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Gemeinwohlökonomie und Diakonie

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Präsentation zum Thema: "Gemeinwohlökonomie und Diakonie"—  Präsentation transkript:

1 Gemeinwohlökonomie und Diakonie
Überlegungen zur Glaubwürdigkeit und politischen Wirksamkeit der Diakonie

2 Herzogsägmühle Wohnungslosenhilfe seit 1894 352 ha
Zentralwanderhof „Ort zum Leben“ – Ort in der Region 900 Einwohner, davon 200 Mitarbeitende mit Familien 1800 Mitarbeitende in sechs Fachbereichen 80 Mio € Umsatz im Jahr Teil der Inneren Mission München, gesamt Umsatz der Gruppe 200 Mio €

3 Die herkömmliche „Finanzbilanz-Präsentation…“
Sagt nichts aus über den ethischen Erfolg des Unternehmens Sagt nichts aus über den Beitrag zum Gemeinwohl Sagt nichts aus über die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsklima Sagt nichts aus über die Glaubwürdigkeit von Diakonie

4 Ausgangssituation: 85% der Menschen halten das derzeitige Wirtschaftssystem nicht mehr für gerecht Nur 15% glauben, daran könne man etwas ändern Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander (62 Menschen = ½ Weltbevölkerung), ein Drittel der Bevölkerung droht vom Wohlergehen abgekoppelt zu werden (in anderen europäischen Regionen weit dramatischer) Globale Umweltzerstörung schreitet noch schneller voran, als globale Bekämpfung von Armut und Hunger, 1,5-facher ökologischer Fußabdruck

5 Ausgangssituation II In Westeuropa (und besonders Deutschland) steigende Raten psychischer Erkrankungen, burn-out-Phänomene in der Arbeitswelt, Depressionen Kollektives Versagen von Führung (Scharmer) in Bezug auf Klimawandel, Verteilungsgerechtigkeit, Zugang zu Ressourcen mit allen Folgen, Organisation eines gerechten Wirtschaftssystems und einer Arbeitswelt, die gesund erhält

6 Ausgangssituation III:
Große Sehnsucht der Menschen nach Überschaubarkeit in einer globalisierten Welt: regionale Einkaufsverbünde, Regional- Währungen entstehen; alternatives Konsumentenverhalten kommt in der Mitte der Gesellschaft an (Bio-Produkte) Die Finanzierung des sozialen Netzes aus Steuern und Abgaben ist langfristig nicht gesichert (oder unmöglich). Einschnitte in die Qualität des sozialen Netzes werden nicht gewollt – neue Finanzierungsformen werden erforderlich

7 Vorbehalte gegen Diakonie als sozialpolitischem Akteur
Votum nur für die eigene Institution, nicht für die Betroffenen Kritik an Marktmechanismen aufgrund eigener Inkompetenz, mit dem Markt zu gehen Für die Opposition kein klarer Bündnispartner aufgrund Lavieren im sozialpolitischen Diskurs Mitarbeitende sehen Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität in den Institutionen

8 Idee der Gemeinwohlökonomie
Der Erfolg eines Unternehmens ist künftig nicht nur mittels der Finanzbilanz zu messen: Die Gemeinwohlbilanz gibt Auskunft über den ethischen Erfolg des Unternehmens Der ethische Erfolg von Diakonie-Unternehmen ist in der öffentlichen Wahrnehmung wichtiger als die Finanzbilanz! Diakonie gewinnt also an Glaubwürdigkeit, wenn sie nicht nur Geld verdient; sie verliert an Glaubwürdigkeit, wenn sie sehr viel Geld verdient („Maserati-Affäre“). Geld ist nicht Zweck, sondern Mittel zum Zweck!

9 Idee Gemeinwohlökonomie II
Im Wirtschaften sollen die gleichen Prinzipien belohnt werden, die wir für unsere sonstigen Beziehungen als wertvoll erkennen: Vertrauen, Kooperation, Solidarität – statt Wettbewerb, Konkurrenz, unmenschliche Produktionsbedingungen um des materiellen Vorteils willen Produkte werden gekennzeichnet, ob das Unternehmen dem Gemeinwohl dient oder nicht (Gemeinwohl-Ampel, rot, gelb grün)

10 Informationen von www.ecogood.org Stand: 18.08.2016
> 9000 UnterstützerInnen > 2000 Unternehmen, davon ca. 350 mit Bilanz 8 Gemeinden/Regionen (vollendet Südtirol; in Aufbau Salzburg und Dornbirn) Beschluss der Europäischen Kommission für Wirtschaft aus dem Mai 2016: Überführung der GWÖ in Nationales Recht (86% Zustimmung!

11 Wie wird das bewertet?

12 Beispiel:

13 Die Idee ist nicht nur neu…
Verfassung des Freistaates Bayern: Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten.“ (Art. 151, Abs. 1) In Kraft getreten:

14 Das Motiv – warum machen wir das?
Die „Doppelten Botschaften“ in der Diakonie Kapitalismus-Skepsis innerhalb des Systems funktioniert nicht gut Das Unternehmen Herzogsägmühle: Ethische Leitlinie neben dem Evangelium – wie geht „nachhaltiges Wirtschaften“ ohne Tricks? Persönlich: Der Auftrag meines Vaters

15 Doppelte Botschaften:
In der Pflege Zum Thema Wettbewerb – Preis-/ Qualitätswettbewerb? Daseinsvorsorge im Wettbewerb aushandeln? Private Anbieter (z.B. in security statt Polizei)? Bundesteilhabegesetz: Modulare Leistungen, „Personenzentriertes System“ ohne dass die Person gleichgewichtiges Gegenüber ist, und ohne dass Beratung Leistung sein soll? Stellungnahmen der Diakonie sehr oft: Ja aber…, Stellungnahme der Betroffenen-Verbände: Nicht mein Gesetz

16 Chance der Gemeinwohlökonomie
Ca. 5% der Mitarbeitenden in der Diakonie sind existentiell christlich motiviert: Dienst ist Nachfolge Christi (eher abnehmende Tendenz) Generation Y und Z: Glaubwürdigkeit des Arbeitgebers ist wichtig für die Berufswahl, auch wenn Bindung oft befristet eingegangen wird Die 5 zentralen Werte der GWÖ sind hoch positiv konnotiert; eine ernsthafte Befassung im Unternehmen (nicht Marketing) bindet die zweite Führungsebene (commitment)

17 Anschlussfähigkeit der GWÖ
Enquete-Kommission Bundestag Glücksforschung Suffizienzforschung Forschung der internationalen Institute zur Postwachstumsgesellschaft Einbettung in das „noch größere Ganze“: Otto Scharmer, Theorie U, von der Zukunft her führen! Papst Franziskus: Diese Wirtschaft tötet.

18 Enquete-Kommission „Wohlstand, Wachstum, Lebensqualität“ des Deutschen Bundestages, Schlussbericht Mai 2013

19 Ständige Visualisierung im Bundestag…

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21 Glücksforschung Wesentlich für das nachhaltige Wohlbefinden des Menschen sind u.a. zwei Merkmale: Das Maß der richtigen Beanspruchung (GWÖ: Umfang der Wochenarbeitszeit…) und Die Zugehörigkeit zu einer „größeren Geschichte“ (GWÖ: Nachhaltigkeit, Ökologie, weltweite Bewegung etc.)

22 Suffizienzforschung (wann ist etwas „genug“?)
Materielle Anreize wirken ab einem bestimmten Sättigungsgrad nicht mehr Unterschiedliche Forschungsergebnisse hinsichtlich der Höhe der Sättigungsgrenze: von US $ /Jahr bis € /Jahr Auf Geldmehrung angelegtes Wirtschaften ist nicht nachhaltig motivierend für den Menschen

23 Postwachstumsgesellschaft international:
HPI = happy planet index Beziehung zwischen ökologischem Fußabdruck, Lebensqualität, ökonomischem Wohlstand/Wachstum

24 Das größere Ganze: Otto Scharmer, Wissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology, Theorie U, von der Zukunft her führen „Welchen Ratschlag würde Ihr künftiges Ich Ihrem heutigen Ich geben?“ Individuelle und gemeinsam gefundene Antwort auf die Frage nach der höchstmöglichen Verwirklichung von Zukunft als Ausgang für (strategische) Entscheidungen

25 Antwortversuch in Herzogsägmühle
Staatsministerium Bayern fördert soziale Einrichtungen – Mittel für die wissenschaftliche Begleitung sind zugeflossen Evangelische Hochschule Nürnberg als wissenschaftlicher Partner /zwei Ebenen: GWÖ und SROI 3 workshop-Tage mit erweiterter Leitungskonferenz; Durchgang durch die Matrix und Diskurs der Konsequenzen für das Unternehmen Erstellung des Entwurfs durch den Direktor und Überarbeitung/Ergänzung durch erweiterte Leitungskonferenz im Herbst 2015 Erscheinen des Erstberichts November 2015 Drei weitere Vormittage zur Überarbeitung des Berichts und Anmeldung zur Zertifizierung 2016

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27 Es gibt intelligentere Denkmuster als nur „weiter so“ …


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