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Inklusion zwischen Anspruch und Durchsetzung

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Präsentation zum Thema: "Inklusion zwischen Anspruch und Durchsetzung"—  Präsentation transkript:

1 Inklusion zwischen Anspruch und Durchsetzung
Inklusion zwischen Anspruch und Durchsetzung. Ein Mehr-Ebenen-Vorschlag als Weg zur Schule für alle, auch in NRW. Diskussionsimpulse Ulf Preuss-Lausitz

2 Gliederung I Gesamtschule, Chancengleichheit und Individualisierung unter veränderten gesellschaftlichen und schulischen Bedingungen. Anschluss an andere zukunftsorientierte Entwicklungen und Diskurse. II Integration und Inklusion: nur in der Schule für alle möglich? III Realität: Ineffektives, ungerechtes, teures und demografisch irreales Doppelsystem sonderpädagogischer Förderung IV Häufige Fragen zur Inklusion und Antworten aus der langjährigen Integrationsforschung V Vorschlag zur Umsetzung inklusiver Entwicklung auf der Ebene des Unterrichts, der Einzelschule, der Region, der Landesebene und länderübergreifend.

3 Entwicklungen in der (europäischen) Risikogesellschaft:
I Gesellschaftliche Entwicklungen Entwicklungen in der (europäischen) Risikogesellschaft: Zwang zur Individualisierung und zum Selbst-Management. Zerfall alter und Bildung neuer („flüchtiger“) Gemeinschaften. Soziale und ökonomische Polarisierung. Globalisierung der Ökonomie, Kulturen, Technik, Ökologie, Mobilität, Information, Wanderungs-prozesse und ihre Folgen. Pluralisierung von Lebensstilen und Lebensformen. Steigende Bildung und Bildungserwartungen

4 I Bildungspolitische Diskurse umrahmen Inklusion
Diskurs Kita als Bildungseinrichtung, auch für „Risikokinder“! Diskurs Qualitätssteigerung durch „guten Unterricht“ und Individualisierung! Diskurs Kritik von Homogenisierungsmechanismen im Bildungssystem! Diskurs (Un)Gerechtigkeit und Chancen(un)gleichheit gegenüber sozial benachteiligten Kindern im Schulsystem (bes. Armutskinder, Migrantenkinder, Jungen)! Diskurs veränderte Erzieher- u. Lehrerkompetenzen nötig! Diskurs regionaler Vernetzungsnotwendigkeiten“ in der Arbeit mit (förderbedürftigen) Kindern und Jugendlichen! Diskurs stärkere Teilhabe von Akteuren im Bildungssystem (Eltern, Schüler) und von Behinderten im öff. Raum! Diskurs Folgen der demografischen Entwicklung für das Bildungsangebot, bes. im ländlichen Raum! Diskurs Folgen veränderter Kindheit – Kinder als Akteure:

5 I Diskurs Kinder als Akteure:
Erwartungen an Selbstständigkeit, selbst- verantwortliches Handeln, Eigensteuerung von Terminen, Freundschaften, Aktivitäten und Konflikten mit anderen; an kommunikative Aushandlungs- kompetenz. Erwartung an anstrengungsbereite, kommunikative, selbstverantwortliche Schüler/innen – Erwartung an die Fähigkeit zur Herstellung der eigenen Lern- und Schulbiografie als „Bastelbiografie“. Scheitern eines Teils der Kinder und unsere sowohl „sondernde“ als auch zögerlich integrative Antwort darauf: Zurückstellung, Sitzenbleiben, Förderschule, Sonderklasse in der Regelschule: Perspektive berufliche und gesellschaftliche Außenseiterrolle.

6 II UN-Konvention: inclusive education als allgemeine Schulreform – über Behindertenintegration hinaus „Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen (with disabilities) auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen“ („an inclusive education at all levels“). (Alle) Kinder mit Behinderungen sollen „Zugang zu einem integrativen („inclusive“), hochwertigen und unent-geltlichen Unterricht an Grundschulen und weiterführen- den Schulen haben und … innerhalb des allgemeinen Bildungssystems die notwendige Unterstützung“ erhalten. Damit orientiert sich die UN-BRK an einem wertgebundenen Bildungsbegriff von Vielfalt und Gemeinsamkeit, von Wertschätzung und (Leistungs)Anspruch und einer Schule für alle.

7 II Begriffswandel: Von Integration zur Inklusion
„Gemeinsamer Kern von Integration und Inklusion sind gemeinsame Lernsituationen im gemeinsamen Unterricht (GU). Solch ein GU war daher schon immer „inklusiv“. Inklusion zielt aber auf die Integrationsfähigkeit des gesamten Bildungssystems, auf die gemeinsame Schule für alle. Inklusion verlangt daher systemische Antworten: Frühförderung, Kita, Unterricht, Schulleben, Umfeld und Partizipation aller gehören auf dem inklusiven Weg zusammen. Gesamtschule und Gemeinschaftsschule sind inklusiv, weil und wenn sie sich auf die individuelle Vielfalt einstellen (vom schwermehrfachbehinderten zum spezialtalentierten Kind) und entsprechend ausgestattet werden. Der Inklusionsanspruch gilt aber auch für alle jetzigen Schulformen. Der Widerspruch – Selektion und Inklusion zugleich – kann zu Bewusstseins- und Verhaltensänderungen führen. Mit Widerspruch leben!

8 I Ziele der Inklusion – pädagogisch und schulpolitisch
Pädagogische Inklusionsziele: Jedes Kind gehört zur allgemeinen Lerngruppe – von Anfang an! Kein Kind wird abgeschoben – auch bei Problemen. Keine Sondergruppen in Kitas und Schulen! Individuelle Potenziale / Stärken sind Ausgang der Förderung. Fördererfolg misst sich an der Erreichung individueller Lern- und Entwicklungsziele. Schulpolitische Inklusionsziele (benchmarks): Abbau der sozialen, behinderungsbezogenen, ethnischen und geschlechtsspezifischen Benachteiligung, sichtbar in Kompetenzen und Abschlüssen. Zukunftsfähige Persönlichkeitskompetenzen – learn to know, to do, to be, to live together (Unesco). Stärkung von sozialen Bindungen und Aktivitäten, von Solidarität und gesellschaftlichem Zusammenhalt.

9 I Wege der Inklusion – pädagogisch und schulpolitisch
Aus den pädagogischen und schulpolitischen Zielen der Inklusion ergibt sich die Frage: Wie kommen wir von A (heute) nach B (Inklusion): Wir sagen, was wir genau und wann erreichen wollen. Wir lernen aus Erfahrung – der eigenen, der von anderen, die schon länger inclusive education leben. Wir klären, wer welche Verantwortung wofür übernimmt. Wir „nehmen alle mit“ – mit ihren Erfahrungen, Besorgnissen und Visionen. Wir wissen, welche (Um)Baustellen wir einrichten müssen - gleichzeitig. Wir vergessen nicht „das Lob des Fehlers“ (Günter Grass) und organisieren den Weg zur inklusiven Bildung als „rollende Reform“, als vernetzten Prozess, als lernfähige Implementation.

10 Wenn wir von A (Ausgangslage) nach B (Inklusive Bildungslandschaft)
I Wege der Inklusion – pädagogisch und schulpolitisch Wenn wir von A (Ausgangslage) nach B (Inklusive Bildungslandschaft) kommen wollen, müssen wir die – heutige – Realität nüchtern beschreiben.

11 II Realität: Integrationsquoten in Europa

12 II Realität: Förderschule und Inklusion in Deutschland (Bezug: alle Schüler/innen Kl. 1-10)

13 3 Länderdifferenzen: Irrationale Diagnostik
(2006/07) kleinster Anteil (1) größter Anteil (2) Das x-fache (2) von (1) Lernen 1,4 (By) 5,7 (MV) 4,1fache Em-soz 0,2 (SH) 1,4 (Thü) 7,0fache Sprache 0,4 (Nsa) 1,3 (MV) 3,3fache gEntw 0,7 (BW) 1,8 (MV) 2,6fache kEntw 0,2 (By,SH) 0,7 (HH) 3,5fache Hören 0,1 (BW) 0,3 (ST) 3,0fache Sehen 0,034 (Nsa) 0,130 (Saar) 3,8fache Alle SEN 4,4 (RhPf) 10,9 (MV) 2,5fache

14 II Realität: Förderschulquoten in NRW 1999 und 2008: Wachsende Aussonderung

15 II Realität: SEN in Förderschulen und im GU in NRW 1999 und 2008: Im Schneckentempo zur Inklusion

16 II Realität: Absolventen aus Förderschulen NRW 1999 und 2008: Rückgang der Qualifizierung!

17 III Antworten auf häufig gestellte Fragen und Befürchtungen
Zu geringe Ausstattung? Frequenzobergrenzen und Grundausstattung pro Schule. Europa-Erfahrungen! Kompetenzmängel der Lehrkräfte? Fortbildungspflicht und -Zeit für alle neuen I-Lehrkräfte (Sopä-L und allg.L.) Belastungsgrenze der Lehrkräfte? 4-Augen-Prinzip baut Störungen ab und entlastet. Time-out-Einrichtung pro Schule (Schulstation, Trainingsraum, Oase usw.). Leidensdruck der Kinder? Forschung widerspricht, verweist aber auf L-Verantwortung im Umgang mit allen „Schwarzen Schafen“ in Klassen und Schulen. Grenzen der Integration? Nicht durch Behinderung. „Untergang“ und Vereinzelung der Sonderpädagogen? Feste Sopä-Stellen in der allg. Schule, Päd. Unterstützungszentrum in der Schule, regionale Fachkonferenz, Sicherung gegen zu viel Vertretung.

18 III Antworten auf häufig gestellte Fragen und Befürchtungen
7. Angst von Eltern nichtbehinderter Kinder vor Niveauverlust? Auch hier: die Forschung widerspricht – wenn und weil individuelle Lernzeiten und –ziele auch für leistungsstarke Kinder möglich werden. 8. Angst von Eltern behinderter Kinder, dass die Förderung verschütt geht: Der Motivationsschub der „normalen“ Lerngruppe (und die Förderung) führen zu breiterem und tieferem Kompetenzerwerb. Er sollte in jeder Schule, vom individuellen Erwartungswert ausgehend, dokumentiert werden! 9. Angst von Schulleitern, durch Inklusion zur versteckten Sonderschule (Abschiebeschule für alle schwierigen Kinder im Umfeld) zu werden: Klare Strukturen und Ausstattungen von I-Klassen, Realisierung der Wohnortnähe bei zu hoher Nachfrage, regionale Abstimmung mit anderen Schulen und Schulaufsicht. Gütesiegel Inklusion – gilt für students with disabilities wie für highly gifted students.

19 IV Umsetzung inklusiver Bildung als Mehr-Ebenen-Konzept
1. Ebene: Landespolitisch zureichende Aktivitäten und Rahmenbedingungen für ein inklusives allgemeines Bildungs- und Sozialwesen vom Kindergarten und der Frühförderung über Schule und Ausbildung bis zum lebenslangen Lernen. 2. Ebene: Vernetzung der Schulen mit Kinder- / Jugendarbeit, Jugendhilfe, der Unterstützung von Menschen mit Beratungs- und Hilfebedarf in der Region, Selbsthilfeeinrichtungen und der Kommune. Sozialräumliche Inklusion. 3. Ebene: Inklusives, partizipatives Schulleben – akzeptierende Schulkultur und zureichende Ausstattung in einer ganztägig offenen Schule. 4. Ebene: Guter, lerneffektiver und sozial befriedigender inklusiver Unterricht! 5. Ebene: länderübergreifend Aktivitäten (KMK, Bund, IfM, Dt. Unesco, Stiftungen, Verbände….).

20 1 Auf Landesebene wird ein Aktionsplan zur Umsetzung
IV Umsetzung: Land 1 Auf Landesebene wird ein Aktionsplan zur Umsetzung der Inklusion vorgelegt, der konkrete Zeitschritte, Ziele, Verantwortliche, den Vergleich zur nationalen und internationalen Entwicklung und eine Gesamtrechung (der Zusatzkosten wie der Einsparungen bei Betriebskosten und Schulbau) einschließt. 2 Ein Landes-Inklusionsbeirat aller Akteure begleitet die Umsetzung! Partizipation im Prozess, als Prozess. 3 Schulgesetz, Verordnungen und Rahmenpläne werden inklusiv angepasst. Das Schulgesetz enthält das Recht jedes Kindes auf Inklusion. Gesonderte („zieldifferente“) Rahmenpläne werden in die allgemeinen Rahmenpläne an entsprechenden Stellen endlich integriert! (Sofort!) 4 Der jährliche Inklusions-Landesbericht an das Bundes- Monitoring wird ins Netz gestellt und öffentlich mit allen Akteuren auf Landesebene beraten.

21 IV Umsetzung: Land 5 Das Land überträgt den Kreisen /kreisfreien Städten die Entscheidung über die Schließung oder Umwandlung einzelner Förderschulen. 6 Die Kosten für die Beförderung behinderter Schüler/innen werden vom Land nur für die nächst gelegene, inklusiv ausgestattete allgemeine Schule übernommen. 7 Zur Klarheit für Kostenübernahme sind auf Landesebene verbindliche Vereinbarungen zwischen verschiedenen Kostenträgern (u.a. Bildung / Sozialbehörde / Kranken- kassen) zu treffen. 8 Lehrerfortbildung: Fortbildung Inklusion pro Region ausbauen und ab 2011 umsetzen.- Lehrerbildung: Pflichtmodul Inklusion/ Heterogenität / Individualisierung / Teamarbeit in allen Lehrämtern.- Sonderpädagogik LES auch als Zweitfach der allg. Lehrämter.- Weiterbildungs- angebot „inklusiver Unterricht und Schule“ (Bedarf hoch).

22 * Pro Region wird ein/e Ombudsman /-frau beim
IV Umsetzung: Aktionsebene Region (Kreis, kreisfreie Stadt oder Verbünde) * Pro Region Aktionsplan, der die konkreten Zeitschritte, quantitativen Ziele bis 2020, Verantwortlichen und eine Gesamtrechung (der Zusatzkosten wie der Einsparungen) enthält. Jährliche Fortschreibung. * Zur Begleitung der Umsetzung des Aktionsplans wird ein Inklusionsbeirat geschaffen, der alle Akteure und Betroffenenen einbezieht. Jährliche öffentliche Erörterung der Entwicklung. * Pro Region wird ein/e Ombudsman /-frau beim Behindertenbeauftragten geschaffen (Beratung, Konfliktklärung, Zuarbeit Monitoring). * Informationsmaterial für Inklusion (Vorschule/Schule/Ausbildung/Lebenslanges Lernen) in den zentralen Betroffenen-Sprachen werden kooperativ mit Vereinen / Verbänden entwickelt. * Gemeinsame Inklusions-Fortbildung (Lehrkräfte, Sozialpädagogen/Erzieher, Schulaufsicht, Jugendhilfe…)

23 IV Umsetzung: Aktionsebene Region
Folgen für regionale Schulentwicklungsplanung: Auslaufen der Förderschulen LES ab 1. und 5. Kl. und Verlagerung der Sopä-Lehrkräfte entsprechend jahrgangsweise in allg. Schulen. Terminplanung für Schließung bzw. Umwandlung von Förderschulen. Die Einsparungen durch Schulträger (Betriebskosten; Personalkosten; Schulgebäude; Rückgang der Beförderungskosten) für den Aufbau eines Zentrums für regionale Beratung Inklusion und als „Rebus“ (für emsoz-Schüler/innen) nutzen. Geschätzter Rückgang von Schüler/innen der übrigen Förderschulen durch Wahlrecht auf Inklusion, demografische Entwicklung und Information in 5 Jahren rd. 50% bei Sicherung inklusiver Schwerpunkt- schulen mit Ausstattung.

24 IV Umsetzung: Aktionsebene Einzelschule
* Alle Kinder werden aus den inklusiven Kindergärten aufgenommen. Auf Zurückstellungen wird verzichtet. * Auf Diagnose-Förderklassen wird zugunsten flexibler GS-Dauer (jahrgangsübergreifendes Lernen) verzichtet. * Außenklassen in Regelschulen werden durch innerschulische Inklusionskonzepte ersetzt. * In jeder Schule wird ein Zentrum unterstützende Pädagogik (ZuP) eingerichtet, mit Sonderpädagogen, Sozialarbeitern / Erzieher/innen (bei GTS), die die schulinterne Förderung und die außerschulische Vernetzung organisieren. * Die Leitung des ZuP ist Teil der Schulsteuerungsgruppe. Fachkonferenz für ZuP-Mitarbeiter. * Für time-out-Situationen wird eine Schulstation („Trainingsraum“) mit Sozialarbeitern/Erz. geschaffen. * Rechenschaftslegung erfolgt jährlich schulintern und nach außen (anonymisiert).

25 IV Umsetzung: Aktionsebene Einzelschule: Ausstattung
Vorschlag Grundausstattung für den Förderbereich Lernen / emsoz / Sprache (LES): Grundschulen: (Frequenz-Obergrenze 22): Basisausstattung Sopä-Lehrerstunden für Förderung LES bei 3zügiger GS Kl. 1-4 mit Frequenz 22: 264 Schüler; rechnerisch für 4,5% = 11,88 (Schüler) x 3,5 h = 41,6 h. Sekundarschulen: (Frequenz-Obergrenze 24): Basisausstattung Sopä-Lehrerstunden für Förderung LES bei 4zügiger Sek.schule 5-10 mit Frequenz 24: 576 Schüler; 4,5% = 25,92 (Schüler); x 3,5 h = 90,7 h. Voraussetzung: Entsprechende Verlagerung Sopä-L in allg. Schulen (Auslaufen entsprechender Jahrgänge in Förderschulen LES). (Derzeit 2,9 h Sopä-h pro Schüler LES, 3,74 h pro übrige SEN).

26 IV Umsetzung: Aktionsebene Einzelschule: Ausstattung
Ausstattung für übrige Förderbereiche: Beibehaltung indiv. Feststellung und indiv. Bedarf 5-8 h Sopä-L plus indiv. Prüfung zusätzlicher Betreuungs- und Assistenznotwendigkeit. Möglichst keine Einzelintegration, sondern einbezogen in Integrationsklassen mit Förderausstattung LES und Kindern anderer Behinderungen.

27 IV Umsetzung: Aktionsebene „guter (inklusiver) Unterricht“
Lernen mit allen Sinnen und durch Handeln. Lernen durch Partizipation (Wahlmöglichkeiten). Intensive Nutzung der Lernzeit, Klarheit der Aufgaben. Differenzierte Leistungsansprüche, individuelle Passung (auch lernzieldifferent). Häufigere Wechsel der Sozialformen. Verwendung verschiedener Medien. Kooperative und individualisierte Übungsformen. Individuelle Bewertungen mit Selbst- und Lehrerbewertung. Kommunikatives Lernen, Peer-Peer-Lernen. Teamarbeit im Raum; Realisierung des 4-Augen-Prinzips. Freundlich-anerkennender, klarer Lehrerstil. Verantwortungsübergabe auch an „schwierige“ Kinder. Zielvereinbarungen, Entwicklungsgespräche, Förderpläne. Transparente Rechenschaftslegung.

28 IV Umsetzung: länderübergreifend (Beispiele)
* KMK: Überprüfung der Standards und der Lehrerbildungsvereinbarungen unter Aspekten der Inklusion. * KMK: Ausbau der Mitwirkung an europäischen Inklusionsaktivitäten und Projekten (u.a. European Agency). * KMK: Beseitigung der Rechtsvorbehalte (im KMK-Papier 2010). Denn: UN-BRK hat „unmittelbare Wirkung“ (Platter 2010) * Bund: Die Monitoring-Berichte von Bund und NGOs werden durch mitfinanzierte Foren begleitet. * Unesco und Stiftungen bauen den Jacob-Muth-Preis aus: neben inklusiven Einzelschulen werden sozialräumliche Konzepte gefördert.

29 Schlussfolgerung: Inklusion kann auf mehreren Ebenen gleichzeitig und von verschiedenen Akteuren konkret umgesetzt werden. Das Mehr-Ebenen-Konzepts ermöglicht einen gesellschaftlich akzeptierten, zeitlich klaren und finanzierbaren Prozess zur Inklusion.

30 Quellen und Literatur Arnold, K.-H. / Graumann, O. / Rakhkochkine, A. (Hg.): Handbuch Förderung. Weinheim und Basel 2008. Autorengruppe Bildungsberichterstattung: Bildung in Deutschland Gütersloh. Demmer-Dieckmann, I. / Textor, A. (Hg.): Integrationsforschung und Bildungspolitik im Dialog. Bad Heilbrunn 2007. Klemm, K.: Sonderweg Förderschulen: Hoher Einsatz, wenig Perspektiven. Gutachten im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Gütersloh 2010. Klemm, K. / Preuss-Lausitz, U.: Gutachten zum Stand und zu den Perspektiven der sonderpädagogischen Förderung in den Schulen der Stadtgemeinde Bremen. Essen und Berlin 2008 KMK: Pädagogische und rechtliche Umsetzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen vom 13. Dezember 2006 über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Stand Preuss-Lausitz, U.: Separation oder Inklusion. In: Bos, G. u.a. (Hg.): Jahrbuch für Schulentwicklung 16. Weinheim und München 2010, Preuss-Lausitz, U.: Verhaltensauffällige Kinder integrieren. Zur Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung. Weinheim und Basel 2005 Unesco, Deutsche Unesco-Kommission: Inklusion: Leitlinien für die Bildungspolitik. Bonn 2009.

31 IV Umsetzung: Aktionsebene guter inklusiver Unterricht,
besonders mit verhaltensauffälligen Kindern (Anhang) 1 Zügiger Stundenbeginn mit Ritualen 2 Bei Doppelbesetzung: möglichst gemeinsam im Raum (4-Augen-Prinzip) 3 Begrenzte Wahlmöglichkeiten schaffen (Thema; Anspruchsniveau; Medien; Zeitdauer; Präsentationsweise) 4 Sozialformen im Unterricht verantwortlich steuern 5 Methodenwechsel im Laufe der Lerneinheiten 6 Einfache, gemeinsam entwickelte und durchgesetzte Regeln 7 Schnelle, nonverbale Reaktion auf Störungen 8 Einbeziehung der Freunde und der Klasse bei Verhaltensabsprachen


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