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Vorlesung Einführung in die Soziologie - Grundfragen der Soziologie SoSe 2010 2. Veranstaltung (30.04.2010) Geschichte und theoretische Ansätze.

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1 Vorlesung Einführung in die Soziologie - Grundfragen der Soziologie SoSe Veranstaltung ( ) Geschichte und theoretische Ansätze der Soziologie Prof. Dr. Karl-Werner Brand FG Soziologie, TUM, School of Education Kontakt:

2 Strukturfunktionalismus Rational Choice Ansätze
handlungstheoretische Ansätze vs strukturtheoretische Ansätze 1750 1800 1850 1900 1950 2000 Empirismus, naturrechtliche Vertragstheorien Adam Smith ( ) Nationalökonomie Politische Ökonomie ( A. Smith Idealistische Philosophie, Aufklärungsphilosophie, Frühsozialismus etc. Auguste Comte ( ) „physique sociale“, vgl. Beobachtung, „positive Philosophie“ Karl Marx ( ) Kritik der pol. Ökonomie; Klassentheorie, historisch-material. Ges.theorie Max Weber ( ) Rationalisierung, ges. Differenzierung, „verstehende Soziologie“ Emile Durkheim ( ) Ges. Arbeitsteilung, normative Integration George H. Mead ( ) William Thomas ( ) Sozialphänomen. Ansätze (A. Schütz) Talcott Parsons ( ) Strukturfunktionalismus Symbolischer Interaktionismus Kritische Theorie (Frankf. Schule) Neomarxistische Ansätze Praxistheoretische Ansätze: A. Giddens, P. Bourdieu Netzwerk- und Figurations-theoretische Ansätze (Elias) Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) Rational Choice Ansätze Ethnomethodologie, Alltagstheorien, Diskurstheorien N. Luhmann Systemtheorie, fkt. Differenzierungstheorie

3 „Gründerväter“ + zentrale Ansätze der Soziologie
Adam Smith  Rational Choice Theorien Karl Marx  Klassentheorien  „Kritische Theorie“, neomarxistische Ansätze Max Weber  „verstehende Soziologie“, gesellschaftliche „Rationalisierung“ Emile Durkheim  normativ basierte, soziale Integration; gesellschaftliche Arbeitsteilung (fkt. Differenzierung) Theorien funktionaler Differenzierung (Bsp. Talcott Parsons  Niklas Luhmann) George H. Mead  Symbolische Interaktion  In den Folien werden nur einige Autoren beleuchtet  vgl. dazu ausführlicher den Basistext: Hans Joas, Die soziologische Perspektive, in: ders. Lehrbuch der Soziologie, 2007)

4 Soziologie als Wissenschaft vom sozialen Handeln
Max Weber ( ): „Soziologie (…) soll heißen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will.“ (Weber in Abels II, S. 141; Soziologische Grundbegriffe).

5 Was ist soziales Handeln?
„Handeln soll (…) ein menschliches Verhalten (einerlei ob äußeres oder innerliches Tun, Unterlassen oder Dulden) heißen, wenn und insofern als der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden. „Soziales“ Handeln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist.“ (Weber in Abels II, S. 141; Soziologische Grundbegriffe)

6 Einige Beispiele Sinn „Sinn heißt, das es eine rationale Erklärung für das Handeln gibt, dass wir also mit unserem Handeln etwas bestimmtes meinen und das dem anderen gegenüber zum Ausdruck bringen und dass wir meinen, auch der andere habe mit seinem Handeln etwas ganz bestimmtes gemeint. An diesem wechselseitig „gemeinten Sinn“ ist soziales Handeln orientiert.“ (Abels II 2007, S. 142)

7 Max Weber Idealtypen sozialen Handelns
Der Mensch ist…. Max Weber Idealtypen sozialen Handelns Zweckrational: es werden gezielt bestimmte Mittel eingesetzt, um bestimmte Zwecke zu erreichen Wertrational: ohne Rücksicht auf die vorauszusehenden Folgen handeln im Dienste seiner Überzeugung Affektuell: emotional, im Extremfall ohne Reflexion (kaum mehr sinnhaft) Traditional: aus Gewohnheit, Alltagshandeln (im Extremfall „ablaufenden Reagierens auf gewohnte Reize“ auch kaum mehr sinnhaft) (siehe Abels II 2007, S. 145 und Korte/Schäfers 2008, S. 36)

8 Theorien funktionaler Differenzierung
Schlüsselkategorie der soziologischen Bemühungen um eine Theorie moderner Gesellschaften. E. Durkheim: charakterisiert den Übergang von traditionellen zu modernen Gesellschaften – unter Nutzung der Organismus-Analogie – als Übergang von der „mechanischen Solidarität“ (ges. Integration aufgrund hoher kultureller Homogenität einzelner Gesellschaftssegmente) zur „organischen Solidarität“ (funktionale Integration auf der Basis hoher ‚sozialer Arbeitsteilung‘ bzw. Differenzierung) M. Weber: Der für die Moderne charakteristische Prozess der „Rationalisierung“ und der „Entzauberung der Welt“ führt zur Ausdifferenzierung „gesellschaftlicher Wertsphären“ bzw. Lebensordnungen (Wirtschaft, Recht, Politik, Kultur etc.), die nach ihren Eigengesetzlichkeiten rationalisiert werden  Spannungen zwischen den einzelnen Wertsphären ohne ges. verbindliche Schlichtungs-/Entscheidungsinstanz T. Parsons: Etablierung des Konzepts fkt. Differenzierung im Rahmen seiner struktur-funktionalistischen Systemtheorie. Jedes System teilt sich in vier Teilsysteme, die zentrale Funktionen zur Erhaltung der Systemstruktur erfüllen (AGIL-Schema). In Bezug auf soziales System: Anpassung (Wirtschaft), Zielerreichung (Politik), Integration (Sozialisation/Gemeinwesen), Erhaltung zentraler Wertmuster (Kultur*

9 Talcott Parsons (1902 – 1979) (AGIL-Schema: Handlungssystem / Soziales System)

10 Niklas Luhmann ( ) Ausbildung als Jurist; zunächst am Gericht und in Staatverwaltung tätig. Ab 1960 Zweitstudium der Verwaltungswissenschaft & Soziologie in Harvard und Speyer. In Harvard stark beeinflusst von T. Parsons; arbeitet sich an dessen Ansatz kritisch ab. Ab 1968 Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie an der Univ. Bielefeld  Begründer einer eigenen, in der deutschsprachigen Soziologie dominanten Schule der funktionalistischen Systemtheorie. Strukturfunktionalismus (Parsons)  Funktionalistische Systemtheorie (Luhmann)  Ausgangspunkt ist nicht mehr eine best. Systemstruktur – bei sozialen Systemen: die normative Ordnung – zu deren Erhalt sich das soziale System in verschiedene funktionale Teilsysteme ausdifferenziert (AGIL-Schema), sondern:  Bezugspunkt ist die funktionale Ausdifferenzierung moderner Gesellschaften als emergenter, evolutionärer Prozess. Die funktional ausdifferenzierten Teilsysteme sind nicht mehr auf den Erhalt eines gesellschaftsübergreifenden Wertesystems bezogen, sondern folgen ihrer eigenen Binnenlogik.  Fkt. Ausdifferenzierung erhöht permanent die „gesellschaftliche Komplexität“; letzteres ist sowohl zentrales Fortschrittskriterium (für L.) als auch zentrales Problem der Moderne; macht „Reduktion von Komplexität“ zu einer zentralen Aufgabe.

11 Luhmanns Theorie funktionaler Differenzierung
Drei unterschiedliche historische Formen gesellschaftlicher Differenzierung a) „segmentäre Differenzierung“ (ges. Differenzierung in gleiche Teilsysteme, z.B. Stämme, Clans, Dörfer ≈ Durkheims „mechanischer Solidarität“) b) „stratifikatorische Differenzierung“ (ges. Differenzierung in hierarchisch strukturierte ungleiche Schichten/Stände/Klassen; der Herrscher repräsentiert das Ganze der Gesellschaft; religiöse Weltdeutung integriert und legitimiert diese Ordnung) c) „funktionale Differenzierung“ (Autonomisierung ges. Teilbereiche entlang zentraler gesellschaftlicher Funktions-/Problembereiche seit der Neuzeit)  Fkt. Teilsysteme haben exklusive Kompetenz für die Bearbeitung bestimmter Probleme oder Funktionen, sind wechselseitig nicht substituierbar.  Keine (konkurrenzfreie) Repräsentation der Einheit der Gesellschaft mehr möglich. Moderne Ges. = „polyzentrische“ Ges. Es gibt keine privilegierte Entscheidungsposition mehr, „kein Zentrum und keine Spitze“. Es gibt nur noch die Vielfalt systemspezifischer Perspektiven & Beschreibungen; immer auch andere möglich (= hohe Kontingenz; Verlust der „Wahrheit“).  Fkt. Differenzierung steigert Interdependenzen der Funktionssysteme und die darüber vermittelte Integration des Gesamtsystems (ÖK, 87); aber keine zentrale Steuerung möglich.

12 Fünf Schlüsselbegriffe der Soziologie
„Sozialstruktur“: relativ stabile, beständige Muster sozialer Beziehungen, sozialer Positionen und Gruppen „Soziales Handeln“: sinnhaftes, bewusst oder implizit (routineförmig) auf das Verhalten anderer Akteure gerichtetes bzw. an gesellschaftlichen Normen und Erwartungen orientiertes Handeln (das kann affirmatives oder kritisches, affektives oder zweckrationales, wertrationales oder traditionales Handeln sein) „Kultur“: die gemeinsamen Weisen des Denkens, Verstehens, Bewertens und Kommunizierens, die die Lebensweise & Lebensstile von Menschen prägen „Macht“: die Fähigkeit eines sozialen Akteurs, den eigenen Willen, die eigenen Ziele und Interessen auch gegen den Widerstand anderer durchsetzen zu können, ganz gleich worauf diese Fähigkeit beruht „Soziale Integration“: Normative oder funktionale Einbindung von Individuen, Gruppen, Organisationen oder ges. Teilsystemen in ein gesellschaftliches Gesamtgefüge


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