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Einführung in die Syntax

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Präsentation zum Thema: "Einführung in die Syntax"—  Präsentation transkript:

1 Einführung in die Syntax
Grammatik als Modellkonstruktion Syntaktische Analysemethoden

2 weiterver- bessertes Modell
Modellkonstruktion Konstruktion Konstruktion erstes Modell Einwirkung verbessertes Modell Mensch Objekt weiterver- bessertes Modell Beobachtung

3 Aufbau einer internalisierten Grammatik
Interim- Grammatik 1 Lerner Universalgrammatik verbesserte Interimgrammatik Sprachlie Daten als Manifestation von Gi weiterver- besserte Interimgrammatik Einwirkung Beobachtung Konstruktion

4 Grammatikkonstruktion
Linguist Grammatiktheorie Methodologie verbesserte Grammatik Sprachlie Daten als Manifestation von Gi weiter ver- besserte Grammatik Einwirkung Beobachtung Konstruktion

5 Definition von Sprache: Chomsky
I will consider a language to be a set (finite or infinite) of sentences, each finite in length and constructed out of a finite set of elements. All natural languages in their spoken and written form are languages in this sense, since each natural language has a finite number of phonemes (or letters in its alphabet) and each sentence is representable as a finite sequence of these phonemes (or letters), though there are infinitely many sentences. Similarly, the set of ‘sentences’ of some formalized system of mathematics can be considered a language. (Chomsky 1957: 13)

6 Syntax die Lehre vom Satzbau / Satzlehre / Teildisziplin der Linguistik, die sich mit der Kombination von Wörtern zu bzw. in Sätzen auseinandersetzt Was ist ein Wort? Wenn wir wie Chomsky Sprache definiert als eine Menge von Sätzen stellt sich die Frage: Was ist ein Satz?

7 Was ist ein Satz? Darüber sind ganze Bücher geschrieben worden (z.B. Ries J., Was ist ein Satz? [Ries 1931], Seidel E., Geschichte und Kritik der wichtigsten Satzdefinitionen [Seidel 1935]), und es wurden an die 200 verschiedene Satzdefinitionen gezählt. Im Linguistischen Wörterbuch von Lewandowski finden wir u.a. [Der Satz ist eine] grammatisch, intonatorisch und inhaltlich nach den Regularitäten der jeweiligen Sprache linear und hierarchisch organisierte Einheit als Mittel zu Ausdruck, Darstellung und Appell, zur Kommunikation von Vorstellungen oder Gedanken über Sachverhalte. (Lewandowski 1990, s.v. Satz)

8 Was ist ein Satz? In dieser Charakterisierung werden einige Eigenschaften von Sätzen genannt, z.B. daß Sätze Zeichen sind, wobei auf das Organonmodell von Karl Bühler Bezug genommen wird. Eine vollständige Charakterisierung des Begriffes Satz läßt sich nicht auf diese einfache Weise bewerkstelligen. Wir müssen vielmehr eine vollständige Theorie konstruieren, die bestimmt, welche Objekte Sätze einer bestimmten Sprache sind. Solch eine Theorie wird Grammatik genannt. Mit anderen Worten, die Antwort auf die Frage ‘Was ist ein englischer Satz?’ ist eine Grammatik der englischen Sprache.

9 Sprache als Menge von Sätzen
Im folgenden wollen wir den Terminus Sprache für die Zwecke der Syntax in einem sehr speziellen und eingeschränkten Sinn verwenden: Definition: Sprache Eine Sprache ist eine Menge von Sätzen, von denen jeder aus einer endlichen Menge von Elementen aufgebaut ist. Damit ist z.B. die englische Sprache die Menge der englischen Sätze, die deutsche Sprache die Menge der deutschen Sätze. Jeder Satz ist ein komplexes Zeichen, d.h. die Assoziation eines (komplexen) Ausdrucks und eines (komplexen) Inhaltes.

10 Satz – Äußerung Sätze müssen von Äußerungen unterschieden werden. Satz und Äußerung stehen im Verhältnis von Typ (type) und Exemplar (token) zueinander. In den folgenden beiden Texten kommt der Ausdruck Suddenly the door opened zweimal vor: (a) It was quiet and dark. Suddenly the door opened. (b) He was almost napping. Suddenly the door opened. Es handelt sich um zwei verschiedene Äusserungen, d.h. zwei verschiedene konkrete Realisierungen des gleichen Satzes. Definition: Äußerung Eine Äusserung ist ein Satzexemplar, d.h. eine konkrete Reali-sierung eines Satzes in einem Kommunikationszusammenhang.

11 Zum Begriff Grammatik Der Begriff Grammatik wird häufig mit einer systematischen Ambiguität gebraucht. Zum einen ist damit das mental repräsentierte sprachliche Wissen gemeint, über das ein kompetenter Sprecher einer Sprachgemeinschaft verfügt, und das es ihm ermöglicht, Sätze seiner Sprache zu verwenden und Äußerungen zu beurteilen (internalisierte Grammatik). Zum anderen ist damit die Beschreibung oder Theorie des jeweiligen sprachlichen Wissens gemeint. Definition: Grammatik Eine Grammatik ist eine Theorie einer Einzelsprache.

12 Grammatikalität Die Grammatik einer Sprache als Theorie dieser Sprache spezifiziert, welche Wortfolgen Sätze (d.h. grammatische Ketten) dieser Sprache sind, und welche nicht (letztere heißen ungrammatisch). Die Grammatik des Englischen hätte zu spezifizieren, daß The killer is called acid rain grammatisch (oder wohlgeformt) ist, während *is acid the called rain killer ungrammatisch ist, obwohl beide Ketten aus den gleichen Wörter bestehen. Es gibt bestimmte Konventionen zur Kennzeichnung des Wohlgeformtheitsgrades eines Ausdrucks. Ein einfacher Stern ‘*’ bedeutet “ungrammatisch”. Bei Bedarf kann weiter differenziert werden: ? fragwürdig * ungrammatisch ?? sehr fragwürdig ** “Müll”

13 Grammatikalität ist ein relativer Begriff
Ein Ausdruck kann nur unter Bezug auf eine gegebene Grammatik als grammatisch oder ungrammatisch beurteilt werden. Genauer müßte man daher sagen, daß die Kette The killer is called acid rain grammatisch ist bezüglich der Grammatik des Englischen. Sie wäre z.B. ungrammatisch bezüglich der Grammatik des Deutschen. Nehmen wir ein weiteres Beispiel: Angenommen, ein Kind äußert den Ausdruck John taked my book. Da die Form *taked in normalem Englisch nicht existiert, muß das Kind eine ihm eigene Regel angewandt haben, nach der die Vergangenheitsform durch Anhängen der Endung -ed an den Stamm gebildet wird. Der Äußerung liegt also eine Grammatik zugrunde, die das Kind internalisiert hat und die sich von der Erwachsenengrammatik unterscheidet. Mit anderen Worten, der Ausdruck John taked my book ist grammatisch bezüglich der internalisierten Grammatik des Kindes und ungrammatisch bezüglich der Grammatik des Englischen.

14 Sprachlie Daten als Manifestation von Gi
Grammatik = Sprache L= {S1, S2, …, Sn} wobei jedes Si ein Satz ist. Grammatik 1 G = L Linguist Grammatiktheorie Methodologie Einfachste Anname: Die Grammatik einer Sprache (verstanden als Menge der Sätze) ist identisch mit der Sprache. Die internalisierte Grammatik ist eine Liste von Sätzen, die bei Bedarf abgerufen werden können. Sprachlie Daten als Manifestation von Gi Einwirkung Beobachtung Konstruktion

15 Grammatik ≠ Sprache Die Menge der Sätze einer Sprache ist potentiell unendlich. „Dieser Satz besteht aus 5 Wörtern“ „Dieser Satz besteht aus <Zahlausdruck> Wörtern.“ Es gibt unendlich viele Zahlen. Nach Satzdefinition besteht jeder Satz zwar aus einer endlichen Menge von Elementen. Es gibt aber kein prinzipielles Kriterium für die maximale Länge eines Satzes. Aus einem gegebenen Satz kann durch Hinzufügen von Elementen einer neuer Satz gebildet werden. Der Baum ist kahl. Der Baum im Garten ist kahl. Der Baum im Garten hinter dem Haus ist kahl. Der Baum im Garten hinter dem Haus in der Stadt ist kahl. Der Baum im Garten hinter dem Haus in der Stadt jenseits der Berge ist kahl

16 Satz = beliebige Kombination von Wörtern
Jedes wi ist ein Wort aus der Menge der Wörter W Grammatik 1 G = L Linguist Grammatiktheorie Methodologie Grammatik 2 Si = w1 + w2 + w3… Sprachlie Daten als Manifestation von Gi

17 Sätze beliebige Kombination von Wörtern
s --> w, w, w. w --> [milben]. w --> [leben]. w --> [in]. w --> [kopfkissen].

18 Sätze beliebige Permutationen von Wörtern
milben - in - leben – kopfkissen 24 Umstellungsmöglichkeiten – aber davon nur 6 (potentielle) Sätze: Milben leben in Kopfkissen Leben Milben in Kopfkissen? Leben in Kopfkissen Milben? ...Milben in Kopfkissen leben In Kopfkissen leben Milben ...in Kopfkissen Milben leben

19 Grammatik = Menge von Mustern
G = L Linguist Grammatiktheorie Methodologie Grammatik 2 Si = w1+w2+ … Sprachlie Daten als Manifestation von Gi Grammatik Menge von Mustern M = {N + V + P + N, V + N + P + N, P + N + V + N …}

20 Stichwort ‚Kombination von Wörtern‘
Die Dozentin darf leider keine Geldgeschenke annehmen. Der Dozentin darf leider keine Geldgeschenke annehmen. Die Dozentin darfst leider keine Geldgeschenke annehmen. Die Dozentin darf leider keine Geldgeschenke angenommen. Fragestellung: Welche Faktoren entscheiden, ob eine bestimmte Kombination von Wörtern wohlgeformt ist und z.B. einen Satz ergibt, eine andere Kombination dagegen nicht? Wie kann man diese Faktoren beschreiben? ü û û û

21 Stichwort ‚Beziehungen zwischen Sätzen‘
1. The dog bites the cat. 2. The cat bites the dog. 3. The cat, the dog bites. 4. The dog, the cat bites. 5. The cat is bitten by the dog. 6. The dog is bitten by the cat. 7. What the dog bit was the cat. 8. What the cat bit was the dog. The dog bites the cat – The cat is bitten by the dog. The cat, the dog bites – What the dog bit was the cat. The cat bites the dog – The dog is bitten by the cat. The dog, the cat bites – What the cat bit was the dog. 1, 3, 5, 7 2, 4, 6, 8

22 Stichwort ‚Beziehungen zwischen Sätzen‘
1. Er hat das Flugzeug noch lange Zeit hören können 2. Das Flugzeug hat er noch lange Zeit hören können 3. Noch lange Zeit hat er das Flugzeug hören können 4. Hören können hat er das Flugzeug noch lange Zeit. Was hat er noch lange Zeit hören können? Fragestellung: Wie können Paraphrasebeziehungen zwischen Sätzen dargestellt werden? Welche Faktoren bedingen die potentiell möglichen Worstellungsunterschiede und wie kann man diese Faktoren beschreiben?

23 Stichwort ‚Innere Struktur von Sätzen‘
1. Die Sekretärin leitete den Brief an die Anwältin weiter 2. Den Brief an die Anwältin leitete die Sekretärin weiter 3. Den Brief leitete die Sekretärin an die Anwältin weiter Die Sekretärin leitete den Brief an die Anwältin weiter hat zwei Bedeutungen: a) die Anwältin ist die Person, an die der Brief gerichtet (geschrieben) ist vgl. Sie leitete den Brief an die Anwältin an den Kanzler weiter b) die Anwältin ist die Person, an die der Brief weitergeleitet wird vgl. Sie leitete den Brief an den Kanzler an die Anwältin weiter Fragestellung: Wie können Mehrdeutigkeiten in der internen Struktur einzelner Sätze beschrieben werden?

24 Stichwort ‚System von Regeln‘
OK Milben leben in Kopfkissen. In Kopfkissen leben Milben. Leben Milben in Kopfkissen? Leben in Kopfkissen Milben? NICHT-OK *Milben in leben Kopfkissen. *Kopfkissen in Milben leben. *In Milben Kopfkissen leben *Leben Milben Kopfkissen in Zeichnet die 'OK'-Sätze gemeinsam etwas aus, was sie von den 'Nicht-OK'-Sätzen unterscheidet? Offensichtlich gehören die Wörter 'in' und 'Kopfkissen' zusammen derart, dass a) nichts zwischen sie gestellt sein darf b) 'Kopfkissen' vor 'in' stehen muss Fragestellung: Welche Form muss ein Regelsystem haben, damit alle möglichen und auch potentiell möglichen Kombinationen beschrieben werden können – und nur diese?

25 Syntaktische Fragestellungen (exemplarisch):
Welche Faktoren entscheiden, ob eine bestimmte Kombination von Wörtern wohlgeformt ist und z.B. einen Satz ergibt, eine andere Kombination dagegen nicht? Welche Form muss ein Regelsystem haben, um damit alle möglichen Sätze zu beschrieben (und nur diese)? Wie können Paraphrasebeziehungen zwischen Sätzen dargestellt werden? Welche Faktoren bedingen die potentiell möglichen Worstellungsunterschiede und wie kann man diese Faktoren beschreiben? Wie können Mehrdeutigkeiten in der internen Struktur einzelner Sätze beschriebenwerden?


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