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Bildungsplan GS 2016: Lern- und Entwicklungsschritte im Blick –

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Präsentation zum Thema: "Bildungsplan GS 2016: Lern- und Entwicklungsschritte im Blick –"—  Präsentation transkript:

1 Bildungsplan GS 2016: Lern- und Entwicklungsschritte im Blick –
Module zur Unterstützung individualisierter Lernprozesse Dr. Annette Graf und Annette Pohl 1

2 Inhalte und Ziel der Module
Das Basismodul zeigt den fachwissenschaftlichen Hintergrund zu einem angemessenen Umgang mit Heterogenität auf. Das Praxismodul gibt Impulse und zeigt Möglichkeiten auf, wie dies in der Unterrichtspraxis umgesetzt werden kann. Beide Module möchten dazu auffordern, über sich, den eigenen Unterricht und die eigene Schule nachzudenken. Im Auftrag des Kultusministeriums wurde vom Landesinstitut für Schulentwicklung eine Handreichungsreihe als Unterstützung zum Bildungsplan 2016 Grundschule entwickelt. Sie hat das Kernanliegen der Bildungspläne 2016 zum Thema: Eine systematische individuelle Förderung für einen angemessenen Umgang mit Heterogenität. Die Handreichungsreihe besteht zunächst aus zwei Modulen: einem Basismodul als theoretisches Fundament und einem Praxismodul mit erprobten Beispielen aus der Schulpraxis für die Klassen 1 und 2 in den Fächern Deutsch und Mathematik. Zum Praxismodul gehört eine CD mit vielfältigem Unterstützungsmaterial wie z. B. Dokumentationsformen für die Lernprozessbeobachtung, Organisationspläne, Anregungen für Lerngespräche usw. Dies kann nach Bedarf bearbeitet und an die Gegebenheiten der einzelnen Schulen angepasst werden. Ein Praxismodul mit erprobten Beispielen aus der Schulpraxis für die Klassen 3 und 4 ist in Erarbeitung.

3 Grundschule als Lernort für alle Kinder
Lernen im Hinblick auf Kompetenzerwerb Das Kind im Blick Alle Kinder sind verschieden - und das vereint sie. „Alle Kinder sind verschieden – und das vereint sie." Diese Unterschiedlichkeit macht ein Lernen im Gleichschritt zur Utopie. Kernanliegen des Bildungsplans 2016 ist der Blick auf den einzelnen Schüler, die einzelne Schülerin, deren Lernausgangslage, Interessen, Begabungen usw. Ziel ist ein angemessener Umgang mit Heterogenität und eine systematische individuelle Förderung aller Kinder. Dies bildet die Grundlage für eine Schule für alle Kinder, in welcher Individualisierung zum Unterrichtsprinzip wird. Erfolgreiches Lernen mit einer positiven Lernhaltung kann dann gelingen, wenn individuelle und kooperative Lernformen ausgewogen sind. Diese werden im gemeinsamen Unterricht sinnvoll kombiniert. Dabei hat die Lehrkraft die Lern- und Entwicklungsschritte der Kinder im Blick. Hier entsteht ein Spannungsfeld zwischen Anspruch und Überforderung (Was kann ich leisten?), das es stets auszubalancieren gilt. Aufgrund seines kompetenzorientierten Aufbaus unterstützt der Bildungsplan 2016 einen Unterricht, der auf die unterschiedlichen Lernausgangslagen der Kinder eingeht und damit eine erfolgreiche Lernentwicklung aller unterstützt. Kompetenzen orientieren sich an typischen Entwicklungsschritten. Sie rücken im Unterschied zum Defizitblick die Könnensperspektive in den Mittelpunkt des Interesses: Was kann das Kind schon und was kann es als nächstes lernen? Das Lernen baut auf vorhandenen Kompetenzen auf und entwickelt diese weiter. Dies bildet die Grundlage für das individuelle und kooperative Lernen. Grundschule als Lernort für alle Kinder

4 Inhalte des Basismoduls
Der fachwissenschaftliche Blick auf die Lernprozesse: Wie lernen Kinder? Lernen durch individuelle Informationsverarbeitung Lernen durch soziale Interaktion und im Dialog Die Kombination individueller Konzepte mit kooperativen und kommunikativen Phasen bildet die Basis für nachhaltige Verstehensprozesse. Das Basismodul widmet sich dem fachwissenschaftlichen Hintergrund zu zentralen Themen des erfolgreichen und nachhaltigen Lernens. Zunächst wird der Blick auf das einzelne Kind und auf die Frage, wie Lernen stattfindet, gerichtet. Antworten liefern Forschungsergebnisse aus der Lern- und Entwicklungspsychologie. Kinder sind eigenaktive Lerner, sie konstruieren ihre je eigene Sichtweise auf die Welt. Dies bedeutet, sie nehmen Informationen aus ihrer Umwelt auf (jeder auf seine ganz eigene Art und Weise) und verarbeiten sie anschließend mit ihrem (ganz eigenen) individuell zur Verfügung stehenden Vorwissen, der sogenannte „Output“ wird generiert. Aufgrund des unterschiedlichen Vorwissens und der unterschiedlichen Arten der Informationsaufnahme und -verarbeitung fällt das Ergebnis somit auch unterschiedlich aus. Im Austausch mit anderen Lernern werden diese unterschiedlichen Sichtweisen zusammengeführt und neue Deutungen und Erkenntnisse entstehen (Ko-Konstruktion). Diese soziale Komponente spielt im Lernprozess eine wichtige Rolle. Für den Unterricht heißt das, dass die Kombination individueller Konzepte mit kooperativen und kommunikativen Phasen der sozialen Interaktion die Basis für Verstehensprozesse bildet.

5 Inhalte des Basismoduls
Was ist grundlegend für erfolgreiches Lernen? Ein positives Klassenklima Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern Hohe Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage geeigneter Lernstrategien Anregende und herausfordernde Umgebung mit inhaltlichen und konstruktiven Impulsen Damit Lernprozesse lernwirksam gestaltet werden, ist es wichtig, die Bedingungen zu kennen, unter welchen erfolgreiches Lernen möglich ist. Entscheidend für erfolgreiches Lernen ist ein positives Unterrichtsklima, das geprägt ist von Vertrauen, Zuversicht, Sympathie, Fairness und Empathie zwischen Lehrkraft und Kind, aber auch zwischen den Kindern. Wenn man sich wohl fühlt, kann man besser lernen. Wenn man Fehler machen darf und diese nicht als Defizit verstanden werden, können diese konstruktiv für den weiteren Lernprozess genutzt werden. Ziehen Schule und Elternhaus auf der Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit und eines regelmäßigen Austauschs an einem Strang, wird der Lernprozess zusätzlich unterstützt. Das Kind merkt, dass beide Seiten Interesse an seinem Lernen zeigen. Auf der Ebene des Kindes rückt der gesamte Lernprozess in den Mittelpunkt. Im Sinne eines Spiralcurriculums wird die Entwicklung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen systematisch angebahnt und gefördert. Dabei spielt die Verwendung geeigneter Lernstrategien eine wichtige Rolle, so dass die Schülerinnen und Schüler zunehmend eigenverantwortlich arbeiten können. Wichtig sind Lernstrategien, die helfen, sich Informationen zu erschließen und problemorientiert zu verstehen, sie zu differenzieren und zu vernetzen, sie kritisch zu reflektieren und schließlich in größere Zusammenhänge zu integrieren. Hinsichtlich der überfachlichen Kompetenzen geht es darum, das Selbstbewusstsein der Lernenden zu stärken und ihre Fähigkeit zur Selbstreflexion beim Lernen systematisch aufzubauen. Dies ist beim selbstständigen, selbstgesteuerten und eigenverantwortlichen Lernen grundlegend. Zentrales Element ist hierbei das Feedback, welches die Lernenden erhalten, aber auch anderen geben, sowie die hieraus erwachsenden Konsequenzen für ihre Lernprozesse. Herausfordernde Aufgabenstellungen und Materialien geben Impulse, so dass der Lernprozess angestoßen und eine kognitive Aktivierung ermöglicht wird. Zudem erhält der Lernprozess einen Rahmen, eine Struktur, woran sich die Kinder orientieren können und der Lernprozess somit überschaubar und planbar bleibt. Ausgehend von einem gemeinsamen Thema, einer gemeinsamen Aufgabe können individuelle Lernwege eingeschlagen werden, die am Ende im gemeinsamen Gespräch zusammengeführt werden.

6 Inhalte des Basismoduls
Was ist grundlegend für erfolgreiches Lernen? Professionelle Lehrkräfte Flexibler Einsatz von verschiedenen Unterrichtskonzepten und Lernformen Strukturierte und kontinuierliche Lernbegleitung Ein konstruktiver Umgang mit individuellen Lernwegen Auf der Ebene der Unterrichtsplanung ist die professionelle Lehrkraft entscheidend. Sie agiert mit pädagogischer Sensibilität, zeigt Begeisterung für ihr Fach, für ihr Handeln und Tun. Zudem schafft sie Klarheit durch überschaubare Zielsetzungen, verständliche Aufgabenstellungen und nachvollziehbare Regeln für alle Beteiligten. Sie organisiert, strukturiert und gestaltet die Lernprozesse. Auch die Entscheidung für das passende Unterrichtskonzept und die passenden Lernformen ist grundlegend für den erfolgreichen Verlauf der Lernprozesse. Die Kinder erhalten die Möglichkeit, sich individuell mit dem Lerngegenstand auseinanderzusetzen, aber auch, mit anderen darüber in den Dialog zu treten, sich auszutauschen, das eigene Konzept dabei eventuell zu verändern und weiterzuentwickeln. Eine Lehrkraft, die pädagogisch sensibel agiert, erkennt, welche Art der Unterstützung das Kind braucht. Eine kontinuierliche Lernbegleitung und eine wertschätzende Rückmeldekultur sind wichtige Bestandteile eines lernförderlichen Unterrichts. Bei jedem Lernen kommen auch Unstimmigkeiten und Fehler vor. Hier ist die Diagnose- und Beratungskompetenz der Lehrkraft entscheidend, denn für den Lernenden ist es wichtig, zeitnah ein konstruktives Feedback zu erhalten, um die Fehlerursache zu verstehen und seine Lernstrategie zu verändern. So kann das eigene Lernen als sinnhaft erlebt werden. Das Kind entwickelt in der selbstkritischen Auseinandersetzung mit dem Lernprozess und dem Ergebnis eine Vorstellung davon, was geleistet werden sollte, was es tatsächlich geleistet hat und welche Schwierigkeiten worin begründet waren. Erst dann kann das Kind planen, woran es weiterarbeiten möchte. Ein konstruktiver Umgang mit individuellen Lernwegen basiert auf einer umfassenden Lernstandsdiagnose und einer förderdiagnostischen Lernprozessbeobachtung. Nur wenn klar ist, wo das Kind steht, können passende Impulse gesetzt werden, welche die Kinder befähigen ihr Lernen selbst in die Hand zu nehmen und dabei Kompetenzen zu erwerben und weiterzuentwickeln. Dabei dürfen die Kinder nicht sich selbst überlassen werden. Schwächere Kinder benötigen oftmals mehr Struktur, stärkere Kinder mehr Freiheit und herausfordernde Aufgaben.

7 Zusammenfassung Die dargestellten Elemente in der Grafik bilden in ihrem Zusammenspiel die Grundlage für die Begleitung erfolgreicher und nachhaltiger Lernprozesse.

8 Schulentwicklungsprozesse
Eine Grundschule als Lernort für alle Kinder hält die gesamte Schule in Bewegung. Alle am Schulleben Beteiligten gestalten gemeinsam Schulentwicklung. Die Schulen sollen mit der Handreichungsreihe auch auf dem Weg zu einer erfolgreichen Lernkultur zu unterstützt werden. Eine Schule für alle zu sein kann nur im Rahmen eines gemeinsamen Schulentwicklungsprozesses gelingen. Schulentwicklung heißt, die eigene Schule zu verändern. Alle am Schulleben Beteiligten gestalten gemeinsam Schulentwicklung und verstehen sich als „wir“. Wichtig ist eine gemeinsame Haltung in Bezug auf die kindlichen Lernprozesse. Zunächst findet eine Bestandsaufnahme statt unter den Fragestellungen "Was haben wir, was machen wir schon? Wo stehen wir? Wo wollen wir hin und warum?". Auf der Basis einer vertrauensvollen und wertschätzenden Kommunikationskultur werden gemeinsam Visionen, Ziele und Maßnahmen formuliert. Jede Schule setzt sich eigene Ziele. Das können kurzfristige als auch langfristige Ziele sein, die überschaubar, klar, präzise und positiv formuliert sind. Zudem müssen diese messbar, erreichbar und überprüfbar sein. Hilfreich ist ein allgemeiner Handlungsrahmen mit pädagogischen Schwerpunkten. Erste Schritte werden abgeleitet und geplant. Regelmäßige Evaluationsschleifen helfen den Prozess zu reflektieren und den Veränderungsprozess zielführend zu gestalten. Gelingensfaktoren sind vor allem Kommunikation, Transparenz, klare Zielsetzung, klare Verantwortlichkeiten. Stolpersteine können zum Beispiel Unklarheiten, fehlende Arbeitsstrukturen, fehlende Koordination und zu viele Ziele sein.

9 Bausteine für Schulentwicklungsprozesse
Diese Bausteine unterstützen das Gelingen des Schulentwicklungsprozesses, indem sie mögliche Aufgabenfelder aufzeigen, Impulse und Hilfestellungen geben. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sollen auch nicht durch ihre Fülle an „Baustellen“ erschrecken. Grundsätzlich gilt: Besser klein anfangen und erfolgreich beginnen, als große Visionen nicht umzusetzen. Kollegialität benötigt Vertrauen und das muss wachsen. Es ist gut, wenn Schulleitungen den (informellen) Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen fördern. Ausgangslage/Jetzt: Wo stehen wir? Was haben wir schon erreicht? Was möchten und können wir als Schule als nächstes in Angriff nehmen? (Prozesse, Konzepte, Dokumente, Methoden) Leitbild: Wofür stehen wir als Schule ein? Was schätzen wir wert? (Ethos, Grundsätze) Kommunikation: Wer sind wir ? (Schulprofil, Schulform, Schülerpopulation), Wo sind wir? (Umfeld und örtliche Gegebenheiten) Ziele: Was wollen wir erreichen? Wo wollen wir in 2, in 5, in 10 Jahren sein? (Pädagogisch, fachlich, überfachlich, Visionen und Ziele) Erste Schritte: Wie setzen wir es konkret um? (Arbeitsstruktur, Schritte zur Zielerreichung, Meilensteine, Teambildung, Koordination/Steuerung, Dokumentation) Qualitätssicherung: Wie überprüfen wir den Fortschritt? (Maßnahmen zur schulinternen Evaluation, externe Unterstützung)

10 Inhalte des Praxismoduls
Grundschulen beschreiben ihre Schulentwicklungsprozesse anhand folgender Struktur: Zeitangabe: Stolperstein: Zeitangabe: Meilenstein: Visionen, Ziele Start: Bestandsaufnahme und Zielsetzung Zeitangabe: Erste Schritte: Zeitangabe: Nächste Schritte/ Meilenstein: Zeitangabe: Nächste Schritte/ Meilenstein: Im Praxismodul zeigen unterschiedliche Schulen ihre Schulentwicklungsprozesse. Sie dokumentieren, was Ausgangspunkt ihres Prozesses war, welche Schritte wie gegangen wurden, welche Meilensteine erreicht und welche Stolpersteine bewältigt wurden. Diese Beispiele sollen Mut machen, die eigene Schule und sich selbst zu hinterfragen und die Lehr- und Lernkultur in kleinen Schritten gemeinsam zu entwickeln. Sie geben Orientierung, wenn man sich als Schule dazu entschieden hat, sich einem Veränderungsprozess zu unterziehen. Die oben abgebildete Vorlage kann dabei unterstützen, den eigenen Schulentwicklungsprozess zu visualisieren. Heute: Zeitangabe: Nächste Schritte/ Meilenstein: Zeitangabe: Nächste Schritte/ Meilenstein: Visionen:

11 Inhalte des Praxismoduls
Im Praxismodul finden sich Impulse und konkrete Materialien für folgende Elemente der Lernprozessbegleitung: Organisieren und Strukturieren eigenverantwortlicher und kooperativer Lernprozesse Initiieren von Lernprozessen Sichtbarmachen und Dokumentieren von Lernprozessen Als weiteren Schritt der Unterstützung finden sich im Praxismodul Materialien und Impulse unterschiedlicher Schulen zu folgenden Bereichen: Das Organisieren und Strukturieren von Zeitfenstern für Phasen des eigenverantwortlichen und kooperativen Lernens (z. B. Stundenpläne, Lernpläne, Wochenpläne usw.). Das Initiieren von Lernprozessen mit einer anregenden Umgebung und einer klaren Unterrichtsorganisation. Das Sichtbarmachen von Lernprozessen - zum Einen für die Schülerinnen und Schüler selbst und zum Anderen für die Lehrkräfte - in Form unterschiedlicher Möglichkeiten der Dokumentation. Das Reflektieren von Lernprozessen im gemeinsamen Gespräch auf der Grundlage einer wertschätzenden Rückmeldekultur. Ziel der Handreichung ist, eine ganz breite Palette an Möglichkeiten anzubieten. Jede Schule entscheidet dann, was zu ihr und ihrer Lerngruppe passt. Es gibt hier nicht den richtigen Weg. Reflektieren von Lernprozessen

12 Inhalte des Praxismoduls: Organisation
Beispiele zur organisatorischen Öffnung des Stundentableaus Ein erster Schritt zum eigenverantwortlichen Lernen kann die Öffnung des Stundentableaus und des Unterrichts sein. Diese Öffnung vollzieht sich auf mehreren Ebenen und umfasst die gesamte Unterrichtsorganisation: sozial, organisatorisch, inhaltlich und methodisch. Die Module sollen Mut machen, kleine und machbare Schritte der Öffnung zu gehen, in denen dann auch Freiräume entstehen, z. B. Zeitfenster, in denen man sich einzelnen Kindern zuwenden kann. Im Praxismodul findet sich eine Auswahl verschiedener Stunden- und Organisationspläne, die aufzeigen, wie der Schulalltag für unterschiedliche Lernformen und Unterrichtskonzepte geöffnet werden kann. Im Praxismodul finden sich auch Beispiele von Wochenplänen, Kompetenzplänen, Lernspuren u. a., welche dem Lernprozess Struktur und Übersichtlichkeit verleihen, denn die Kinder brauchen Orientierung durch eine klare Struktur während ihres Lernprozesses.

13 Inhalte des Praxismoduls: Initiieren von Lernprozessen
Beispiele von Aufgaben für alle Kinder Gute Aufgaben ermöglichen allen Kindern am gleichen Thema zu arbeiten. gemeinsame Lernprozesse. unterschiedliche soziale Interaktionen. Kompetenzerwerb. didaktisch flexible Anpassung an die Bedingungen einer Lerngruppe. Handlungsleitend für die Unterrichtsplanung ist eine Balance zwischen verschiedenen Lernformen, gesteuerten Prozessen, gemeinsamen und eigenaktiven Lernprozessen. Zudem ist es wichtig, gute Aufgaben zu finden, an welchen die Kinder ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und Begabungen weiterentwickeln können. Bei der Suche nach passenden Aufgaben für die unterschiedlichen Lernausgangslagen stellen sich folgende Fragen: Welche Lernzugänge sind denkbar? Wie kann der Lerngegenstand aufbereitet werden? Welche Themen bieten sich an? Je heterogener Lerngruppen sind, um so schwieriger ist es, bei der Unterrichtsplanung und -konzeption der Aufgabenstruktur auf alle Lernausgangslagen, Erwartungen und Wünsche einzugehen. Eine gute Aufgabe unterstützt die Lehrkraft dabei, die unterschiedlichen Lernausgangslagen der Kinder zu berücksichtigen. Eine gute Aufgabe ist eine Aufgabe für alle Kinder. Die Art und Weise des Herangehens an die Aufgabe und der Grad der Auseinandersetzung mit ein und derselben Aufgabe stellen in sich die Differenzierung dar.

14 Inhalte des Praxismoduls: Dokumentieren von Lernprozessen
Für die Kinder eignen sich zum Beispiel: Lernspuren Tabellen Grafiken Portfolios Lerntagebücher Dokumentationsformen für Schülerinnen und Schüler geben dem Lernprozess Struktur und schaffen dem Kind Klarheit über das, was gelernt werden soll und das, was bereits erreicht wurde. Lernprozesse werden wahrgenommen und sind auf diese Weise auch nachvollziehbar. Im Praxismodul finden sich Beispiele für unterschiedliche Formen der Dokumentation von Lernprozessen für die Schülerinnen und Schüler sowie ausführliche Erläuterungen, wie die Schulen konkret damit arbeiten. Auch hier gilt es: das vielfältige Angebot nutzen , Inspirationen zulassen, ausprobieren, verändern, entwickeln. Jede Schule soll für sich und ihre Lerngruppe die passende Form finden.

15 Dokumentieren von Lernprozessen
Dokumentationsformen für die Kinder können z.B. folgende Leitfragen enthalten: Welche Kompetenzen sind von Bedeutung? Was habe ich bereits erreicht/ dazu gelernt? Wie bin ich vorgegangen? Was war gut? Welche Probleme gab es? Was möchte ich als nächstes erreichen/ lernen? Wie möchte ich vorgehen? Die Dokumentationsform zeigt dem Kind über einen bestimmten Zeitraum hinweg die Lerninhalte (prozess- und inhaltsbezogene Kompetenzen) für ein bestimmtes Fach/ einen bestimmten Bereich auf. Das Kind erkennt, dass Lernen ein Prozess ist und aus vielen kleinen Schritten besteht. Für das Kind muss dies verständlich und überschaubar sein, so dass es seinen Lernprozess fortlaufend dokumentieren kann. In einer Kindersprechstunde oder in einem Coachinggespräch wird in regelmäßigen Abständen gemeinsam besprochen, welche Kompetenzen das Kind schon erreicht hat und welche es noch erreichen kann. Schon das Signal, dass sich die Lehrkraft einem einzelnen Kind in großer Ernsthaftigkeit und mit echtem Interesse zuwendet, ist ein ermutigendes und förderliches Signal. Das Kind schätzt sich zunächst selbst ein. Unterstützung findet es in den Leitfragen: Was habe ich bereits erreicht/ gelernt? Wie bin ich vorgegangen? Was war gut und warum? Welche Probleme gab es und warum? Was möchte ich als nächstes erreichen/ lernen? Wie möchte ich vorgehen? Am Ende steht die gemeinsame Vereinbarung darüber, was sich das Kind als nächstes vornimmt und was es als nächstes anstrebt. Auch hier ist es wichtig, dass die Vorhaben realistisch, überschaubar und erreichbar sind.

16 Dies ist eine mögliche Form der Darstellung unter vielen weiteren.

17 Dokumentieren von Lernprozessen
Für die Lehrkräfte eignen sich zum Beispiel: Beobachtungsbögen und Protokolle Tabellen und Grafiken Portfolios und Zertifikate Lernkontrollen und Lernnachweise Dokumentationsformen für die Lehrkräfte halten die individuelle Lernentwicklung und den Lernprozess der Kinder fest. Zudem bilden sie die Grundlage für Gespräche mit den Kindern und ebenso mit den Eltern. Welche Form die Dokumentation hat, bleibt der einzelnen Lehrkraft und der Schule überlassen. Es muss alles im Schulalltag leistbar und hilfreich sein. Es geht auch nicht darum, dass die Lernprozesse aller Kinder stets dokumentiert werden. Manchmal steht nur ein Kind im Mittelpunkt der Betrachtung, ein anderes Mal zwei oder mehrere. Im Praxismodul finden sich Beispiele für unterschiedliche Formen der Dokumentation von Lernprozessen für Lehrkräfte sowie ausführliche Erläuterungen, wie die Schulen konkret damit arbeiten.

18 Dokumentieren von Lernprozessen
Dokumentationsformen für die Lehrkräfte können folgende Aspekte in den Blick nehmen: Die Lernausgangslage: Wo steht das Kind? Die durch den Bildungsplan vorgegebenen Standards: Wo muss das Kind hin? Die Lernwege und Lernfortschritte: Was und wie hat das Kind gelernt? Zielvereinbarungen mit dem Kind Wie und woran möchte/ sollte das Kind weiterarbeiten? Dokumentationsformen für Lehrkräfte haben den Kompetenzerwerb im Blick und die Entwicklung des Kindes. In ihrem Zusammenspiel bilden sie die Grundlage für die Rekonstruktion von Lernprozessen und für eine wertschätzende und gewinnbringende Rückmeldepraxis für die Kinder und die Eltern. Dokumentationsformen für Lehrkräfte können folgende Aspekte in den Blick nehmen: Die Lernausgangslage Die durch den Bildungsplan vorgegebenen Standards Die Lernwege und Lernfortschritte Die im Planungszeitraum angestrebten Ziele und Maßnahmen, mit deren Hilfe die Ziele erreicht werden sollen.

19 Dokumentieren von Lernprozessen
Dokumentationsformen für die Lehrkräfte können folgende Aspekte in den Blick nehmen: Fördervorschläge und Fördererfolg: Wie kann ich als Lehrkraft unterstützen? War die Unterstützung gewinnbringend? Selbsteinschätzung durch das Kind: Wie sieht sich das Kind selbst in Bezug auf seinen Lernprozess und seinen Lernerfolg? Feedback als konstruktive Rückmeldung und Begleitung: Was sage ich dem Kind, - um sein bisheriges Arbeiten und Lernen wertzuschätzen? - um meine Einschätzung zum Lernprozess und Erfolg mitzuteilen? - um es zur Weiterarbeit zu motivieren? Fördervorschläge und Fördererfolg Feedback als konstruktive Rückmeldung und Begleitung Selbsteinschätzung durch das Kind In diesem Zusammenhang ist auch zentral, dass sich die Lehrkräfte, die in einer Klasse unterrichten, über einzelne Kinder austauschen und somit die Lernprozesse über alle Fächer hinweg gemeinsam begleiten.

20 Dies ist eine mögliche Form der Darstellung unter vielen weiteren.

21 Inhalte des Praxismoduls: Reflektieren von Lernprozessen
Lernprozesse werden reflektiert und begleitet durch Lerngespräche. Folgende Formen sind z.B. möglich: Schülersprechstunden Coaching Fragebögen Lernbegleitung durch Lerngespräche: Das Lerngespräch begleitet den Lernprozess. Die Lehrkraft nimmt sich Zeit für jedes einzelne Kind. Gemeinsam wird ein Gespräch darüber geführt, was über einen bestimmten Zeitraum hinweg gearbeitet wurde, wie gearbeitet wurde und was es sonst noch zu berichten gibt. Wichtig ist ein wertschätzender Umgang mit dem Kind. Es werden lediglich Fragen an das Kind gestellt („fragen statt sagen“), die das Kind dazu auffordern, konkreter zu beschreiben, was es getan, nicht getan, gelernt, nicht gelernt usw. hat. Mittelpunkt ist die gemeinsame Reflexion des Arbeitsprozesses „Was hast du gelernt?“. Am Ende stehen die weitere Planung und gemeinsame Vereinbarungen. Die vereinbarten nächsten Schritte oder Vorhaben sollen klar und verständlich formuliert und auch erreichbar sein. Im Praxismodul findet sich zum Beispiel eine Kartei für Lerngespräche mit Bildkarten für die Kinder und Schlüsselfragen für die Lehrkraft zu folgenden Fragestellungen: „Das ist mir gelungen“ - die Erfolge im Blick: Was ist dir seit dem letzten Gespräch gelungen und warum? Worauf bist du stolz und warum? „Das habe ich gelernt“- die Ergebnisse im Blick: Was hast du dazu gelernt? Was möchtest du noch üben? Mit wem kannst du gut lernen und arbeiten? Was wäre für dich noch hilfreich (andere Lernpartner, eine andere Lehrperson, Sonstiges)? „So habe ich gearbeitet“ - die Lernhaltung im Blick: Wie hast du deine Lernzeit genutzt? Hast du begonnene Arbeiten fertig gestellt? Hast du leise gearbeitet? Bist du sorgfältig mit deinen Materialien umgegangen? „So geht es mir“ - die Gefühle im Blick: Wie fühlst du dich/ hast du dich gefühlt? Wie ging es dir bei der Einzel-, Gruppenarbeit, in der Pause,…? Was ist dir wichtig (auch Außerschulisches)? Was interessiert dich derzeit besonders? „ Das habe ich vor…“ - Ziele und Absprachen im Blick: Welche Ziele setzt du dir? Wie kannst du deine Ziele erreichen? Worauf möchtest du achten?

22 Die Weiterentwicklung der Lehr- und Lernkultur ist Teil eines
Schulentwicklungsprozesses, für alle Kolleginnen und Kollegen eine dauerhafte Aufgabe, die immer neue Herausforderungen mit sich bringt und somit auch immer spannend bleibt. Wir wünschen Ihnen viel Freude, Erfolg und Durchhaltevermögen auf diesem Weg! Für die Klassen 3/4 ist ein Praxismodul mit Begleit-CD in Bearbeitung.


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