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Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen

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Präsentation zum Thema: "Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen"—  Präsentation transkript:

1 Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen
VU © Peter Weichhart 2 Std., 3 ECTS-Punkte Mittwoch ; Hs. I (NIG) , Kapitel 29.01; 29.04; 29.05 Modul 03/04 Die Delphi-Methode als Beispiel für eine Panel-Studie SS2009 EESG/03/04/01

2 Die Delphi-Methodik Die Delphi-Methodik wurde in den 1940er Jahren von der RAND-Corporation entwickelt und in der Folge zu einem Standardinstrument der Sozialforschung weiterentwickelt. Mit dieser Methode wird der Versuch unternommen, die Vorteile kollektiver Problemlösungsansätze zu nutzen, dabei aber deren negative Begleiterscheinungen zu vermeiden. Haupteinsatzgebiete: Koordination von Expertenmeinungen, Zukunftsforschung, Strategieentwicklung etc. EESG/03/04/02

3 Begründung der Methode
„n-Head-Rule“ (N. C. DALKEY, 1969) Die Standardmethode zur Nutzung des Mehrwertes von Gruppenanstrengungen, die Face-to-Face-Diskussion, weist aber eine Reihe von Nachteilen auf, die sich aus der sozialpsychologischen Dynamik von Gruppenprozessen ergeben. Die Meinungsbildung kann sehr erheblich durch die Eigen- dynamik der sozialen Interaktion innerhalb der Gruppe beeinflusst werden. EESG/03/04/03

4 Probleme der Face-to-Face-Diskussion
Animositäten zwischen Gruppenmitgliedern. Konkurrenzsituation; Durchsetzen der eigenen Meinung kann wichtiger werden, als gründliche Reflexion und sachliche Abwägung. Scheu vor Revision einmal geäußerter Meinungen trotz neuer Sachargumente. Entwicklung von Kommunikationsbarrieren, die auf unterschiedliche kognitive Stile oder Rollen- und Status- differenzen zurückzuführen sind. Gruppenzwang durch Mehrheitsmeinung, Unterdrückung von Minderheitenpositionen. Einfluss eines allzu dominanten Moderators etc. EESG/03/04/04

5 Methodische Grundstruktur der Delphi-Technik
Monitorgruppe Expertengruppe definiert Problemstellung, wählt Expertengruppe aus, arbeitet Fragenprogramm aus, administriert Antworten, wertet Ergebnisse aus, anonymisiert Ergebnisse, entwickelt Fragenpro- gramm der 2. Runde, Auswertung, Fragenprogramm Runde 3 Beantwortet Fragen der 1. Runde 1. Feedback-Runde Beantwortet Fragen der 2. Runde 2. Feedback-Runde EESG/03/04/05

6 Die Pointe der Delphi-Methodik
Bei den Feedback-Runden werden die Mitglieder der Ex- pertengruppe mit den anonymisierten Ergebnissen konfron- tiert. Sie sollen auf diese Ergebnisse reagieren, Stellung nehmen und Abweichungen der eigenen Meinung vom Mainstream begründen. Zusätzlich können weitere Fragen gestellt werden. Intersubjektiven Kritik, ohne dass dabei gruppendynamische Abwehrreaktionen wirksam werden können! Weil Abweichungen von der Mehrheitsmeinung jeweils be- gründet werden müssen, können sich auch Minderheitsauf- fassungen argumentativ durchsetzen. Möglichkeiten bewusster Manipulation. EESG/03/04/06

7 „Standard-“ und „Quick-Delphi“
„Standard-Delphi“: 15-25 Teilnehmer für die Expertengruppe Problem: „Mortalität der Stichprobe“ 3-4 Befragungsrunden reichen meist aus, um stabile Ergebnisse und Konsens über Problemlösungen zu erreichen „Quick-Delphi“: vereinfachte Version mit nur einer Feedback-Runde. EESG/03/04/07

8 Umsetzung für das Projekt ZORE
Monitorgruppe: ZORE-Team (Weichhart) und E. Kment Expertengruppe: Abteilungsleiter der Planungsabteilungen der Bundesländer sowie die für die überörtliche Raumordnung zuständigen Fachbeamten (18 Personen). Gruppe von Fachbeamten verschiedener Ministerien, die mit Standortfragen und der Vorbereitung von Allokationsentschei- dungen befasst sind (16 Personen). Zwei Durchgänge, Beginn der 1. Runde , Beginn der zweiten Runde sehr hohe Ausfälle bei den Ministerialbeamten (nur 3 Antworten). EESG/03/04/08

9 Auswertung der Erhebung
Die Antworten auf den ersten Fragebogen wurden in- haltsanalytisch interpretiert und von der Monitorgruppe zu Kategorien zusammengefasst. Die Ergebnisse wurden nach den neuen Kategorien quantitativ ausgewertet und den Probanden in der zweiten Runde mitgeteilt. Für die zweite Runde wurde ein Diskriminierungsverfahren eingesetzt, das auch bei Moderationen Verwendung findet. EESG/03/04/09

10 Zwang zur Diskriminierung und Pointierung
„Im Folgenden setzen wir bei einer Reihe von Fragen ein einfaches Instrument aus dem Bereich der Moderationstechniken ein, das Ihnen sicher bekannt ist. Dabei listen wir Ihre Reaktionen auf Fragen des ersten Fragebogens auf und bitten Sie, diese durch Vergabe von Punkten aus Ihrer Sicht zu bewerten. Im Summenfeld der neben den Aussagenlisten stehenden Wertungstabellen ist jeweils angegeben, wie viele Wertungspunkte Sie insgesamt für Ihr Urteil zur Verfügung haben. Pro Aussage können dabei – wenn es sich um eine Ihrer Meinung nach besonders wichtige Aussage handelt – auch mehrere Punkte vergeben werden. Allerdings stehen Ihnen jeweils nur halb so viel Punkte zur Verfügung, als Aussagen angeführt werden. Sie werden durch dieses Verfah- ren also genötigt, scharf zu diskriminieren und nur die wichtigsten Aussagen hervorzuheben. Die Reihung der Aussagen ist zufällig und sagt nichts über die Nennungshäufigkeit in der ersten Erhebung aus. Ein Beispiel:“ ZORE-QDelphi, Erhebungsblatt 2 EESG/03/04/10

11 Zwang zur Diskriminierung und Pointierung
Aussage Subjektive Punkteverteilung Aussage 1 Aussage 2 Aussage 3 2 Aussage 4 Aussage 5 Aussage 6 Aussage 7 1 Aussage 8 SUMME der PUNKTE 4 EESG/03/04/11

12 Item 1: Einschätzung der generellen Problemlösungskapazität des Z-O-K
Erste Runde: EESG/03/04/12

13 Item 2: Einschätzung der Problemlösungskapazität des Z-O-K im eigenen Bundesland/Arbeitsbereich
Erste Runde: EESG/03/04/13

14 Problemlösungskapazität Z-O-K, zweite Runde
Ein Proband ver- gab 8 Punkte! EESG/03/04/14

15 Quantitative Bewertung der Problemlösungskapazität des Z-O-K
1. Runde: „Wie schätzen Sie generell die Problemlösungskapazität des Z-O-K ein? Bewerten Sie die Wirksamkeit des Z-O-K auf einer Skala, die von 0 bis 10 reicht.“ 2. Runde: „Fasst man alle Antworten auf diese Frage zusammen, dann ergibt sich als Median (Zentralwert) 5, der Mittelwert ist 5,25, der Modalwert (häufigster Wert) ist 7. Bitte geben Sie in der rechten Spalte der Ta- belle nochmals Ihre Einschätzung der Problemlösungskapazität des Z-O-K ein (X oder Zahl in der entsprechenden Zeile). Falls Ihr Urteil vom Durchschnitt des Gruppenurteils deutlich abweicht, geben Sie bitte in den Zeilen nach der Tabelle eine kurze Begründung an.“ EESG/03/04/15

16 Wirksamkeit und Problemlösungskapazität des Z-O-K
MODAL- WERT MEDIAN 1. Runde EESG/03/04/16

17 Wirksamkeit und Problemlösungskapazität des Z-O-K
2. Runde EESG/03/04/17

18 Raumordnungsprobleme, bei deren Lösung sich das Z-O-K bewährt hat
1. Runde 9 Experten wollten keine Angaben machen. EESG/03/04/18

19 Raumordnungsfragen, bei denen das Z-O-K versagt hat
1. Runde 6 Experten wollten keine Angaben machen. EESG/03/04/19

20 Veränderungstendenzen von Zentralitätsphänomenen
Median, Modal- wert 2. Runde EESG/03/04/20

21 Veränderungstendenzen des Z-O-K
2. Runde EESG/03/04/21

22 Einstellung gegenüber dem Z-O-K: „Alter Hut“
1. Runde EESG/03/04/22

23 Einstellung gegenüber dem Z-O-K: „Herzstück der Raumordnung“
1. Runde EESG/03/04/23

24 Einstellung gegenüber dem Z-O-K: „Reformbedarf“
1. Runde EESG/03/04/24

25 Reformbedarf für das Z-O-K
2. Runde EESG/03/04/25

26 Dringliche Raumordnungsprobleme in Österreich
2. Runde EESG/03/04/26

27 Modelle einer Regulierung des Z-O-K auf Bundesebene
„Mit Frage 15 (B14) der ersten Runde wurden die Möglich- keiten einer bundesweiten Regulierung und Vereinheit- lichung des Z-O-K thematisiert. Die Reaktion der Experten- gruppe war sehr differenziert und lässt sich zu den in der folgenden Tabelle ausgewiesenen Optionen zusammen- fassen. Bitte wählen Sie jene Option(en), die Sie für die beste(n) halten und vergeben Sie dafür wie gewohnt wieder Wertungspunkte.“ ZORE-QDelphi, Erhebungsblatt 2 EESG/03/04/27

28 Modelle einer Regulierung des Z-O-K auf Bundesebene
EESG/03/04/28


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