Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring

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Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 02.06.2006 (314. Plenum) Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Referat 947 B

Beschlüsse der Kultusministerkonferenz Konstanzer Beschlüsse vom Oktober 1997 Sieben Handlungsfelder vom 06.12.2001 Entwicklung von Bildungsstandards vom Oktober 2002 Verabschiedung der Bildungsstandards für den Primarbereich, den Hauptschulabschluss und den Mittleren Schulabschluss in 2003 und 2004 Einrichtung des Instituts zur Qualitätsentwick-lung im Bildungswesen (IQB) im Jahr 2004 Erster nationaler Bildungsbericht (2006) Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring (2006) Beschlüsse der KMK seit 1997, die zur Ausformulierung der „Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring“ geführt haben. Die sieben Handlungsfelder nach PISA 2000: 1. Maßnahmen zur Verbesserung der Sprachkompetenz bereits im vorschulischen Bereich 2. Maßnahmen zur besseren Verzahnung von vorschulischem Bereich und Grundschule mit dem Ziel einer frühzeitigen Einschulung 3. Maßnahmen zur Verbesserung der Grundschulbildung und durchgängige Verbesserung der Lesekompetenz und des grundlegenden Verständnisses mathematischer und naturwissen- schaftlicher Zusammenhänge 4. Maßnahmen zur wirksamen Förderung bildungsbenachteiligter Kinder, insbesondere auch der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund 5. Maßnahmen zur konsequenten Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität von Unter- richt und Schule auf der Grundlage von verbindlichen Standards sowie eine ergebnis- orientierte Evaluation 6. Maßnahmen zur Verbesserung der Professionalität der Lehrertätigkeit, insbesondere im Hinblick auf diagnostische und methodische Kompetenz als Bestandteil systematischer Schulentwicklung 7. Maßnahmen zum Ausbau von schulischen und außerschulischen Ganztagsangeboten mit dem Ziel erweiterter Bildungs- und Fördermöglichkeiten, insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit Bildungsdefiziten und besonderen Begabungen.

Zentrale Instrumente der KMK zum Bildungsmonitoring Internationale Schulleistungsuntersuchungen (PISA, PIRLS/IGLU, TIMSS) Zentrale Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards in einem Ländervergleich Vergleichsarbeiten in den Ländern in Anlehnung oder Ankopplung an die Bildungsstandards zur landesweiten Überprüfung der Leistungsfähig-keit der Einzelschule Gemeinsame Bildungsberichterstattung von Bund und Ländern (alle 2 Jahre) Die Länder der Bundesrepublik Deutschland nehmen weiterhin an internationalen Leistungsvergleichsstudien teil. Die bisher an diese Studien gekoppelten Ländervergleiche werden jedoch ab 2009 durch Überprüfungen des Erreichens der KMK-Bildungsstandards ersetzt. Flächendeckende Vergleichsarbeiten dienen den Ländern zur Schul- und Unterrichtsentwicklung bei gleichzeitiger Rückmeldung an die Schulen, wo ihre Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zum Erreichen der Bildungsstandards stehen. Anlehnung: inhaltliche Orientierung an den Bildungsstandards (siehe Folie 10) Ankopplung: inhaltliche Orientierung an den Bildungsstandards und zusätzliche Verwendung von sog. Ankeritems, die für die Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards normiert wurden (siehe Folie 10)

Feststellung der Leistungsfähigkeit des deutschen Bildungswesens im internationalen Vergleich Zweiter PISA-Zyklus (3-jähriger Rhythmus): 2009, 2012, 2015, … [Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften; 15-Jährige] PIRLS/IGLU (5-jähriger Rhythmus): 2006, 2011, … [Lesen, Primarbereich; Ende der 4. Jahrgangsstufe] TIMSS (4-jähriger Rhythmus): 2007, 2011, … [Mathematik, Naturwissenschaften; Ende der 4. Jahrgangsstufe]

Bildungsstandards als Referenzrahmen für das Bildungsmonitoring im Ländervergleich Zentrale Überprüfung des Erreichens der Bildungs-standards auf der Grundlage repräsentativer Stich-proben ca. ein Jahr vor Abschluss des jeweiligen Bildungsgangs: für den Primarbereich in Jahrgangsstufe 3, für den Hauptschulabschluss in Jahrgangsstufe 8, für den Mittleren Schulabschluss in Jahrgangs-stufe 9. Durchführung durch das IQB.

jeweils in den Bildungsstandardsfächern. Das IQB entwickelt … für Testverfahren, die den üblichen tech-nischen und methodischen Anforderungen entsprechen: normierte Aufgaben für die Jahrgangsstufen 3 und 4 für den Primarbereich, normierte Aufgaben für die Jahrgangsstufen 8 und 9 für den Hauptschulabschluss, normierte Aufgaben für die Jahrgangsstufen 9 und 10 für den Mittleren Schulabschluss jeweils in den Bildungsstandardsfächern.

Zeitliche Rhythmisierung der Länder-vergleiche im Grundschulbereich Jahr Durchführung des Länder-vergleichs in den Fächern Bericht zum Länder-vergleich in den Fächern 2011 Deutsch und Mathematik in Ankopplung an PIRLS 2011 2012 Deutsch und Mathematik 2013 – 2015 2016 Deutsch und Mathematik in Ankopplung an PIRLS 2016 2017 2018 – 2020 usw.

Zeitliche Rhythmisierung der Länder-vergleiche in der Sekundarstufe I Jahr Durchführung des Ländervergleichs in den Fächern Bericht zum Ländervergleich in den Fächern 2009 Deutsch, Englisch, Französisch in Ankopplung an PISA 2009 2010 Deutsch, Englisch, Französisch 2011 2012 Mathematik, Biologie, Chemie, Physik in Ankopplung an PISA 2012 2013 Math., Biologie, Chemie, Physik 2014 2015 Deutsch, Englisch, Französisch in Ankopplung an PISA 2015 2016 2017 usw.

Die KMK unterstreicht: Verfahren des Bildungsmonitorings müssen mit Maßnahmen zur Unterrichts- und Qualitätsentwicklung sowie zur Unterstützung der Schulen verknüpft werden.

Landesinterne und länderübergreifende Vergleichsarbeiten in Anlehnung oder in Ankopplung an die Bildungsstandards Anlehnung: inhaltliche Orientierung an den Bildungsstandards Ankopplung: inhaltliche Orientierung an den Bildungsstandards und zusätzliche Verwendung von sog. Ankeritems, die für die Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards normiert wurden.

Derzeitige Absprachen zur Durchführung länderübergreifender Vergleichsarbeiten Für den Primarbereich (VERA Ende Jahrgangs-stufe 3) liegt die Federführung bei Bayern und Rheinland-Pfalz; alle 16 Länder nehmen ab 2007 teil Für den Sekundarbereich I (Jahrgangsstufe 8) liegt die Federführung bei Bayern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen

Folgerungen für das Bildungsmonitoring Mit den Bildungsstandards der Kultusminister-konferenz wird ein gemeinsamer verbindlicher Referenzrahmen für alle Ebenen des Bildungs-monitorings gesetzt: in den Ländern für den Ländervergleich für die Evaluation der einzelnen Schule Die internationale Anbindung ist gewährleistet. Aus der Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring ergibt sich für die verschiedenen Ebenen des Bildungssystems eine Reihe von Vorteilen: 1. Das Verhältnis zu anderen nationalen wie internationalen Verfahren wird zukünftig klar geregelt: Mit den Bildungsstandards wird eine gemeinsame, verbindliche Grundlage für das Bildungsmonitoring in den Ländern, für den Ländervergleich und für die Evaluation der einzelnen Schule vor allem bei Vergleichsarbeiten geschaffen. Internationale Verfahren dienen der notwendigen Einordnung des deutschen Bildungssystems in den internationalen Zusammenhang. 2. Die Bildungsstandards beziehen sich auf Unterrichtsfächer, deshalb erhöht sich der Erkenntniswert der Informationen. Damit werden Leistungsüberprüfungen und Schulentwicklung besser verknüpft. 3. Das Intervall beim Ländervergleich zwischen Test und Bericht wird von derzeit rund 24 Monaten auf rund zwölf Monate deutlich verkürzt. 4. Bildungsstandards dienen einerseits auch der Leistungsüberprüfung. Anderseits sind die Ergebnisse dieser Überprüfung wichtige Informationen für die Weiterentwicklung des Unterrichts ingesamt und geben wichtige Hinweise zur besseren individuellen Förderung aller Schülerinnen und Schüler.

In Rheinland-Pfalz kann damit der Dreiklang größere Selbstständigkeit der Schulen, verbindliche Standards, verbunden mit externer Evaluation, verwirklicht werden. Die „Agentur für Qualitätssicherung, Evaluation und Selbstständigkeit von Schulen (AQS)“ rundet das Paket der Evaluationsmaßnahmen ab.

Bildung in Deutschland Bildungsbericht 2006 Bildung in Deutschland Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration (www.bildungsbericht.de) hier beispielhaft: vorzeitig/verspätet eingeschulte Kinder Wiederholer

2004/05 vorz. E.: MV 1 %, NW 8 %, HE 12 %, HB 18 %; Jungen 7 %, Mädchen 11 %

Absolut: ca. 253.000 von 9 Mio. Schülerinnen und Schülern

Tab. D2-6web: Anteil der 15-Jährigen mit verzögerten Schullaufbahnen 2000 und 2003 nach Ländern (in %) Land Verzögerte Schullaufbahnen insg. (einschl. Zurückstellungen) PISA 2000 Verzögerte Schullaufbahnen insg. (einschl. Zurückstellungen) PISA 2003 darunter Wiederholun-gen Grundschule Wiederholun-gen Sekundarbe-reich I in % Baden-Württemberg 28,1 30,4 8,3 12,5 Bayern 29,8 33,4 5,3 19,5 Berlin1) . 29,6 10,0 Brandenburg 21,5 20,3 7,1 7,4 Bremen 42,3 37,9 15,8 11,9 Hamburg1) 33,0 9,3 11,5 Hessen 34,0 10,2 18,6 Mecklenburg-Vorpommern 30,8 31,3 9,1 17,8 Niedersachsen 34,8 33,9 12,0 12,6 Nordrhein-Westfalen 32,9 34,6 13,1 18,1 Rheinland-Pfalz 30,0 34,1 15,4 Saarland 30,9 25,9 6,9 15,1 Sachsen 24,4 24,8 8,5 10,7 Sachsen-Anhalt 26,9 24,7 9,4 15,2 Schleswig-Holstein 44,7 47,7 18,3 Thüringen 22,9 21,9 5,9 11,0

Zitat aus „Bildung in Deutschland“, Seite 55: Die Zweifel an der Praxis der Klassenwiederholung verstärken sich noch, wenn man die damit verbun-denen Kosten für den zusätzlichen Personalbedarf in Rechnung stellt. Soweit an dieser Praxis festgehalten wird, dürfte der Grund … in der verbreiteten Vorstellung zu suchen sein, dass auf dem Wege der Nachsteuerung durch Wiederholen möglichst homogene Lerngruppen er-halten bleiben. Internationale Erfahrungen zeigen, dass eine ver-stärkte individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler … höhere Erfolgsaussichten bietet.