In: Comparative Political Studies, Vol 35 No 1, February 2002, pp 5-34

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 Präsentation transkript:

In: Comparative Political Studies, Vol 35 No 1, February 2002, pp 5-34 Munck, Gerardo/Verkuilen, Jay Conceptualizing and Measuring Democracy Evaluating Alternative Indices In: Comparative Political Studies, Vol 35 No 1, February 2002, pp 5-34 LV-Titel: SE Demokratie und Demokratiequalität Michael Fink LV-Leiter: Dr. David Campbell WiSe 2011/12

Ziel des Artikels Systematische Analyse von 9 Datensätzen bzw. Demokratieindizes auf Makroebene aus methodologischer Perspektive Entwicklung eines integrierten Analyse-rahmens, der drei aufeinander aufbauende methodische Herausforderungen umfasst: Konzeptualisierung Messung Aggregation LV-Titel: SE Demokratie und Demokratiequalität Michael Fink LV-Leiter: Dr. David Campbell WiSe 2011/12

1. Konzeptualisierung: Attribute und logischer Aufbau (Konzeptbaum) Attribute des Konzepts Demokratie und deren Komponenten identifizieren (Disaggregation) – Demokratiedefinition meist an Dahl‘s (1972) Attributen Wettbewerb und Partizipation orientiert Hierbei minimalistische bzw. maximalistische Definitionen vermeiden (Sparsamkeit und Relevanz) Konzeptbaum: Attribute und Komponenten vertikal nach Abstraktionsebene anordnen – konkreteste Ebene (Blätter) ist Ausgangspunkt für Messung Komponenten den richtigen abstrakteren Attributen unterordnen, um Verschmelzung (Conflation) zu vermeiden Attribute auf horizontaler Ebene exklusive Aspekte zuweisen, um Redundanz zu vermeiden LV-Titel: SE Demokratie und Demokratiequalität Michael Fink LV-Leiter: Dr. David Campbell WiSe 2011/12

Konzeptbaum mit zwei Abstraktionsebenen LV-Titel: SE Demokratie und Demokratiequalität Michael Fink LV-Leiter: Dr. David Campbell WiSe 2011/12

2. Messung: Indikatoren und Messebenen Operationalisierung der Blätter des Konzeptbaums: mit Indikatoren latente zu beobachtbaren Variablen machen Messeniveau/Skalierung auswählen (Nominal-, Ordinal-, Intervall-, Verhältnisskala) Zu beachten: Validität: Nutzung multipler Indikatoren mit multiplen Quellen, um Bias zu vermeiden; Maximierung der Homogenität der Skalierungen innerhalb einer Messklasse Reliabilität: Messung muss formal genau und zuverlässig sein, d.h. bei Wiederholung das gleiche Ergebnis erzielen Nachvollziehbarkeit: Kodierregeln und –vorgang sowie disaggregierte Daten veröffentlichen, damit Dritte den Datenerhebungsprozess reproduzieren können LV-Titel: SE Demokratie und Demokratiequalität Michael Fink LV-Leiter: Dr. David Campbell WiSe 2011/12

3. Aggregation: Ebenen und Aggregationsregeln Im Rahmen der Konzeptualisierung durchgeführten Prozess der Disaggregation rückgängig machen: Aggregationsebene: Balance zwischen engem Konzept (Vergleichbarkeit) und möglichst genauer Abbildung der Realität (Validität) Aggregationsregel: Zusammenhänge zwischen Attributen bzw. Komponenten theoretisch begründen Aggregationsregel muss diesen Zusammenhang formal ausdrücken (Werte addieren, gewichten, etc.) LV-Titel: SE Demokratie und Demokratiequalität Michael Fink LV-Leiter: Dr. David Campbell WiSe 2011/12

LV-Titel: SE Demokratie und Demokratiequalität Michael Fink LV-Leiter: Dr. David Campbell WiSe 2011/12

Conclusio I Keiner der untersuchten Datensätze behandelt die drei Felder in befriedigendem Ausmaß – unterschiedliche Stärken und Schwächen LV-Titel: SE Demokratie und Demokratiequalität Michael Fink LV-Leiter: Dr. David Campbell WiSe 2011/12

Conclusio II Im Vergleichstest korrelieren die Ergebnisse der verschiedenen Demokratieindizes, aber: Indizes basieren meist auf gleichen Quellen bzw. gleichen vorkodierten Daten und reflektieren somit selben Bias Korrelation sagt primär etwas über Reliabilität, nicht Validität aus Vergleichstest mit hochaggregierten Daten, wodurch Multidimensionalität der Daten verloren geht LV-Titel: SE Demokratie und Demokratiequalität Michael Fink LV-Leiter: Dr. David Campbell WiSe 2011/12

Anknüpfungspunkte Pro: Methodologisch wertvoller Beitrag zur Aufdeckung technischer Defizite bei der Erstellung oder Bewertung von Demokratieindizes Contra: Zu Grunde liegendes normatives/analytisches Demokratieverständnis wird aus Analyse ausgeklammert  Analyserahmens orientiert sich an Dhal‘schem Ansatz als theoretische Referenz (prozedural-minimalistisch) äußert sich an Kritik an Freedom House, „which severely restricts the analytical usefulnes of its index due to the inclusion of attributes such as „socioeconomic rights“, „freedom from gross socioeconomic inequalities“, „property rights“ and „freedom from war“, which are more fruitfully seen as attributes of some other concept. (Munck/Verkuilen 2002:9) Welche methodologische Anknüpfungspunkte bieten sich für komplexere Ansätze, bei denen Demokratiequalität nicht nur das politische System, sondern auch die Schnittstelle zwischen Politik und Gesellschaft umfasst? LV-Titel: SE Demokratie und Demokratiequalität Michael Fink LV-Leiter: Dr. David Campbell WiSe 2011/12