Präsentation herunterladen
1
Morphologie der AML und Myelodysplasien
Prinzipien der WHO-Klassifikation - welche Neuerungen sind zu beachten
2
WHO-Klassifikation – Hohe Akzeptanz
Primat der Biologie – das heißt biologisch definierte Entitäten Früher Primat der Mikroskopie Ausgangspunkt jeweils das beste bisherige Klassifizierungsystem (FAB für Leukämien, Kiel-Klassifikation für Lymphome) Beteiligung der relevanten Gruppen Auch FAB-Gruppe Transatlantische Kooperation der Lymphknoten-Register WHO als Träger Landkarte statt Inseln
3
Zwangsläufige Probleme
Biologisch definierte Entitäten: winzig kleiner Anteil Grenzziehung zwischen mikroskopisch definierten Entitäten oft artefiziell Klassifikation mit vielen Diagnosis-may-be-made-Kategorien Häufig: "usually", "should"
4
Neoplasien der Hämopoese
Chronische myeloproliferative Erkrankungen Zwischenformen Myeloproliferation/ Myelodysplasie Myelodysplastische Syndrome Akute myeloische Leukämien
5
Neoplasien der Hämopoese
Chronische myeloproliferative Erkrankungen Zwischenformen Myeloproliferation/ Myelodysplasie Myelodysplastische Syndrome Akute myeloische Leukämien
6
Neoplasien der Hämopoese
Chronische myeloproliferative Erkrankungen Zwischenformen Myeloproliferation/ Myelodysplasie Myelodysplastische Syndrome Akute myeloische Leukämien
7
Neoplasien der Hämopoese
Chronische myeloproliferative Erkrankungen Zwischenformen Myeloproliferation/ Myelodysplasie Myelodysplastische Syndrome Akute myeloische Leukämien
8
Neoplasien der Hämopoese
Chronische myeloproliferative Erkrankungen Zwischenformen Myeloproliferation/ Myelodysplasie Myelodysplastische Syndrome Akute myeloische Leukämien
9
Neoplasien der Hämopoese
Chronische myeloproliferative Erkrankungen Zwischenformen Myeloproliferation/ Myelodysplasie Myelodysplastische Syndrome Akute myeloische Leukämien
10
Myeloproliferative Erkrankungen
Prinzip: Ausreifende Zellen; aber zu viele davon. Alle Zellreihen meist normal funktionierend. Proliferation: Proliferationsaktivität hoch aber ohne vitale Bedrohung, da die Zellen ausreifen und dann in Erfüllung ihrer Funktion zugrunde gehen. Verlauf: Führen selten unmittelbar zum Tode. Übergang in Sekundärkrankheiten: Blastenkrise und KnochenmarksVerödung sowie kardiovaskuläre Komplikationen.
11
Myelodysplasien Prinzip: Quantitative Ausreifungsstörung der Hämopoese. Alle Zellen reifen aus, aber zu langsam. Meist sehen die Zellen auch pathologisch aus. Proliferation: Proliferationsaktivität eher niedrig aber dennoch bedrohlich, da die Zellen nicht richtig ausreifen und damit nicht zugrunde gehen. Normalhämopese ist meist nicht mehr nachweisbar. Verlauf: Unmittelbar lebensbedrohlich durch die periphere Zytopenie. Übergang in akute myeloische Leukämie sehr häufig.
12
Akute myeloische Leukämien
Prinzip: Ausreifungsstörung wie bei MDS. Aber ein Teil Zellen reift gar nicht aus und bleibt im Blastenstadium hängen. Damit vergrößert sich der Pool teilungsfähiger Zellen. Proliferation: Proliferationsaktivität ist meist deutlich höher als bei MDS Verlauf: Unmittelbar lebensbedrohlich durch die periphere Zytopenie und durch die Proliferation der Blasten. Meist aber nicht immer explosionsartiger Verlauf.
13
MDS und AML
14
WHO: Myelodysplastische Syndrome
5-q-minus-Syndrom Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten ohne Ringsideroblasten Refraktäre Zytopenie mit Dysplasie in mindestens zwei Linien Refraktäre Anämie mit Blastenvermehrung: 5-20% (sticht alles) Nicht näher klassifizierbare Myelodysplasien Siehe auch therapie-induzierte AML und MDS
15
WHO: Myelodysplastische Syndrome
5-q-minus-Syndrom Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten ohne Ringsideroblasten Refraktäre Zytopenie mit Dysplasie in mindestens zwei Linien Refraktäre Anämie mit Blastenvermehrung: 5-20% (sticht alles) Nicht näher klassifizierbare Myelodysplasien Siehe auch therapie-induzierte AML und MDS
16
WHO: Myelodysplastische Syndrome
5-q-minus-Syndrom Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten ohne Ringsideroblasten Refraktäre Zytopenie mit Dysplasie in mindestens zwei Linien Refraktäre Anämie mit Blastenvermehrung: 5-20% (sticht alles) Nicht näher klassifizierbare Myelodysplasien Siehe auch therapie-induzierte AML und MDS
17
Myelodysplastische Syndrome
5-q-minus-Syndrom Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten ohne Ringsideroblasten Refraktäre Zytopenie mit Dysplasie in mindestens zwei Linien Refraktäre Anämie mit Blastenvermehrung: 5-20% (sticht alles) Nicht näher klassifizierbare Myelodysplasien Siehe auch therapie-induzierte AML und MDS
18
Was blieb unverändert? 5-q-minus-Syndrom Refraktäre Anämie
mit Ringsideroblasten ohne Ringsideroblasten Refraktäre Zytopenie mit Dysplasie in mindestens zwei Linien Refraktäre Anämie mit Blastenvermehrung: 5-20% (sticht alles) Nicht näher klassifizierbare Myelodysplasien Siehe auch therapie-induzierte AML und MDS
19
Was fehlt in der MDS-Klassifikation
RAEB-T -> AML CMML -> MDS/MPE-Kategorie
20
Was wurde aus RARS und RA
5-q-minus-Syndrom Refraktäre Anämie Blasten unter 5% mit Ringsideroblasten ohne Ringsideroblasten Refraktäre Zytopenie mit Dysplasie in mindestens zwei Linien Refraktäre Anämie mit Blastenvermehrung: 5-20% (sticht alles) Nicht näher klassifizierbare Myelodysplasien Siehe auch therapie-induzierte AML und MDS
21
MDS mit Blasten unter 5% 5-q-minus-Syndrom Refraktäre Anämie
mit Ringsideroblasten ohne Ringsideroblasten Refraktäre Zytopenie mit Dysplasie in mindestens zwei Linien Refraktäre Anämie mit Blastenvermehrung: 5-20% (sticht alles) Nicht näher klassifizierbare Myelodysplasien Siehe auch therapie-induzierte AML und MDS
22
5-q-minus-Syndrom Definition: Weniger als 5% Blasten im KM, isoliertes 5-q-minus-Chromosom. Weitere Parameter: makrozytäre Anämie, oft Thrombozytose, recht gute Prognose.
23
5-q-minus-Syndrom Definition: Weniger als 5% Blasten im KM, isoliertes 5-q-minus-Chromosom. Weitere Parameter: makrozytäre Anämie, oft Thrombozytose, recht gute Prognose.
24
5-q-minus-Syndrom Definition: Weniger als 5% Blasten im KM, isoliertes 5-q-minus-Chromosom. Weitere Parameter: makrozytäre Anämie, oft Thrombozytose, recht gute Prognose.
25
MDS mit Blasten unter 5% 5-q-minus-Syndrom Refraktäre Anämie
mit Ringsideroblasten ohne Ringsideroblasten Refraktäre Zytopenie mit Dysplasie in mindestens zwei Linien Refraktäre Anämie mit Blastenvermehrung: 5-20% (sticht alles) Nicht näher klassifizierbare Myelodysplasien Siehe auch therapie-induzierte AML und MDS
26
Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten
Definition: Weniger als 1% Blasten im Blut; weniger als 5% Blasten im KM Alleinige Anämie. Dysplasie (über 10% der Zellen) beschränkt auf Erythropoese. 15% Ringsideroblasten.
27
Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten
Definition: Weniger als 1% Blasten im Blut; weniger als 5% Blasten im KM Alleinige Anämie. Dysplasie (über 10% der Zellen) beschränkt auf Erythropoese. 15% Ringsideroblasten.
28
Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten
Definition: Weniger als 1% Blasten im Blut; weniger als 5% Blasten im KM Alleinige Anämie. Dysplasie (über 10% der Zellen) beschränkt auf Erythropoese. 15% Ringsideroblasten.
29
Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten
Definition: Weniger als 1% Blasten im Blut; weniger als 5% Blasten im KM Alleinige Anämie. Dysplasie (über 10% der Zellen) beschränkt auf Erythropoese. 15% Ringsideroblasten.
30
Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten
Definition: Weniger als 1% Blasten im Blut; weniger als 5% Blasten im KM Alleinige Anämie. Dysplasie (über 10% der Zellen) beschränkt auf Erythropoese. 15% Ringsideroblasten.
31
Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten
Definition: Weniger als 1% Blasten im Blut; weniger als 5% Blasten im KM Alleinige Anämie. Dysplasie (über 10% der Zellen) beschränkt auf Erythropoese. 15% Ringsideroblasten.
32
Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten
Definition: Weniger als 1% Blasten im Blut; weniger als 5% Blasten im KM Alleinige Anämie. Dysplasie (über 10% der Zellen) beschränkt auf Erythropoese. 15% Ringsideroblasten.
33
MDS mit Blasten unter 5% 5-q-minus-Syndrom Refraktäre Anämie
mit Ringsideroblasten ohne Ringsideroblasten Refraktäre Zytopenie mit Dysplasie in mindestens zwei Linien Refraktäre Anämie mit Blastenvermehrung: 5-20% (sticht alles) Nicht näher klassifizierbare Myelodysplasien Siehe auch therapie-induzierte AML und MDS
34
Refraktäre Zytopenie mit Mehrlinien-Dysplasie
Definition: Weniger als 1% Blasten im Blut; weniger als 5% Blasten im KM 2 Zytopenien: Hb 100 g/l, Neutrophile 1500/µl, Thrombozyten /µl. 2-Linien-Dysplasie (über 10% der Zellen)
35
Refraktäre Zytopenie mit Mehrlinien-Dysplasie
Definition: Weniger als 1% Blasten im Blut; weniger als 5% Blasten im KM 2 Zytopenien: Hb 100 g/l, Neutrophile 1500/µl, Thrombozyten /µl. 2-Linien-Dysplasie (über 10% der Zellen)
36
Achtung megaloblastäre Anämie
37
Megaloblastäre Anämie: Eine Differentialdiagnose zum MDS
Hier sehen wir ganz extrem "dysplastische" Erythroblasten. Je abnormer Erythroblasten aussehen, desto eher handelt es sich um eine megaloblastäre Anämie und nicht um ein MDS.
38
Megaloblastäre Anämie: Eine Differentialdiagnose zum MDS
Hier sehen wir ganz extrem "dysplastische" Erythroblasten. Je abnormer Erythroblasten aussehen, desto eher handelt es sich um eine megaloblastäre Anämie und nicht um ein MDS.
39
Megaloblastäre Anämie: Eine Differentialdiagnose zum MDS
Der Megaloblast.
40
Megaloblastäre Anämie: Eine Differentialdiagnose zum MDS
Hier zusätzlich ein Riesen-Stabkerniger/Metamyelozyt.
41
Megaloblastäre Anämie: Eine Differentialdiagnose zum MDS
Riesen-Metamyelozyten.
42
Megaloblastäre Anämie: Eine Differentialdiagnose zum MDS
Riesen-Metamyelozyten.
43
Myelodysplastische Syndrome
5-q-minus-Syndrom Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten ohne Ringsideroblasten Refraktäre Zytopenie mit Dysplasie in mindestens zwei Linien Refraktäre Anämie mit Blastenvermehrung: 5-20% (sticht alles) Nicht näher klassifizierbare Myelodysplasien Siehe auch therapie-induzierte AML und MDS
44
RAEB Mikrokaryozyten beweisen die maligne Natur der Erkrankung.
45
RAEB Auer-Stäbchen definieren mindestens eine RAEB 2. Die mechanisch alterierte Zelle unten in der Mitte hat Bündel von Auer-Stäbchen.
46
RAEB Neben der völlig zerstörten Zelle am rechten Rand sind viele Auer-Stäbchen zu sehen. Unten ein dysplastischer Granulozyt/Myelozyt? mit unsegmentiertem Kern.
47
RAEB Im peripheren Blut fand sich ein Blastenanteil von knapp unter 20%. Er war somit fast höher als hier im KM. Hier kann man maximal 2 Blasten zählen.
48
RAEB Schwere dysplastische Ausreifungsstörung der Granulopoese hier auch der frühen Zellformen (siehe oben links).
49
RAEB Die Blasten liegen teils in Herden, in anderen Arealen muß man sie suchen.
50
RAEB
51
Akute myeloische Leukämien
Genetisch definierte AML (8;21) (15;17) (inv16) (11q23) AML mit Dysplasie in mindestens zwei Linien mit vorherigem MDS ohne vorheriges MDS Therapieinduzierte AML/MDS alkylantien-assoziiert epipodophyllotoxin-assoziiert andere AML nicht anderweitig klassifiziert Im Prinzip die FAB-Typen plus Basophilen-Leukämie und akute Panmyelose mit Myelofibrose
52
AML – ein Beispiel FAB: AML M1
WHO: AML nicht anderweitig kategorisiert ohne Ausreifung (M1)
53
M1 mit Morphologie eher wie Monoblasten
Blasten mit teils exzentrisch liegendem Kern und basophilem Zytoplasma. Hier muß man an eine Monoblastenleukämie denken. Differentialdiagnsotisch muß zunächst auch noch ein völlig entdifferenziertes Plasmozytom bedacht werden.
54
M1 mit Morphologie eher wie Monoblasten
Überall das gleiche Bild.
55
M1 mit Morphologie eher wie Monoblasten
Hier mal eine echte Plasmazelle.
56
M1 mit Morphologie eher wie Monoblasten
Die Esterase ist in den Blasten komplett negativ. Daß sie technisch geklappt hat, sieht man an der fokalen Reaktion in den beiden lymphatischen Zellen sowie an der ebenfalls fokalen Reaktion in einem Blasten.
57
M1 mit Morphologie eher wie Monoblasten
Noch deutlicher wird das gute Funktionieren der Reaktion an diesem Makrophagen, der zeigt, wie eine "starke" Reaktion aussieht.
58
M1 mit Morphologie eher wie Monoblasten
Auch die Peroxidase ist dürftig. Als positiv gewertet werden darf hier nicht die dick positive in der Mitte sondern die ganz schwach positive oben rechts auf etwa 1 Uhr. Die dick positive ist nicht morphologie-identisch mit den anderen Blasten.
59
M1 mit Morphologie eher wie Monoblasten
POX: Zwei positive Blasten jeweils mit Auer-Stäbchen. Gott sei Dank hat die Unterscheidung zwischen M1 und M5a keine therapeutische Relevanz.
60
AML M4Eo Ihr Kom-mentar Diskussion zum Fall Zum In-haltsver-zeichnis Vor-Zurück
61
AML M4Eo Ihr Kom-mentar Diskussion zum Fall Zum In-haltsver-zeichnis Vor-Zurück
62
AML M4Eo Ihr Kom-mentar Diskussion zum Fall Zum In-haltsver-zeichnis Vor-Zurück
63
AML M4Eo Ihr Kom-mentar Diskussion zum Fall Zum In-haltsver-zeichnis Vor-Zurück
64
AML M4Eo Ihr Kom-mentar Diskussion zum Fall Zum In-haltsver-zeichnis Vor-Zurück
65
AML M4Eo Ihr Kom-mentar Diskussion zum Fall Zum In-haltsver-zeichnis Vor-Zurück
66
Akute myeloische Leukämien
Genetisch definierte AML (8;21) (15;17) (inv16) (11q23) AML mit Dysplasie in mindestens zwei Linien mit vorherigem MDS ohne vorheriges MDS Therapieinduzierte AML/MDS alkylantien-assoziiert epipodophyllotoxin-assoziiert andere AML nicht anderweitig klassifiziert Im Prinzip die FAB-Typen plus Basophilen-Leukämie und akute Panmyelose mit Myelofibrose
67
Künftige diagnostische Sequenz
Genetisch definierte AML (8;21) (15;17) (inv16) (11q23) AML mit Dysplasie in mindestens zwei Linien mit vorherigem MDS ohne vorheriges MDS Therapieinduzierte AML/MDS alkylantien-assoziiert epipodophyllotoxin-assoziiert andere AML nicht anderweitig klassifiziert Im Prinzip die FAB-Typen plus Basophilen-Leukämie und akute Panmyelose mit Myelofibrose
68
1. Schritt - künftige diagnostische Sequenz
Morphologisches Orakel zur Genetik (8;21) (15;17) (inv16) (11q23) AML mit Dysplasie in mindestens zwei Linien mit vorherigem MDS ohne vorheriges MDS Therapieinduzierte AML/MDS alkylantien-assoziiert epipodophyllotoxin-assoziiert andere AML nicht anderweitig klassifiziert Im Prinzip die FAB-Typen plus Basophilen-Leukämie und akute Panmyelose mit Myelofibrose
69
2. Schritt - künftige diagnostische Sequenz
Genetisch definierte AML (8;21) (15;17) (inv16) (11q23) AML mit Dysplasie in mindestens zwei Linien mit vorherigem MDS ohne vorheriges MDS Therapieinduzierte AML/MDS alkylantien-assoziiert epipodophyllotoxin-assoziiert andere AML nicht anderweitig klassifiziert Im Prinzip die FAB-Typen plus Basophilen-Leukämie und akute Panmyelose mit Myelofibrose
70
3. Schritt - künftige diagnostische Sequenz
Genetisch definierte AML (8;21) (15;17) (inv16) (11q23) AML mit Dysplasie in mindestens zwei Linien mit vorherigem MDS ohne vorheriges MDS Therapieinduzierte AML/MDS alkylantien-assoziiert epipodophyllotoxin-assoziiert andere AML nicht anderweitig klassifiziert Im Prinzip die FAB-Typen plus Basophilen-Leukämie und akute Panmyelose mit Myelofibrose
71
4. Schritt - künftige diagnostische Sequenz
Genetisch definierte AML (8;21) (15;17) (inv16) (11q23) AML mit Dysplasie in mindestens zwei Linien mit vorherigem MDS ohne vorheriges MDS Therapieinduzierte AML/MDS alkylantien-assoziiert epipodophyllotoxin-assoziiert andere AML nicht anderweitig klassifiziert Im Prinzip die FAB-Typen plus Basophilen-Leukämie und akute Panmyelose mit Myelofibrose
72
5. Schritt - künftige diagnostische Sequenz
Warten auf den genetischen Befund (8;21) (15;17) (inv16) (11q23) AML mit Dysplasie in mindestens zwei Linien mit vorherigem MDS ohne vorheriges MDS Therapieinduzierte AML/MDS alkylantien-assoziiert epipodophyllotoxin-assoziiert andere AML nicht anderweitig klassifiziert Im Prinzip die FAB-Typen plus Basophilen-Leukämie und akute Panmyelose mit Myelofibrose
73
Grenzfälle zwischen MDS und AML
Über 80% der Fälle sind problemlos unterscheidbar Was passiert mit dem Rest? Was ist ein Blast? Wie werden Blasten gezählt? Was bringt die Absenkung der AML-Grenze auf 20% Blasten in der WHO-Klassifikation?
74
Ringversuch Nr 2 des Morphologie-Referenzpanels: Typisierung von Myelodysplasien und akuten myeloischen Leukämien Kompetenznetz akute und chronische Leukämien – Arbeitsgruppe Morphologie
75
Vorgehen Teilnehmer: 14 Mitglieder der Arbeitsgruppe Morphologie-Projekt des Kompetenznetzes Leukämien: Das sind die morphologischen Referenzzentren der Studien und die regelmäßigen Teilnehmer der telemikroskopischen Konferenz. Rücksende-Quote: 12/14. Aufgabe war, drei Knochenmarkspräparate nach der FAB- und nach der WHO-Klassifikation zu beurteilen Auswertung: Die Auswertung erfolgte anonymisiert.
76
Teilnehmer C. Aul und A. Giagounidis, Duisburg R. Fuchs, Eschweiler
A. Ganser, Hannover W. Gassmann, Siegen A. Grüneisen, Berlin-Neukölln T. Haferlach, München H. Horst, Kiel T. Lipp, München-Schwabing H. Löffler, St. Peter D. Lutz, Krieger, Bettelheim, Linz T. Nebe, Mannheim U. Schäkel, Dresden A. Weis, Mannheim
77
Fall 1: Myelodysplasie mit niedrigem Blastenanteil
Fall 1: 57-jährige Patientin: Hb 4.5 g/dl bei Makrozytose 125,5 fl; Leukos und Thrombos im Normbereich. Keine Genetik verfügbar. FAB 8 x RA 4 x RAEB WHO 8 x Refraktäre Zytopenie mit Mehrlinien-Dysplasie Blasten 8 x unter 5% sowie 6% 7% 7% 8% Dys E 11 x ja Dys G 10 x ja Dys M 12 x ja
78
Fall 3: Grenzbefund zwischen RAEB-T und AML M2
Fall 3: 77 jährige Patientin mit Panztyopenie FAB 2 x RAEB-T 10 x M2 WHO 8 x AML mit Multilinien-Dysplasie 2 x otherwise not categorized M2 Provisorische Befundung bis zum Eingang von Zytogenetik/Molekularbiologie Blasten % 2 Teilnehmer % 7 Teilnehmer % 3 Teilnehmer Dys E 6 x ja Dys G 9 x ja Dys M 10 x ja
79
Fall 3: Dysplasie-Beurteilung der 12 Teilnehmer im Einzelnen
Dys E Dys G Dys M Die Beurteilung der Dysplasie hätte man auch auswürfeln können.
80
Ringversuch Nr 1 des Morphologie-Referenzpanels zur Blasten-Identifikation bei AML und MDS
Kompetenznetz akute und chronische Leukämien – Arbeitsgruppe Morphologie
81
Vorgehen Teilnehmer: Aufgabe war, auf drei AML-Videoprints die Blasten zu markieren. Auswertung: Die Auswertung erfolgte anonymisiert. Es wurde einerseits der Blastenprozentsatz der Untersucher verglichen. Andererseits wurde analysiert, mit welcher Häufigkeit die einzelnen Zellen als Blast bezeichnet wurden.
82
Videoprint 2 Knochenmarksausstrich eines Patienten mit AML M2
83
Videoprint 2: Blasten-Prozentsatz bei 13 Untersuchern
84
Videoprint 2 Blau: Mindestens 12 Blasten-Voten Rot: 5 – 11 Blasten-Voten Gelb 3 – 4 Blasten-Voten
85
Ringversuche: AML und MDS
Morphologie-Spezialisten wenden offenbar unterschiedliche Blastendefinitionen an. Daraus resultieren Diagnose-Diskrepanzen. Die Blastengrenze zwischen MDS und AML ist schwammig. Die Dysplasie-Beurteilung zeigt erhebliche Diskrepanzen. Weitere Ringversuche sind erforderlich.
86
Ringversuche: AML und MDS
Wer definiert, was ein Blast ist? Wo fängt der Promyelozyt an? WHO-Definition: unter anderem: "They may contain a few azurophilic granules"
87
Fig 4.02 B des WHO-Buches "Granulated myeloblasts"
88
MDS und AML Der Unterschied ist nur quantitativ
89
Relevanz der Unterscheidung zwischen AML und MDS
Definierender Unterschied Der Blasten-Anteil Nach Lehrbuch: Die Blasten müssen genauestens gezählt werden. AML heilbar durch intensive Chemotherapie, MDS heilbar nur durch allogene Transplantation Meinung der Kieler Mikroskopierkurs-Tradition Die Blastendefinition ist sehr persönlich und sehr unterschiedlich von Untersucher zu Untersucher Der Unterschied zwischen AML und MDS ist in einigen Fällen minimal.
90
Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten
Definition: Weniger als 1% Blasten im Blut; weniger als 5% Blasten im KM Alleinige Anämie. Dysplasie (über 10% der Zellen) beschränkt auf Erythropoese. 15% Ringsideroblasten.
91
Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten
Definition: Weniger als 1% Blasten im Blut; weniger als 5% Blasten im KM Alleinige Anämie. Dysplasie (über 10% der Zellen) beschränkt auf Erythropoese. 15% Ringsideroblasten.
Ähnliche Präsentationen
© 2024 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.