschulklassen, aber auch integrative Regelklassen in HH Ballungsgebieten) 4. Schüler mit SEN sind i.d.R. sozial integriert. Abgelehnt werden Schüler mit aggressivem Verhalten. Akzeptanz steigt mit der Dauer der gemeinsamen Schulerfahrung. GU bessert das Klassenklima und das Schulklima. 5. Kinder mit Behinderungen haben in der Pubertät ambi- valente Gefühle und müssen sich mit Rückzug anderer auseinandersetzen. Gegen 10. Schj. Wiederannäherung.

8 Forschung: Einstellungen von Eltern, Lehrern, Schülern
1. Elternakzeptanz von GU ist in den alten Bundesländern hoch, in den neuen ambivalenter, aber wachsend. Sie wächst mit konkreten Erfahrungen von GU. 1 Entwicklungen 2 Umsetzungen 3 Unterricht 4 Lernen und Soziale Bez. 5 Einstellungen 6 Kosten 7 Perspektiven 2. Lehrer der Regelschulen begrüßen meist zusätzliche Förderlehrer/Sonderpädagogen. 3. Die Einstellung von Sonderpädagogen hängt von ihrer Erfahrung im GU ab: Je mehr GU, desto eher nimmt die Zustimmung zum GU zu (bzw. die GU-Empfehlung). 4. Kinder ohne Behinderungen akzeptieren Kinder mit Behinderungen je länger, desto eher („der gehört doch zu uns“). Abgelehnt werden aggressive Kinder. 5. Integrierte Kinder mit SEN sind hoch schul- und lehrerzu frieden und haben eine stabile Lernmotivation, trotz Differenzerfahrungen im Leistungsbereich. GU verringert Schulabsenz.

9 Forschung: Kosten Sonderschulen und GU im Vergleich
In der Regel werden nur Kosten der Bildungsverwaltungen beachtet: Lehrerstunden. Nötig sind jedoch Gesamtkosten (unit costs) pro Schüler: Beförderungskosten (falls nötig), sonderpäd. Kosten, allg. Schülerkosten in Regelschulen (Schulbetrieb, Reparatur, Verwaltung, Lehr- und Lernmittel). Hinzu kommen Aspekte langfristiger (vermiedener) Kosten. 1 Entwicklungen 2 Umsetzungen 3 Unterricht 4 Lernen und Soziale Bez. 5 Einstellungen 6 Kosten 7 Perspektiven Empirische Kostenvergleiche in Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein zeigen, dass GU für bestimmte Förder- bereiche sehr viel kostengünstiger ist als Sonderschule, für andere kostengleich. Bei GU profitieren jedoch unterschiedliche Kostenträger, vor allem im Beförderungs- bereich und in den allg. Schulkosten (Kommune, Kreis). Kleine Sonderschulen sind sehr teuer. Versuche mit völliger Integration ganzer Förderbereiche zeigen, das dies kostenneutral möglich ist, sogar im Personalbereich.

10 Perspektiven: doppeltes System oder europäische Orientierung?
Der deutsche Sonderweg der doppelten Ausrichtung (Sonderschulen mit bis zu 10 Ausdifferenzierungen und GU) lässt sich langfristig nicht finanzieren, ist lernineffektiv und hat negative soziale und demokratische Wirkungen. 1 Entwicklungen 2 Umsetzungen 3 Unterricht 4 Lernen und Soziale Bez. 5 Einstellungen 6 Kosten 7 Perspektiven Schulen für Lernbehinderte sollten sofort völlig auslaufen und ihr Personal in die Regelschulen verlagert werden (Beispiel Bremen für den Primarbereich). Die Elternrechte sind zu stärken und die Haushalts-vorbehalte sollten umgehend aufgehoben werden. Integration / Inclusive Erziehung sollte als Teil von Bürger- rechten in der Zivilgesellschaft verstanden werden. In jedem Bundesland sollte ein 10Jahres-Plan für die Umwandlung der GU entwickelt werden, um den Salamanca-Prozess zu realisieren.

11 Perspektiven: doppeltes System oder europäische Orientierung?
Schule, Jugendhilfe, die privaten und öffentlichen Träger sollten stärker im Sinne ganzheitlicher Hilfe und Förderung zusammenarbeiten. 1 Entwicklungen 2 Umsetzungen 3 Unterricht 4 Lernen und Soziale Bez. 5 Einstellungen 6 Kosten 7 Perspektiven GU wird erleichtert, wenn das zwangsweise Sitzenbleiben abgeschaftt wird, die Zurückstellungen entfallen, der Nach- mittag im Sinne ganzheitlicher Förderung in der Schule stattfindet und neben Lehrern auch anderes Personal in den Schulen arbeitet. GU, der Umgang mit Behinderungen und die Kooperation mit Unterstützungssystemen sollte Teil der Schulprogramme an jeder Schule sein. Langfristig sollten inclusive ganzheitliche Förderansätze realisiert werden, die die Verlagerung der sonderpädago- gischen Förderung flexibilisiert und Sonderschulen über- flüssig macht.

12 Literaturempfehlungen (dort auch Aufsatz zu den Kosten)
Ulf Preuss-Lausitz/Rainer Maikowski (Hrsg.): Integration in der Sekundarstufe. Beltz: Weinheim und Basel 1998 Peter Heyer/Ulf Preuss-Lausitz/Jutta Schöler: „Behinderte sind doch Kinder wie wir!“ Integration in einem neuen Bundesland (Brandenburg). Wiss. &Technik Berlin 1997 Ulf Preuss-Lausitz (Hrsg.): Schwierige Kinder – Schwierige Schule. Konzepte und Praxisprojekte zur integrativen Förderung verhaltensauffälliger Schülerinnen und Schüler. Beltz: Weinheim und Basel 2004 (dort auch Aufsatz zu den Kosten)

13 für Ihre Aufmerksamkeit eine spannende Diskussion!
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche uns eine spannende Diskussion!


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