Darmkrebsvorsorge Dr. Alexander Calderoni

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 Präsentation transkript:

Darmkrebsvorsorge Dr. Alexander Calderoni Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie Augusta-Kranken-Anstalt Bochum 25.03.2012

Kolorektales Karzinom (Darmkrebs) > 600 000 darmkrebsbedingte Todesfälle 2008 weltweit Jemal et al., CA Cancer J Clin 2011

1/3 versterben Gesamtzahl an Darmkrebs erkrankter Personen

Warum Darmkrebsvorsorge ?

1/3 hyperplastische Polypen 2/3 Adenome Entartungsrisiko steigt mit Adenom-Anzahl, -Größe und histologischem Typ (villös > tubulär) Winawer et al., Ca Canver J Clin 2006 Laiyemo et al., Ann Intern Med 2008

mind. 10 Jahre Leber Winawer et al., Gastroenterology 1997

Somit besteht Möglichkeit einer Polypenabtragung und Verhinderung einer malignen Entartung

Ist Darmkrebsvorsorge effektiv ?

FOBT (Guaiak-Test) 1 x jährlich 3 Testbriefchen In 3 randomisierten Studien Senkung der KRK-Mortalität um ca. 23 % Hardcastle et al., Lancet 1996 Kronborg et al, Lancet 1996 Mandel et al, N Engl J Med 1993 Towler et al, Bmj 1998 (Review)

Sigmoidoskopie Senkung der Mortalität von Karzinomen des Rektosigmoids um 60-80 % (Fall-Kontrollstudien) Muller and Sonnenberg, Arch Intern Med 1995 Newcomb et al., J Natl Cancer Inst 1992 Selby et al., N Engl J Med 1992

Randomisierte Studien Senkung von Inzidenz und Mortalität Atkin et al., Lancet 2010 Segnan et al., J Natl Cancer Inst 2011 170 432 Patienten zwischen 55 und 64 Jahren Sigmoidoskopie vs. kein Screening Senkung der KRK-Inzidenz um 23 % Senkung der Mortalität um 31 % über 11 Jahre follow up Atkin et al., Lancet 2010

Koloskopie 66 – 90 % Senkung der Inzidenz von Darmkrebs um (Fall-Kontrollstudien) Winawer et al, N Engl J Med 1993 Citarda et al, Gut 2001

Allgemeine Maßnahmen zur Prävention Lebensgewohnheiten Ernährungsempfehlungen Nikotinkarenz Balloststoffreiche Kost (30g/Tag) Gewichtsreduktion (BMI< 25 kg/m²) Vermehrt Obst und Gemüse (tgl. 5 Portionen) Körperliche Aktivität nicht tgl. rotes (bzw. verarbeitetes) Fleisch Limitierter Alkoholkonsum (2b-Empfehlungen S3-Leitlinie „kolorektales Karzinom“ 2004/2008)

Untersuchungsverfahren für Darmkrebs-Screening FOBT Sigmoidoskopie/Koloskopie

Darmvorbereitung bei Koloskopie Golytely insgesamt 5 l (3 l am Abend vor her, 2 l am Tag der Untersuchung) Klean-Prep Moviprep insgesamt 2 l (1 l am Abend vorher, 1 l am Tag der Untersuchung, zusätzlich 2 l eines klaren Getränkes)

Screening-Beginn ?

Altersverteilung Kolonkarzinom Imperiale et al., N Engl J Med 2002

Asymptomatische Bevölkerung Beginn 50. Lebensjahr : Koloskopie (bei unauff. Befund Wiederholung in 10 Jahren) jährlich FOBT und alle 5 Jahre Sigmo (bei Ablehnung einer Screening-Koloskopie) jährliche FOBT (bei Ablehnung jeglichen endoskopischen Screenings) Schmiegel et al., S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom 2004

Personen mit erhöhtem Risiko für Darmkrebs

Inzidenz bei pos. Familienanamnese

Relatives Risiko bei pos. Familienanamnese

Inzidenz KRK in Abhängigkeit des Erkrankungsalter der Geschwister

Verwandte 1. Grades von Pat. <50 Jahre mit Adenomen Koloskopie 10 Jahre vor Auftreten des Adenoms bei Verwandten (bei unauffälligem Befund Kontrolle in 10 Jahren)

Verwandte 1. Grades von Pat. mit kolorektalem Karzinom Koloskopie 10 Jahre vor Auftreten des Karzinoms bei Verwandtem, spätestens ab 50. Lebensjahr

Kolorektales Karzinom bei genetischen Syndromen Ab 10. LJ Rektosigmo jährlich, Koloskopie bei Adenom- nachweis Ab 25.LJ Koloskopie jährlich

Ätiologie des Kolonkarzinoms