Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Sitzung: Zur Geschichte der Soziologie

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Sitzung: Zur Geschichte der Soziologie"—  Präsentation transkript:

1 Sitzung: 4.11.2009 Zur Geschichte der Soziologie
Vorlesung: Einführung in die Soziologie WS 2009/10 Prof. Dr. Ingrid Artus Sitzung: Zur Geschichte der Soziologie

2 Gliederung 0. Organisatorisches: Tutorien, Literatur, Exzerpte
Historische Rahmenbedingungen der Entstehung der Soziologie Der erste Soziologe: Auguste Comte Soziologie als Gesellschaftskritik: Karl Marx

3 Die Entstehung der Soziologie
Französische/englische Aufklärung: Abkehr v. metaphysischen Deutungen; Überzeugung der Erklärbarkeit v. Gesellschaft Französische Revolution: Erlebnis der Veränderbarkeit von Gesellschaft; Hoffnung auf rationale Planbarkeit Industrielle Revolution: neue Komplexität und Unübersichtlichkeit; Entstehen der „sozialen Frage“ Entdeckung kultureller Unterschiede: Fernreisen, Fernhandel, Kolonialismus

4 Auguste Comte ( )

5 Auguste Comte ( ) Ausbildung als Naturwissenschaftler an der École Polytechnique Sekretär von Saint-Simon Vertreter des französischen Positivismus 6 Bände „Cours de philosophie positive“ ( ) Sammlung d. Kenntnisse zum Thema Gesellschaftswissenschaften; Aufbau einer neuen Gesamtwissenschaft; „savoir pour prévoir“ „Erfindung“ des Begriffes Soziologie

6 Rede über den Geist des Positivismus
Das Tatsächliche (statt des Eingebildeten) Das Nützliche (Verbesserung der Lebensbedingungen statt müßiger Spekulation) Das Gewisse (statt der Unentscheidbarkeit ‚letzter‘ Fragen) Das Genaue (das durch logische Harmonie überzeugt statt des Unbestimmten, das sich auf Autorität berufen muss) Das Konstruktive (positiv statt negativ-kritisch) Das Relative (statt des dogmatischen Absolutheitsanspruchs der Theologie) Positive Wissenschaft als exakte, methodisch kontrollierte Wissenschaft, die von empirischen Experimenten und Beobachtungen ausgeht und so schrittweise zur Erkenntnis allgemeiner Gesetzmäßigkeiten gelangt.

7 Cours de philosophie positive
Rangordnung der Wissenschaften nach dem Grad der Allgemeinheit (Exaktheit versus Komplexität): Mathematik – Geometrie/Mechanik – Astronomie – Physik – Chemie – Biologie - Physique sociale/Soziologie = Philosophie Naturelle Biologischer Organismusbegriff wird auf die Gesellschaft übertragen Die besonderen Gegenstände der einzelnen Wissenschaften Ausdruck eines Naturgesetzes

8 Gesellschaftliches Stadienmodell
Orientiert sich an der Stufe der menschlichen Naturerkenntnis und Wissensakkumulation; Menschliche Geschichte als Geschichte des Denkens: 1. Theologisch-fiktive Stufe Alle natürlichen Erscheinungen werden als Folge übernatürlicher Kräfte und Wesen interpretiert; Dominanz der Priester und Krieger; Monarchie als politischer Ausdruck göttlichen Rechts 2. Metaphysisch-abstrakte Stufe Einzelwissenschaften werden zunehmend positiv; Weltgeschehen wird nicht mehr transzendent betrachtet; der juristische Vertrag wird gesellschaftskonstituierend; bei der Betrachtung des Sozialen herrscht jedoch noch immer die Phantasie vor 3. Wissenschaftlich-positive Stufe Alle Wissenschaften sind positiv geworden; als Krönung entsteht die Soziologie; Gesellschaftliche Vorherrschaft der Wirtschaftsführer und Gelehrten; Industrie als Garantin einer friedlichen Entwicklung

9 Auguste Comte: Würdigung, politische Einordnung und Kritik
Bricht radikaler als seine Vorgänger mit der Tradition metaphysischer Philosophie Formuliert als erster soziale Kriterien für die Einteilung der Gesellschaftsentwicklung sowie eine Theorie des Wissens Betont die Spezifik der Sozialwissenschaften und grenzt die Soziologie als Einzelwissenschaft ab Historisches Stadiengesetz ist empirisch kaum haltbar Politisch ist Comte gegenrevolutionär, jedoch nicht reaktionär. Sein Ziel ist eine stabile soziale Ordnung. Er betont die Notwendigkeit sowie Unausweichlichkeit der zukünftigen Dominanz von Wissenschaftlern und Bürgertum.

10 Karl Marx (1818 – 1883)

11 Karl Marx: Zur Biographie
1818 geb. in Trier; jüdische Rabbinerfamilie Ab 1835 Studium der Rechtswissenschaft, Geschichte und Philosophie in Bonn u. Berlin 1841 Promotion in Philosophie über Epikur Redakteur d. Rheinischen Zeitung in Köln bis zu deren Verbot; Heirat mit Jenny v. Westphalen 1843 Übersiedlung nach Paris; Bekanntschaft m. Friedrich Engels, Ausweisung als „unerwünschter Ausländer“ 1844 Übersiedlung nach Brüssel 1847 Beitritt zum Bund der Kommunisten 1848/49 Übersiedelung nach London; Beginn der Arbeit am „Kapital“ 1864 Gründung der 1. Internationalen Arbeiterassoziation 1883 gest. in London 1885 und 1894 Herausgabe d. 2. und 3. Bandes des „Kapitals“

12 Karl Marx: Zum Werk Philosophische Schriften (v.a. vor 1850)
Kritik der Hegelschen Staatsphilosophie „Pariser Manuskripte“ Thesen über Feuerbach Die deutsche Ideologie Das Elend der Philosophie Politische und zeithistorische Schriften (zeitlebens) Manifest der kommunistischen Partei (1848) Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850 Der Bürgerkrieg in Frankreich Kritik des Gothaer Programms Polit-ökonomische Schriften (v.a. nach 1850) Lohnarbeit und Kapital (Vorträge vor dem dt. Arbeiterverein) Kritik der politischen Ökonomie Das Kapital (3 Bände)

13 Die Marx‘sche Theoriearchitektonik
Enger Zusammenhang zwischen Klassentheorie Geschichtsphilosophie (dialektischer Materialismus) Ökonomischer Analyse (Mehrwerttheorie) Revolutionstheorie

14 Das kommunistische Manifest
„Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen in stetem Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, einen Kampf, der jedes Mal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen.“

15 Das Geschichtsmodell des Dialektischen Materialismus
Historisches Stadienmodell das eine Abfolge verschiedener Gesellschaftsformationen vorsieht: Urgesellschaft – Sklavenhaltergesellschaft – Feudalismus – Kapitalismus - Kommunismus Jede Gesellschaftsformation zeichnet sich durch ein bestimmtes Niveau der Produktivkräfte und spezifische Produktionsverhältnisse aus. Besitzer von Produktionsmitteln herrschen über Nicht-Besitzende; es stehen sich v.a. zwei Klassen gegenüber. Zu historischen Umwälzungen kommt es, wenn die Produktivkräfte in Widerspruch zu den Produktionsverhältnissen geraten Klassenwiderspruch als „Motor“ der Geschichte

16 Karl Marx: Würdigung und Kritik
Die deterministische sowie finalistische Geschichtsphilosophie von Karl Marx kann als überholt gelten bzw. für typisch für ihre Zeit. Marx beeinflusst jedoch die soziologischen Debatten bis heute nachhaltig. Dies gilt insbesondere für seine Grundidee, dass Wirtschaft und Gesellschaft nach bestimmten Logiken funktionieren, die über die Köpfe der Individuen hinweg abrollen und die Menschen am Menschsein hindern. Seine Auffassung, wonach Unfreiheit Folge einer ökonomischen Struktur sei Seine Analyse grundlegender Funktionsprinzipien des Kapitalismus Seine kritisch-dialektische Methode: Theorie als Ideologiekritik

17 Anfänge der Soziologie – eine Art Resümee -
Die frühen Soziologen waren „fachfremd“ Sie bemühten sich fast immer um die Synthese verschiedener Wissenschaften in einem neuen Modell; Verschmelzung statt fachspezifische Differenzierung Teleologische Geschichtsmodelle und Makrotheorien waren stark prägend Doppelte Tradition: aufklärerische, kritische Oppositionswissenschaft versus analytisch- systematische, wertneutrale Steuerungstechnologie

18 Literatur Henecka, H.P. (2000): Grundkurs Soziologie, Opladen
Kaesler, D. (Hg.) (2000): Klassiker der Soziologie. Bd.1, Von Auguste Comte bis Norbert Elias, München Korte, H. (1998): Einführung in die Geschichte der Soziologie, Opladen


Herunterladen ppt "Sitzung: Zur Geschichte der Soziologie"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen