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Veröffentlicht von:Dominik Kurzmann Geändert vor über 8 Jahren
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Dobernig; 2010 Workshop Mag. Dr. Elmar Dobernig 27.10.2010 Traumatisierungen bei fremd untergebrachten Kindern – Auswirkungen und professioneller Umgang im Rahmen meiner Aufgabe
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Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig 2 Überblick Trauma Klassifikation Interventionen akut Interventionen langfristig Resilienz Bindung Psychotherapie
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3 Psychotrauma Erlebtes oder beobachtetes Ereignis, welches Todesgefahr oder Gefahr für die körperliche Unversehrtheit der eigenen Person oder anderer Personen beinhaltet. Würde bei nahezu jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen. Die Bedrohung ist verbunden mit einer fehlenden oder geringen Fähigkeit, diese zu bewältigen. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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4 Dimensionen von Traumata (nach Landolt, 2004) zwischenmenschliche Gewalt ÜberfallSexuelle Gewalt VergewaltigungKrieg; chronische familiäre Gewalt Typ 1 Typ 2 UnfallHungersnot ErdbebenAKW-Unglück Brand Akzidentielle Traumata Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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5 Wichtige Hinweise (1) Kinder können, aber müssen nicht zwangsläufig nach solchen Ereignissen Symptome entwickeln. Abhängig von Risikofaktoren. Abhängig von protektiven Faktoren. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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6 Wichtige Hinweise (2) Nach vielen Jahren des Ignorierens bis hin zum Verleugnen von Traumen und deren Folgen gab eine sehr starke Bezugnahme auf Traumen in Verbindung mit Psychopathologie, Vulnerabilität, und Universalität der Reaktionen. Derzeit gibt es eine Veränderung hin zu auch anderen Traumafolgestörungen, stärkere Beachtung von Resilienz, positive Veränderungen nach Trauma (Beziehungen, Selbst, Werte) und interindividuelle Unterschiede. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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7 Klassifikation von Traumafolgestörungen Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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8 Klassifikation von Traumafolgestörungen Akute Belastungsreaktion Akute Belastungsstörung Anpassungsstörung Posttraumatische Belastungsstörung Komplexe Traumafolgestörungen Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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9 Akute Belastungsreaktion „Psychologische“ Schockreaktion Wechselnde Symptomatik Häufig: dissoziative Symptome Remission innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen Kindspezifisch: sehr unspezifische Reaktionen in der Akutphase Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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10 Akute Belastungsstörung Mindestens 2 Tage; maximal 4 Wochen Symptombereiche: Dissoziative Symptome Symptome des Wiedererlebens Vermeidungsverhalten Hyperarrousal Keine spezifischen Diagnosekriterien für Kinder Ungenügend validiert im Kindesalter Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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11 Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) Anhaltendes unkontrollierbares Wiedererleben des traumatischen Ereignisses (Bilder, Träume etc.) Anhaltende Vermeidung von Personen, Dingen, Orten, Bildern, die mit dem Trauma assoziiert werden, oder abgestumpfter Gefühlszustand. Anhaltende Symptome erhöhter Erregtheit. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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12 PTSD: Symptome des Wiedererlebens Albträume Flash-backs Tagträume Körperliche Reaktionen Kindspezifisch Traumatisches Spiel Unspezifische Angstträume Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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13 PTSD: Vermeidungssymptome Vermeidung von Orten, Aktivitäten, Menschen Vermeiden von Gedanken, Gesprächen Amnesie für Teilaspekte des Traumas Verringertes Interesse Eingeschränkter Affektspielraum Kindspezifisch Weniger organisiertes Vermeidungsverhalten Einengung des Spielverhaltens Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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14 PTSD: Physiologische Übererregung Schlafstörungen Konzentrationsprobleme Reizbarkeit Schreckhaftigkeit Übermäßige Wachsamkeit Kindspezifisch Aggressive Verhaltensweisen Dysregulation von Rhythmen Schulleistungsabfall Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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15 Kinder im Vorschulalter (Landolt, 2008) Diagnosekriterien der PTSD auf Studien bei Erwachsenen basierend. Validität der Diagnose ab dem Schulalter gesichert. Auch Kinder im Vorschulalter zeigen Traumafolgestörungen. Sehr schlechte Studienlage. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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16 Probleme bei Kindern im Vorschulalter (Landolt, 2008) Verbale Beschreibungen innerer Zustände erschwert. Durch Verhaltensbeobachtung und Interaktion sind lediglich wenige der Diagnosekriterien zu identifizieren. Kognitive Symptome nicht möglich bzw. in anderer Form. Vermeidungsverhalten weniger organisiert. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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17 Komplexe Traumafolgestörungen Bindungsstörungen Dissoziative Störungen Somatoforme Störungen Andauernde Persönlichkeitsänderungen nach Extrembelastung Komplizierte Trauer Substanzmittelmissbrauch Selbstverletzendes Verhalten Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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18 Risikofaktoren für PTSD: Prätraumatische Faktoren Niedriger sozioökonomischer Status Vorausgegangene belastende Ereignisse Psychische Erkrankungen der Eltern Psychische Erkrankungen des Kindes Introversion Weibliches Geschlecht Somatische Erkrankungen Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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19 Risikofaktoren für PTSD: Peritraumatische Faktoren Peritraumatische Dissoziation Massive akute Belastungsreaktionen Starke Intrusionen; Vermeidung Art des Traumas (Misshandlung, Gewalt; schwerwiegende körperliche Erkrankung, Todesfall in der Familie; Suizidhandlungen) Nähe zum Trauma (selbst betroffen, wie nahestehend ist der Betroffene; wie schwer ist die Verletzung) Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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20 Risikofaktoren für PTSD: Posttraumatische Faktoren Ausbleiben fremder Hilfe (praktisch, finanziell, rechtlich) Fehlende oder unzureichende soziale Unterstützung Weitere belastende Ereignisse (z.B. Schul- oder Wohnortwechsel) Wiederholte Konfrontation mit dem Täter Ständiges Erinnert werden an das Geschehen (Triggern) Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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21 Neurobiologische Folgen Beeinträchtigung zahlreicher Funktionen und der anatomischen Entwicklung des zentralen Nervensystems durch frühe Traumatisierungen. Irreversible Auswirkungen auf Struktur und Funktion des Gehirns (etwa Hippokampus). Hinweise auf Veränderungen des Erbgutes (zumindest in Tierversuchen). Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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22 Vom Trauma zur Störung… Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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23 Interventionen bei Traumafolgestörungen Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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24 Interventionen Akute und frühe Interventionen Traumabehandlung Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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25 Akute und frühe Interventionen nach Traumatisierungen Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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26 Bedürfnisse und Ziele über die Zeit Nahe am Ereignis: Bedürfnis nach Sicherheit, Information, Stressreduktion und Kontrolle; keine unnötige Konfrontation Zeitlich nahe: Hilfe beim Verstehen, Abschied, Emotionsausdruck. Aber auch Bedürfnis nach Distanz/Abwehr Nach einigen Tagen: Hilfe beim Verstehen, Erinnerung, Zukunft und bedingte Rückkehr in den Alltag Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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27 Allgemeine Grundprinzipien Erklären: Dem Kind offen begegnen Zuwendung und Hoffnung geben: Das Kind ermutigen Abwehr respektieren: Dem Kind einen „Schonraum“ schaffen Beobachten: Das Kind gut im Auge behalten Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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28 Grundregeln im Umgang Offenheit in Bezug auf das Ereignis Fragen stellen dürfen Handlungs- und Ausdrucksmöglichkeiten – Rituale Zuwendung Was oft vergessen wird: Alltagsroutinen Ablenkung Grenzen Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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29 Grundregeln Klare Struktur vorgeben: Erklären, dass es vorerst um eine kurzfristige Problemlösung geht. Auf Sicherheit Aller achten! Keine Ursachenforschung betreiben: Exploration beschränkt sich auf die unmittelbare Situation. Sachliche Ebene betonen: Keine gegenseitigen Beschuldigungen, keine Involvierung Dritter, Neutralität wahren (außer bei Gewalt). Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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30 Grundprinzip der Gesprächsführung Balance von Überwältigung und Abwehr/Vermeidung. Man versucht, die Personen in ihrem Schwanken zwischen beiden Zuständen behutsam zu begleiten. Extremzustände werden damit abgefangen. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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31 Probleme des Kindes in der Akutsituation (1) Vertrauen gestört / Vertrauensbruch Aggressionen gegenüber den Eltern oder nahen Bezugspersonen Wut Probleme mit dem Verstehen Schuldgefühle bzw. –zuweisungen Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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32 Probleme des Kindes in der Akutsituation (2) Bedürfnis die Geschwister und andere Bezugspersonen bei sich zu haben Bedürfnis nach Sicherheit Sorge um die Geschwister / existentielle Sorgen Probleme mit der eigenen Rolle in der Familie Nicht alle Emotionen verfügbar Schamgefühl Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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Vorgehen bei bestimmten Empfindungen Empfindung Erregung Angst Kontrollverlust Traumaeinwirkung Kinder benötigen Beruhigung Sicherheit Kontrollmöglichkeit Distanz 33 Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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34 Konkrete Empfehlungen (1) Sprechen Sie offen darüber, was passiert ist. Keine Bagatellisierung des Geschehens. Lassen Sie, sobald es geht, den Alltag wieder einkehren. Kinder brauchen gewohnte Abläufe beim Essen, Schlafen, etc. Das gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit. Nehmen Sie die Ängste Ihrer Kinder ernst. Auch fantasierte Ängste sind für Kinder real. Halten Sie die Familie zusammen. Das Kind möchte bei Ihnen sein. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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35 Konkrete Empfehlungen (2) Beziehen Sie die Kinder in den „Wiederaufbauprozess“ ein. Lassen Sie die Kinder so viel mithelfen, wie es nur geht - wenn sie sehen, dass es möglich ist, zu einem normalen Leben zurückzukehren, werden sie verstehen, dass ihre Welt nicht untergegangen ist. Erlauben Sie den Kindern, einige Entscheidungen zu treffen, die die Familie betreffen. Das gibt ihnen das Gefühl, dass sie noch immer Kontrolle über ihr Leben haben. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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36 Konkrete Empfehlungen (3) Lassen Sie den Kindern Zeit zum Spielen. Kinder müssen Kinder sein dürfen, auch während einem Notfall. Sie brauchen Zeit, um vor den Anforderungen zu fliehen. Ermutigen Sie die Kinder zum Spielen und helfen Sie ihnen dabei. Erhöhen Sie die Zuwendung und Aufmerksamkeit. Kinder wollen normalerweise nach einem Notfall mehr Nähe und mehr gehalten werden. Geben Sie den Kinder die Zuwendung, die sie brauchen. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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37 Konkrete Empfehlungen (4) Behalten Sie die Kontrolle. Erklären Sie den Kindern, dass Sie alles tun werden, um sie zu beschützen in dieser schwierigen Situation. Teilen Sie Ihre Gefühle mit den Kindern. Ein geringer Teil Ihrer Ängste/Trauer, aber auch Wut und Schuldgefühle sollte mit den Kindern geteilt werden. Zuviel davon verunsichert Kinder. Ein geeignetes Maß an Offenheit hilft ihnen zu verstehen, dass diese Gefühle normal und akzeptierbar sind. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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38 Was Kindern hilft Alltagsroutinen geben Kindern Sicherheit Kinder brauchen mehr Zuwendung Kinder brauchen Handlungsmöglichkeiten Kinder wollen Fragen stellen Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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39 Umgang mit Traumatisierten Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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40 Wichtig im Umgang (nach Bräutigam, Märtens, Petzold, 2000) (1) Anerkennung der Verletzung und des Schmerzes als etwas Reales. Damit findet eine Würdigung durch die Bezugspersonen statt. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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41 Wichtig im Umgang (nach Bräutigam, Märtens, Petzold, 2000) (2) Benennen des Erlebten und – ohne Bedrängen – danach fragen. Ein Stück der Scham wird genommen, sich selbst zu äußern. Der Erwachsene zeigt sich selbst berührbar, und gibt damit dem Kind die Erlaubnis, eigene Erschütterungen zu zeigen. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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42 Wichtig im Umgang (nach Bräutigam, Märtens, Petzold, 2000) (3) Nicht ausschließliche Beachtung des Traumas. Sondern auch Achtung auf die vielen anderen Dinge im Leben eines Kindes. Das Trauma wird nicht zum lebensbeherrschenden Thema. Eine Integration der Erlebnisse wird gefördert. Entwicklung weg von reiner Konfrontation zur Traumaverarbeitung, stärkerer Schutz vor zu viel Konfrontation. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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43 Tun Sie, was Sie tun können (nach Bräutigam, Märtens, Petzold, 2000) Die Frage ist nicht, was ich tun muss (Gefahr der Überforderung) sondern was ich tun kann. Eigenes Gefühl der Hilflosigkeit führt oft zum Wunsch, professionelle Hilfe als notwendig zu erachten. („Hier können nur Experten helfen“). Es ist wichtiger die Hilfe anzubieten, die Ihnen zur Verfügung steht, als „therapeutische“ Hilfe zu erlernen. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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44 Rücksicht ohne Schonhaltung (nach Bräutigam, Märtens, Petzold, 2000) Berücksichtigen Sie, dass sich das Kind anders verhält. Manche alltägliche Tätigkeiten sind derzeit nicht ausführbar. Gehen Sie davon aus, dass die Dinge im Fluss sind und es eine Entwicklung gibt. Gehen Sie nicht von der Unveränderbarkeit der Einschränkungen aus. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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45 Nicht alles schaffen müssen (nach Bräutigam, Märtens, Petzold, 2000) Gerade in schwierigen Situationen sollte man nicht versuchen, alles unter einen Hut zu bringen. Hierzu gehört die schwierige Aufgabe, die eigenen Grenzen zu erkennen. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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46 Resilienz Technisch: Zurückfinden zur ursprünglichen Form Psychologisch: Flexibilität, Zurückfinden zur Normalität Resilienz ist die Fähigkeit, negativen Situationen gegenüber zu stehen und diese zu bewältigen. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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47 Resilienz ist erlernt Zur Bewältigung von negativen Situationen greifen Kinder auf drei Quellen von Resilienz zurück: Unterstützung von außen (I HAVE) Innere, persönliche Stärke (I AM) Soziale, interpersonelle Fähigkeiten (I CAN) Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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48 Wirkung von Resilienzarbeit (nach Juen, 2010) Resilienz braucht nichts Außergewöhnliches sondern das Gewöhnliche. Familie, Schule und andere protektive Systeme helfen Kindern durch traumatische Ereignisse hindurch. Versuchen die Magie des Gewöhnlichen wieder in Gang zu bringen. Magie des Gewöhnlichen vergleichbar mit „Blasen auf die Wunde“. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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49 Allgemeine Prinzipien psychosozialer Unterstützung Sicherheit Partizipation Verbundenheit Ruhe Erinnerungsarbeit; Rituale als Ausdruckshilfen Alltagsroutinen Hoffnung Umgang mit Triggern (Notfallplanung) Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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50 Fokus auf positive Emotionen Positive Emotionen durch Spiel und Ablenkung Positive Emotionen durch gemeinsame Rituale Positive Emotionen durch Erzeugen von Verbundenheit Positive Emotionen durch Beteiligung Positive Emotionen durch Erinnerungshilfen Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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51 Bindung und Trauma (nach Huber, 2006) Destruktive Bindungen sind emotional missbräuchlich, gewalttätig und kollusiv verwickelnd. Heilsame Bindungen sind wachstums- orientiert, ermutigend, verlässlich, fördern die Individualität und den Gemeinsinn. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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52 Typische Merkmale von Bindungsstörungen nach familiärem Trauma (nach Huber, 2009) (1) Kind kann nicht bestimmen, ob und wie es von einem unangenehmen in einen angenehmen Zustand kommt, da es vom Täter abhängig ist. Mütter nach Verlust/ Traumaerfahrungen vernachlässigen und/oder sind gefühlsmäßig wenig stabil. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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53 Typische Merkmale von Bindungsstörungen nach familiärem Trauma (nach Huber, 2009) (2) Kind kann wenig über sich nachdenken, Täter bestimmt. Folge; unsicher-ambivalente, - vermeidende oder desorganiserite Bindung des Kindes. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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54 Heilsame Bindungen (nach Huber, 2009) (1) Wer traumatisierten Kindern helfen möchte, wird versuchen, sich wie eine „gute Mutter“ zu verhalten. Nähe und Distanz vorsichtig erkunden, feinfühlig sein. Freundlich und respektvoll, wertschätzend für die Ressourcen und achtsam für Entwicklungs- und Veränderungspotentiale. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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55 Heilsame Bindungen (nach Huber, 2009) (2) Alle wichtigen Personen einbeziehen. Förderung eigener Entwicklung, empathischer Abstinenz, sich fortbilden, Inter-/ und Supervision aufsuchen. Und dann: Mehr “Coach“ statt „Mama“ sein. Mehr „Hilfestellung beim Turnen“ als „selbst vorturnen“. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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56 Psychotherapeutische Traumatherapie Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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57 Therapeutische Grundeinstellungen Wenn man früh und lange Zeit traumatisiert wurde, dann dauert es auch lange, bis das heilt. „Hurry slowly“ (Roberta Sachs): „Beeile dich langsam“. „The slower you go, the faster you get there“ (Richard Kluft): „Je sorgfältiger wir sind, desto schneller kommen wir voran.“ Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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58 Extremformen des Umgangs mit Traumatisierung Trauma zu sehr (oder zu früh) im Fokus der Aufmerksamkeit Trauma zu wenig im Fokus der Aufmerksamkeit Theorie der Psychoanalyse: Frauen, die sich an sexuelle Gewalt in der Kindheit erinnerten, lebten lediglich mit diesen Erinnerungen ihren Wunsch aus, den Vater zu verführen und litten unter einem „Penisneid“. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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59 Unwirksame Techniken Allgemeine, nicht traumaadaptierte Psychotherapieverfahren Alleinige Pharmakotherapie Interventionen bei unzureichender Stabilisierung Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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60 Phasen der Behandlung von Traumafolgestörungen Stabilisierung Verarbeitung von traumatischen Erinnerungen Integration und Neuorientierung Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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61 Stabilisierung Der traumatischen Vergangenheit soll eine sichere Gegenwart entgegengestellt werden. Körperliche, soziale und psychische Stabilisierung. Aufbau von äußeren und inneren Ressourcen. Entwicklung von Affekttoleranz. Aneignung von Techniken gegen das Eindringen intrusiver Erinnerungsfragmente. Psychoedukation. Ev. unterstützende Pharmakotherapie. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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62 Ziele aller traumafokussierten Therapien der Konfrontation Gezielte Bearbeitung nicht nur mit rein sprachlichen Mitteln. Zusammenfügung der Fragmente des Erlebten. Affektive Entladung. Angemessene kognitive Bewertung der damaligen Situation in der aktuellen Gegenwart. Bedeutunggebung. „Integration“ in die Persönlichkeit. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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63 Integration und Neuorientierung Nach dem Trauma ist nichts mehr so wie vorher Allerdings wird Begleitung unterstützend erlebt Es bleiben häufig Symptome bestehen Spezialthema: Umgang mit Tätern Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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64 Traumatherapie bei Kindern; nachgewiesener Nutzen (nach Landolt, 2008) Trauma-fokussierte kognitive Verhaltenstherapie EMDR Narrative Expositionstherapie für Kinder Spieltherapie Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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65 Trauma-fokussierte kognitiv behaviorale Therapie Zur Behandlung einfacher und komplexer Traumafolgestörungen incl. pathologischer Trauerprozesse Einbezug der Eltern Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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66 Trauma-fokussierte kognitiv behaviorale Therapie; Phasen Aufbau eines Rapports und Stabilisierung. Psychoedukation. Affektidentifikation und –regulation. Übung eines Entspannungsverfahrens. Traumaexposition und Traumanarrativ. Identifikation und Bearbeitung dysfunktionaler Kognitionen. Einübung alternativer Verhaltens- und Copingstrategien. Abschluss. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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67 EMDR Eye movement desensitization and reprocessing Dabei regt der Therapeut den Patienten nach strukturierter Vorbereitung zu beidseitigen Augenbewegungen an, wodurch es möglich wird, unverarbeitete traumatische Inhalte zu verarbeiten. Für das Kindesalter adaptierte Behandlungsprotokolle. Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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68 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Mag. Dr. Elmar Dobernig elmar.dobernig@gmx.net Tel: 0664 1941594 elmar.dobernig@gmx.net Kinderschutzfachtagung; 2010; Dobernig
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