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Fairer Handel und Freier Markt

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Präsentation zum Thema: "Fairer Handel und Freier Markt"—  Präsentation transkript:

1 Fairer Handel und Freier Markt
Matthias Schmelzer (Institut für Soziale Dreigliederung) Publikation 2007 Zusammenfassung: Iwan Schauwecker, MHCH

2 Themen Konventioneller Handel Fair Trade – 2 Positionen
Ziele des Fairen Handels FT - Einfluss auf Produzenten FT - Wirkung auf Konsumenten Wirtschaftliche Konsequenzen Auswirkungen auf die Politik Fazit (Schmelzer)

3 1.Konventioneller Handel
Ziele Umsetzung der klassischen Freihandelstheorie (Komparativer Vorteil: Spezialisierung & Exportproduktion, Selbstregulierung des Marktes) Win-Win Situation zwischen Käufer und Verkäufer Liberalisierung des internationalen Handels (Abbau von Zöllen und sonstigen Handelshemmnissen) Konsequenzen Steigerung des globalen Handelsvolumen um Faktor 22 ( ) Verstärkte globale Ungleichheiten (Nord-Süd, Zentrum-Peripherie) Commodity Crisis (Fallende Produktpreise) Price Shocks (Steigende Produktpreise) Spekulation (Gefährdung der Nahrungsmittelsicherheit)

4 2.Fair Trade - 2 Positionen
1.Pragmatisch im Markt FT als Entwicklungswerkzeug Unterstützung benachteiligter Produzenten FT als Zusatzfunktion in einem Kontext von freiem Handel 2.Pragmatisch gegen den Markt Alternative Handelspraktiken als Kritik am etablierten System Transformation des kapitalistischen Marktes

5 3.Ziele des Fairen Handels
Ziele gemäss FINE Dialog, Transparenz, Respekt Gerechte Handelsbeziehungen (Mindestpreis, Prämie, Kontinuität) Nachhaltige Entwicklung (wirtschaftlich, ökologisch, sozial) Veränderung der konventionellen Handelspraxis Verbesserung des Marktzugangs für benachteiligte Produzenten (Frauen, indigene Völker, Schutz der Kinder) Stärkung der Produzentenorganisationen Stärkung des Konsumenten Bewusstseins (Verantwortung)

6 Wirkung des Fairen Handels

7 4.Produzenten Positive Auswirkungen
Einfluss auf Lebensqualität (Monetärer Effekt) Verbesserter Zugang zu Krediten Verbesserte Ausbildung Psychologische und organisatorische Effekte (vermehrte politische und öffentliche Beteiligung) Langfristige Handelsbeziehungen und bessere Marktinformation Höhere Kontrolle über Wertschöpfungskette

8 Produzenten Kritische Auswirkungen
Erhaltung indigener Kultur ist nicht nachweisbar Geringer Effekt auf „empowerment“ der Frauen Erhöhte Kosten und Ineffizienz kooperativer Organisation Entstehung von Verwaltungsklassen – Korruption Geringes Verständnis und mangelnde Identifikation mit FT: Hauptkriterien für die Produzenten bleiben Qualität und Preis Fazit Erhöhung des „sozialen Kapitals“: Verdichtung organisierter ziviler Strukturen und Stärkung der Zivilgesellschaft, aber wenig Vorteile für schwache Zielgruppen Benefit Fair gehandelte Produkte bringen mehr Genuss und Qualität Reason why Weil faire Bedingungen einfach zu besserer (Produkt-) Qualität (sorgfältig, wertvoll, direkt) führen Charakter Max Havelaar ist engagiert, partnerschaftlich, nachhaltig, sorgfältig, wertvoll, direkt, ehrlich, vertrauenswürdig, offen, modern, hochwertig, lebensfroh, das Original Wieso ist diese Strategie richtig? Marktforschung zeigt, dass Max Havelaar Produkte als Produkte mit einer sehr hohen Qualität wahrgenommen werden* Der Benefit basiert auf einem Consumer-Insight «Wenn ich fair behandelt werde, ist auch mein Arbeitsergebnis besser!» Die Strategie wertet die Arbeit der Bauern/Arbeiter auf

9 5.Konsumenten

10 Konsumenten Neues Bewusstsein
Egoistische Nutzenmaximierung nicht einziges Motiv wirtschaftlichen Handelns Einbezug der Produktionsbedingungen in die Qualität des Produkts Wettbewerb um „Herz und Verstand“ Implizite Bedeutung von FT: Konventioneller Handel ist „un-fair“ Gesteigerte Reflektion über soziale und ökologische Kosten eines tiefen Preises

11 Konsumenten Kritische Auswirkungen
„ Shoppen für eine bessere Welt“ – aber kein gesellschaftliches Projekt für weitreichende Handelsreformen Mangelndes Bewusstsein für Macht- und Wohlstandsasymmetrie Kommodifizierung (Besitzansprüche auf Ideen und Produkte werden vertieft und nicht untergraben)

12 6.Wirtschaftliches Wachstum

13 FT - Wachstumsdynamik Beteiligung von Grossunternehmen erzeugt starkes Wachstum Anstieg des FT Handelsvolumen: Mehr Produzenten profitieren Breite Marktveränderung (Soziale Standards & Zertifizierung) FT zeigt eine wirtschaftlich funktionierende Alternative zur verbreiteten sozialen und ökologischen Ausbeutung im globalen Handel auf

14 Probleme der Wachstumsdynamik
Motive von Grossunternehmen für FT: Erschliessung neuer Märkte, Profit, Marketing („clean-washing“) Abhängigkeit der Labelorganisationen von Grossunternehmen (Starbucks, Lidl, Tesco) FT Wachstum evt. auf Kosten der konventionellen Produzenten Wachstum privater Standards: Einhaltungskosten werden zu den Produzenten verschoben Macht und Steuerungsmöglichkeiten verschieben sich weg von den Produzenten (Zertifizierung als Mechanismus der Macht oder als Ort der Zusammenarbeit?) Hohe Gewinnmargen gewisser Einzelhändler im Norden: Geringer Anteil des FT-Aufpreises erreicht den Produzenten (Nützlichkeit eines weiteren FT Kriterium: Gewinnmargenanteil von FT Produkten festlegen)

15 7.FT - Politische Auswirkungen
IMF und WTO schwenken auf einen „inklusiven Neoliberalismus“: Der Diskurs gleicht sich der Rhetorik der FT Bewegung an (empowerment, „soziales Kapital“, Partnerschaft, soziale und ökonomische Inklusion) Handelsungerechtigkeiten werden nicht mehr als „natürlich“ empfunden Fairer Handel auch als Bewegung für faire Marktregeln im konventionellen Handel (keine Untergrabung der markttechnischen Vorteile von Entwicklungsländern durch diskriminierende Steuerstrukturen und Subventionen) Einsatz für eine regulierte und sozial gestaltete Versorgungskette Privatisierung der Standards fördert die Tendenz des Niedergangs von staatlicher Regulierung (Gegenargument: Private Standards sind eine Reaktion auf den Verlust der staatlichen Regulierung und nicht deren Ursache)

16 8.Fazit Grundlinien des fairen Handels
FT als soziales Phänomen, das zugleich „im“ und „gegen“ den Markt wirkt Gegenläufige Doppelbewegung: Gleichzeitige Tendenz zu mehr Markt und zu mehr Regulierung Internalisierung: Soziale und Ökologische Produktionskosten sollen in den Preis einfliessen Automatischer Prozess der Marktpreisbildung wird in Frage gestellt Der Markt soll in die Gesellschaft eingebettet sein und dem Menschen dienen


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