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EKG für Arzthelferinnen

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Präsentation zum Thema: "EKG für Arzthelferinnen"—  Präsentation transkript:

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EKG – eine Fortbildung für Arzthelferinnen HAUSÄRZTE- VERBAND BREMEN Günther Egidi EKG für Arzthelferinnen

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Aufbau des Herzens Aufbau Das Herz ist ein Hohlmuskel und ist in vier Kammern unterteilt. Es besteht aus rechtem Vorhof, rechter Kammer, linkem Vorhof und linker Kammer. Blutfluss, Herzklappen: Das Blut gelangt über die obere und untere Hohlvene in den rechten Vorhof, strömt durch die Trikuspidalklappe in die rechte Kammer, wird von dort durch die Pulmonalklappe in die Lungenarterie gepumpt. In der Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert und Kohlendioxyd eliminiert. Das Blut fließt dann über die Lungenvenen in den linken Vorhof. Durch die Mitralklappe gelangt es in die linke Herzkammer, um dann durch die Aortenklappe in die Aorta gepumpt zu werden. Die Muskulatur des rechten Herzens ist nur wenige Millimeter dick, da es weniger Kraft bedarf, das Blut durch die Lunge zu pumpen. Der linke Ventrikel muß das Blut in die Aorta und die Arterien des ganzen Körpers pumpen und braucht dazu mehr Muskelmasse, die hier bis zu einem Zentimeter dick ist. Das Herz ist aus drei Schichen aufgebaut: Das Endokard kleidet das Herz innen aus, das Myokard bildet die Arbeitsmuskulatur, das Epikard ist eine umgebende Bindegewebsschicht. Das Herz ist zudem in den Herzbeutel, das Pericard eingebettet. Das Vorhofseptum trennt die Vorhöfe, das Kammerseptum die Herzkammern. d EKG für Arzthelferinnen

10 Elektrische Leitung im Herzen
Herzzellen bauen wie Nervenzellen ein elektrisches Potenzial an der Zellmembran auf und sind in der Lage, sich zu entladen. Der elektrischen Entladung folgt die Kontraktion der Muskelzellen. Die Entladung beginnt im Sinusknoten, einem kleinen Zellverband an der Sinusknotenarterie im oberen rechten Vorhof, und wandert zunächst über die Muskulatur des rechten Vorhofes, leicht verspätet auch über den linken Vorhof zum Atrioventrikularknoten (AV-Knoten). In einigen Büchern werden auch im Vorhof spezielle Leitungsbahnen erwähnt (internodale Bündel), die jedoch histologisch nicht nachweisbar sind. Vorhöfe und Kammern sind durch nicht leitendes Gewebe elektrisch voneinander getrennt, die Erregung kann nur über den AV- Knoten zu den Leitungsbahnen der Kammern gelangen. Dies ist von physiologischer Bedeutung, da die Erregung im AV- Knoten verzögert wird. In dieser Zeit pumpen die kontrahierenden Vorhöfe das Blut in die Kammern, die sich dann zeitversetzt kontrahieren. Arbeiten Vorhöfe und Kammern nicht derart zusammen, vermindert sich das Herzminutenvolumen um bis zu 25 %. Die Verzögerung im AV-Knoten verhindert zudem die Überleitung schneller Herzrhythmen aus dem Vorhof und schützt somit die Kammern, die bei schnellen Rhythmen bedeutend weniger auswerfen. Die Erregung läuft dann über das His- Bündel zum linken und rechten Tawaraschenkel, wobei sich der linke nochmals in einen posterioren und anterioren Faszikel aufteilt. Anschließend erreicht sie die Purkinje- Fasern, die sie auf das Myokard übertragen, wodurch die Kontraktion der Ventrikelmuskulatur ausgelöst wird. Im Myokard breitet sich die Erregung von innen nach außen und von der Spitze zur Basis aus. Die zur Reizentstehung und Leitung notwendigen Vorgänge der Zellen benötigen nahezu die gleiche Energiemenge wie die Kontraktion des Herzmuskels. Die Energie wird in Form von energiereichen Phosphaten bereitgestellt. (Abbau von ATP zu ADP) Durch die Störung der Versorgung mit energiereichen Phosphaten , die bei Herzinsuffizienz, Hypoxie, Streß und Kalziummangel vorkommt, wird auch die Reizentstehung und deren Weiterleitung gestört. EKG für Arzthelferinnen

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Einfluss des vegetativen Nervensystems Das Herz schlägt zwar auch ohne äußere Nervenversorgung, die Einflussnahme des vegetativen Nervensystems (Sympathikus und Vagus) ermöglicht jedoch die Anpassung der Herztätigkeit an den wechselnden Bedarf des Organismus. Folgende Qualitäten der Herztätigkeit können durch Vagus und Sympathikus modifiziert werden: Die Herzfrequenz Die Geschwindigkeit der Erregungsleitung (Dromotropie) Die Kontraktilität (Schlagkraft) = Inotropie des Herzmuskels Die Herznerven des Vagus haben Einfluss auf Sinusknoten, Vorhöfe und AV- Knoten, wirken bremsend und verlangsamen die Herzfrequenz. Die Üerträgersubstanz des Vagus an den Nervenenden ist Azetylcholin. Die Nerven des Sympathikus beeinflussen neben Sinusknoten, Vorhöfe und AV- Knoten auch die Kammern, wirken fördernd und erhöhen die Herzfrequenz. Bei Aktivierung des Sympathikus wird Noradrenalin und Adrenalin freigesetzt. EKG für Arzthelferinnen

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Elektrische Ladung der Zellmembran Ruhepotenzial Zellen sind von Membranen umgeben, bei Muskel- und Nervenzellen stellte man fest, dass an den Zellmembranen eine geringe elektrische Spannung von etwa -90 mV anliegt. Diese kommt dadurch zustande, dass elektrisch geladene Teilchen, Ionen genannt, unterschiedlich im intra- und extrazellulären Raum verteilt sind. Die Teilchen werden dabei aktiv gegen ein Konzentrationsgefälle durch die Zellwand transportiert. Der Transportmechanismus wird Natrium-Kalium-Pumpe oder Ionenpumpe genannt. Die Zellmembran ist in der Lage, die Durchlässigkeit für Teilchen zu verändern, läßt aber in der Phase des Ruhepotenzials keine Teilchen durch. Die Außenwand der Zellen ist im Ruhezustand positiv, das Zellinnere negativ. Die dadurch entstehende Spannung nennt man Ruhepotenzial. Die zur Teilchenkonzentration benötigte Energie wird in Form von energiereichen Phosphaten bereitgestellt. (ATP) EKG für Arzthelferinnen

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Was passiert an der Zellmembran? EKG für Arzthelferinnen

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Ausbreitung der Erregung Die Muskelzellen befinden sich im Ruhepotenzial und haben extrazellulär eine positive Ladung. In der Umgebung ist kein elektrisches Feld messbar. 2. Der Muskelstrang wird von links nach rechts depolarisiert, es entsteht ein elektrischer Dipol, von dem ein elektrisches Feld ausgeht. Die Erregungswelle erzeugt einen positiven Ausschlag, wenn sie auf eine Elektrode zuläuft und einen negativen Ausschlag, wenn sie sich von einer Elektrode weg bewegt. 3. Die Erregungswelle hat alle Zellen des Muskelstranges erfasst, alle Zellen sind depolarisiet und haben extrazellulär negative Ladung. In der Umgebung ist kein elektrisches Feld messbar. 4. Die zuerst erregten Zellen werden wieder repolarisiert, der Erregungsrückgang ist langsamer und länger, erzeugt eine flache, langgezogene Kurve und ist im Vergleich zur Depolarisation elektrisch entgegengesetzt. Die Ausschläge im EKG hängen von der Projektion der Erregungswelle auf eine Ableitung (kürzeste Verbindung zwischen den Abnahmeelektroden, bei Ableitung I nach Einthoven z.B. von rechtem zu linkem Arm) ab. Der Ausschlag einer Ableitung im EKG ist positiv und gross, wenn die Erregungswelle parallel zur entsprechenden Ableitung verläuft. Die Größe des Ausschlages verringert sich, umso mehr die Erregungsrichtung von der Parallelen abweicht. Verläuft die Erregungswelle senkrecht zur Ableitung, so wird im EKG kein Ausschlag registriert. Der Ausschlag im EKG ist negativ, wenn die Erregungswelle entgegen einer Ableitung verläuft. Da sich während der Herzaktion die Richtung der Erregungswelle kontinuierlich ändert, ändert sich auch die Projektion auf einzelne Ableitungen. Dieser sich bei jeder Herzaktion wiederholende Verlauf führt zum typischen Kurvenbild beim EKG. Die einzelnen Ableitungen unterscheiden sich darin, dass die Potenzialänderungen aus verschiedener Perspektive wiedergeben werden. Wozu verschiedene EKG-Ableitungen? Die Ableitungen des EKG registrieren den Verlauf der Erregungswelle und die daraus resultierenden Potenziale von verschiedener Perspektive. Die einzelnen Ableitungen erlauben eine Beurteilung von den in Richtung der Ableitung liegenden Herzabschnitten. Durch die im Standard-EKG übliche Anordnung entsteht somit eine Gesamtübersicht über den Zustand des Reizleitungssystems und des Herzmuskels, wobei die Extremitätenableitungen in der vertikalen Ebene und die Brustwandableitungen in der horizontalen Ebene angeordnet sind. Erst durch die genau festgelegte Lokalisation der Ableitungen wurde es möglich, EKG-Untersuchungen verschiedener Patienten oder zu unterschiedlicher Zeit geschriebene Streifen zu vergleichen und auszuwerten. Im Gegensatz dazu dienen die später beschriebenen Ableitungen zur Patientenüberwachung im Wesentlichen nur zur Kontrolle und Überwachung von Herzfrequenz und Herzrhythmus. Deshalb gibt es dort zwar empfohlene Elektrodenpositionen, aber keine Standardableitungen. EKG für Arzthelferinnen

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19 Extremitäten-Ableitungen
nbringung der Elektroden der Extremitätenableitungen                                                                               Die Elektroden werden an den Unterarmen, zwischen Handgelenk und Ellbogen sowie an den Waden, zwischen Fußgelenk und Knie angelegt. Ist eine Befestigung mit EKG-Klammern nicht möglich, so können auch Klebeelektroden verwendet werden. Danach werden die Patientenleitungen (Extremitätenleitungen) mit den Elektroden verbunden und entsprechend der Abbildung verlegt. Kleine Merkregel: Rechter Fuß: Schwarz wie Erde, Rot, gelb, grün ist die Ampel... EKG für Arzthelferinnen

20 Die Einthoven-Ableitungen
Ableitung I : Zwischen rechtem Arm und linkem Arm Ableitung II : Zwischen rechtem Arm und linkem Bein Ableitung III : Zwischen linkem Arm und linkem Bein Die schwarze Elektroden am rechten Bein dient dem Gerät zur Erdung und ist unbedingt nötig. EKG für Arzthelferinnen

21 Die Goldberger-Ableitungen
Ableitung aVR : Zwischen rechtem Arm und linkem Arm + linkem Bein Ableitung aVL : Zwischen linkem Arm und rechtem Arm + linkem Bein Ableitung aVF : Zwischen linkem Bein und linkem Arm + rechtem Arm Durch die spezielle Schaltung waren die Ausschläge zu klein und mussten durch Verwendung von Widerständen vergrössert werden. Deshalb augmented (vergrössert) Voltage rechts, links, Fuß EKG für Arzthelferinnen

22 EKG für Arzthelferinnen
Der Cabrera-Kreis Werden die Extremitätenableitungen im Cabrerakreis eingetragen, kann man erkennen, über welche Herzabschnitte die einzelnen Ableitungen in der Frontalebene des Körpers Auskunft geben. Die Anordnung der Extremitätenableitungen im Cabrerakreis entsprechen nicht der Reihenfolge des Standard-EKG, da sie dort nach ihren Erfindern sortiert sind. Manche EKG-Geräte bieten alternativ die Reihenfolge nach Cabrera an. Praktische Anwendung: Hilft zu verstehen, warum z.B. bei Hinterwandinfarkt ausgerechnet die Ableitungen II, III, aVF wichtig sind: alle zeigen nach unten, der HWI projiziert sich in die Ableitungen nach unten. Zum Verständnis: Die Ableitung aVR ist die einzige, die den Kurvenverlauf aus Sicht des rechten Armes wiedergibt, die Hautrichtung der Erregungswelle bewegt sich aber vom Sinusknoten zur Herzspitze, also von aVR weg. Daher ist in der Ableitung aVR die P, R und T- Zacke entgegen fast aller anderen Ableitungen negativ. EKG für Arzthelferinnen

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Die Brustwand- (Wilson-) Ableitungen V1 im 4. ICR am rechten Sternalrand V2 im 4. ICR am linken Sternalrand V3 auf der 5. Rippe zwischen V2 und V4 V4 im 5. ICR auf der Medioclavicularlinie V5 im 5. ICR vordere Axillarlinie V6 im 5. ICR auf der mittleren Axillarlinie ICR = Intercostalraum, zwischen zwei Rippen. 1. ICR zwischen 1. und 2. Rippe usw. in besonderen Fällen: zB Verdacht auf hohen Hinterwandinfarkt: V7 im 5. ICR in der hinteren Axillarlinie V8 im 5. ICR in der Scapularlinie V9 im 5. ICR in der Vertebrallinie EKG für Arzthelferinnen

24 Die Lagetypen

25 Störmöglichkeiten: 1. Wechselstrom
Merkmal: regelmäßige, sägezahnartige Zacken mit einer Frequenz von ca. 50/s (bei Ableitungsgeschwindigkeit 50 mm/s eine Zacke pro mm) Ursachen: Schlechte Erdung des Gerätes Wackelkontakt der Kabel Schlechte Elektrodenhaftung Störung durch andere Geräte Wackelkontakt der Stecker Ungünstige Kabelführung

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Störmöglichkeiten: 2. Muskuläre Einflüsse Merkmale: Kleine Schwingungen mit unterschiedlicher Amplitude und Frequenz Ursachen: Falsche Lagerung des Patienten Angst oder Schmerz Kältezittern Verspannung M.Parkinson Hyperthyreose EKG für Arzthelferinnen

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Störmöglichkeiten: 3. Null-Linien-Schwankungen Merkmale: Phasische oder sprunghafte Schwankungen der Null-Linie Ursachen: Lose Elektrodenkontakte Elektrode unter Zug des Kabels Atmungs-bedingt Husten Schluckauf Extremitäten-Bewegungen Kabelbruch EKG für Arzthelferinnen

28 EKG für Arzthelferinnen
Störmöglichkeiten: 4. Verpolte Ableitungen Durch Vertauschen einzelner oder mehrerer Elektrodenkabel können pathologische EKG-Veränderungen vorgetäuscht werden. Die Elektrodenkabel sollten sich möglichst nicht überkreuzen und keinen Kontakt zu Strom führenden Leitungen haben EKG für Arzthelferinnen

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Das normale EKG EKG für Arzthelferinnen

30 EKG für Arzthelferinnen
Die P-Welle – der Vorhof wird erregt P- Welle Die Vorhoferregung breitet sich zuerst über den rechten, dann den linken Vorhof aus. Daher entspricht der erste aufsteigende Teil der Depolarisation des rechten, der zweite absteigende Teil der Depolarisation des linken Vorhofes. Der Hauptvektor zeigt vom Sinusknoten zum AV- Knoten, daher ist P in allen Ableitungen dieser Richtung positiv. ( V2-V6, I, II, aVL, aVF ) Die verzögerte Depolarisation des linken Vorhofes zeigt von den Ableitungen V1 und III weg und erzeugt dort einen biphasischen Verlauf (+/-). Von AvR zeigt der P-Vektor weg und erzeugt eine negative P-Welle. Dauer von P: bis 0,10 sec Verständnishilfe: Der Cabrerakreis zeigt, in welcher Richtung die Ableitungen liegen EKG für Arzthelferinnen

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PQ-Zeit – Übergang der Erregung auf die Herzkammer P-Q-Zeit Die P-Q-Zeit beginnt mit dem Beginn der P-Welle und endet bei Beginn des QRS-Komplexes. Die Erregung wird vom AV-Knoten gebremst und über das His-Bündel zu den Tawaraschenkeln übergeleitet, (daher Überleitungszeit) An diesem Vorgang sind nur wenige Zellen beteiligt, im Oberflächen-EKG ist daher nichts sichtbar, es erscheint eine Isoelektrische Linie. Die Überleitungszeit unterliegt zahlreichen Einflüssen wie Herzbelastung, Alter, Medikamenten. Dauer: nicht mehr als 0,2 s EKG für Arzthelferinnen

32 QRS-Komplex – die Kammer-Erregung – das Q
QRS-Komplex ... q Die Erregung wird über den linken Tawaraschenkel schneller fortgeleitet, das Septum der Kammer wird daher von links nach rechts depolarisiert, dieser Vektor zeigt je nach Lagetyp von den Brustwandableitungen ( typ.V3-V6 ) und einigen Extremitätenabl. weg, daher eine neg. Q-Zacke. Der Vektor der Septumerregung läuft dagegen auf Ableitung V1 zu, daher gibt es dort einen kleinen positiven Ausschlag. Dauer des QRS-Komplexes: nicht über 0,1 sec EKG für Arzthelferinnen

33 QRS-Komplex – die Kammer-Erregung – das R
QRS-Komplex ... R In dieser Phase werden die meisten Herzmuskelzellen erregt, daher erscheint im EKG die größte Zacke. Die Muskulatur des linken Ventrikel ist dicker als die des rechten, daher ist die R-Zacke in den entsprechenden Ableitungen (abhängig vom Lagetyp) höher. Dies sieht man, wenn man die R-Zacke der Ableitungen V1 bis V6 vergleicht. Der Vektor zeigt von der Ableitung AvR weg, daher ist R dort negativ. EKG für Arzthelferinnen

34 EKG für Arzthelferinnen
QRS-Komplex – die Kammer-Erregung – das S QRS-Komplex ... s Die Erregung wandert von der Herzspitze zur Basis des rechten und linken Ventrikels, der Vektor zeigt von der Herzspitze weg und erzeugt in den entsprechenden Ableitungen negative S- Zacken EKG für Arzthelferinnen

35 QRS-Komplex – die Kammer-Erregung – das S
ST- Strecke Alle Zellen der Ventrikel sind depolarisiert, es fliesst in dieser Phase kein Strom, daher entsteht eine Isoelektrische Linie. Veränderungen können, müssen aber nicht pathologisch sein. Näheres siehe unter EKG für Arzthelferinnen

36 QRS-Komplex – die Kammer-Erholung – das T
T- Welle Entspricht der Repolarisation der Kammern, zeigt in die gleiche Richtung wie die R- Zacke. Begründung: Die Repolarisation erzeugt eine elektrisch entgegengesetzte Erregungswelle und müsste daher entgegengesetzt zu R, also negativ sein. Die zuletzt erregten Zellen der Ventrikel repolarisieren sich aber schneller als die zuerst erregten, somit hat die elektrisch zur R-Zacke entgegengesetzte T-Welle entgegengesetzte Richtung und ist daher positiv. Verwirrend? Ging mir auch so. EKG für Arzthelferinnen

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Das normale EKG mit allen Ableitungen EKG für Arzthelferinnen

38 EKG für Arzthelferinnen
Veränderungen der P-Welle P dextroatriale Durch die Überlastung des rechten Vorhofes wird der Vektor nach rechts länger,daher spitzes, hohes P in Abl. II, III, aVF, V1 Beispiele: -akutes oder chron. Cor Pulmonale -Trikuspidalvitium EKG für Arzthelferinnen

39 EKG für Arzthelferinnen
Die linke Herzkammer ist durch Dauerbeanspruchung verdickt Linksventrikuläre Hypertrophie Die Muskelmasse des linken Ventrikels nimmt zu, es werden mehr Zellen erregt, was eine höhere R-Zacke über dem betroffenen Bezirk bedeutet. In V5 und V6 ist die R- Zacke deutlich höher als normal. Da dieser Vektor von V1 weg zeigt, finden wir dort eine tiefe negative S-Zacke. EKG für Arzthelferinnen

40 EKG für Arzthelferinnen
Die Reizleitung in der Kammer ist gestört ventrikuläre Leitungsstörung Ein verbreiteter deformierter QRS-Komplex kann auf eine Unterbrechung einzelner Teile der Reizleitung hinweisen. Die Veränderungen sind im Kapitel Schenkelblock beschrieben Sind nur einzelne Komplexe deformiert, dann unter Ventrikuläre Extrasystole EKG für Arzthelferinnen

41 EKG für Arzthelferinnen
EKG beim Vorderwand-Infarkt Herzinfarkt Ein in dieser Form veränderter QRS- Komplex weist auf einen Herzinfarkt hin. EKG für Arzthelferinnen

42 EKG für Arzthelferinnen
Veränderungen der ST-Strecke                                          Muldenförmige ST-Senkung ► Digitalis? ► mögliche KKH ? Geringe ST-Hebung ► Sportherz ► Vagotonie ► Bradykardie Ansteigende ST-Senkung ► bei Tachykardie ► bei vegetativ Labilen Leichte ST-Hebung ►akute Herzbeutel-Entzündung (Perikarditis ) Leicht absinkende ST-Senkung ► Kaliummangel ► Vergiftungen ► KHK ► Muskelschädigung Deutliche ST-Hebung ► akuter Infarkt Stärker absinkende St-Senkung + hohe R-Zacke ► KHK ► Hypertonie Großes Q, ST-Hebung ► Infarkt ► Herzwand- Aneurysmabildung EKG für Arzthelferinnen

43 Veränderungen der T-Welle
Normales T steigt langsamer an, fällt schneller ab, Gipfel gerundet Flaches T bei vegetativ Labilen, bei jungen Menschen, unter Digitalis Präterminal Myokardschädigung durch KHK oder durch negatives T Hypertrophie Terminal Myokardschädigung durch KHK, Herzmuskel- negatives T oder Herzbeutel-Entzündung (Myokarditis/ Perikarditis) Erstickungs-T Frühzeichen Infarkt, hohe gleichschenklige T‘s Hyperkaliämie-T Hohe spitze zeltförmige T-Wellen, bei Kalium über 6 mmol/l

44 EKG für Arzthelferinnen
Supraventrikuläre Extrasystolen EKG für Arzthelferinnen

45 EKG für Arzthelferinnen
Vorhofflimmern/absolute Arrythmie EKG für Arzthelferinnen

46 EKG für Arzthelferinnen
AV-Block 1. Grades Ursachen: Vagotonus Myokarditis Infarkt KHK Wirkung von Digitalis, Betablockern oder anderen verlangsamenden Medikamenten Klappenfehler EKG für Arzthelferinnen

47 EKG für Arzthelferinnen
AV-Block 2. Grades EKG für Arzthelferinnen

48 EKG für Arzthelferinnen
Ventrikuläre Extrasystolen Ursachen: KHK, Infarkt, Kardiomyopathie, Myokarditis, Elektrolyt- Verschiebung, Hyperthyreose, auch bei gesundem Herz möglich EKG für Arzthelferinnen

49 EKG für Arzthelferinnen
Wie sieht die Arteriosklerose aus? Angina pectorisIm Rahmen der Koronaren Herzerkrankung bilden sich Ablagerungen von Fettstoffen in den Wänden der Koronargefäße, sogenannte Plaques. Die Plaques engen das Lumen ein und verringern den Blutdurchfluss. Erst bei einer Einengung von ca. 75% kommt es unter Belastung zur Angina Pectoris. Diese äussert sich durch in der Herzgegend auftretende Schmerzen, die dumpf, drückend oder brennend beschrieben werden. Die Schmerzen strahlen charakteristisch in den linken Arm, manchmal aber auch in den Oberbauch, Rücken oder Unterkiefer aus und lösen Beengungs- -und Vernichtungsgefühle aus. Typisch ist der meist bestehende Zusammenhang mit körperlicher Belastung und das langsame Abklingen in Ruhe. Das Ruhe-EKG ist häufig normal, zur Diagnostik kann das Belastungs-EKG eingesetzt werden. Ursache der Angina pectoris- Beschwerden ist ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf des Herzens und Sauerstoffangebot durch die Koronargefäße. Schon in Ruhe ist die Ausnutzung des Sauerstoffs in den Koronargefäßen mit 65-75% sehr hoch, unter Belastung kann somit dem Herzmuskel nur durch eine Steigerung der Durchblutung mehr Sauerstoff zugeführt werden. Diese Steigerung der Durchblutung wird durch die beschriebenen Plaques oder selten durch Spasmen der Koronargefäße behindert. Betroffen sind zuerst die Muskelbezirke, die zuletzt durchblutet werden und mit sauerstoffarmem Blut versorgt werden. Dies sind in erster Linie die Muskelinnenschichten. EKG für Arzthelferinnen

50 EKG für Arzthelferinnen
Die ST-Senkung unter Belastung EKG für Arzthelferinnen

51 EKG für Arzthelferinnen
Das Belastungs-EKG (Ergometrie) Belastungs-EKGPatienten mit koronarer Herzkrankheit haben oftmals ein normales Ruhe – EKG, zu Veränderungen kommt es erst unter Belastung. Mit dem Belastungs-EKG ist es möglich, den Patienten unter genau dosierter und stufenweise ansteigender Belastung zu untersuchen. Der Patient sitzt oder liegt auf einem Fahrradergometer, die Belastung wird stufenweise von 25 bis 200 Watt gesteigert. Dabei werden EKG und Blutdruck des Patienten untersucht. Die Belastung wird abgebrochen, wenn es zu AP-Beschwerden, ST-Senkungen oder Hebungen, schwerwiegenden Rhythmusstörungen oder kritischen Blutdruckanstiegen kommt. Findet unter Belastung kein Blutdruckanstieg statt, wird die Untersuchung ebenfalls abgebrochen. Die Untersuchung ist nicht ungefährlich, die Untersuchungsplätze müssen für auftretende Notfälle eingerichtet sein ( erfahrenes Personal, Defibrillator, Medikamente ) Indikationen: Erkennung oder Ausschluss einer KHK, Beurteilung der Belastbarkeit von Herzkranken, Untersuchung von Rhythmusstörungen, hypertone Kreislaufreaktion. Kontraindikationen : Patienten mit frischem Herzinfarkt, Ruhe-AP, schwerer Aortenstenose, schwerer Hypertonie Kontraindikationen : Patienten mit frischem Herzinfarkt, Angina pectoris schon in Ruhe, schwere Aortenstenose, schwere Hypertonie EKG für Arzthelferinnen

52 EKG für Arzthelferinnen
Ein Langzeit-EKG mit Salven von ventrikulären Extrasystolen Langzeit-EKG Mögliche Indikationen: Abklärung von Symptomen, die durch Rhythmusstörungen hervorgerufen werden können Kontrolle der antiarrhythmischen Therapie Auftreten von (ventrikulären) Tachykardien / Salven zur Einschätzung der Prognose Beurteilung der ST-Strecke bei stummer Ischämie Untersuchungen der Variabilität der Herzfrequenz EKG für Arzthelferinnen

53 EKG für Arzthelferinnen
Der Linksschenkel-Block Das Reizleitunggssystem der Herzkammern besteht aus dem rechten Tawaraschenkel und dem linken, der sich in einen vorderen und hinteren Anteil aufteilt. Zu einem Blockbild kommt es , wenn Teile der Reizleitung durch Laision ( Ursachen: Ischämie, Myokarditis, intraventrikuläre Drucksteigerung ) unterbrochen werden und die Erregung auf unphysiologischem Weg nicht erregte Gebiete erreichen muß. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Störung der Erregungsleitung in der Muskulatur der Kammern liegt. In beiden Fällen kommt es zu einer Verbreiterung des QRS-Komplexes und durch unphysiologischen Erregunsverlauf in der Form veränderten QRS-Komplexen. Je nach Breite der QRS-Komplexe spricht man von inkompletten oder kompletten Schenkelblöcken. Der rechte Tawaraschenkel ist bis zu den Purkinjeschen Phasern von Bindegewebe umgeben, daher wird das Septum der Kammer normalerweise vom linken Tawaraschenkel aus erregt. Er ist länger und leichter verwundbar als der linke. Der vordere Anteil des linken Tawaraschenkels ist länger und dünner als der hintere Anteil und somit leichter verwundbar. Eine Blockierung in einem der linken Faszikel wird als Hemiblock bezeichnet, der Linksschenkelblock und die Kombination aus Rechtsschenkelblock und Hemiblock wird als bifaszikulärer Block bezeichnet. Ein Trifaszikulärer Block betrifft alle drei Faszikel. Durch den Schenkelblock ändert sich zusätzlich zum QRS-Komplex die Repolarisation, da auch der Vektor während der Repolarisation unphysiologisch verläuft. Blockbilder können die Interpretation der ST-Strecke zur Infarktdiagnose unmöglich machen. EKG für Arzthelferinnen

54 EKG für Arzthelferinnen
Praktische Übungen: was fällt Ihnen auf? Grundrhythmus Sinusrhythmus Die breiten deformierten QRS-Komplexe deuten auf eine ventrikuläre Leitungsstörung hin, wie sie beim Schenkelblock vorkommt. In diesem Fall ein Linksschenkelblock. EKG für Arzthelferinnen

55 EKG für Arzthelferinnen
Praktische Übungen: was fällt Ihnen auf? Die hohen R-Zacken deuten darauf hin, daß an dieser Stelle mehr Herzzellen als normal erregt werden. Die Ableitungen V4 bis V6 sind dem linken Ventrikel zuzuordnen. Dies kommt bei linksventrikulärer Hypertrophie vor. Die Erregung fliesst von V1 und V2 weg und erzeugt dort tiefe S-Zacken EKG für Arzthelferinnen

56 Praktische Übungen: was fällt Ihnen auf?
Grundrhythmus Sinusrhythmus Dieses EKG weist tiefe, breite pathologische Q-Zacken in II, III, aVF und V6 auf und deutet somit auf einen alten abgelaufenen Posterolateralinfarkt hin

57 Praktische Übungen: was fällt Ihnen auf?
Hier finden wir Hebungen der ST-Strecke in den Ableitungen II, III, aVF. Deutet auf frischen Hinterwandinfarkt hin. Der Verletzungsstrom fliesst nach hinten und unten. Von V2 fliesst er weg, es kommt zur Senkung der ST- Strecke. Dies ist ein indirektes Infarktzeichen

58 EKG für Arzthelferinnen
Praktische Übungen: was fällt Ihnen auf? 1. Der Vorhof zeigt eine schnelle, unregemässige Erregung, man spricht von Vorhofflimmern EKG für Arzthelferinnen

59 EKG für Arzthelferinnen
Praktische Übungen: was fällt Ihnen auf? Grundrhythmus Sinusrhythmus Das EKG zeigt ST-Hebungen, tiefe pathologische Q-Zacken und T-Negativierungen in Ableitung V2 bis V4, also im Vorderwandbereich des linken Ventrikels, subakuter Vorderwandinfarkt EKG für Arzthelferinnen


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