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„Als wenn man einen leeren Raum betritt“ Effekte der Eurythmie auf die Stresswahrnehmung im Vergleich zu einer sportlichen Intervention aus Sicht der.

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Präsentation zum Thema: "„Als wenn man einen leeren Raum betritt“ Effekte der Eurythmie auf die Stresswahrnehmung im Vergleich zu einer sportlichen Intervention aus Sicht der."—  Präsentation transkript:

1 „Als wenn man einen leeren Raum betritt“ Effekte der Eurythmie auf die Stresswahrnehmung im Vergleich zu einer sportlichen Intervention aus Sicht der Probanden – eine qualitative Teilstudie B. Berger1 M. Bertram2 J. Kanitz3 G. Seifert3 1Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin, Department für Gesundheit, Universität Witten/Herdecke 2 Lehrstuhl für familienorientierte und gemeindenahe Pflege, Department für Pflegewissenschaften, Universität Witten / Herdecke 3 AG Integrative Medizin Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin

2 Hintergrund: Stress und gesundheitsbezogene Lebensqualität
= Konstrukte der derzeitigen Therapieevaluation. Stressreduktion gilt als präventiver gesundheitsrelevanter Parameter. Dauerhafte Stressreduktionsprogramme als Prävention von Burnout und depressiven Episoden, ggf. Reduktion verschiedener körperlich-chronischer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen Verfahren der Mindfullness Stress Reducation (MBSR) und der Mindfullness Cognitive Therapie (MBCT) -Body Medizin zunehmend sowohl therapeutisch eingesetzt als auch in Bezug auf ihre stressreduzierende Wirkung untersucht. Fjorback 2011 (Systematischer Review) : MBSR - Interventionen Steigern mentale Gesundheit, reduzieren Stresssymptome, Senken Symptome für Angst und Depressionen Können als Interventionen für das medizinische Krankheitsmanagement empfohlen werden können (Fjorback et al 2011).

3 Eurythmie als Bestandteil der Mind Body Medicine
aus der Anthroposophischen Medizin wird die Eurythmietherapie der Mind Body Medizin zugerechnet (Kanitz 2013) und als Body-Awareness-Therapie interpretiert. Büssing 2008: „ganzheitliche Bewegungstherapie, die einen umfangreichen Katalog an körperlichen Übungen im Zusammenhang mit Sprache oder Musik umfasst. In der Eurythmietherapie stehen subjektives (seelisches) Empfinden und der gestalterische Ausdruck im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit Therapeutische Wirkungen: wurden bislang schwerpunkt-mäßig die Zusammenhänge zwischen Eurythmie und physiologischen Prozessen untersucht (Seifert et al. 2009, 2012). Wichtig: Steigerung der Herzfrequenzvariabilität als Ausdruck der physiologischen Reaktionsfähigkeit eines Organismus. Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

4 Wirksamkeitsstudien zur Heileurtyhmie
überwiegend Beobachtungsstudien: in der Regel das gesamte System der anthroposophischen Medizin bewerten (Hamre 2009, Hamre 2009, Hamre 2010, Hamre 2010). explizit Heileurythmie wurde bislang nur selten eine Kohortenstudie untersucht die langfristige Auswirkung von EYR auf Krankheitsscore und Lebensqualität mit signifikanten Verbesserungen bis zum Follow up: Kanitz et al (2011) Wirksamkeit von Eurythmie in Bezug auf eine Verbesserung der Stressbewältigung und Lebensqualität bei gesunden Probanden belegen Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

5 Randomisiert kontrollierte Studie
Design: prospektive, randomisierte, dreiarmige Studie Zeit und Ort: an der Berliner Charite Teilnehmer: 115 gesunden Probanden Intervention: über einen Zeitraum von sieben Wochen 2x /Woche 1 h Eurythmie (angeleitete Übung mit Hausaufgaben) (54 Teilnehmende) 1 h Steppaerobic (StA; 54 Teilnehmende) Akquise: Posteraushänge, Aufrufe über das Intranet der Charité, Intranet des Jobcenter Berlin Einschlusskriterien: Alter zwischen 25 und 50 Jahren Ausschlusskriterien: körperliche oder seelische Erkrankungen, fehlende schriftlichen Einwilligungserklärung

6 Material und Methoden der qualitativen Studie
leitfadengestützte Interviews mit den Studienteilnehmenden Mit 76 der 108 Studienteilnehmenden der Eurythmie- und StA-Gruppe Fragen 1, 2, 5-8 des Fragebogens zur Beantwortung der oben formulierten Fragestellung (Box1). Interviews wörtlich transkribiert Auswertung: inhaltsanalytisch-hermeneutisch(BB) und leibphänomeno­logisch (MB) Zunächst wurden sämtliche Antworten aus dem personenbezogenen Kontext gelöst und nach Fragen sortiert. Verblindete Auswertung (den Auswertenden war nicht bekannt, ob die Interviewpartner an der Eurythmiegruppe oder der StA Gruppe teilgenommen hatten) Die Auswertung erfolgte von BB und MB getrennt und wurden zwischenzeitlich abgeglichen, kontrovers diskutiert und komplementär zusammen getragen. Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

7 Inhaltanalytisch-hermeneutische Datenanalyse
Bedeutung der Sinnzuweisung im Sinn einer subjektiv relevanten Handlung handelnden Subjekte schreiben ihren Erfahrungen Sinn zu und entwickeln alltagstaugliche Interpretationen und Handlungslogiken Handlungen bringen Wirkungen hervor Deshalb: Alltagswissens ist therapierelevant die konkrete Sinngebung gilt als konstitutiv für die gesellschaftliche und subjektive Realität und somit sowohl für das gesellschaftlich als auch für das subjektiv relevante Wissen, Fühlen und Handeln Sinnzuschreibung der Studienteilnehmer für die Wirksamkeit von Therapien erhält eine eigenständige Bedeutung, die die jeweiligen physiologischen Untersuchungsdimensionen erweitern.   Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

8 Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine
Leibphänomenologie Wahrnehmungsebene: die Resonanz, die Eurythmie beim Studienteilnehmenden auslöst und die Wechselwirkungen zwischen Körper, Bewusstsein und Umwelt. Der Leib als aktive, den reflexiven Vorstellungen vorausgehende Wahrnehmungsinstanz (Merleau-Ponty 1974) und als Resonanzkörper, (Fuchs 2000). Einerseits mit der Natur gekoppelt gehört der Leib andererseits auch ganz der individuellen Person an Komplementäre Therapien sprechen die Sinne an. Die dadurch ausgelösten Wahrnehmungen sind der leiblich engagierte Mitvollzug der Umwelt als Ausdruck des individuellen leiblichen Vermögens einer Person. Die phänomenologische Analyse sucht nach Indikatoren für solche leiblichen Prozesse und unterscheidet insofern: apriorisches Erleben: Daten, durch die sich noch das unmittelbar apriorische Erleben intentional perzeptiver Prozesse ausdrückt. reflektierte Erfahrungen: Daten, die als bereits reflektierte Erfahrungen mit früheren Perzeptionen interpretiert werden müssen. Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

9 Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine
Ergebnisse Von den 76 Interviewpartnern waren 36 (w=31/m=5) in der Eurythmiegruppe und 40 (w=28/m=12) in der Steppaerobikgruppe Inhaltsanalytisch - hermeneutische Auswertung (BB): Gründe für die Studienteilnahme: Keine Erwartungshaltungen Neue Methoden zum Stressabbau kennen lernen Zugang zu neuen Bewegungsformen finden Interesse, Neugier für CAM, Interesse an Studiendurchführung, Unterstützung von Studien im CAM – Bereich Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

10 Stressbelastung vor Beginn der Intervention (Frage 2)
Die Teilnehmenden geben vor Beginn der Studie unterschiedliche Stressbelastungen an. Hierbei bleibt in der Regel vollkommen ungeklärt, was die Interviewpartner unter Stress verstehen und wie er definiert wird. Wenige Interviewpartner problematisieren dies. Bei denen, die ihre Stressbelastung als hoch einschätzen, können folgende Stressbelastungen unterschieden werden: Stress durch (1) Mehrfachbelastungen in unterschiedlichen Kombinationen, (2) berufliche Belastungen (3) durch eigene Einstellungen (4) familiäre Belastungen. (siehe Tabelle 1) Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

11 Veränderungen durch die Interventionen In der Eurythmiegruppe
Integration von Mind und Body durch die Verbindung von Sprache, Atmung und Bewegung Die Schaffung eines eigenen Innenraumes Leibwahrnehmung durch die Erweiterung des Körpers um seine subjektive Dimension 4. Neues Austarieren zwischen Innen und Außen 5. Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten Durch die verbesserte Wahrnehmung des eigenen Körpers und der eigenen Bedürfnisse entstehen Handlungsfreiräume, die durch ein sich seiner selbst bewusstes Subjekt ergriffen werden können. Durch dieses Gefühl der Ermächtigung gelingt es, sich aus dem Gefühl der Ohnmacht zu lösen. Neue Wahlmöglichkeiten werden sichtbar. Man kann auf die Bremse treten, das Tempo runter fahren oder beschleunigen und man kann es selber entscheiden. Die Metaphern des leeren Raumes und des Innenraumes beschreiben, dass es hier offensichtlich um bislang unbekannte Wahrnehmungen geht, die ungewohnt und neu sind und wie ein leerer Raum dazu einladen, gefüllt zu werden. In diesen Raum kann etwas eintreten, was offensichtlich bislang keinen (Wahrnehmungs-) Raum finden konnte, etwas, was sich zwischen ein äußeres Ereignis und die innere Reaktion stellen kann. Die bisherigen Grenzen zwischen Außen und Innen können neu definiert werden. Wenn zuvor äußere Ereignisse die eigenen Grenzen überschritten haben, können diese Grenzen nun bewusst wahrgenommen werden. Das Innen und Außen wird neu definiert. Die Stress auslösenden Faktoren können im Außen belassen werden und dringen nicht bis in das Innere vor. Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

12 Kategorien der leibphänomenologischen Interpretation
Empfindung und Wahrnehmung: Berührt werden Einen leeren Raum betreten Reflexion: Führt vor Augen, wo man gerade steht Handlungsoptionen: Den Stress draußen lassen können Was bleibt: Innere Gelassenheit Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

13 1.3.2 Ergebnisse der Steppaerobikgruppe
1. Mehr Lebensfreude, Gelassenheit und Entspannung - Sport genießen - Ablenkung von den Alltagsproblemen - ermöglichte gute Entspannung und besseren Schlaf. - Durchführung von Übungen in der Gruppe als wohltuend - Motivation, Sport zu treiben, wurde angeregt. 2. Mehr Entspannung durch Konzentration - Konzentration auf die Übungen ermöglicht bessere Entspannung. 3. Nutzen: Keine wesentliche Veränderung der Stresssymptomatik In Bezug auf die Stresswahrnehmungen wird wenig von Veränderungen gesprochen. Die als Stress wahr genommenen Belastungen haben sich nicht geändert. Gegebenenfalls wurde sogar eine zusätzliche Belastung beklagt, insbesondere wenn das räumliche Umfeld nicht stimmig erschien. (siehe Tabelle 2) Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

14 Komplementäre Kategorien für die Eurythmiegruppe:
1. Ermöglichen einer produktiven therapeutischen Resonanz Therapeutische Interventionen erzeugen eine Umwelt, mit der sich das Bewusstsein synchronisieren kann. Positive Wahrnehmungen werden möglich. 2. Entstehen eines neuen Wahrnehmungsraumes Zu diesen Perzeptionen gehört das Erleben eines neuen „Wahrnehmungsraumes“. Dieser kann individuell mit Sinn und Bedeutung aufgeladen werden und erzeugt das Bewusstsein einer handhabbaren Instanz. 3. Neubewerten der überkommenen Wahrnehmung Diese Instanz ist in der Lage bislang unreflektierte, habitualisierte Handlungsmuster zu reflektieren und neu zu bewerten. Diese Neubewertung kann sich sowohl auf die extern wahrgenommenen Stressoren als auch auf die inneren Ressourcen beziehen. 4. Emergieren neuer Handlungsoptionen Auf der Grundlage dieser Neubewertung werden neue Handlungsoptionen wahrgenommen und können aktiv gehandhabt werden. Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

15 Für die Steppaerobikgruppe:
Die Steppaerobik stellt die Teilnehmenden unter erhöhte körperliche und intellektuelle Anforderungen. Diese werden von den Teilnehmenden unterschiedlich erlebt: als wohltuend und entspannend als unterfordernd und/oder langweilig als überfordernd und somit den Stress steigernd Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

16 Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine
Schlussfolgerungen Stresstypen sollten vor der Studienteilnahme klarer definiert werden Eurythmie ist geeignet für Menschen mit einem Stressmodel, welches durch die eigenen Wahrnehmung beeinflusst werden kann Innenraumwahrnehmung ermöglicht die Fähigkeit zur Entwicklung subjektiver Handlungsspielräume Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine

17 Veränderungsbewertung und Stresskonzept
1. Keine Änderung: Teilnehmer mit quantitative hoher Stressbelastung (zu viel an Belastung, Doppelte Arbeitsstellen, alleinerziehende Mutter) (siehe epidemiologisches Stressmodell) Teilnehmer mit mangelnden Ressourcen (familiärer chronischer Stress) (siehe Stressmodell salutogener Ressourcen Kaluza 2004) 2. Nachhaltige Wirksamkeit: Teilnehmer mit Stresskonzept, welches auf einer Veränderung der inneren Wahrnehmung basierte (siehe Stressmodell von Larzarus 1984 3. Vorübergehende Stressreduktion Stressmodell, welches darauf beruht, zu entspannen und sich abzulenken Chair of Medical Theory, Integrative and Anthroposophic Medicine


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