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Tutorium zum Einführungsseminar WS 08/09

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Präsentation zum Thema: "Tutorium zum Einführungsseminar WS 08/09"—  Präsentation transkript:

1 Tutorium zum Einführungsseminar WS 08/09
Einführung in das Studium der Kunstgeschichte 13. Sitzung, Kathrin Barutzki

2 Themen Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Begriffe: Fresko (Temperatechnik), Druckgraphik (Kupferstich) Medien und Technik (Zeichnung, Malmaterial, Formate etc.) Literaturhinweise

3 Walter Benjamin Deutsch-jüdischer Philosoph, Gesellschaftstheoretiker, Literaturkritiker, Übersetzer Balzacs, Baudelaires, Prousts Kunstwerk-Aufsatz entsteht 1936 und wird in der Zeitschrift für Sozialforschung veröffentlicht

4 Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1935/36)
(technische) Reproduktion Geschichtlicher Abriss über die Möglichkeiten von Reproduktion von Kunstwerken (Holzschnitt, Kupferstich, Radierung, Lithographie) Starke Veränderung der Reproduktionsbedingungen durch die technische Reproduktion Begriffe des „Echten“, der „Aura“ Das „Echte“ als das Einmalige (Orginalität) des Kunstwerks Die „Aura“ als das, was das Kunstwerk ausstrahlt Mit der technischen Reproduzierbarkeit geht die Aura des Kunstwerk verloren Der Kultwert tritt in den Hintergrund zugunsten des Ausstellungswertes Film geht auf die Wirklichkeit ein

5 Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1935/36)
(technische) Reproduktion von Kunstwerken Begriff des Echten (Def.) Das Hier und Jetzt des Kunstwerks Begriff der Aura (Def.) Begriff des Rituals (Def.) Kultwert vs. Ausstellungswert des Kunstwerks Malerei vs. Photographie vs. Film Publikum – Darsteller – Apparatur Verhältnis Masse – Kunst Zur Chockwirkung des Films (Dadaismus; zum „schönen Schein“) Schlussbetrachtung

6 (technische) Reproduktion von Kunst (geschichtlicher Rückblick) Eine Entwicklungsskizze
Technische Reproduktion des Kunstwerkes als etwas Neues Griechen kannten zwei Verfahren der technischen Reproduktino: Guß und Prägung Holzschnitt macht Graphik technisch reproduzierbar Druck verfielfältigt die Schrift Kupferstich / Radierung ergänzen den Holzschnitt im MA Lithographien folgen Anfang des 19. Jhds. (Alltag kann plötzlich illustrativ begleitet werden) Vom Steindruck zur Photographie Von der Photographie zum Tonfilm

7 Das Kunstwerk und seine Einzigartigkeit
Das „Echte“ Entzieht sich der (technischen) Reproduzierbarkeit „Die Echtheit einer Sache ist der Inbegriff alles von Ursprung her an ihr Tradierbaren Das „Hier und Jetzt“ des Originals macht den Begriff seiner Echtheit aus Die „Aura“ Verkümmert im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Kunstwerks Einzigartigkeit (Bsp.: antike Venusstatue)

8 Zum Ritualcharakter des Kunstwerks Kultwert vs. Ausstellungswert
Das Ritualhafte am Kunstwerk „Die technische Reproduzierbarkeit des Kunstwerks emanzipiert dieses zum ersten Mal in der Weltgeschichte von seinem parasitären Dasein am Ritual. Das reproduzierte Kunstwerk wird in immer steigendem Maße die Reproduktion eines auf Reproduktion angelegten Kunstwerks.“ (S.17) Kultwert vs. Ausstellungswert Zwei polare Akzente in der Rezeption von Kunstwerken: Kultwert und Ausstellungswert Festzustellen ist eine Verdrängung des Kultwertes durch das Gewicht, das auf dem Ausstellungswert des Kunstwerkes heute liegt „Mit der Emanzipation der einzelnen Kunstübungen aus dem Schoße des Rituals wachsen die Gelegenheiten zur Ausstellung ihrer Produkte.“ (S.20)

9 Malerei vs. Photographie vs. Film Publikum – Darsteller – Apparatur
Streit zwischen Malerei und Photographie um den Kunstwert ihrer Gattungen spricht von einer weltgeschichtlichen Umwälzung „Indem das Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit die Kunst von ihrem kultischen Fundament löste, erlosch auf immer der Schein ihrer Autonomie.“ (S.22) Die westenliche Rolle der Apparatur: Vermittler zwischen Darsteller und Publikum „Das Publikum fühlt sich in den Darsteller nur ein, indem es sich in den Apparat einfühlt. Es übernmmt also dessen Haltung: es testet.“ (S.24) „Zum ersten Mal – und das ist das Werk des Films – kommt der Mensch in die Lage, zwar mit seiner gesamten lebendigen Person aber unter Verzicht auf deren Aura wirken zu müssen. Die Aura ist an sein Hier und Jetzt gebunden. Es gibt kein Abbild von ihr.“ (S.25) Antwort des Films auf das Einschrumpfen der Aura mit einem künstlichen Aufbau der“personality“ (Jeder Mensch kann zum Star werden)

10 Das Eindringen des Films in die Realität Der Verlust des „schönen Scheins“ und der Bezug zur Masse
Vergleich Magier – Chirurg (Maler – Kameramann) „Der Maler beobachtet in seiner Arbeit eine natürliche Distanz zum Gegebenen, der Kameramann dagegen dringt tief ins Gewebe der Gegebenheit ein.“ (S.32) Technische Reproduktion verändert das Verhältnis der Masse zur Kunst (kritische und genießende Haltung des Publikums fallen im Kino zusammen > simultane Kollektivrezeption ist möglich) Bezug zum Dadaismus: „Der Dadaismus versuchte, die Effekte, die das Publikum heute im Film sucht, mit den Mitteln der Malerei (bzw. der Literatur) zu erzeugen.“ (S.37) „Kraft seiner technischen Struktur hat der Film die physische Chockwirkung, welche der Dadaismus gleichsam in der moralischen noch verpackt hielt, aus dieser Emballage befreit.“ (S.39) (Verlust des „schöne Scheins“)

11 Schlussbetrachtung Ist der Text noch aktuell?
Wie beurteilen wir das Verhältnis von Malerei – Photographie – Film heute? Was ist mit den Begriffen „Zerstreuung“ und „Sammlung“ des Betrachters gemeint? Was meint das Zitat „Ich kann schon nicht mehr denken, was ich denken will. Die beweglichen Bilder haben sich an den Platz meiner Gedanken gesetzt“ (S.39)? Lässt sich der Text auch als Kritik gegenüber dem Film lesen? Wo lassen sich You tube und Internet-Blogs in Bezug auf den Text einordnen?

12 Eugène Atget: Rue de Nevers, 1924 / Ecke St
Eugène Atget: Rue de Nevers, 1924 / Ecke St.Martin et Rue des Lombards, 1924

13 Fresko (Brainstorming)
Wandmalerei, die auf feuchten Putz aufgetragen wird Der Putz muss in Schritten aufgetragen werden und ebenso die Malschichten

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15 Fresko (ital. „al fresco“)
Bezeichnung für eine noch „auf den frischen“ Kalkputz aufgetragene Wand- oder Deckenmalerei Darstellungen werden mit Kalkfarben (mit Kalkwasser vermischte Pigmente) werden ohne Bindemittel auf den noch nassen, aber bereits druckfesten Putz gemalt Der Putz aus Kalk, Sand, Wasser wird in Schichten aufgetragen (meist zwei bis vier Putzschichten) 1.Schicht: Spritzbewurf (1-1,5 cm stark) (20minütiger Abstand) 2.Schicht: Ausgleichsbewurf (1 cm stark) 3.Schicht: Rauhputz (0-0,5 cm stark) 4.Schicht: Feinputz (0,3-0,5 cm stark) Feuchtigkeit des Putzes entweicht an der Oberfläche Pigmente, die in den abbindenden Mörtel eindringen, gehen mit diesem eine dauerhafte Verbindung ein Durch Aufnahme von Kohlensäure aus der Luft wird die Kalkfarbe wasserunlöslich und bildet eine steinharte Schicht Es wird immer nur so viel verputzt wie an einem Tag bemalt wird („giornato“)

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17 Seccomalerei (ital. „al secco“)
Vom ital. „al secco“: „aufs Trockene“ Malerei, die im Gegensatz zum Fresko nicht auf den nassen, noch frischen Putz aufgetragen wird, sondern auf das schon trockene Mauerwerk Im Mittelalter fanden vor allem Kalk-, Kasein- und Temperafarben Verwendung

18 Temperamalerei Von lat. „temparare“: „(im richtigen Verhältnis) mischen“ (die Farben mit Bindemitteln) Farbstoffe Anorganische Pigmente Emulsionsbindemittel mit einer fettigen, harzigen (Leinöl, Nussöl, Mohnöl etc.) und einer wässrigen Komponente (Ei, Leim, Stärke etc.) • bei sehr fettigem Bindemittel ähneln die Farben Ölfarben, bei sehr wässrigen eher Gouachefarben (in Bezug auf das Farbauftragen) Temperamalerei war von Beginn der Malerei an eine der häufigsten Techniken Im 15.Jhd. beginnt die Ölmalerei (NL) langsam die Temperamalerei zu verdrängen Im Vergleich zu Ölfarben lassen sich die Temperafarben weniger gut vermischen, trocknen aber schneller und trocknen matt nach (> Firnis)

19 Druckgraphik (Brainstorming)
Arten von Druckgraphik

20 Druckgraphik Holzschnitt, Kupferstich, Lithographie Holzschnitt:
Älteste graphische Technik der Vervielfältigung Hochdruckverfahren Schwarzlinienschnitt, Weißlinienschnitt (seit 16.Jhd.), Farbholzschnitt 2,5 cm dicke Holztafel, geglättet und Formen freigeschnitten Älteste Holzschnitte entstammen aus dem 8.Jhd. aus Ostasien Verbreitung findet er in Europa nach dem Aufkommen von Papier Ende des 14.Jhds. Auch nach Erfindung des Buchdrucks im 15.Jhd. noch verwendet

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22 Druckgraphik • Kupferstich
Im 15.Jhd. in Süddeutschland entwickeltes erstes Tiefdruckverfahren Als Druckplatte dient plane, geschliffene, polierte Kupferplatte, in die mit Sticheln Darstellungen (spiegelbildlich) eingetieft werden Vorarbeit teilweise durch Kreideauftragen (Anreißen) oder seitenverkehrtes Durchpausen eines Motivs „französische Methode“: Kupferplatte wird angewärmt und schließlich mit Druckerschwärze eingestrichen (Farbmenge hängt von tiefe der Einkerbungen statt) Auch kalte Kupferplatten können mit Druckerschwärze bestrichen werden (mit Stoffballen wird Farbe aufgetragen, so dass sie in den Ausnehmungen haften bleibt) Später fanden Druckerpressen Verwendung (ab 16.Jhd.: zweiwalzige Druckerpressen > Plattenrand) Ab dem 17./18.Jhd. werden beliebte Gemälde häufig als Kupferstiche vervielfältigt

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24 Druckgraphik • Lithographie
Von griech. „lithos“: „Stein“ und „graphein“: „zeichnen“ Steindruck; Ausdruck seit 1805 gebräuchlich Erstes Flachdruckverfahren Geschliffener und gesäuberter Stein (Kalkschiefer) Zeichnungen werden mit Fettstift oder lithographischer Tusche (Fett, Wachs, Ruß) aufgetragen Platte wird schließlich mit mineralsaurer Gummiarabikumlösung eingestrichen und bei den so geätzten Flächen wird die Fähigkeit verstärkt Wasser aufzusaugen (Druckfarben können später aufgenommen werden) Umdruckpapier konnte auf den Stein aufgelegt werden, so dass eine seitenverkehrte Darstellung auf dem Druckpapier nicht erschien, sondern nur auf dem Stein Vorläufer für den Plakatdruck

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26 Tipp Hartmann Kunstlexikon im Internet aufsuchen, um Begriffe nachzuschlagen:

27 Literaturhinweise Walther, Ingo F. (Hg.): Kunst des 20. Jahrhunderts. 2 Bde, Bd.1: Malerei; Bd.2: Skulpturen und Objekte, Neue Medien, Fotografie. Köln 2005. Stegmann, Markus; Zey, René: Lexikon der modernen Kunst, Techniken und Stile, Hamburg 2002. Wilmes, Ulrich (Hg.): Moderne Kunst. Die Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart im Überblick, Köln 2006. Grosenick, Uta; Riemschneider, Burkhard (Hg.): Art Now. 81 Artists at the Rise of the New Millennium, Köln 2005. Benjamin, Walter : Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Frankfurt a.M (1.Auflage). Nicolaus, Knut: DuMonts Handbuch der Gemäldekunde. Gemälde erkennen und bstimmen, Köln 2003.

28 Zur letzten Sitzung (Vorschläge)
„Wunschsitzung“ Einordnen von Kunstwerken Feedback Nr.2


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