Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Sustainable Timber Action in Europe

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Sustainable Timber Action in Europe"—  Präsentation transkript:

1 Sustainable Timber Action in Europe
Schulung für Behördenmitarbeiter Modul 2: Nachhaltige Holzprodukte STA – Schulungen: Informationsveranstaltung für Behörden (Ort und Termin)

2 Lernziele: Das Konzept der „nachhaltigen Waldbewirtschaftung“
Die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen illegaler und nicht nachhaltiger Forstwirtschaft Der Begriff „legale Holzerzeugnisse“ und die EU-Holzverordnung Nachhaltige Forstwirtschaft und Produktkettenzertifizierung: FSC & PEFC Fairer Handel in der Holzbranche Fordern Sie die Teilnehmer auf, nachzufragen, wenn ihnen etwas unklar ist. Weisen Sie die Teilnehmer auf das Auswertungsformular hin, das am Kursende ausgefüllt wird.

3 Einleitung: Gruppenübung Fragen Sie Ihren Sitznachbarn
Was sind Ihres Erachtens nachhaltige Holzprodukte? (5 Minuten) Schreiben Sie die Antworten auf ein Flipchart (10 Minuten)

4 Der Wert der Wälder 2/3 aller lebenden Arten
Wichtiges CO2 -Senken 15 Mio. Angehörige indigener Völker Abholzung im Wert von über 100 Mrd. US$ /Jahr Wälder haben viele sehr wertvolle Funktionen: Sie sind Lebensraum für 2/3 aller heute lebenden Arten weltweit Sie sind die wichtigsten CO2-Senken. Entwaldung verursacht bis zu 18% der globalen CO2-Emissionen Über 15 Mio. Angehörige indigener Völker sind von der Lebensgrundlage Wald abhängig - Im Zeitraum wurde jährlich Holz im Wert von über 100 Mrd. US-Dollar geschlagen, hauptsächlich in Form von Industrie-Rundholz. ® FSC, A.C. Alle Rechte vorbehalten. FSC-SECR Präsentation March 27, 2017 · 4 4

5 Die Auswirkungen nicht nachhaltiger Bewirtschaftung

6 Nicht nachhaltige Modelle
(a) Nicht nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern (rechtmäßige Abholzung, jedoch ohne langfristige Bewahrung der Funktionen des Waldes) (b) Illegale Abholzung und rechtswidriger Handel mit Holz- und Walderzeugnissen (c) Nachhaltige Forstwirtschaft, Abholzung und Handel mit Waldprodukten ohne Berücksichtigung sozialer Aspekte (Gleichheit, Gerechtigkeit) Oft kann es einen engen Zusammenhang zwischen illegaler, nicht nachhaltiger und unsozialer Waldbewirtschaftung geben, was jedoch nicht bedeutet, dass diese immer gleichzeitig auftreten. In bestimmten Fällen kann die Abholzung zwar rein rechtlich gesehen illegal sein, wenn beispielsweise die Gesetzeslage unklar ist, aber dennoch nachhaltig und/oder sozial. Umgekehrt gewährleistet die Rechtmäßigkeit der Abholzung nicht, dass der entsprechende Wald, aus dem das Holz stammt, nachhaltig und fair bewirtschaftet wird. 6

7 Illegalität in der Holzbranche
Illegale und nicht nachhaltige Forstwirtschaft und die Umwandlung von Waldflächen in landwirtschaftliche Nutzflächen sind die Hauptgründe für Entwaldung und Schädigung der Wälder. Ungesetzliche Abholzung gefährdet den Lebensunterhalt von indigenen Gruppen (FAO, Weltbank). Illegalität in der Forstwirtschaft verzerrt die Wettbewerbsbedingungen auf dem Markt. Land % der Gesamt-produktion Bolivien 80 Brasilien Kambodscha 90 Kamerun 50 Kolumbien 42 Ecuador 70 Gabun Ghana 60 Indonesien Laos 45 Malaysia Bis zu 35 Myanmar Papua-Neuguinea Peru Thailand 40 Vietnam 20-40 Immer noch wird viel Holz illegal geschlagen Zahlen für einige tropische Länder: Quellen: Savcor Indufor Oy (2004); Seneca Creek Associates and Wood Resources International (2004); FAO (2005); Europäisches Forstinstitut (2005); Weltbank (2006). 7

8 Öffentliche Beschaffung tropischer Hölzer
Verbrauch tropischer Hölzer in der EU 5-10% aller unverarbeiteten tropischen Hölzer (ohne verarbeitete Holzerzeugnisse) werden von EU-Mitgliedstaaten importiert Öffentliche Auftraggeber kaufen durchschnittlich etwa 5-20% dieser tropischen Hölzer: Frankreich 25% Deutschland 5% Belgien 10% Großbritannien 15%. Ein großer Teil des Holzes aus den drei wichtigsten tropischen Waldregionen (Kongobecken, Amazonas und Borneo) wird für den Export nach Europa (direkt oder indirekt über Drittländer wie China) produziert. Rund 5-10% aller unverarbeiteten tropischer Hölzer (d. h. ohne verarbeitete Holzerzeugnisse wie z. B. Möbel) werden durch EU-Mitgliedstaaten importiert. Wichtige Abnehmer tropischer Hölzer sind öffentliche und private Bauunternehmen, Heimwerkermärkte und der öffentliche Sektor. Auf der Karte ist zu sehen, welche EU-Länder die größten Abnehmer für tropische Hölzer aus den drei Tropenholzregionen sind. Je nach der Verwaltungsstruktur der Länder liegt der Anteil des öffentlichen Sektors am Holzmarkt (Zentral- und Kommunalbehörden) durchschnittlich etwa zwischen 5-20% – Frankreich 25%, Deutschland 5%, Belgien 10%, Großbritannien 15%. In vielen Ländern gibt es Richtlinien für die umweltfreundliche Beschaffung von Holz und Holzerzeugnissen. Der öffentliche Sektor und fortschrittlich denkende Unternehmen, die durch nachhaltig erzeugte Holzprodukte ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen verfolgen, können auf dem Markt für Holzprodukte Standards setzen und als Vorbilder fungieren. Quelle: IDH 2012 8

9 Quiz: Welche ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen gibt es? Wie viele ha Wald gingen in den letzten zehn Jahren weltweit verloren? A: 1 Mio. ha, B: 25 Mio. ha, C: 13 Mio. ha Wie vielen Menschen dienen Wälder als Lebensgrundlage? A: 1 Mio. , B: 10 Mio. , C: >10 Mio. Die Teilnehmer beantworten die Fragen in Gruppenarbeit und präsentieren Ihre Antworten den anderen Gruppen (10 Minuten) Lösungen: 1) Im letzten Jahrzehnt gingen jährlich rund 13 Mio. ha Waldflächen durch Abholzung, Umnutzung oder natürliche Ursachen verloren. In den 1990er-Jahren lag diese Zahl bei 16 Mio. ha. In Brasilien und Indonesien, wo in den 1990er-Jahren die höchsten Nettoverluste zu verzeichnen waren, konnte die Entwaldung stark gesenkt werden 2) Rund 10 Mio. Menschen arbeiten in der Forstwirtschaft und im Waldschutz - allerdings gewinnen noch wesentlich mehr Menschen ihren Lebensunterhalt aus Wäldern… Immer noch wird viel Holz illegal geschlagen, die Mehrzahl der Wälder wird nicht nachhaltig bewirtschaftet (siehe Anteil der zertifizierten Wälder), und soziale Aspekte in der Lieferkette werden immer noch zu wenig beachtet. Erklären Sie den Teilnehmern, dass dies auch daran liegt, dass Verbraucher sich normalerweise nicht für diese Fragen interessieren und sich nicht über die Herkunft von Holzerzeugnissen informieren - wenn sie nur billig sind. Leiten Sie dann zu den Auswirkungen über - Entwaldung und Waldschädigung sowie soziale und wirtschaftliche Auswirkungen für die Menschen, die den Wald als Lebensgrundlage nutzen. 

10 Nachhaltige Waldbewirtschaftung
Im Mai 2012 waren weltweit 394 Mio. ha Wald zertifiziert + 4% (14,8 Mio. Hektar) seit Mai 2011 Weltweit sind knapp 10% aller Waldflächen zertifiziert Anmerkungen: In diesen Zahlen sind alle Waldflächen enthalten, die nach dem System des FSC oder PEFC oder einem der folgenden nationalen Zertifizierungssysteme zertifiziert sind: Malaysian Timber Certification System (MTCS), American Tree Farm System (ATFS), Sustainable Forest Initiative (SFI) und Canadian Standards Association (CSA). Die Zahlen für nationale Zertifizierungssysteme, die später in das PEFC-System integriert wurden (MTCS, ATFS, SFI, CSA) sind nicht gesondert aufgeführt, sondern flossen in die PEFC-Zahlen ein. Diese Zahlen sind nicht bereinigt, d. h. eine Doppelzertifizierung von schätzungsweise 6,5 Mio. ha nach FSC und PEFC wurde nicht herausgerechnet. Quellen: Zertifizierungssysteme und Certification Canada und Zusammenstellung des Verfassers, 2012 Quelle: UNECE FAO 2012

11 Ökologische Folgen Entwaldung, Umnutzung, Degradation 11
Der nicht nachhaltige Verbrauch von Walderzeugnissen führt zur Entwaldung und Waldschädigung, die Wälder können ihre Funktion als Ökosystem nicht mehr erfüllen und Landflächen werden umgenutzt (z. B. für Plantagen). Geschädigte Wälder verlieren schrittweise bis vollständig ihre Fähigkeit, Wasser und Böden zu schützen. Es kommt zur Bodenerosion, Überschwemmungen und Erdrutschen und die Fruchtbarkeit der Böden sowie die Wasserqualität und letztendlich die Produktivität nehmen stark ab. 1) Sojaplantagen: +100% in Lateinamerika zwischen 1994 und 2000 2) Weideflächen: 80% der Weideflächen in Brasilien waren früher Urwald 3) Palmölplantagen: machen in Malaysia 40% der landwirtschaftlichen Flächen (einschließlich Wälder) aus 4) In Ecuador, Peru, Brasilien und anderen Ländern werden Wälder abgeholzt, um Platz für Ölbohrungen und Ölpipelines zu schaffen In einigen Fällen schädigen „natürliche Waldbrände“ und Baumkrankheiten Wälder stärker als die normale Forstbewirtschaftung. Auch die Schädigung der Wälder durch Vernachlässigung ist eine Folge nicht nachhaltiger Waldbewirtschaftung 11

12 Wirtschaftliche Folgen
Zahlreich, komplex und häufig verbunden mit sozialen Auswirkungen. Verlust von staatlichen Einkünften im Erzeugerland (z.B. Tansania)  Marktverzerrung + fehlende Mittel zur Armutsbekämpfung. Nicht nachhaltige Waldbewirtschaftung kann die Produktivität von Wäldern mindern  Schädigung der Schatten- und Subsistenzwirtschaft. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des nicht nachhaltigen Verbrauchs von Waldprodukten sind zahlreich und komplex und stehen häufig in engem Zusammenhang mit den sozialen Auswirkungen (siehe 2.4). Vereinfacht ausgedrückt führt illegale Abholzung vor allem zu Ausfällen staatlicher Einkommen in den Erzeugerländern und zu Marktverzerrungen. Die Folgekosten durch die Einkommensausfälle sind enorm: Es fehlen die Mittel für wichtige Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und gesellschaftlichen Entwicklung (z. B. medizinische Versorgung, Bildung usw.). *Tansania: Seit vielen Jahren verliert Tansania viele Millionen an Einnahmen durch den zunehmenden Schmuggel und illegalen Handel von Walderzeugnissen. Nach einem Bericht von Traffic International, einem gemeinsamen Projekt des World Wildlife Fund (WWF) und der World Conservation Union (WCU), entgingen Tansania 2004 und 2005 durch schlechte Verwaltung und Korruption in der Forstwirtschaft jährlich Einkünfte aus dem Holzhandel in Höhe von 58 Mio. US-Dollar. Außerdem fehlen die Flächen für Jagd und das Sammeln von Früchten und Brennholz sowie mögliche Entwicklungschancen, z. B. durch Ökotourismus und den Absatz von Nichtholzprodukten) 12

13 Soziale Auswirkungen Wälder sind Lebensraum für rund 15 Mio. Angehörige indigener Völker Wichtige kulturelle und soziale Rolle des Waldes in vielen Ländern Kommerzielle Abholzung vertreibt Menschen aus ihrem Lebensraum Verstöße gegen Arbeitnehmerrechte und Arbeitsschutz entlang der Lieferkette Die kommerzielle Holzwirtschaft und insbesondere illegale und nicht nachhaltige Abholzung vertreiben Gemeinschaften, die im und vom Wald leben, mit teils dramatischen sozialen Folgen. Die Gemeinschaften verlieren oft ihr Gewohnheitsrecht zur Nutzung der natürlichen Ressourcen. Schlimmstenfalls führen nicht nachhaltige Abholzung und Waldbewirtschaftung zu Korruption und Gewalt, zur Zerstörung des ursprünglichen Lebensraums indigener Völker im Regenwald (und folglich zu Vertreibung) sowie zur Entmachtung lokaler und indigener Gemeinschaften und zur Verletzung ihrer Menschenrechte.17 Die Gewinne aus der illegalen Abholzung befeuern häufig landesweite oder regionale bewaffnete Konflikte, beispielsweise in Liberia, in der Demokratischen Republik Kongo und in Kambodscha.18 Illegale Abholzung trägt stark zur (wirtschaftlichen und politischen) Marginalisierung von KMU bei und behindert so die wichtige Rolle, die diese Unternehmen für die ländliche Entwicklung und die Armutsbekämpfung im ländlichen Raum spielen können. Nicht zuletzt wird bei nicht nachhaltiger Waldbewirtschaftung häufig gegen Arbeitnehmerrechte verstoßen und die Gesundheit und Sicherheit von Forstarbeitern gefährdet. Große Holzunternehmen bieten lokalen Arbeitskräften häufig befristete, nicht qualifizierte und gefährliche Arbeitsplätze. Diese unsoziale „Beschäftigungspolitik“ kann zum Verlust von Sozialkapital führen und soziale Spannungen und Konflikte in lokalen Gemeinschaften verstärken.19 13

14 Einführung in nachhaltiges Holz

15 Was ist nachhaltiges Holz?
„Nachhaltige Waldwirtschaft ist eine dynamische und wandelbare Bewegung mit dem Ziel, den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Wert von Wäldern zum Wohl heutiger und künftiger Generationen zu bewahren und zu steigern“. (UN, 2007) 15

16 Die nachhaltige Bewirtschaft von Wäldern umfasst drei wichtige Punkte:
Rechtmäßigkeit – der Eigentümer bzw. Bewirtschafter der Waldfläche besitzt die Rechte an der Ernte und das Holz wird gemäß internationaler, nationaler und regionaler Gesetze geschlagen, verarbeitet und gehandelt. Umweltverträglichkeit – der Wald wird so bewirtschaftet, dass die Gesundheit des Waldes für künftige Generationen erhalten bleibt Soziale Nachhaltigkeit – Einschlag, Verarbeitung und Handel von Holz werden unter Berücksichtigung der Rechte und Arbeitsbedingungen derer betrieben, die davon direkt betroffen sind.

17 Verantwortung der EU für illegale Abholzung
Import von 82,24 Mmc illegaler Hölzer (~ 20%) (EG und WWF UK, 2004) s.o. 17

18 Reaktion der EU auf illegalen Holzeinschlag:
Die EU-Holzverordnung (EUTR) verbietet (ab März 2013) das Inverkehrbringen von illegal geschlagenem Holz und Holzerzeugnissen illegaler Herkunft in der EU. Die Rechtsvorschrift schreibt allen Unternehmen, die Holzerzeugnisse erstmals auf dem EU-Markt in Verkehr bringen, eine Sorgfaltspflicht vor. Die EU-Holzverordnung schließt nicht vollständig aus, dass öffentliche Auftraggeber Holz aus illegalen Quellen einkaufen, macht dieses jedoch ab 2013 wesentlich unwahrscheinlicher. Stellen Sie fest, welche Behörde in Ihrem Land zuständig ist. Informieren Sie sich, was „Überwachungsorganisationen“ sind und welche Institutionen diese Funktion übernehmen werden (z. B. NepCon, Bureau Veritas, sonstige Zertifizierungsstellen) 18

19 Sonstige Schutzinitiativen:
EU-Aktionsplan Rechtsdurchsetzung, Politik und Handel im Forstsektor (FLEGT), der zur Bekämpfung des illegalen Holzhandels auf freiwillige Partnerschaftsabkommen (Voluntary Partnership Agreements, VPA) zwischen der EU und einzelnen Holz erzeugenden Ländern setzt. Seit Februar 2012 gibt es Partnerschaftsabkommen der EU mit Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, Ghana, Indonesien, Liberia und der Republik Kongo. Im Wesentlichen gilt Holz, das im Rahmen des FLEGT-Aktionsplans zertifiziert ist, als legal im Sinne der EU-Holzverordnung. Zur Bekämpfung des illegalen und nicht nachhaltigen Holzeinschlags gibt es unterschiedlich internationale Strategien. Die wichtigsten Maßnahmen sind Gesetze, die den Handel mit illegalem Holz verbieten, und Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung. 19

20 Gewähr von Nachhaltigkeit
Die Kriterien von Forest Europe für nachhaltige Forstwirtschaft ASPEKTE KRITERIEN Umweltaspekte 1. Erhalt und Verbesserung der Waldflächen und ihrer Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf 2. Erhalt von Gesundheit und Dynamik des Ökosystems Wald 3. Erhalt und Verbesserung der Artenvielfalt im Ökosystem Wald 4. Erhalt und Verbesserung der Schutzfunktionen der Waldbewirtschaftung (insbesondere Boden und Wasser) Wirtschaftliche Aspekte 5. Erhalt und Förderung der Produktivität von Wäldern (Holz- und Nichtholzerzeugnisse) Soziale Aspekte 6. Erhalt der sonstigen sozioökonomischen Funktionen Diese sind auch die Referenzkriterien für die Forstwirtschaftsstandards des PEFC 20

21 Zertifizierung Ein Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung: fordert die Einhaltung der Prinzipien der Rechtmäßigkeit, Umweltverträglichkeit und sozialen Nachhaltigkeit. bietet eine unabhängige Überprüfung durch Dritte, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. beinhalten Mechanismen zur Nachverfolgung von Produkten vom Ursprungswald über die Stationen der Lieferkette bis zum Endverbraucher, auch Chain auf Custody (COC) genannt. 21

22 Zertifizierung Es gibt zwei wichtige internationale Waldzertifizierungssysteme: Forest Stewardship Council (FSC) – Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen (PEFC) - Bei den meisten Richtlinien zur nachhaltigen Beschaffung von Holzerzeugnissen gelten beide Siegel als Nachweis der Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien. 22

23 International durch ASI
Zertifizierung Das Überprüfungssystem: International durch ASI National durch 23

24 Zertifizierung Bedeutung der Produktkette (COC):
Alle Glieder der Lieferkette müssen über eine gültige COC- Zertifizierung des FSC verfügen Dieser Grundsatz gilt für FSC und PEFC Wesentlich durch Marktkräfte angetrieben Anmerkungen: Die Tabelle zeigt die Anzahl der CoC-Zertifikate unabhängig von der Größe der einzelnen Unternehmen oder der erzeugten oder gehandelten Holzmenge. Stand Mai 2012. Quellen: FSC und PEFC, 2012. 24

25 Was ist die COC-Zertifizierung?
Chain of Custody (CoC) Systeme zielen darauf ab, Quellen, Mengenbilanzen und Materialflüsse für eine gegebene Lieferkette zu kontrollieren CoC erfordert eine Informationskette sowie einen Prozess der Materialtrennung von einer identifizierten Quelle bis zu einem definierten Punkt in der Wertschöpfungskette. Sie stellt die Verbindung her zwischen dem Ursprungs-Wald und der Aussage zur Waldherkunft auf dem Endprodukt CoC System haben das Ziel eine Lieferkette mit ihren Quellen und Mengen abzubilden und somit kontrollierbar zu machen. Das erfordert wiederum eine zur Lieferkette passende Informationskette bzw. einen Prozess der Materialtrennung… Das heißt um eine Aussage über die Waldherkunft des Endprodukts treffen zu können muss jedes beteiligte Unternehmen diesen Prozess integrieren. Vom Ursprungswald zum Sägewerk, der Transport über den Holzhandel. Nur so ist es nachverfolgbar.

26 CoC – wesentliche Aspekte
CoC Managementsysteme müssen: Herkunft, Mengen und Materialfluss von eingesetzten Materialien identifizieren und dokumentieren zertifizierte und nicht-zertifizierte Materialien getrennt halten bzw. nur nach Standardvorgaben mischen kontroverse Quellen vermeiden Dies erfordet: Formale Schnittstelle zwischen CoC Unternehmen  standardisierte Information in Verkaufs- und Lieferdokumenten Verfahren zur Materialtrennung und -bilanzierung innerhalb eines Untern.  Dokumentierte, umgesetzte und über- wachte Routinen und Verantwortlichkeiten

27 Neuerungen CoC Zertifizierung
Integration von Sozialaspekten auch in der Verarbeitungskette Einhaltung der ILO Kernarbeitsnormen verstoßen Stärkung von Gesundheits- und Sicherheitsaspekten Keine Beteiligung an waldzerstörerischen Aktivitäten → gültig seit , verpflichtend ab Nachweispflicht für alle Zertifikatshalter durch EU-Holzverordnung ab 2013

28 Bedeutung der Label (FSC)
FSC-Holz FSC-kontrolliert Recycelt FSC 100%: 100% FSC-zertifiziertes Material. FSC Mix: FSC-zertifiziertes Material + Material aus kontrollierten Quellen + recyceltes Material (Mindestgehalt von 70% an zertifiziertem Material, für einige Produkte ausnahmsweise 50%). FSC Recycelt: Recycelt aus Verbrauchsabfällen (mindestens 85%) und Produktionsabfällen. Weitere Informationen in den Standards FSC-STD V2-1 und FSC-STD V2-0 28

29 Unproblematische Quelle
Bedeutung der Label (PEFC) PEFC-Holz Unproblematische Quelle Recycelt PEFC zertifiziert: neues, recyeltes und „unproblematisches“ Material (mind. 70% zertifiziertes Material). PEFC zertifiziert & recycelt: recycelte Verbrauchs- oder Produktionsabfälle und zertifiziertes Material (mind. 70% zertifizierte und recycelte Materialien). Weitere Informationen unter 29

30 Gruppenaufgabe Fragen und Antworten Produktkette eines Tischs
Kaufen Sie gezielt zertifizierte Produkte (privat oder dienstlich)? Wie erkennen Sie zertifizierte Produkte? Kennen Sie zertifizierte Hersteller von Holz oder Holzerzeugnissen in Deutschland? Woraus besteht die Produktkette eines Holztischs. Wer braucht ein Zertifikat? Forstbesitzer? Holzunternehmen? (JA und NEIN) Holzhändler (Makler)? Hersteller von Halbfabrikaten? Möbelhersteller? Großhändler (nicht abschließend)? Monteur? (JA und NEIN) Diskussion und Beantwortung der Fragen anhand der Präsentation, um zu prüfen, ob die Grundprinzipien verstanden wurden (20 Minuten) 30

31 Fairer Handel von nachhaltigem Holz

32 Fairer Handel „Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzenten und Arbeiter – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung“ [Definition des Fairen Handels, auf den sich Fairtrade Labelling International (FLO) und die World Fair Trade Organization (WFTO) geeinigt haben] 32

33 Fairer Handel Grundprinzipien des Fairen Handels 1
Schaffung von Chancen für wirtschaftlich benachteiligte Produzenten (Armutsbekämpfung) 2 Transparenz und Verantwortung (Beteiligung der Hersteller an Entscheidungen) 3 Faire Handelsbedingungen (Vorfinanzierung, langfristige Verträge und Geschäftsbeziehungen) 4 Zahlung eines fairen Preises 5 Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit (UN-Kinderrechtskonvention) 6 Kampf gegen Diskriminierung, für die Gleichstellung der Frau und Vereinigungsfreiheit 7 Schaffung angemessener Arbeitsbedingungen (ILO-Kernarbeitsnormen) 8 Kapazitätsaufbau für Arbeitnehmer- und Herstellerverbände 9 Werbung für fairen Handel (Informationskampagnen) 10 Umweltschutz Allgemeine Grundsätze des fairen Handels, auf die sich Fairtrade Labelling International (FLO) und die World Fair Trade Organization (WFTO) geeinigt haben 33

34 Fairer Handel Bereiche, in denen sich fairer Handel etabliert hat 1
Lebensmittel (Obst, Getränke und Snacks) 2 Blumen 3 Möbel 4 Parkett 5 Kunsthandwerk, Ziergegenstände 6 Kleidung 7 Ledererzeugnisse Einführung von Kriterien zum fairen Handel in Beschaffungsrichtlinien auf EU-Ebene nicht sicher Verschiedene nationale Initiativen in einzelnen EU-Ländern (B, D, DK, NL usw.) 34

35 Fairer Handel Bereiche, in denen sich fairer Handel etabliert hat 1
Lebensmittel (Obst, Getränke und Snacks) 2 Blumen 3 Möbel 4 Parkett 5 Kunsthandwerk, Ziergegenstände 6 Kleidung 7 Ledererzeugnisse Einführung von Kriterien zum fairen Handel in Beschaffungsrichtlinien auf EU-Ebene nicht sicher Verschiedene nationale Initiativen in einzelnen EU-Ländern (B, D, DK, NL usw.) 35

36 Fairer Handel Fairer Handel und die Holzbranche:
Rund 10 Mio. Menschen weltweit sind in der Forstwirtschaft tätig (FAO, 2010). Viele weitere beziehen ihren Lebensunterhalt direkt aus der Waldbewirtschaftung. Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft sind oft informell  Forstwirtschaft ist sehr wichtig für den Lebensunterhalt in ländlichen Gebieten (FAO, 2010). In einigen Regionen (Lateinamerika und Afrika) nimmt die Beschäftigung in der Forstwirtschaft leicht zu, weil die Holzproduktion schneller wächst als die Arbeitsproduktivität. Keine Verbesserung der Arbeits- und Sozialbedingungen, mit direkten Folgen für lokale Lebensbedingungen. - In Europa, Ostasien und Nordamerika nahm die Beschäftigung stark ab (15 bis 40 Prozent zwischen 1990 und 2005), 36

37 Nachhaltige Waldbewirtschaftung und fairer Handel
Wenn Walderzeugnisse keine fairen oder hohen Preise erzielen und keine Chancen haben, auf den Markt zu kommen, haben kleine Waldbesitzer keine Anreize, Zeit und Ressourcen, um in eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu investieren. Das Prinzip des fairen Handels ermöglicht es Gemeinden und kleinen Waldbesitzern, die nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Wälder durch faire und hohe Preise zu finanzieren. Mehrere Initiativen zur Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft sind gescheitert, weil: Gemeinden und kleine Waldbesitzer normalerweise keine kurzfristigen Anreize für nachhaltige Forstwirtschaft haben und andere Ziele höhere Priorität haben. Nachhaltige Waldbewirtschaftung teurer und zeitaufwändiger ist: die Erstellung von Plänen zum Erhalt der Biodiversität erscheint Waldbesitzern, die ihre Familie ernähren müssen, als Luxus. 37

38 Nachhaltige Waldbewirtschaftung und fairer Handel
Fallstudien, Programme und Projekte zur doppelten Zertifizierung Sportbälle aus Gummi Möbel Holz Chile – SSC Wood Technologies KAHRS Honduras - COATLHAL Bolivien – Multiagro, Santa Fe - Quadrato Beispiel FORCERT: FSC + Fairer Handel + Vermarktungs- und Schulungsdienstleistungen für Gemeinden und kleine Waldbesitzer 38

39 COC-Zertifizierung – für wen?
CoC Zertifizierung ist erforderlich für jedes Unternehmen, das die Integrität einer produktbezogenen FSC Aussage beeinträchtigt, z.B. Ver- oder Bearbeitung des zertifizierten Materials; oder Umverpackung oder -etikettierung des Produktes; oder (Neu)Ausstellung von Verkaufsdokumenten. Unternehmen benötigen keine CoC Zertifizierung, wenn sie Kein Eigentum an zertifizierten Produkten erwerben, sondern: Die CoC Zertifizierung ist nicht für jedes Unternehmen notwendig das mit FSC in Berührung kommt. Zertifiziert werden müssen alle Unternehmen, die die Sicherstellung der Aussage bzgl. Der Produktkette gefährden könnten. Dh natürlich müssen alle Unternehmen sich zertifizieren lassen, die das zertifizierte und kontrollierte Material be- oder verarbeiten. Aber auch (i) zwischen Verkäufer und Käufer vermitteln, ohne physischen Besitz zu erlangen (z.B. Makler) (ii) bestimmte Aktivitäten im Auftrag eines zertifizierten Unternehmens durchführt, welche durch dessen Prozeduren und/oder entsprechende Vereinbarungen abgedeckt sind (e.g. Subunternehmer, Transportdienste) FSC-gelabelte Fertigprodukte gegenüber Endkunden bewerben

40 Warenannahme & Lagerung
FSC Pure FSC Mixed 50% Controlled material FSC Mixed Produktgruppe FSC CW 1 Warenannahme Controlled material 3 Input 4 Output 5 Warenausgang Material soll identifizierbar and trennbar nach Produktgruppen oder nach seiner FSC Aussage gehalten werden FSC Aussage 2 Lagerung FSC Mixed 50% Prozess Verarbeitung Handel Trennung is nicht erforderlich während Transport für ansonsten identisches Material mit diversen FSC Aussagen FSC Mixed Credit FSC Controlled Wood


Herunterladen ppt "Sustainable Timber Action in Europe"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen