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Lebensgefahr – Fliegen Sie nicht nach Istanbul zur Vogelzugzeit! Bernd-U. Meyburg & Christiane Meyburg aol.com 1 km.

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Präsentation zum Thema: "Lebensgefahr – Fliegen Sie nicht nach Istanbul zur Vogelzugzeit! Bernd-U. Meyburg & Christiane Meyburg aol.com 1 km."—  Präsentation transkript:

1 Lebensgefahr – Fliegen Sie nicht nach Istanbul zur Vogelzugzeit! Bernd-U. Meyburg & Christiane Meyburg BUMeyburg @ aol.com www.Raptor-Research.de 1 km Foto: B.-U. Meyburg Die Türkei will zum 100. Gründungsjubiläum der Republik 2023 zu den zehn größten Volkswirtschaften der Welt zählen. Dafür treibt Ministerpräsident Erdogan gigantische Infrastrukturprojekte in Istanbul voran. Eines der ehrgeizigsten davon: Der Bau des neuen Flughafens im Norden der Millionenmetropole. Der Flughafen soll riesig werden. Zum Vergleich: Am Frankfurter Airport, dem größten in Deutschland, wurden im vergangenen Jahr 58 Mio. Fluggäste bedient – gerade mal ein Drittel von dem, was in Istanbul geplant ist. Der Grundstein für den Großflughafen wurde Anfang Juni 2014 gelegt. Er ist für 150 Millionen Passagiere pro Jahr ausgelegt und soll den Plänen zufolge der größte Flughafen der Welt werden. Bereits Ende 2017 soll er fertig sein. Regierungsnahe Zeitungen überschlagen sich vor Enthusiasmus. Doch es gibt auch viele kritische Stimmen. Der Flughafen ist ein heftig umstrittenes Großprojekt, für das riesige Waldgebiete abgeforstet werden müssen. In einem Bericht der Umweltverträglichkeitsprüfung (ÇED) heißt es, dass sich derzeit 2,5 Millionen Bäume auf dem Baugelände des dritten Istanbuler Flughafens befinden. Mehr als 650.000 werden abgeholzt. Offenbar fast unbeachtet blieb bisher, dass der Airport direkt auf einer der wichtigsten Vogelzugstraße Eurasiens an der Westküste des Schwarzen Meeres liegt, wo zwei Mal im Jahr Millionen Zugvögel, darunter auch große Arten, durchziehen. Das weckt Erinnerungen an das "Wunder von New York" am 15. Januar 2009: Nach dem Zusammenprall mit Vögeln musste ein voll besetzter Airbus A-320 auf dem Hudson River notlanden. Niemand wurde verletzt. Oft geht die Kollision jedoch anders aus. In der Vergangenheit hat sog. Vogelschlag immer wieder zu teils verheerenden Flugzeugabstürzen geführt. Z. B. kamen am 3. Oktober 1960 nach dem Start in Boston 62 Passagiere bei dem Absturz einer Lockheed L-188 ums Leben. Leider liegen praktisch keine belastbaren Daten zum Vogelzug in der Region des geplanten Airports bei Istanbul vor. Einen weiteren „Quantensprung“ in der Vogel-Telemetrie stellt die Datenübertragung über das Mobiltelefonetz dar. GSM ist die Abkürzung für „Groupe Spéciale Mobile“, ein Standard der Telekomunikation für digitale mobile Netze. Der Einsatz dieser GSM -Technik hat für die Telemetrie von Vögeln enorme Vorteile. 2012 konnten wir einen Prototyp eines solchen Senders mit Solarbetrieb einsetzen. Dieser GSM-Sender, mit dem wir ein 20-jähriges ad. Schreiadler-Männchen markierten, war so programmiert, dass er so viele Daten wie möglich lieferte, je nach Ladezustand des Akkus. Dadurch gab es Ortungen teilweise alle 3-5 Minuten. Bisher konnten fünf Durchzüge dieses Adlers im Bereich des Bosporus dokumentiert werden. Vier weitere Sender, mit denen wir erneut ad. Schreiadler im Juli 2013 markiert haben, können sogar alle 2-3 Minuten eine GPS-Ortung liefern, mehrere hundert pro Tag. Mit diesen neuen Sendern lassen sich grundsätzliche, bisher nicht klär bare Fragen des Vogelzugs lösen. Durch die vielen Ortungen in sehr geringem Zeitabstand und die Daten zu Fluggschwindigkeit, -richtung und –höhe lässt sich z. B. ableiten, ob die Tiere ziehen oder zeitweilig den Zug unterbrechen und Nahrung suchen. Ferner lässt sich erstmals die Flughöhe auf dem gesamten Zug eines Fernziehers ermitteln, auch in Höhen über 2.000 m ü. NN. Die bisherigen Sender erlaubten es nur, Flughöhen bis zu ca. 2.050 m ü. NN zu messen. Natürlich werden die Zugrouten viel präziser erfasst also zuvor, was z.B. wichtig sein kann, wenn es darum geht festzustellen, ob die Tiere durch geplante oder vorhandene Windkraftanlagen, oder wie hier, das Gelände eines geplanten Großflughafens ziehen, in welcher Höhe sie dort fliegen, ob sie dort evtl. übernachten oder auf Nahrungssuche gehen. In dieser laufwenden Untersuchung wird der Durchzug von ad. Schreiadlern mit GSM-Sendern im Bereich des im Bau befindlichen Flughafens genau analysiert und der Gefährdungsgrad für Menschen, Flugzeuge nund Schreiadlern versucht abzuschätzen. Eine erste Analyse zeigt, dass die Adler in vielen Fällen direkt niedrig über dem Flughafengelände durchziehen, teilweise dort sogar übernachten. Da auch riesige Vogelschwärme anderer Arten, z.B. Weißstörche, dort durchziehen, besteht ein extrem hohes Kollisionsrisiko zur Vogelzugzeit sowohl im Herbst wie auch im Frühjahr. Zu dieser Zeit sollten im eigenen Interesse in Zukunft Flüge dorthin gemieden werden Die „Idealroute“ der Altvögel auf dem Herbstzug – Synthese der bisherigen Telemetrieer- gebnisse Durchzug des Adlers mit GSM- Sender 220 im Frühjahr 2014 Durchzug des Adlers mit GSM-Sender 220 im Herbst 2013 durch das rot begrenzte Flughafengelände Durchzug des Adlers mit GSM-Sender 222 im Herbst 2013 Schreiadler auf dem Zug F oto: B.-U. Meyburg Herbstzugrouten einiger telemetrierten Altadler Ad. Schreiadler- Männchen mit GSM- Sender Foto. C. Rohde


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