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Interkulturelle Psychologie

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Präsentation zum Thema: "Interkulturelle Psychologie"—  Präsentation transkript:

1 Interkulturelle Psychologie

2 Interkulturelle Psychologie
Was ist Kultur? Hofstede: Kultur sind mentale Programme („Software of the mind“) Kultur ist die einheitliche Art und Weise, in der Mitglieder einer sozialen Einheit denken, fühlen und handeln Kultur in den Sozialwissenschaften ist ein deskriptiver, kein wertender Begriff Kulturrelativismus: Verschiedene Kulturen unterscheiden sich, aber sie lassen sich nicht in eine Rangfolge bringen

3 Interkulturelle Psychologie
Was ist Kultur? Folgende Elemente von Kulturen lassen sich unterscheiden Praktiken (Symbole, Helden, Rituale) Werte (diese sind der Kern einer Kultur)

4 Interkulturelle Psychologie
Mögliche Fallstricke bei der Untersuchung von Kulturen Praktiken lassen sich unmittelbar beobachten, Werte hingegen nicht Voreiliger Schluss von (veränderten) Praktiken auf (veränderte) Werte Beispiel: der vermeintliche „Kulturimperialismus“ der USA

5 Worin zeigen sich interkulturelle Unterschiede?
Praktiken Beispiele: Heiratsrituale, Essgewohnheiten, Architektur, Kleidung Werte Beim Vergleich zwischen zwei Kulturen können folgende Fälle vorliegen Ein Wert gilt nur in der einen, nicht aber in der anderen Kultur (z.B. sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe) Ein bestimmter Wert gilt in beiden Kulturen, hat aber ein unterschiedliches Gewicht (Beispiel: Höflichkeit versus Ehrlichkeit)

6 Interkulturelle Psychologie
Merkmale von Kultur Kulturell vermittelte Werte erlangen für ihre Träger eine unmittelbare und nicht hinterfragbare Plausibilität Kulturelle Werte sind Teil des Systems 1, das einer introspektiven Analyse nur bedingt zugänglich ist Über kulturelle Praktiken und Werte lässt sich deshalb nur schwer streiten Die Bereitschaft, eigene kulturelle Werte zu relativieren, ist in sich selbst bereits ein kultureller Wert, der nicht in allen Kulturen verbreitet ist (Fundamentalismus)

7 Interkulturelle Psychologie
Kulturelle Werte sind außerordentlich persistent und bleiben auch dann wirksam, wenn ihr „ideologischer Überbau“ weitgehend obsolet geworden ist Beispiel: Sparsamkeitsnormen in den calvinistisch geprägten Niederlanden

8 Interkulturelle Psychologie
Wie kann man verschiedene Kulturen miteinander vergleichen? Die klassische Studie von Hofstede Befragung von Mitarbeitern eines weltweit operierenden multinationalen Unternehmens (IBM) Mittlerweile liegen Daten zu über 60 verschiedenen Ländern vor Gegenstand der Studie: Einstellungen zur Arbeit und zum Unternehmen Vorteil dieser Studie: Berücksichtigung einer Vielzahl unterschiedlicher Länder unter Verwendung eines einheitlichen Fragebogens Nachteil dieser Studie: Lediglich Mitarbeiter eines Unternehmens

9 Interkulturelle Psychologie
Nachfolgestudien zu Hofstede Seit Hofstedes Untersuchungen zu Beginn der 70er Jahre gibt es eine Vielzahl von repräsentativen Bevölkerungsumfragen in unterschiedlichen Kulturen Beispiel: Der World-Value-Survey (mittlerweile drei Befragungswellen mit mehreren hunderttausend Probanden)

10 Interkulturelle Psychologie
Ergebnisse der Studie von Hofstede Die Vielzahl der verwendeten Items und Fragestellungen ließ sich auf vier grundlegende Dimensionen zurückführen Power Distance Individualismus versus Kollektivismus Femininität versus Maskulinität Uncertainty Avoidance

11 Power Distance als kulturelle Dimension
Definition Power Distance: Ausmaß der Akzeptanz sozialer Ungleichheit und sozialer Machtunterschiede Länder mit hoher Power Distance: Russland, China, Frankreich, Spanien Länder mit niedriger Power Distance: Skandinavische Länder, Niederlande, (Deutschland)

12 Korrelate von Power Distance
Niedrige Power Distance Kinder werden gleichberechtigt behandelt Lehrer unterrichten unpersönliche Wahrheiten Hierarchie beschränkt sich auf spezifische Aufgaben und Rollen Dezentrale Arbeitsorganisation Hohe Power Distance Kinder haben zu gehorchen Lehrer sind „Gurus“, die persönliche Weisheit transferieren Hierarchie symbolisiert existentielle Ungleichheiten Zentralistische Arbeitsorganisation

13 Korrelate von Power Distance
Niedrige Power Distance Soziale Ungleichheit sollte minimiert werden Stark progressives Steuersystem Geringe Einkommensunterschiede in Unternehmen Hohe Power Distance Soziale Ungleichheit wird als unvermeidlich akzeptiert Nur geringfügig progressives Steuersystem Hohe Einkommensunterschiede in Unternehmen

14 Individualismus als kulturelle Dimension
Definition Individualismus versus Kollektivismus: Definieren sich Menschen vor allem als individuelle Persönlichkeit oder definieren sich Menschen vor allem als Mitglieder einer sozialen Gruppe? Ist das Verhalten an individuellen Grundüberzeugungen orientiert oder an der Loyalität gegenüber der Bezugsgruppe? Länder mit hohem Maß an Individualismus: Angelsächsische Länder, Niederlande, Skandinavische Länder, (Deutschland) Länder mit hohem Maß an Kollektivismus: Asiatische Länder, südamerikanische Länder

15 Korrelate von Individualismus / Kollektivismus
Kollektivitistische Gesellschaften Der Gebrauch des Wortes „Ich“ wird vermieden Höflichkeit geht vor Ehrlichkeit Eigene Ressourcen sollten mit der Verwandtschaft geteilt werden Alltagsleben verläuft langsam Soziale Netzwerke sind die bevorzugte Informationsquelle Individualistische Gesellschaften Der Gebrauch des Wortes „Ich“ ist legitim Ehrlichkeit geht vor Höflichkeit Jeder ist für sich selbst verantwortlich Alltagsleben verläuft schnell Medien sind die bevorzugte Informationsquelle

16 Korrelate von Individualismus / Kollektivismus
Kollektivistische Gesellschaften Erziehung vermittelt Fachwissen Niedrige soziale Mobilität Nepotismus Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist „familiär“ Beziehungen sind wichtiger als Aufgaben Vermeidung von öffentlichem Lob Individualistische Gesellschaften Erziehung vermittelt Problemlösekompetenz Hohe soziale Mobilität Fachkenntnisse entscheiden Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber folgt den Gesetzen des Marktes Aufgaben sind wichtiger als Beziehungen Öffentliches Lob als Belohnung

17 Femininitität versus Maskulinität als kulturelle Dimension
Definition Femininitität versus Maskulinität: In maskulinen Kulturen sind Geschlechtsrollen eindeutig getrennt. Von Männern wird erwartet, dass sie durchsetzungsfähig und hart sind. Von Frauen wird erwartet, dass sie bescheiden und liebevoll sind. In femininen Kulturen wird von Frauen und Männern erwartet, dass sie bescheiden und liebevoll sind Maskuline Kulturen: Japan, Italien, Deutschland, angelsächsische Länder Feminine Kulturen: Skandinavische Länder, Niederlande

18 Korrelate von Femininität versus Maskulinität
Maskuline Gesellschaften Wichtige Lebensziele sind Herausforderungen, Anerkennung und ein hoher sozialer Status Väter kümmern sich um die Fakten und Mütter kümmern sich um Gefühle Mädchen dürfen weinen, Jungen nicht Der Ehrgeiz von Frauen ist auf den Erfolg ihrer Männer gerichtet Homosexualität ist bedrohlich Feminine Gesellschaften Wichtige Lebensziele sind intakte Beziehungen und eine hohe Lebensqualität Väter und Mütter kümmern sich um Fakten und Gefühle Jungen und Mädchen dürfen weinen Der Ehrgeiz von Frauen ist auf den eigenen Erfolg gerichtet Homosexualität ist nicht bedrohlich

19 Korrelate von Femininität versus Maskulinität
Maskuline Gesellschaften Orientierung am besten Schüler Sport in der Schule ist wichtig Brilliante Lehrer werden bewundert Frauen kaufen Lebensmittel, Männer kaufen Autos Bezahlung orientiert sich an Leistung Geld ist wichtiger als Freizeit Feminine Gesellschaften Orientierung am Durchschnittsschüler Sport in der Schule ist unwichtig Freundliche Lehrer werden geschätzt Frauen und Männer kaufen Lebensmittel und Autos Bezahlung orientiert sich an der Bedürftigkeit Freizeit ist wichtiger als Geld

20 Uncertainty Avoidance als kulturelle Dimension
Definition Uncertainty Avoidance: Ausmaß, in dem Mitglieder einer Kultur unbekannte und undefinierte Situationen als belastend und bedrohlich empfinden Kulturen mit einem hohem Maß an Uncertainty Avoidance: Osteuropäische Länder, Japan, (Deutschland) Kulturen mit einem niedrigem Maß an Uncertainty Avoidance: China, Indien, skandinavische Länder

21 Korrelate von Uncertainty Avoidance
Niedrige Uncertainty Avoidance Niedriger Stress und niedrige Ängstlichkeit Hohe Lebenszufriedenheit Weiche Regeln über „Gut und Böse“ Was anders ist, ist spannend Niedriger Ethnozentrismus Viele Krankenschwestern, wenige Ärzte Hohe Uncertainty Avoidance Hoher Stress und hohe Ängstlichkeit Niedrige Lebenszufriedenheit Strenge Regeln über „Gut und Böse“ Was anders ist, ist bedrohlich Hoher Ethnozentrismus Wenige Krankenschwestern, viele Ärzte

22 Korrelate von Uncertainty Avoidance
Niedrige Uncertainty Avoidance Viele Gebrauchtwagen Risikoreiche Geldanlagen Werbung arbeitet mit Humor Starke Akzeptanz von Innovationen Hohe Fluktuation am Arbeitsmarkt Vertrauen in „Common Sense“ Wenig Juristen im öffentlichen Dienst Hohes Vertrauen in öffentliche Institutionen Hohe Uncertainty Avoidance Wenige Gebrauchtwagen Risikoarme Geldanlagen Werbung arbeitet mit Experten Niedrige Akzeptanz von Innovationen Niedrige Fluktuation am Arbeitsmarkt Vertrauen in Experten Viele Juristen im öffentlichen Dienst Niedriges Vertrauen in öffentliche Institutionen

23 Alles Kultur oder was? Unterschiedliche Kulturen haben unterschiedliche Regeln im Umgang mit bestimmten Lebenssituationen geschaffen Daneben gibt es jedoch eine Vielzahl an transkulturellen Universalien Beispiele: Familie, Heirat, Religion, Fremdenangst, Begrüßungsrituale, Tanz, Musik, Etiquette, Tabus, Haarmoden, Männer gewalttätiger als Frauen, Konzepte von Zeit (Vergangenheit, Gegenwart & Zukunft), Spiele, Poesie, Überwiegen von Rechtshändigkeit, personale Verantwortlichkeit, binäres System von Geschlecht, Geschlechtsrollen, Eifersucht, Waffen

24 Zur Universalität von Sprache
Alle Sprachen folgen einer so genannten „Universalgrammatik“ (Chomsky) Durch die Universalität von Grammatik sind Übersetzungen zwischen beliebigen Sprachen möglich

25 Alles Kultur oder was? Roy Baumeister: Wichtiger als Unterschiede zwischen Kulturen ist die Tatsache, dass alle Menschen in Kulturen leben („the cultural animal“) Menschen sind genetisch dazu prädestiniert, sich an verschiedene kulturelle Regelsysteme anzupassen Diese Fähigkeit bleibt bis ins hohe Alter erhalten Was bedeutet Kulturaliät? Kultur als System von Symbolen und Bedeutungen („meaning“)


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