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Veröffentlicht von:Hartmann Borgmann Geändert vor über 11 Jahren
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Forum Werkrealschule 2012 Verändertes Lehren und Lernen Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen Bad Wildbad – – Rena Thormann Lehrerin GHWRS, Vorbereitungsklassen Sek.I, Fortbildnerin in Deutsch als Zweitsprache Abgeschl. Promotionsaufbaustudium an der PH Karlsruhe
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Fachwissenschaftliche Aspekte SuS mit Migrationshintergrund in den allgemeinbildenden Schulen (Prof. Becker-Mrotzek, 2012) Interlanguage-Hypothese (Selinker, 1972) 3. Die Spracherwerbsebenen (vgl. Erika Diehl, 1999) & Teachability-These (Pinemann, 1987) 4. BICS und CALP (vgl. Cummins 1978) Der sprachsensible Fachunterricht (Prof. J. Leisen, 2011)
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Praxisorientierte Aspekte 6. Binnendifferenzierende Aspekte in einer sprachheterogenen, internationalen Vorbereitungsklasse 7. Bausteine für einen binnendifferenzierten Unterricht am Beispiel von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Wortschatzplakat Wortschatzbox Wortschatzordner Schülerportfolio 8. Aufbau einer differenzierten Unterrichtseinheit DaZ für drei Lernergruppen
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Fachwissenschaftliche Aspekte SuS mit Migrationshintergrund in den allgemeinbildenden Schulen (Prof. Becker-Mrotzek, 2012) Interlanguage-Hypothese (Selinker, 1972) 3. Die Spracherwerbsebenen (vgl. Erika Diehl, 1999) & Teachability-These (Pinemann, 1987) 4. BICS und CALP (vgl. Cummins 1978) Der sprachsensible Fachunterricht (Prof. J. Leisen, 2011)
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Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 3/2012
Von allen Bundesländern die höchsten Migrantenanteile weisen die Stadtstaaten Bremen und Hamburg mit 28 bzw. 27 % auf, dann kommt Baden-Württemberg mit gut 26 %. Unter den Flächenländern hat damit Baden-Württemberg den höchsten Migrantenanteil.
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Schulbesuch in Baden-Württemberg nach Schularten 2004, Statistik Baden-Württemberg (in Jeuk, 2010, S. 19) Schule Alle Kinder ca. Kinder mit ausländ. Pass ca. Gymnasium 27% 7 000 9% Realschule 31 % 13 000 17 % Hauptschule 36 % 48 500 63 % Sonderschule (65% Förderschule) 30 000 5 % 8 000 10 % Gesamt 76 330
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Erhebung Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek et al., 2012 Frühjahr 2012 an 394 allgemeinbildenden Schulen 512 Lehrer und Lehrerinnen differenziert nach Region, Schulform, Leistungsstufen, Unterrichtsfächer, Demographie durchgeführt von IPSOS (Hamburg) im Auftrag des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, Universität zu Köln
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Erhebung Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek et al., 2012 Lage an den Schulen Heterogene Klassen 83% aller Lehrer deutscher Schulklassen geben an, dass sie mehrsprachige Kinder unterrichten. 13% geben an, dass deren Anteil bei mehr als der Hälfte der Klasse liegt. Mehrsprachige Schüler Überproportional häufig besuchen mehrsprachige Kinder die Hauptschulen
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Erhebung Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek et al., 2012 Obwohl 70% aller Lehrer ihre Schüler für sprachförderbedürftig halten, geben 61% der Lehrer an, in ihrem Unterricht keine Sprachförderung durchzuführen.
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Erhebung Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek et al., 2012 Und das sind die genannten Gründe:
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Fachwissenschaftliche Aspekte SuS mit Migrationshintergrund in den allgemeinbildenden Schulen (Prof. Becker-Mrotzek, 2012) Interlanguage-Hypothese (Selinker, 1972) 3. Die Spracherwerbsebenen (vgl. Erika Diehl, 1999) & Teachability-These (Pinemann, 1987) 4. BICS und CALP (vgl. Cummins 1978) Der sprachsensible Fachunterricht (Prof. J. Leisen, 2011)
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Die Interlanguage-Hypothese (vgl. Selinker, 1972 / Bausch u. Kasper 1979, S.15) Selinker hat den Begriff 1972 eingeführt auf Deutsch: „Interimssprache“ bzw. „Lernersprache“ „Beim Erwerb einer zweiten Sprache bildet der Lerner ein spezifisches Sprachsystem heraus, das Züge von Grund- und Zweitsprache sowie eigenständige, von Grund- und Zweitsprache unabhängige sprachliche Merkmale aufweist.“ (Bausch und Kasper 1979, S. 15) Kann Merkmale der Erstsprache (L1) oder der Zielsprache (L2) enthalten Diese Interlanguage ist dynamisch und ständiger Änderung unterworfen.
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Die Interlanguage-Hypothese (vgl. Selinker, 1972 / Bausch u. Kasper 1979, S.15) Fünf psycholinguistische Prozesse sind charakteristisch 1. Transfer aus anderen Sprachen Regeln oder Gewohnheiten werden aus der Muttersprache (oder anderen beherrschten Sprache) in die Systematik der Interlanguage übernommen. 2. Transfer aus der Lernumgebung Ungeeignete Lehrmaterialien bzw. Übungsformen können zu Sondermerkmalen der Interlanguage führen. 3. Lernstrategien Der Lerner findet selbst Regeln heraus, überprüft und bestätigt oder revidiert sie. 4. Kommunikationsstrategien Wenn Lerner etwas sagen wollen und ihnen die dazu fremdsprachlichen Mittel fehlen, dann müssen sie mit diesem Kommunikationsproblem fertig werden. Zur Bewältigung einer solchen Situation werden verschiedene Strategien verwendet. 5. Übergeneralisierung Bisher erworbene Kenntnisse der Zielsprache werden durch Anwendung falscher Analogien auch dort eingesetzt, wo sie nicht angebracht sind.
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Fachwissenschaftliche Aspekte SuS mit Migrationshintergrund in den allgemeinbildenden Schulen (Prof. Becker-Mrotzek, 2012) Interlanguage-Hypothese (Selinker, 1972) 3. Die Spracherwerbsebenen (vgl. Erika Diehl, 1999) & Teachability-These (Pinemann, 1987) 4. BICS und CALP (vgl. Cummins 1978) Der sprachsensible Fachunterricht (Prof. J. Leisen, 2011)
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Erwerbssequenzen im Spracherwerb (nach Erika Diehl et, al. 2000, 364) „In bestimmten grammatischen Teilbereichen läuft der Erwerb in einer bestimmten chronologischen Reihenfolge ab. Diese Abfolgen nennt man Erwerbssequenzen.“ Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Erwerbssequenzen im Spracherwerb (nach Erika Diehl et, al. 2000, 364) Erwerbssequenzen belegt für: Satzstellung (Wortstellung) Objektkasus Verbalmorphologie Negation Longitudinalstudien: Deutsch in Genfer Schulen (DiGS) von Erika Diehl et al. (90er Jahre) ZISA Studie von Clahsen et al. (Wortstellung) Nicht belegt für: Präpositionalkasus Genus Wortschatz Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Erwerbssequenzen im Spracherwerb (nach Erika Diehl et, al. 2000, 364) B SATZMODELLE I HS S + V II Koordinierte HS III DIST IV NS V INV X–V–S C Kasuserwerb I 1-Kasus nur N II 1-Kasus beliebig N-A- D 2-Kasus N+Objekt: A-D IV 3-Kasus N-A-D A VERBALBEREICH I Präkonjugal; INF; chunks II PRÄS: regelmässige V III PRÄS: unregelmässige V MOD + INF IV AUX + PART V PRÄT VI übrige Formen Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Erwerbssequenzen im Spracherwerb (nach Erika Diehl et, al. 2000, 364) Erwerbssequenz Verbalflexion Was bedeutet Verbalflexion? Wovon hängt die Flexion des Verbs ab? Welche Aspekte bestimmen die Flexion? - Konjugation Regelmäßige ↔ unregelmäßige Verben Modalverben/Hilfsverben Subjekt-Verb-Kongruenz Partizipbildung Aktiv ↔ Passiv Analytische ↔ synthetische Verbformen Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Erwerbssequenz Verbalbereich
A Verbalbereich I Präkonjugal; INF; chunks II PRÄS: regelmässige V III PRÄS: unregelmässige V MOD + INF IV AUX + PART V PRÄTERITUM VI übrige Formen I Peter machen ein Spiel. Ich bin Ali. nicht analysierte, formelhafte Wendung (chunk) II Sie geht nach Hause. Sie esst Kuchen./ Du trinkt Tee. S-V-Kongruenz, Übergeneralisierung III Sie liest ein . dabei werden noch Fehler gemacht. Kannst du rechnen? erste analytische Verbform IV Bearbeitung des Perfekts dabei werden noch Fehler gemacht Sie haben Kekse machen. Er hat gespielen. Sie hat L. gesagen/geschlagen. V Bearbeitung des Präteritums Sie spielte./Sie singte./Sie ging. Synthetische Vergangenheitsform VI Plusquamperfekt, Konjunktiv I/II Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Erwerbssequenz Wortstellung (Satzmodelle) Wie ist die Wortstellung im Deutschen (Stellung von Subjekt, Verb, Objekt)? Welche Aspekte spielen bei der Wortstellung eine Rolle? Wann ändert sich die Wortstellung? Susi isst ein Brot. (S – V – O ) Ein Brot isst Susi. (O – V – S, finites Verb an Position 2 im Satz) Heute isst Susi ein Brot. (Inversion) Ich frage mich, warum Susi ein Brot isst. (Verbendstellung NS) Susi will kein Brot essen. (Distanzstellung – Verbklammer) Isst Susi gern Brot? (Verb an erster Position in der Frage) Susi hat immer gerne Brot gegessen. (Distanzstellung – Verbklammer) Susi isst Utes Brot gerne auf. (Verb mit trennbarem Präfix) Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Erwerbssequenz Satzmodelle
B Satzmodelle I HS S + V II Koordinierte HS III Distanzstellung 2teiliges Verb IV NS V INV X–V–S I Ich bin Mohammed. Ali spielen Fußball. II Ich bin Ali und ich bin elf. Wie heißt du? Wo wohnst du? Du heißt Mohammed? (Intonations-Entscheidungsfrage) III Wir können essen Suppe. Etw. später dann: Wir können (eine leckere) Brot essen. IV …, weil er ein Döner gegessen hat. …, dass du das aufisst. V Heute kommt Onkel Giuseppe. Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Erwerbssequenz Kasus Was ist Kasus? Welche Kasus gibt es? Was bestimmt den Kasus? Peter steht vor der Tür. Dativ, regiert durch die Präposition „vor“. Dieser Kasustyp ist hier nicht relevant. Peter gibt der Katze einen Fisch. der Katze = Dativ, einen Fisch = Akkusativ. Objektkasus. hängt davon ab, welche Ergänzungen das Verb fordert Er beschuldigt ihn der Raubüberfälle. Genitiv. Objektkasus. Wurde in der Studie bis zum Ende der Schulzeit nicht erworben. Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Erwerbssequenz Kasus I Ayshe isst der Kuchen. John kaut der Kaugummi.
Kasus + Genus falsch! Phase dauert sehr lange an. II Sie hat keinen Regenhut und seinen Regenschirm ist kaputt. Paula gibt das Butter den Kind. Diesen Junge gibt dem Wurst die Kind. Sandra gibt Lisa das Mäppchen. III Denisa sieht den Hund. Denisa sieht dem Hund. Denisa sieht die Hund. Unterscheidung Akk. und Dativ noch schwer IV Erik gibt dem Hund eine(n) Wurst. es werden noch Fehler gemacht. C Kasuserwerb I 1-Kasus nur N II 1-Kasus beliebig N-A-D III. 2-Kasus N+Objekt: A-D IV 3-Kasus N-A-D Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Auf welcher Stufe befinden sich die Sprecher A-F?
A: Peter hat seine Buch gelesen. B: Hans will Eis, weil er Hunger hat. C: Lisa kommen zu Tafel. D: Dann rufte ich den Kind. E: Anna ruft der Hund und Ella spielt. F: Willst du mit der Hund spielen? Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Die „Teachability-These“ (teachability: Lehrbarkeit) Instruktion kann L2-Erwerb nur dann befördern, wenn die Lernersprache schon nahe an dem Punkt ist, an dem die unterrichtete Struktur im ungesteuerten L2-Erwerb erworben wird. Vorzeitige Vermittlung kann sogar kontraproduktiv wirken, d.h. die Lerner werden verunsichert, da ihnen Operationen abverlangt werden, die sie mit den bereits erworbenen Strukturen nicht bewältigen können. n + 1- Förderung: Der Lerner kann nur so gefördert werden, dass er die nächste Erwerbsstufe / Erwerbssequenz erreicht. Pienemann, 1987 in W. Grießhaber 2001 – 2004
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Die „Teachability-These“ (teachability: Lehrbarkeit) Konsequenz für DaZ Orientierung der Grammatikvermittlung an den Erwerbsstufen Keine didaktisch gefilterte, bzw. vereinfachte Sprache, sondern Sprache in ihrer "natürlichen Form“ mit interessanten, altersangemessenen Inhalten Differenzierender Grammatikunterricht auf der Basis des jeweils individuellen Erwerbsstandes Grammatik auf keinen Fall um jeden Preis durchziehen wollen Bewertung, bzw. Benotung nicht nach (unvermeidbaren) Fehlern, sondern in Relation zu den Erwerbsphasen Pienemann, 1987 in W. Grießhaber 2001 – 2004
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Fachwissenschaftliche Aspekte SuS mit Migrationshintergrund in den allgemeinbildenden Schulen (Prof. Becker-Mrotzek, 2012) Interlanguage-Hypothese (Selinker, 1972) 3. Die Spracherwerbsebenen (vgl. Erika Diehl, 1999) & Teachability-These (Pinemann, 1987) 4. BICS und CALP (vgl. Cummins 1978) Der sprachsensible Fachunterricht (Prof. J. Leisen, 2011)
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Unterscheidung BICS und CALP (vgl. Cummins 1978)
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Unterscheidung BICS und CALP vgl. Cummins 1978) BICS
Manifestation von Sprache im unmittelbaren persönlichen Austausch ∼ Mündlichkeit CALP
Manipulation von Sprache in dekontextualisierten 'akademischen' Situationen ∼ Schriftsprache Sprachgebundene Oberflächenerscheinungen können nicht einfach in eine andere Sprache übertragen werden. (Artikulationsmuster, grammatische Regelsysteme) Zugrundeliegende mentale Prozesse können in einer anderen Sprache verwendet werden. (Lesende Sinnentnahme aus Texten)
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Unterscheidung BICS und CALP (vgl. Cummins 1978)
Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Unterscheidung BICS und CALP (vgl. Cummins 1978)
Kniffka/Siebert-Ott, 2009
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Fachwissenschaftliche Aspekte SuS mit Migrationshintergrund in den allgemeinbildenden Schulen (Prof. Becker-Mrotzek, 2012) Interlanguage-Hypothese (Selinker, 1972) 3. Die Spracherwerbsebenen (vgl. Erika Diehl, 1999) & Teachability-These (Pinemann, 1987) 4. BICS und CALP (vgl. Cummins 1978) Der sprachsensible Fachunterricht (Prof. J. Leisen, 2011)
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Josef Leisen, 2010 – „Sprachen“ in den Fächern
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Josef Leisen, 2010 – „Sprachen“ in den Fächern
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Josef Leisen, 2010 – „Sprachen“ in den Fächern
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Verkürzte Nebensatzkonstruktion
Unpersönliche Ausdrucksweise Verkürzte Nebensatzkonstruktion Fachbegriffe Fachspezifische Abkürzungen Fachbegriffe Komplexe Attribute Komposita Erweiterte Nominalphrase Komplexe Attribute anstelle von Attributsätzen Adjektive auf -bar Nominalisierung
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Josef Leisen, 2010 – „Sprachen“ in den Fächern
Eine gute Sprachförderung im FU bringt die Lernenden in ein sprachlich reichhaltiges und kognitiv anregendes CALP-Sprachbad. Im Sprachbad beobachten, erproben und generieren die Lernenden die Sprache. Sie nehme sie auf, wenden sie an und entwickeln Sprachbewusstheit.
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Josef Leisen, 2010 – „Sprachen“ in den Fächern
Sprachprobleme von Lernenden (insbes.) mit Migrationshintergrund Sie vermischen Alltags- und Fachsprache. Sie suchen nach Fachbegriffen. Sie verfügen über einen begrenzten (Fach-)Wortschatz. Sie geben einsilbige Antworten und vermeiden ganze Sätze Sie sprechen unstrukturiert, holprig, unpräzise und können ihre Sätze nicht zu Ende führen. Sie verwenden fachliche Sprachstrukturen nicht korrekt Sie sprechen und hören lehrerzentriert. Sie wenden Vermeidungs- und Ausweichstrategien an. Sie vermeiden zusammenhängendes und diskursives Sprechen. Sie haben Schwierigkeiten beim Lesen von Fachtexten.
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Josef Leisen, 2010 – „Sprachen“ in den Fächern
Was ist also ein sprachsensibler Fachunterricht? Dieser ist durch zwei Merkmale gekennzeichnet: Sprachsensibler Fachunterricht pflegt einen bewussten Umgang mit der Sprache. Er versteht diese als Medium, das dazu dient, fachliches Lernen nicht durch (vermeidbare) sprachliche Schwierigkeiten zu verstellen. sprachbezogenes Fachlernen 2. Sprachsensibler Fachunterricht erkennt, das Sprache im Fachunterricht ein Thema ist und dass Sprachlernen im Fach untrennbar mit dem Fachlernen verbunden ist. fachbezogenes Sprachlernen
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Josef Leisen, 2010 – „Sprachen“ in den Fächern
Wie ist ein sprachsensibler Fachunterricht?
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Josef Leisen, 2010 – „Sprachen“ in den Fächern
Was brauche ich für einen sprachsensibler Fachunterricht? a)
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Josef Leisen, 2010 – „Sprachen“ in den Fächern
Was brauche ich für einen sprachsensibler Fachunterricht? b)
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c)
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Praxisorientierte Aspekte 6. Binnendifferenzierende Aspekte in einer sprachheterogenen, internationalen Vorbereitungsklasse 7. Bausteine für einen binnendifferenzierten Unterricht am Beispiel von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Wortschatzplakat Wortschatzbox Wortschatzordner Schülerportfolio 8. Aufbau einer differenzierten Unterrichtseinheit DaZ für drei Lernergruppen © Rena Thormann
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Einteilung der Lerngruppen A1 – A2 – F (B1) 5 VKL 5 Klassenlehrer/ -innen Doppelbesetzung VKL 5/6 – ja 3 Stunden VKL 7/8 – ja VKL 9/10 nein IB teilweise parallel, VKL 9/10 nicht parallel VKL 1/2 1 Päd. Assistentin Schillerschule KA - Klassenstufen (10) VKL 9/10 (23 Sch) 9a / 9b 8 VKL 7/8 (18 Sch) 7a / 7b GT 6a / 6b GT VKL 5/6 (16 Sch) 5a / 5b GT 4a / 4b VKL 3/4 3a / 3b 2a / 2b VKL 1/2 1a / 1b © Rena Thormann
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Einteilung der Lerngruppen A1 – A2 – F (B1) Einordnung nach Niveaustufen (Europäischer Referenzrahmen für Sprachen) VKL 9/10 A1 A2 F (B1) Orientierung an Erwerbssequenzen nach Erika Diehl Europäischer Referenzrahmen für Sprachen © Rena Thormann
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Europäischer Referenzrahmen für Sprachen
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Einteilung der Lerngruppen A1 – A2 – F (B1) Einschätzung des Leistungsniveaus – VKL 9/10 Schillerschule KA Werkrealschule Realschule Gymnasium 11 Jungen 3 4 16 Mädchen 5 7 Gesamt 8 WRS 8 RS 10 GY © Rena Thormann
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Binnendifferenzierung im Unterricht – Koordination der Lerngruppen A1, A2, F 1.) WPL Wochenplan 2.) Lb/Ab Lehrbuch Arbeitsbuch 3.) Lth Lerntheke 4.) FA Freiarbeit (Lesen, Lernspiele, Projekt, etc.) Lerngruppen-arbeit (Lga) DaZ Doppelstunde Arbeitsteilige Lga A1 Lb/Ab A1 WPL A1 Lth, FA A2 WPL A2, F Lb/Ab A2 F Lb/Ab B1 © Rena Thormann
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Binnendifferenzierung im Unterricht – Koordination der Lerngruppen A1, A2, F Lerngruppen-arbeit (Lga) D, M, MNT, WZG etc. Arbeitsgleiche Lga A1 Themeneinführung mit Wort-Bild-Material, einfache Satzbildung Textarbeit: Einfache Fragen zum Text Lückentexte A2 Wort-Bild-Material, genauere Satzbildung Textarbeit: Fragen zum Text, Lückentexte, Aufgabenblätter in gemischten Arbeitsgruppen A2 / F F © Rena Thormann
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Zone I (noch nicht vorh.) Regale für Schülerschubladen
Zone II Ecke für U-Produkte/ Anschauungsobjekte Zone III Nachschlagewerke, D, Bio, WZG, etc. Tee-Ecke, Entspannung Zone IV (noch nicht vorh.) PC-gestütztes Lernen, DaZ-Übungsseiten, Recherche, Übersetzer Zone V Lerntheke – zusätzliche Übungen für alle © Rena Thormann
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Mo Di Mi Do Fr 1 - - - DaZ (Kollegin) E (Kollege) 2 DaZ M 3 Teilintegrat. F MNT, S Kl. 9a/b 4 5 MNT-Bio Koope-rations-kräfte 2 L‘in IB Internatio-naler Bund 1 L‘in 8 Wstd. / 4 Wstd. Pro Gruppe 6 MSG-G (Kollegin) DaZ (IL) 7 8 IB A1 / A2 9 10 IB F 11 © Rena Thormann
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Praxisorientierte Aspekte 6. Binnendifferenzierende Aspekte in einer sprachheterogenen, internationalen Vorbereitungsklasse 7. Bausteine für einen binnendifferenzierten Unterricht am Beispiel von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Wortschatzplakat Wortschatzbox Wortschatzordner Schülerportfolio 8. Aufbau einer differenzierten Unterrichtseinheit DaZ für drei Lernergruppen
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Reproduktion - Übungsmaterialien
Baustein 1: Die Wortschatzplakate l © Rena Thormann
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Reproduktion - Übungsmaterialien
Baustein 2: Die Wortschatzboxen © Rena Thormann
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Reproduktion - Übungsmaterialien
Baustein 3: Die Wortschatz-Ordner © Rena Thormann
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Reproduktion - Übungsmaterialien
Baustein 4 : Das Schülerportfolio Ordner mit 6-facher Registratur © Rena Thormann
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Reproduktion – Übungsmaterialien
Baustein 5 : Der Wochenplan © Rena Thormann
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Praxisorientierte Aspekte 6. Binnendifferenzierende Aspekte in einer sprachheterogenen, internationalen Vorbereitungsklasse 7. Bausteine für einen binnendifferenzierten Unterricht am Beispiel von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Wortschatzplakat Wortschatzbox Wortschatzordner Schülerportfolio 8. Aufbau einer differenzierten Unterrichtseinheit DaZ für drei Lernergruppen
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Praxisorientierte Aspekt Aufbau einer differenzierten Unterrichtseinheit DaZ für drei Lernergruppen - Wochenplan-Arbeit Lernergruppe A1 (Anfänger) Lernergruppe A2 (Mittlere) Lernergruppe F (B1) (Fortgeschrittene) Wochenplan A1 Wochenplan A2 / F Vor allem zu Beginn des Spracherwerbsprozesses klaffen die Lernergruppen A1 und A2/F sehr weit auseinander. A1 bekommt thematisch einen anderen Plan in DaZ als A2/F. Innerhalb der Gruppe A2/F gibt es differenzierte Aufgaben für A2 und F bzw. besondere Unterstützung für A2. © Rena Thormann
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Reproduktion – Übungsmaterialien
Baustein 5 : Der Wochenplan Reproduktion – Übungsmaterialien Das Vokabelblatt / Worttabelle Das Wort-Bild-Blatt © Rena Thormann
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Reproduktion – Übungsmaterialien
Baustein 5 : Der Wochenplan Übungen zur Sprachreflexion Übungen zum Wortschatz Bild Bild Bild © Rena Thormann
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2. Sprach- reflexion © Rena Thormann
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
3. Transfer 3. Klassenübergreifende Transfermöglichkeiten - DaZ Theaterprojekt Gemeinsamer Sport (z. B. Fußball-AG) Musik-AG Computer-AG etc. © Rena Thormann
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung - Literatur
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung - Onlinequellen
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Unterricht sprachsensibel gestalten Impulse aus der Sprachförderung
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Rena Thormann Schillerschule Karlsruhe
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