Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen

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 Präsentation transkript:

Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen 290217 VU © Peter Weichhart 2 Std., 3 ECTS-Punkte Mittwoch 12.30 -14.00; Hs. I (NIG) , Kapitel 29.01; 29.04; 29.05 Modul 03/03 Die wichtigsten Methoden der empirischen Sozialforschung im Überblick SS2009 EESG/03/03/01

Qualitative Daten Qualitative Analysen sind dadurch charakterisiert, dass auf keiner Ebene der Untersuchung quantifiziert wird. EESG/03/03/02

„Hermeneutischer Zirkel“ Verstehen Vorverständnis, Vorurteile Neuinter- pretation WELT neue Vorurteile etc. Änderung des Vorverständnisses EESG/03/03/03

Einige Charakteristika des hermeneutischen Ansatzes Offenheit gegenüber dem Forschungsgegen- stand, „schwammig“, „vage Ausgangspunkte des Fragens“; Versuch der Erfassung komplexer Bezie- hungsgeflechte; Forscher und Beforschte sind „Co-Subjekte im Geschichtsprozess“ Nach J. POHL, 1989 EESG/03/03/04

Das Konzept der Erklärung im hermeneutischen Ansatz „Das Erklärungsschema lautet also nicht: ,Dieses geschah, weil sich jenes ereignet hat‘, wobei eine gesetzmäßige Verknüp- fung zwischen einem Ursache- und einem Wirkungsfaktor unterstellt wird, sondern: ,Jenes geschah, damit das eintrete‘ ...“ (J. POHL, 1989, S. 41/42; Hervorhebung P. W.) EESG/03/03/05

Forschungsstrategien Unter Forschungsstrategien sind die Kom- bination mehrerer Methoden in einer Un- tersuchung, die Wiederholung einer Unter- suchung bei der gleichen Stichprobe von Personen oder denselben Personen oder aber die Verbindung von Forschung und Praxis in einem Rückkoppelungsprozess zu verstehen“ (J. FRIEDRICHS, 1973, S. 365). EESG/03/03/06

Multi-Methoden-Untersuchungen ... werden zur Bearbeitung komplexer For- schungsfragen eingesetzt. Sie verursachen wegen des höheren Erhebungsaufwandes höhere Kosten und sind in der Regel metho- disch sehr anspruchsvoll und schwierig. EESG/03/03/07

Realisierungsmöglichkeiten von Multi-Methoden-Untersuchungen z. B. Kombination von Interview, Beobach- tung, Sekundäranalyse und Inhaltsanalyse z. B. Einbeziehung unterschiedlicher Pro- bandengruppen zum gleichen Thema (Schüler, Eltern und Lehrer zum Thema „Arbeitsbelastung in der Schule“) EESG/03/03/08

Längsschnitt-Untersuchungen Eine bestimmte Fragestellung wird an der gleichen Population zu mehreren aufeinan- der folgenden Zeitpunkten analysiert. EESG/03/03/09

Beispiele für Längsschnitt-Untersuchungen Panel-Studie: dieselben Personen werden mit demselben Instrument zu mehreren Zeit- punkten untersucht. Folge-Studie (follow-up-study): ein bestimm- tes Erhebungsinstrument wird auf äquivalen- te Zufallsstichproben aus der gleichen Grund- gesamtheit zu mehreren Zeitpunkten ange- wandt. EESG/03/03/10

Probleme bei Panel-Studien „Mortalität der Stichprobe“ Nicht alle Personen der ursprünglichen Stichprobe sind auch bei der zweiten oder weiteren Untersuchung anzutref- fen. Das Sample wird mit jeder Erhe- bung kleiner. EESG/03/03/11

Probleme bei Panel-Studien Die Anonymität der Befragten ist nicht ge- geben. Durch das mehrfache Befragen entsteht ein Effekt der inhaltlichen Beeinflussung der Be- fragten. Beispiel: Delphi-Befragungen EESG/03/03/12

Die Kohortenanalyse „Eine Kohorte ist eine Menge von Fällen, die zu einem bestimmten gemeinsamen Zeitpunkt ein bestimmtes Ereignis erfahren hat. Dieses Ereignis nennt man kohortendefinierendes Ereignis, den Zeitpunkt, zu dem dieses Ereig- nis aufgetreten ist, Kohortenursprung. Bei einer Geburtsjahrgangskohorte wäre das ko- hortendefinierende Ereignis die Geburt, der Kohortenursprung ist das Geburtsjahr der Ko- hortenmitglieder“ (W. LAATZ, 1993, S. 540). EESG/03/03/13

Die Aktionsforschung ... ...ist „...eine Forschungsstrategie, durch die ein Forscher oder ein Forschungsteam in einem sozialen Beziehungsgefüge in Kooperation mit den betroffenen Personen aufgrund einer er- sten Analyse Veränderungsprozesse in Gang setzt, beschreibt, kontrolliert und auf ihre Effek- tivität zur Lösung eines bestimmten Problems beurteilt. Produkt des Forschungsprozesses ist eine konkrete Veränderung in einem sozia- len Beziehungsgefüge, die eine möglichst opti- male Lösung des Problems für alle Betroffenen bedeutet“ (R. PIEPER, 1972, S. 100-101). EESG/03/03/14