Religiosität Katja Eichmann Andrea Hold Anita Kreiner

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Macht uns der Glaube an Gott gesund ?
 Präsentation transkript:

Religiosität Katja Eichmann Andrea Hold Anita Kreiner Susanne Mauerhofer

Ist der Glaube an eine göttliche Macht nur ein Konstrukt des menschlichen Gehirns – sitzt Gott im Hirn? Ist Religiosität ein Persönlichkeitsmerkmal?

Zwei Begriffe: Religion: ( von lateinisch religio „Gottesfurcht“); die zusammenfassende Bezeichnung für eine Fülle historischer Erscheinungen, denen ein spezifischer Bezug zwischen dem Transzendenten einerseits und dem Menschen andererseits in einer deren Verhalten normativ bestimmenden Weise zugrunde liegt. Epilepsie: wenn wiederholte, zumeist unprovozierte, epileptische Anfälle aufgetreten sind. Epileptischer Anfall ist durch die plötzliche, zeitlich begrenzte, rhythmische und synchrone Entladung eines neuronalen Zellverbandes, maximal des gesamten Gehirnes charakterisiert.

Neurotheologen auf der Spur nach „William James“ Als erster religiöse Erfahrungen systematisch studiert 1902 erschien Buch: „The Varieties of Religious Experience“ > Berichte grenzüberschreitender Erlebnisse > gilt bis heute als Klassiker der Religionspsychologie

Drei bekannte Forscher: Andrew Newberg – Radiologe University of Pennsylvania in Philadelphia Vilayanur Ramachandran – Neurobiologe University of California, San Diego Michael Persinger – Neuropsychologe Kanadische Provinzuniversität Sudbury

Andrew Newberg Untersuchte meditierende Buddhisten und betende Franziskanernonnen. Mystische Erleben mit moderner bildgebender Verfahren bis ins Letzte aufzuklären. Im Moment der tiefsten Versenkung - an einer Schnur - folgte über eine Infusionsleitung eine radioaktive Substanz in die Vene Erhöhter Blutfluss in einer Hirnregion - Bereich gerade besonders aktiv Bestimmte Verteilung der Radioaktivität - SPECT

Vilayanur Ramachandran Patienten mit Schläfenlappen-Epilepsien an eine Art Lügendetektor angeschlossen Bilder - mit erregenden, neutralem und religiösen Inhalten Mit kleinen Elektroden die elektrische Leitfähigkeit der Haut registriert Reagierten dabei auf religiöse Motive am stärksten

Michael Persinger Schallisolierte Versuchkammer, umgebauten Motorradhelm aufsetzen, legt Magnetfelder rund um den Schädel an 20 Minuten spezielle magnetische Signale auf das Gehirn Magnetfeld bewegt sich speziell über den Schläfenlappen ausgelösten Empfindungen als übernatürlich oder spirituell Die Gegenwart eines höheren Wesens, eine Berührung Gottes, der Eindruck den Körper zu verlassen Entladungstürme - temporal lobe transients vermitteln Existenz einer übernatürlichen Macht

Primary personality trait correlates of religious practice and orientation Peter Hills, Leslie J. Francis, Micheal Argyle, Chris J. Jackson Personality and individual differences 36 (2004) 61-73 Beziehung zwischen Eysenk’s primären Persönlichkeitsfaktoren und Aspekten der religiösen Oientierung und Ausübung. Religion ist seit langem ein Thema von psychologischem Interesse. Galton veröffentlichte1872 eine emp. Studie über die Effizienz des öffentlichen Gebets Freud: Gott als projezierte Vaterfigur Jung: positiver psychologischer Wert der Religion Hilft Individuen, mit den Unsicherheiten des Lebens umzugehen und ermutigt zur Selbstentwicklung

Allport: zwei Formen der religiösen Orientierung, die er durch die religiöse Orientation-Skala erfasste Die extrinsische Orientierung: von instrumentellem Nutzen, indem sie Anerkennung und Bestätigung für einen gewählten Lebenstil bietet. Die intrinsische Orientierung: ein persönlich erfahrener Glaube, der das Leben mit Motivation und Sinn füllt. Batson : dritte form religiöser Orientierung : Die Quest- religiöse Orientierung stellt die interaktive Suche nach Wahrheit und transzendentaler Realität dar.

Methode 400 Studierende untersucht an einem College in Wales (110 Männer, 290 Frauen), im Alter von 18- 50 Jahren. Fragebögen:  Religios Life Inventory (Batson & Schoenrade): religiöse Orientierung (extrinsische, intrinsische oder suchende) Eysenk Personality Profiler (mit Lügenskala) Demographische Daten, Häufigkeit der Kirchenbesuche und der Gebete

Ergebnisse   Korrelationen zwischen. den Sekundärfaktoren und den religiösen Variablen. Keine signifikanten Korrelationen des Sekundärfaktors Extra/Introversion mit einer der religiösen Variablen. Neurotizimus hängt nicht mit den Verhaltensvariablen zusammen, aber pos. mit extrinsischer und Quest -Orientierung. extrinsische und suchorientierte Individuen anfälliger für Ängste /Zweifel, die mit Neurotizismus assoziiert werden. Psychotizismus korr. sign negativ mit den religiösen Variablen.

Neun Faktoren sig. Prädiktoren für mind Neun Faktoren sig. Prädiktoren für mind. eine Dimension von Religiosität   Schuld ist mit jeder religiösen Orientierung assoziiert -stärkerer Prädiktor für intrinsische und Quest- Orientierung Intrinsische Personen sind eher glücklich, risikovermeidend, nicht aggressiv und autonom. Verantwortungsbewusstsein ist ein Prädiktor für eine questorientierte Einstellung Zwei der Primärfaktoren für Neurotizismus sind neg. mit intrinsischer Religiosität assoziiert -Schluss religiöse Leute sind neurotisch ist nicht zulässig Die Faktorenanalyse ergab vier Faktoren. Die drei Dimensionen religiöser Orientierung bilden einen gemeinsamen Faktor unabhängig von den anderen Faktoren.

Religiosität und Persönlichkeit: Beweise für nicht lineare Assoziationen Verbindungen zwischen Religiosität und Persönlichkeitsfaktoren untersucht (3 Faktoren von Eysenck) Stichprobe: Canberra Personen zufällig bei Wahlregistration ausgesucht 700 Erwachsene 3 Altersgruppen: 20-24 Jährige, 40-44 Jährige, 60-64 Jährige Teilnehmer in Quartile geteilt und auf den Persönlichkeitsskalen miteinander verglichen

Methode: Fragebogen (u.a. kognitive Funktion, Coping, Ernährung, Persönlichkeit, ...) Grundlegende physikalische Tests (z.B.: Lungenfunktion, Blutdruck, ...) DNA - Abstrich EPQ-R Index der Religiosität von Zuckerman Stat. Auswertung: Verschiedene Varianzanalysen

Ergebnisse: Einfluss der Ausbildung Altersunterschiede (60-64-Jährige am meisten religiös...) Geschlechtsunterschiede: Frauen religiöser als Männer Signifikante lineare Effekte bei Psychotizismus und Extraversion für alle Skalen Signifikante Alter-Religiositäts-Wechselwirkungen für alle Persönlichkeitsmerkmale

„Plötzlicher Übertritt in die Religiosität bei Temporallappen-Epilepsie“ Kenneth Dewhurst and A. W. Beard Epilepsy and Behavior 4 (2003) 78-87

Danke für eure Aufmerksamkeit!