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Flexible Arbeitszeiten und Gesundheit

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Präsentation zum Thema: "Flexible Arbeitszeiten und Gesundheit"—  Präsentation transkript:

1 Flexible Arbeitszeiten und Gesundheit
Referat am Verena Klusmann & Wiebke Martini

2 Gliederung Arbeit und Gesundheit Prävention
Studien zu verschiedenen Arbeitszeittypen Lange Arbeitszeiten und Unfallgefahr Karoshi- Ein japanisches Phänomen

3 Arbeitszeitflexibilisierung und Gesundheit
Chancen: größere Gestaltungs-chancen der Beschäftigten höhere Arbeitszufrieden-heit und -motivation Gefahren: psychische Belastungen: Stress, Monotonie, psychische Ermüdung und Sättigung

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5 Erhebungen zeigen Widersprüchlichkeit:
Zunahme der fachlichen Anforderungen und der Vielseitigkeit der Arbeit steigende Qualität der Arbeit Zunahme von Stress und Arbeitsdruck und körperlicher Belastungen Ausweitung der Arbeitszeiten steigendes Risiko arbeitslos zu werden

6 Befragung von 1994-99 (Ministeriums für Arbeit und Soziales in NRW):
steigende Belastungsrelevanz von zunehmender Verantwortung (32 % auf 44%), hoher Zeitdruck (34 % auf 36%) und steigende Arbeitsmenge (von 20 Prozent auf 25 Prozent) ungünstige Arbeitszeiten sind ein relevanter Belastungsfaktor Ablösung kollektiver, stabiler und regelmäßiger Muster der Arbeitszeit durch wechselnde, dezentrale Vereinbarungen

7 Flexible Arbeitszeiten
entsprechen unternehmerischen Interessen an marktbezogener Flexibilität und Kostenentlastung. Aber: können auch den Wünschen der Beschäftigten nach mehr Selbstbestimmung über ihre Arbeitszeit gerecht werden. schaffen persönliche Zeitsouveränität, u.a. zur Gesundheitspflege

8 Deshalb sind die Ziele:
Planbarkeit und Beeinflussbarkeit sozialer Zeiten Erhalt und Schaffung von Synchronisationsmöglichkeiten zwischen Anforderungen verschiedener Lebensbereiche Dafür: Ausgestaltung der Arbeitszeitsysteme, deren Regulierung, betriebliche Strategien und individuelle Ressourcen Diese Bedingungen werden jedoch bislang von den Unternehmen dominiert.

9 Qualitativer Wandel der Konzepte von Gesundheit und Gesundheitsschutz:
individuelle Bewältigung von Gesundheitsbelastungen: „pathogenetisches” Paradigma „salutogenetischen” Paradigma Gesundheitspflege = Herstellung eines dynamischen Gleichgewichts, das der individuellen Lebensweise entsprechen muss. Gesundheitsförderung = Maßnahmen, die mit den Lebensanforderungen und -interessen kompatibel sind  „Gesundbleiben“

10 Gesundheitsschutz Flexible Arbeitszeiten bergen -neben Chancen- ein physisches und psychisches Gesundheitsrisiko: physische Überforderung soziale Isolation psychische Erkrankungen Workoholismus

11 Präventionsmaßnahmen
optimale ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes, der Arbeitsumgebung und der Arbeitsorganisation Verminderung des Zeitdruckes Erhöhung der Aufgabenvielfalt Schaffung eines angemessenen Handlungsspielraums Gestaltung eines optimalen Arbeit-Pausen-Regimes

12 Stress-Management und Bewältigungstraining
ggfs. Änderungen des Lebensstils und der Schlafgewohnheiten individuelle Kompetenzen stärken: bewusste Wahrnehmung von Stressfaktoren und der eigenen Befindlichkeit Mobilisierung eigener Ressourcen Aufbau unterstützender Netzwerke

13 Telearbeiter-Studie, Ertel 2000
Fehlende Unterstützung der „Freelancer“ im Arbeits- und Gesundheitsschutz: 83% informierten sich privat über ergonomische Aspekte der Gestaltung nur bei 3% fand fachkundige Überprüfung des Arbeitsplatzes statt nur 2,4% wurden betriebsärztlich betreut.

14 Ergebnisse: Akquisition von Aufträgen: 45% mangelnde Selbstdisziplin: 31% Ablenkungen/Störungen: 27% Probleme bei Abstimmung mit Familie/Partner: 18% erheblicher Marktdruck: 72% schwankender Arbeitsanfall: 71% Jedoch: Abwechslungsreichtum: 91% großer Handlungsspielraum: 78%

15 Eine hohe Arbeitsbelastung ist generell
mit einem höheren gesundheitlichen Risiko verbunden 5x soviel Erschöpfung 3x soviel Reizbarkeit ¼ arbeitet über 60 Std./Woche für 74% hat Arbeit oft Vorrang vor Familien- und Privatleben 2x soviel Arbeit bei Krankheit Erholungsunfähigkeit steigt bei mehr als 48 Std./Woche und gleichzeitig hohem Leistungsdruck

16 Hausärzte-Studie, Martens et al. 1999
Fragebögen erfassten: Arbeitssituation subjektives Gesundheitsempfinden  Subjective-Health-Questionnaire Physiologisches Wohlbefinden  Sickness-Impact-Profile Dauer und Qualität des Schlafes  Groningen-Sleep-Scale

17 Grundannahmen Durch verlängerte Arbeitszeiten sinkt die verfügbare Zeit für Ruhe und Erholung.                  Die steigende Unsicherheit führt zu gesundheitlichen Beschwerden und Einschränkungen des Wohlbefindens.                  Falls die Arbeitnehmer in wechselnden Teams und Projekten eingesetzt werden, nimmt die soziale Unterstützung durch die Gruppe ab.

18 Ergebnisse Subj. Gesund-heit 6.9 8.7* 7.6 8.6* 10.2* 9.9* 5.3 5.4 3.2
normale AZ Zeit-verträge Arbeit auf Abruf Kontinu-ierliche AZ Unregel-mäßige AZ Kompri-mierte AZ Subj. Gesund-heit 6.9 8.7* 7.6 8.6* 10.2* 9.9* 5.3 5.4 3.2 5.0 125 27 6 73 101 50 Wohl-befin-den 6.7 9.2* 9.1 7.7 9.1* 10.4* 4.9 5.8 5.7 29 71 102 49 Schlaf-qualität 6.1 4.0 4.8* 4.6* 2.6 2.3 1.8 2.9 2.8 3.0 123 28 5 72 46

19 Projekt zur Vertrauensarbeitszeit
Zufriedenheit mit Vertrauensarbeitszeit im Vergleich zu vorherigen Arbeitszeitmodellen wächst Obwohl: Anstieg der tatsächlichen Arbeitszeit und Zunahme von Stress und Leistungsdruck Gewachsener Spielraum bei der Verteilung der Arbeitszeit und gewachsene Eigenverantwortung gleichen aus Sicht der Beschäftigten die Nachteile offenbar häufig aus. In der Multimediabranche sind ca. ¾ mit VAZ zufrieden. Die Zufriedenheitsanteile bei Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit (88%) sind signifikant höher, bei fester Arbeitszeit (60%) signifikant niedriger. Hinsichtlich geleisteter Mehrarbeit nimmt Vertrauensarbeitszeit gegenüber allen anderen Arbeitszeitmodellen eine Spitzenposition ein.

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21 Lange Arbeitszeiten und Unfallgefahr
Studie von Vernon (1920) und Smith (1998) Probleme dieser Studien - Daten - Konfundierung - Selektion - statistische Probleme Metaanalyse (kumulierte Daten) Fazit

22 Obwohl das Arbeitszeitgesetz eine Arbeitsdauer von höchstens 8h/Tag vorschreibt, kommt es in vielen Berufen zu längeren Arbeitszeiten Studie von Haeck-Harms (2000) Arbeitszeiten deutscher LKW-Fahrer

23 Studie von Vernon vs. Studie von Smith (1920) (1998)
Mit einer längeren Arbeitszeit erhöht sich auch die Unfallrate, aber nicht im gleichen Verhältnis. An einem 12-Std-Tag traten 2,5 mal so viele Unfälle auf, wie bei einem 10-Std-Tag. Frage: Ab wie viel Stunden Arbeitszeit steigt das Risiko der Unfallgefahr? Durch längere Arbeitszeiten wird die Sicherheit der Arbeiter nicht gefährdet. Es treten also nicht mehr Unfälle und Fehler auf und die Leistung ist auch nicht schlechter. Frage: Ist also gar keine Limitierung der Arbeitszeit nötig?

24 Probleme bei der Datengewinnung
Es gibt keine reliablen Daten darüber, wie viele Menschen zu welcher Zeit und wie lange arbeiten. Wie sollen also die Unfalldaten mit den (nicht-vorhandenen) Arbeitsdaten verglichen werden, um eine angemessene Unfallrisikoschätzung vorzunehmen?

25 Konfundierung Was sind eigentlich längere Arbeitszeiten?
Macht es einen Unterschied, ob die Arbeitszeit pro Tag, Woche, Monat oder Jahr gemessen wird? Sind 12 Stunden vorgegebene Arbeitszeit das gleiche wie wenn diese in Überstunden geleistet wird? (Pausenzeiten) Bei Längsschnittstudien müssen die Effekte der Neuentwicklung in der Technologie mit berechnet werden! [Studie von Laundry & Lees (1991)]

26 Selektion Gelten die erhobenen Daten nur für die Firma oder lassen sie sich auch auf andere Unternehmen übertragen? Bei der Einführung von längeren Arbeitszeiten könnte ein Unternehmen besondere Maßnahmen treffen, so dass eine Generalisierung auf andere Unternehmen nicht möglich ist.

27 Statistische Probleme
Da Unfälle seltene Ereignisse sind, und darum nicht normalverteilt, müssen sie statistisch anders behandelt werden. Insgesamt ist die Zahl der Unfälle bei verlängerter Arbeitszeit recht gering, doch muss dabei auch bedacht werden, dass die Anzahl der arbeitenden Personen mit wachsender Stundenzahl auch geringer wird.

28 Um die genannten Probleme zu umgehen, ist es sinnvoll Metaanalysen zu erstellen. Dabei werden kumulierte Daten verwendet: Studie von Folkard (1996) Studie von Äkerstedt (1995) Studie von Haenecke (1998) Zusammenfassung der drei Studien

29 Studie von Folkard (1996) Nach 12 Stunden Arbeitszeit erhöht sich die Unfallgefahr um das Doppelte. Beste Anpassung an die Daten brachte eine Exponentialfunktion.

30 Studie von Äkerstedt Fast die gleichen Ergebnisse wie bei Folkard:
Höheres Unfallrisiko nach 12 Stunden Arbeitszeit.

31 Studie von Haenecke Analyse von Unfällen, die zu einer Krankschreibung von mindestens 3 Tagen geführt haben. Insgesamt wurden 1,4 Mio. Unfälle registriert. Alle deutschen Industrien außer Agrarwirtschaft und öffentliche Einrichtungen

32 Ergebnisse der drei Studien
Alle drei Studien zeigen eine exponentiell wachsende Unfallgefahr in Relation zur Arbeitszeit.

33 Fazit Da alle drei Metaanalysen in die gleiche Richtung weisen, kann als gesichert angenommen werden, dass die Unfallrate nach einer best. Zeit am Arbeitsplatz stark zunimmt. Nach 7-8 Std. scheint die Unfallgefahr exponentiell zu steigen. Noch nicht geklärt ist, ob nicht auch die Tageszeit einen Einfluss auf das Unfallrisiko hat.

34 Umsetzung der Ergebnisse
Vorsicht bei langen Arbeitszeiten, auch wenn sie selbstbestimmt sind! Bei langen Arbeitszeiten sollten besondere Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen werden. Ein Arbeitstag sollte generell nicht länger als 8 Std. sein, auch nicht, wenn die Zeit durch ein Zeitkonto wieder ausgeglichen werden kann!

35 Karoshi Studie von T. Uehata 1991
seit den späten 80er Jahren bekanntes Phänomen Karoshi bedeutet: „Tod durch Überarbeitung“ Todesursache ist oft Herzinfarkt oder Schlaganfall

36 Karoshi liegt vor, wenn der Tote direkt vor seinem Ableben mindestens 24 Std. gearbeitet hat oder in der Woche vor seinem Tod täglich mindestens 16 Stunden gearbeitet hat und er in der letzten Woche keinen freien Tag hatte.

37 Versuchspersonen und Untersuchungsmethode
203 Karoshi-Opfer aus den Jahren 196 Männer, 7 Frauen 107 Akademiker, 96 Arbeiter Daten wurden durch Befragung der Hinterbliebenen erhoben.

38 Altersverteilung

39 Risikofaktoren, die in mehr als 20% der Fälle vorlagen:
lange Arbeitszeiten (65%) kleinere Probleme innerhalb von 24 Std. vor dem Tod (42%) unzureichende Unterstützung (32%) viel Nachtarbeit (31%) viele Dienstreisen (28%) Arbeitswechsel (26%) Arbeitsnormen entsprechen zu müssen (25%) sehr hohe Verantwortung (23%) Arbeitsprobleme (22%)

40 Schlechte Arbeits-bedingungen
Veränderte Gewohnheiten Schlechtere Gesundheit Auslösende Faktoren Cardiovaskuläre Attacke Lange Arbeitszeiten, Nacht- und Schichtarbeit, emotionaler Stress ... Rauchen, Alkoholkonsum, kein Sport, Schlaflosigkeit, veränderte Essgewohnheiten... Erhöhte Müdigkeit, Diabetes, hohe Cholesterinwerte... Erhöhter Arbeitsanfall, Probleme, Angst, Wut, körperliche Erschöpfung... Herzinfarkt, Angina Pectoris, Schlaganfall, Gehirnblutungen...

41 Ergebnisse Hauptsächlich Männer sterben an Karoshi.
Ihre Arbeit ist sehr stressig. Ihre Arbeit beinhaltet viele Überstunden. Die Art der Arbeit erschwert die eigenen Lebensgewohnheiten. Der Infarkt wird durch kleine Schwierigkeiten bei der Arbeit ausgelöst.

42 Literatur Martens. M.F.J., Nijhuis, F.J.N., van Boxtel, M.P.J. & Knottnerus, J.A. (1999), Flexibel work schedules and mental and physical health. A study of working population with non-traditional working hours. Journal of Organizational behaviour 20 (35-46). Uehata, T. (1991), Long working hours and occupational stress-related cardiovascular attacks among middle-aged workers in Japan. Journal of Human Ergology 20 (2), ( ). Nachreiner, F. (2000), Extended working hours and accident risk. In: T.Marek u.a.(Hrsg.), Shiftwork 2000.Implications for science,practice and business (29-44).Krakow:Jagellonian University.


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