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« Die Religionsphilosophie Immanuel Kants »

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Präsentation zum Thema: "« Die Religionsphilosophie Immanuel Kants »"—  Präsentation transkript:

1 « Die Religionsphilosophie Immanuel Kants »
Universität zu Köln Philosophisches Seminar Sommersemester 2009 Dozent: Dr. Markus Wirtz Proseminar « Die Religionsphilosophie Immanuel Kants » 1. Seminartag: Samstag, 10-16 Uhr

2 Zusammenfassung zentraler Aussagen aus den Vorreden zur Religionsschrift:
« Moral (…) führt unumgänglich zur Religion ». (S. 7) Für die Begründung moralischer Normen ist Religion nicht erforderlich. Moral basiert auf der Freiheit des Menschen, verstanden als Fähigkeit zur Autonomie, d.h. zur Selbstgesetzgebung aus reiner praktischer Vernunft. Das Sittengesetz der reinen Vernunft besteht in der bloßen Form der allgemeinen Gesetzmässigkeit (Universalisierbarkeit) subjektiver Handlungsgrundsätze (Maximen) → kategorischer Imperativ

3 Moralisches Handeln ist insofern zweckfrei, als es keines vorgestellten Zweckes bedarf, um dessentwillen moralisch gehandelt wird. Ein wie auch immer gearteter Zweck kann moralisches Handeln nicht begründen. Zwecke sind nämlich immer etwas Bedingtes, während gutes Handeln unbedingt ist. Gleichwohl hat moralisches Handeln insofern Beziehung auf einen Zweck, als nach den Folgen eines Handelns gefragt werden kann, das sich an verallgemeinerungsfähigen Maximen orientiert.

4 Zwei getrennte „Reiche“?
Zweckmäßigkeit aus Freiheit Pflichten die formale Bedingung aller Zwecke PFLICHT Zweckmäßigkeit der Natur natürliche Bedürfnisse und Neigungen alles durch unsere Zwecke Bedingte GLÜCKSELIGKEIT

5 So gelangen wir zur Idee einer Verbindung der Bedingung aller Zwecke (« Pflicht ») und des Bedingten aller Zwecke (« Glück »). Den Gedanken dieser Verbindung nennt Kant die « Idee des höchsten Guts in der Welt ». Die Möglichkeit dieser Idee garantiert wiederum die Idee eines moralisch perfekten und allmächtigen Wesens (= Gott). Religion erweitert somit den Bereich der Moral um die Idee Gottes, die für Kant untrennbar von Religion überhaupt ist.

6 Bewusstsein des Sittengesetzes (kategorischer Imperativ) in uns ↓
Moral: Bewusstsein des Sittengesetzes (kategorischer Imperativ) in uns Handeln aus Pflicht Frage nach dem Endzweck moralisch guten Handelns Idee des höchsten Gutes (Verbindung von Pflichterfüllung und Glückseligkeit) Annahme Gottes als Garant der Idee des höchsten Gutes Vernunftreligion

7 In der religiösen Auffassung fallen der Endzweck des Menschen und der Endzweck der Weltschöpfung zusammen. In der Moral wird das Sittengesetz geachtet, in der Religion wird Gott angebetet. Nach Kant muss die Achtung des Sittengesetzes die GRUNDLAGE für jeden Gottesglauben darstellen. → gegen religiöse Zwangsgesetze, für die wissenschaftliche Freiheit einer philosophischen Theologie

8 „ (…) eine Religion, die der Vernunft unbedenklich den Krieg ankündigt, wird es auf die Dauer gegen sie nicht aushalten.“ (S. 12)

9 Anmerkung (S. 24ff.): Disjunktives Urteil der Rigoristen:
(U1) „Der Mensch ist ENTWEDER gut ODER böse.“ Position der „Latitudinarier“: Indifferentes Urteil: (U2) „Der Mensch ist WEDER gut NOCH böse.“ Synkretistisches Urteil: (U3) „Der Mensch ist SOWOHL gut ALS AUCH böse.“

10 Nach Kant ist U2 unhaltbar, weil jemand entweder nach dem moralischen Gesetz handelt oder nicht. (D.h.: Jemand, der handelt, entscheidet sich ganz bewusst für eine Maxime, die dem kategorischen Imperativ entspricht oder eben nicht.) Aus dem gleichen Grund ist auch U3 nicht zu verteidigen, weil eine Maxime entweder dem moralischen Gesetz entspricht oder nicht. Somit ist auch der moralische Synkretismus nicht zu halten.

11 Philosophieren im Team – Fragestellung:
Inwiefern ist der Mensch von Natur böse? Textgrundlage: S (v.a. S ) Versuchen Sie, Kants Argumentation nachzuvollziehen. Klären Sie möglichst innerhalb des Teams unklare Begriffe und Gedankengänge. Bereiten Sie im Team eine Folie mit einer Skizze des Gedankengangs vor. Stellen Sie offene Fragen zur Diskussion im Seminar.

12 Zentrale religionsphilosopische These Kants (S. 65):
„Man kann (…) alle Religionen in die der Gunstbewerbung (des bloßen Kultus) und die moralische, d. i. die Religion des guten Lebenswandels, einteilen.“


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