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Physische Belastung im Atemschutzeinsatz

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Präsentation zum Thema: "Physische Belastung im Atemschutzeinsatz"—  Präsentation transkript:

1 Physische Belastung im Atemschutzeinsatz

2 Belastungsstudie von Einsatzkräften bei Brandbekämpfung unter Atemschutz.
Bedingungen der Belastungsstudie Untersuchungskriterien Ergebnisse Fazit Konsequenzen aus der Belastungsstudie Abschließende Anmerkungen

3 Bedingungen der Belastungsstudie
Atemschutzgeräteträger sind im Feuerwehreinsatz erheblichen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt In einem Brandhaus wurde die physische Belastung von Atemschutzgeräteträgern unter Einwirkung eines realitätsnahen Einsatzszenarios und Tragen der heute vorhandenen Schutzkleidung untersucht. Einsatzbedingungen: Standardisierte Einsatzübung mit Innen angriff unter Vornahme eines C-Rohres mit Personensuche und Brandbekämpfung Dauer des Einsatzübung ca. 21 Minuten Anfangstemperatur ca. 160 ° C Maximale Temperatur 450 ° C

4 Untersuchungskriterien
Es wurden 50 männliche Angehörige von Freiwilligen Feuerwehren im Alter zwischen 18 und 32 Jahren und gültiger G26, mit nur geringer Einsatzerfahrung im Brandeinsatz mit umlufttunabhängigem Atemschutz, einer standardisierten Einsatzübung ausgesetzt. Untersucht wurden: Pulsfrequenz (n=50) Elektrokardiogramm (EKG-Abteilungen II,V,V5, (n=36)) während der Einsatzübung. Venöse Blutgase, Blutbild, Elektrolyte,Blutgerinnung, Körpergewicht und Körpertemperatur vor, direkt danach sowie 60 Minuten nach der Einsatzübung

5 Mittlere Ruhe-Herzfrequenz vor der Übung: 79 min -1
Ergebnisse: Gewichtsverlust durchschnittlich 0,53 kg, Ausgleich durch Mineralwasser innerhalb von 60 Minuten nach der Übung. Mittlere Ruhe-Herzfrequenz vor der Übung: min -1 Durchschnittlicher Maximalwert in der Übung: min –1 Die Herzfrequenz befand sich während gesamten Übung oberhalb der Dauerleistungsgrenze von 75 % der persönlichen maximalen Herzfrequenz. (220 minus Lebensalter). 26% der Teilnehmer überschritten ihre persönliche maximale Herzfrequenz um bis zu elf Schlägen min-1

6 Die durchschnittliche Körpertemperatur lag vor der Übung bei 37,3 °C
Ergebnisse: Die durchschnittliche Körpertemperatur lag vor der Übung bei 37,3 °C Direkt nach der Übung zeigte die Probanden eine Temperaturerhöhung auf durchschnittlich 38,1 °C Vier Probanden erreichten 10 Minuten nach Einsatzende Spitzentemperaturen bis 39,2 °C Nach 60 Minuten Regenerationszeit konnte eine Abkühlung auf durchschnittlich 37,1 °C festgestellt werden.

7 Ergebnisse: Laborchemische Parameter wie Blutgase, Blutbild, Elektrolyte und Gerinnung zeigten physiologische Reaktionen auf die schwere körperliche Anstrengung. Die Blutgasanalyse zeigte nach der Einsatzübung eine respiratorisch vollständig kompensierte Azidose. In der Gruppe der Nichtraucher ergab sich ein Anstieg des Carboxyhämoglobins (COHb) während der Übung, wobei ein absolutes Rauchverbot bestand. Alle erhobenen Messwerte waren nach 60 min Pausenzeit im Normbereich der Ausgangswerte.

8 Fazit: Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse (Herzfrequenz, Temperatur) ist die Stressbelastung während des Übungseinsatzes unter umluftunabhängigem Atemschutz für Probanden als zu hoch einzustufen. Vor dem Hintergrund der hohen kardialen Belastung erscheint die Vorhaltung eines Automatischen Externen Defibrillators (AED) sinnvoll. Aufgrund der Ergebnisse der Hämostasiologie ist von keiner Gefährdung durch Thrombosen oder Embolien auszugehen.

9 Fazit: Der Atemschutzeinsatz führt zu extremen Belastungen des Herz- / Kreislaufsystems; die Auswirkungen auf die Blutwerte waren im Normalbereich und geben keinen Anlass zur Besorgnis! Die Herz- / Kreislaufbelastung der Atemschutzgeräteträger liegt über den allgemein zulässigen Werten und in einem Bereich, wie er nur von trainierten Feuerwehrangehörigen erbracht werden kann Bei Untrainierten ist ein gesundheitliches Risiko vorhanden. Die extreme Herz- / Kreislaufbelastung wird von den Atemschutzgeräteträgern, obwohl objektiv vorhanden, von diesen als solche subjektiv n i c h t wahrgenommen!

10 Konsequenzen aus der Belastungsstudie
Die Ergebnisse der Studie dürfen nicht nur zur Kenntnis genommen werden, sondern sie müssen Niederschlag im alltäglichen Übungs- und Einsatzgeschehen finden. Wenngleich das Risiko für die Feuerwehrangehörigen mit Beachtung der Empfehlungen nicht auf „Null“ gesenkt werden kann, führen sie doch zu einer merklichen Risikoreduzierung. Die Maßnahmen sind unterteilt in: „Harte Konsequenzen“ – das sind konkrete, durch Anordnung umzusetzende Maßnahmen, „Weiche Konsequenzen“ – das sind Maßnahmen, die durch Bewusstseinsbildung in den Köpfen der Feuerwehrangehörigen erzielt werden können.

11 Die „harten Konsequenzen“.
Die Dauer des Einsatzes unter umluftunabhängigem Atemschutzgerät soll i.d.R. nicht länger als als 20 Minuten betragen. Maximal dürfen Atemschutzgeräteträger ohne Erholungspause höchstens eine Atemluftflasche (300 bar) „leer atmen“. Die bisher teilweise angewendete Praxis, dass Atemschutzgeräteträger mit leeren Gerät aus dem Einsatz kommen, die Flaschen wechseln und sofort wieder in den Innenangriff gehen, ist gefährlich und muss vermieden werden. Wenn der Atemschutzgeräteträger eine Atemluftflasche leer geatmet hat, muss er vor dem erneuten Einsatz eine Erholungspause von mindestens 30 Minuten machen. Währen dieser Zeit darf er keine körperlich anstrengenden Arbeiten ausführen. Er soll sich möglichst körperlich nicht betätigen.

12 Die „harten Konsequenzen“.
Der Atemschutzgeräteträger muss die Erholungspause nutzen, um sich abzukühlen und Flüssigkeit in ausreichender Menge zuzuführen. Zum Einsatzzeitpunk „GESUND“ sein Atemschutzgeräteträger dürfen unter Atemschutz nur eingesetzt werden, wenn sie zum Zeitpunkt der Übung oder des Einsatzes „gesund“ sind. (siehe FwDV7) Der Begriff „gesund“ wird oft sehr leichtfertig ausgelegt; quasi nach dem Motto: „ Wenn ich nicht krank geschrieben bin, dann bin ich gesund“. „Gesund“ für den Atemschutzeinsatz bin ich nur, „wenn ich mich absolut wohl fühle“. Die Entscheidung hierüber liegt beim einzelnen Atemschutzgeräteträger selbst. Er muss lernen, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein.

13 Die „harten Konsequenzen“.
„Nicht gesund“ für den Atemschutzeinsatz sind Atemschutzgeräteträger beispielsweise bei Vorliegen folgender Anzeichen: Allgemeines Unwohlsein Erkältung, fiebrige Erkrankung Magenschmerzen Atemnot Übelkeit / Appetitlosigkeit Alkoholkonsum Druckgefühl im Brustkorb Inner Unruhe Kribbeln im Mundbereich oder in den Armen

14 Die „harten Konsequenzen“.
Das gleiche gilt, wenn ein zwischenzeitlich erholter Atemschutzgeräteträger zum zweiten mal eingesetzt wird. Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes Der Atemschutzgeräteträger muss sofort nach dem Atemschutzeinsatz seinen Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Er hat während rund zwanzig Minuten Einsatzdauer einen halben bis zwei Liter Flüssigkeit verloren. Dies muss er durch trinken von Mineralwasser ausgleichen; auch dann, wenn kein Durstgefühl vorhanden ist. Die Aufnahme von isotonischen Gertränken ist grundsätzlich nicht nötig. Erst ab einer „Schwitzzeit“ von über einer Stunde muss an die Zuführung von Mineralien gedacht werden. Es empfiehlt sich dann, beispielsweise Apfelsaftschorle.

15 Die „harten Konsequenzen“.
Körpertemperatur Nach dem Einsatz und nach Übungen unter Atemschutz muss für rasche Abkühlung durch Öffnen beziehungsweise durch Ablegen der Schutzkleidung gesorgt werden. Im Winter macht dies oft Probleme, weil keine geeigneten Räume zur Verfügung stehen und die Schutzkleidung nicht abgelegt oder zumindest geöffnet werden kann. CO – Belastung Kann man eine CO-Exposition im Übungseinsatz nicht ausschließen, so muss den Teilnehmern anschließend ein Rauchverbot ausgesprochen werden, um mögliches Kohlenmonoxid im Blut nicht noch weiter zu erhöhen. Im Realeinsatz mit sicherer CO – Exposition gilt dies umso mehr.

16 Die „harten Konsequenzen“.
CO – Belastung Für Ausbildung und Einsatz bedeutet dies, dass jede unnötige CO – Exposition vermieden werden muss. Beispiele hierfür sind: Rauchverbot während und nach dem Atemschutzeinsatz und der Übung Abgase der Feuerwehrfahrzeuge mit Abgasschlauch sicher abführen Jede Brandrauchexposition vermeiden. Wer eine richtige Nase voll abbekommen hat soll nachfolgend kein Atemschutzgerät anlegen. Abgasabsaugvorrichtungen in Feuerwehrhäusern verwenden. Nicht hinter startende oder laufende Fahrzeuge im Bereich der Abgaswolke aufhalten. (Ausrüstung der Atemschutzgeräteträger).

17 Die „harten Konsequenzen“.
Gehen statt Laufen Im Feuerwehreinsatz will jeder Feuerwehrangehörige seine Einsatzauftrag möglichst schnell ausführen. Sobald der Einsatzbefehl erteilt ist, (oft auch schon zuvor) beginnt der „Sprint“. Sinnvoll wäre es häufig, vor allen bei Atemschutzgeräteträger, seine Energie besser einzuteilen und statt kurzfristiger Spitzenleistung eine ausgewogene Dauerleistung zu erbringen.

18 Die „harten Konsequenzen“.
Rettungsdienstliche Versorgung der Einsatzkräfte In der Ausbildung und im Einsatz besteht für Atemschutzgeräteträger immer eine hohe Herz- / Kreislaufbelastung. Eine plötzlich auftretende des Herz- / Kreislaufsystems kann nie gänzlich ausgeschlossen werden. Es soll deshalb sichergestellt sein, dass an der Einsatzstelle stets Sanitätspersonal mit entsprechender Ausrüstung (AED) verfügbar ist.

19 Die „weichen Konsequenzen“ – das Gesundheitsbewusstsein.
Grundlage für die Fitness im Einsatz sind die allgemein anerkannten Verhaltensregeln für eine gesunde Lebensweise. Im Mittelpunkt stehen Ernährung und Körpergewicht. Wichtigster Ansatzpunkt ist zweifelsohne, sich die Fitness durch Ausdauertraining als Freizeitsportler zu erarbeiten. Das Motto könnte heißen: „ Die Feuerwehr bewegt sich“.

20 Abschließende Anmerkungen
Feuerwehrangehörige – insbesondere Atemschutzgeräteträger – müssen körperlich gut trainiert und sportlich aktiv sein. In Verbindung mit einer optimalen Ausbildung und einer gültigen G 26 – Untersuchung ist dies die Gewähr für eine sicher und gefahrlose Aufgabenerfüllung. Es ist erwiesen, dass gut ausgebildete und fitte Feuerwehrangehörige wesentlich weiter von ihrer Belastungsgrenze entfernt sind als nicht laufend Übende und Trainierende. Die „Heiß-Ausbildung“ ist zwingend erforderlich. Die subjektiv empfundene Belastung beim Einsatz unter Atemschutzgerät stimmt nicht mit der wirklichen Belastung überein. Die physische Belastung wird vom Atemschutzgeräteträger u n t e r s c h ä t z und die eigene Leistungsfähigkeit wird ü b e r s c h ä t z t.


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