Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz

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 Präsentation transkript:

Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz

Welches sind die Ziele dieser Schulung? Sie wissen, dass ergonomische Mängel am Arbeitsplatz körperliche Beschwerden auslösen können. Sie kennen die wichtigsten Regeln, um einen Bildschirmarbeitsplatz ergonomisch zu gestalten. Sie können diese Regeln in der Praxis umsetzen, sodass bei der Arbeit keine Beschwerden auftreten.

Gute Arbeitsplatzgestaltung verhindert gesundheitliche Beschwerden Wenn Beschwerden auftreten, liegt die Ursache häufig in der falschen Gestaltung des Arbeitsplatzes. Bild links: korrekte Arbeitshaltung. Bild rechts: «Gipfeli-Haltung» infolge der falschen Anordnung der Arbeitsmittel. Diese Haltung kann zum Beispiel zu Rückenbeschwerden führen. Die Dokumentenvorlage ist zwischen die Tastatur und den Bildschirm zu legen. «Hey, du hesch e Haltig wie dis Znüni» Bildschirmarbeit verursacht im Allgemeinen keine Beschwerden!

Welchen Einfluss hat die Arbeitsdauer? Bildschirmarbeit an Arbeitsplätzen mit Gestaltungsmängeln: Der Faktor Arbeitsdauer hat einen grossen Einfluss auf die Beschwerden. Das Risiko, an einem nicht optimal eingerichteten Arbeitsplatz Beschwerden zu bekommen, erhöht sich markant, wenn die Bildschirmarbeit mehr als 4 Stunden pro Tag dauert. Quelle: Wolfgang Aichelburg-Rumerskirch, Werner Peter Zapotoczky, Gesundheitsbericht Wien

Welchen Einfluss hat die Arbeitsdauer? SBiB-Studie (Schweizerische Befragung in Büros), 2010  Deutsch: http://www.seco.admin.ch/dokumentation/publikation/00008/00022/04153/index.html?, S. 60  Französisch: http://www.seco.admin.ch/dokumentation/publikation/00008/00022/04153/index.html?lang=fr, S. 60 Quelle: SBiB-Studie April 2010, Hochschule Luzern … dazu kommen Augenbeschwerden (Augenbrennen, trockene Augen)

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1. Keine Reflexionen, kein Blenden! Nicht mit dem Gesicht Richtung Fenster arbeiten und nicht mit dem Rücken zum Fenster! Bildschirmkante und Schulter zum Fenster Bildschirm zwischen den Leuchtenreihen an der Decke Das Arbeiten mit dem Gesicht zu einem Fenster muss vermieden werden! Beim Blick zum Fenster können Blendungen auftreten, entweder direkt durch die Sonne oder indirekt durch Reflexionen von gegenüberliegenden Gebäuden. Sitzt man mit dem Rücken zum Fenster, ergeben sich störende Reflexionen auf dem Bildschirm, entweder direkt von der Sonne oder von reflektierenden Flächen. Die Ausrichtung der Bildschirmkante und Schulter zum Fenster verhindert Blendungen und Reflexionen. Der Bildschirm sollte ungefähr 2 m vom Fenster entfernt platziert werden. Blendungen belasten die Augen übermässig und können sich ungünstig auf das allgemeine Wohlbefinden, die Arbeitsleistung und die Konzentrationsfähigkeit auswirken.

2. Immer geradeaus! Nicht mit verdrehtem Kopf oder Oberkörper arbeiten. Tastatur und Bildschirm parallel zur Tischkante. Das seitliche Verdrehen des Kopfes oder des Oberkörpers beansprucht sowohl Hals- wie Lendenwirbelsäule übermässig und kann zu Nacken- und Rückenbeschwerden führen. Zusätzlich verkürzt sich auf der einen Seite die Muskulatur, während sie sich auf der anderen verlängert. Dies führt zu einer muskulären Dysbalance und begünstigt Muskelverspannungen.

3. Genügend Platz! … auf und unter dem Tisch – damit es nicht zu Zwangshaltungen kommt! Bildschirmtisch: mindestens 80 cm x 120 cm Genügend Platz für die Beine: für Knie 50 cm, für Füsse 80 cm Siehe Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz, Art. 24, Abbildung 324-2 Deutsch: http://www.seco.admin.ch/themen/00385/00390/00392/02003/index.html?lang=de&download=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCDdX54gmym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A-- Französisch: http://www.seco.admin.ch/themen/00385/00390/00392/02003/index.html?lang=fr&download=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1ae2IZn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCDdX54gmym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A--

4. Verstellmöglichkeiten ausnutzen! Stuhl Sitzhöhe Sitzlänge Rückenlehne, Höhe und Neigung Tisch Höhe (evtl. Neigung) Bildschirm Höhe Neigung Tastatur Füsschen Fussstütze Höhe und Neigung Mobiliar und Geräte sind meistens verstellbar. Viele Leute kennen aber die Verstellmöglichkeiten nicht. Demonstrieren Sie am Beispiel eines Standard-Arbeitsplatzes alle Verstellmöglichkeiten . Besprechen mit den Teilnehmenden, wann welche Einstellung nötig ist.

5. Stimmt die Sitzhöhe? Füsse flach auf den Boden stellen Sitztiefe einstellen (2-Finger-Lücke) Knie- und Rumpfwinkel offen Lendenbausch auf Höhe des Hüftbeinhöckers fixieren Synchronmechanik freischalten Kein Druck der Sitzkante auf die Oberschenkel (sonst ist der Stuhl zu hoch) kein Spalt zwischen Sitz und Oberschenkel (sonst ist der Stuhl zu tief) 2-Finger-Lücke (d.h. 3–5 cm Abstand) zwischen Kniekehle und vorderer Sitzkante Knie- und Rumpfwinkel offen (grösser als 90°, keinesfalls kleiner als 90° ) Synchronmechanik freischalten, wenn nötig Gegendruck der Rückenlehne an Körpergewicht und -grösse anpassen

6. Tischhöhe anpassen! Stuhl einstellen Schultern entspannen, Arme bilden 90°-Winkel Tischhöhe an Ellbogenhöhe anpassen (Ellbogenregel) Arme bilden 90°-Winkel Tischhöhe an Ellbogenhöhe anpassen (Ellbogenregel) 1 2 Zuerst Stuhl einstellen ( Folie 11), danach Tischhöhe an Ellbogenhöhe anpassen (Ellbogenregel). Beim Stehen gilt ebenfalls die Ellbogenregel, die Bildschirmhöhe muss nicht geändert werden! Sitzposition Stehposition

… und wenn die Tischhöhe fix ist? Stuhl so hoch einstellen, dass Ellbogen gleich hoch sind wie die Tischplatte (Ellbogenregel!) Wenn nötig Fussstütze einsetzen (für kleine Personen) Grosse Personen können den Arbeitsplatz unter Umständen nur richtig einstellen, wenn der Tisch angehoben wird (zum Beispiel durch Unterlegen der Tischfüsse).

Wo gehören die Dokumente hin? Dokument zwischen Tastatur und Körper  Belastung für Nacken Dokument zwischen Tastatur und Bildschirm  natürlichere Körperhaltung Liegt das Dokument zwischen Tastatur und Körper, beugt man den Kopf stark nach vorne (Blick aufs Dokument) oder man zieht ihn in den Nacken (Blick auf den Bildschirm). Dies führt zu Nackenverspannungen. Liegt das Dokument zwischen Tastatur und Bildschirm, nehmen Rücken und Kopf eine natürliche Haltung ein.

7. Abstand halten Der Abstand zum Bildschirm variiert je nach Bildschirmgrösse: bei 19" und 21" ca. 60 – 80 cm bei 24" 70 – 90 cm Faustregel: Bei mittelgrossen Personen beträgt der Abstand zwischen Fingerspitzen und Augen ungefähr 70 cm.

8. Runter mit dem Bildschirm! Bildschirm ist zu hoch Bildschirmhöhe ist korrekt Kopf im Nacken! 10 cm! Ist der Bildschirm zu hoch aufgestellt, zieht man den Kopf in den Nacken. Dies belastet die Nackenmuskulatur und die Halswirbelsäule und führt zu Muskelverspannungen. Zudem sind die Auge mehr geöffnet, wodurch die Augen schneller austrocknen. Das kann zu gereizten roten Auge führen. Der Bildschirmoberkante sollte eine Handbreite (ca. 10 cm) unter Augenhöhe liegen. Augen immer über Bildschirmkante!

Gleitsichtbrillen bei Altersweitsichtigkeit Standard-Gleitsichtbrillen eignen sich nicht für Bildschirmarbeit! Sie bewirken, dass man den Kopf in den Nacken zieht. Standard-Gleitsichtbrille Übergangsbereich Ferne Nahbereich Die Sehkraft lässt mit dem Alter nach. Die Altersweitsichtigkeit kann sich schon vom 40. Altersjahr an bemerkbar machen. Meistens benötigt man im Anfangsstadium für die Bildschirmarbeit noch keine Brille, sondern lediglich eine Brille zum Lesen. Bei fortschreitender Alterssichtigkeit verlieren die Augen auch an Sehschärfe auf grössere Distanzen. Im Normalfall verschreibt der Augenarzt eine Brille mit Gleitsichtgläsern. Standard-Gleitsichtbrillen sind für die Bildschirmarbeit nicht geeignet. Weil das Sehfeld in der Mitte stark eingeschränkt ist, schaut man durch den unteren Brillenteil. Als Folge zieht man den Kopf in den Nacken, was zu Nackenverspannungen führt. Eine mögliche Lösung sind Gleitsichtbrillen mit «Indoor-Gläsern» (PC-Brille). Sie haben einen breiteren Übergangsbereich. Detaillierte Informationen finden Sie in der Suva-Broschüre 44034 «Bildschirmarbeit. Wichtige Informationen für Ihr Wohlbefinden». [Link einfügen] Mögliche Lösung: Bildschirmbrille! Bildschirm: Übergangsbereich Nahbereich

9. Hilfsmittel nötig?  Handgelenkstütze natürliche Position des Handgelenks (Tastaturfüsschen eventuell einklappen) Dokumentenauflage Die Schreibvorlage (Dokument) sollte man wenn immer möglich zwischen Tastatur und Bildschirm legen. Die Vorlage lässt sich bequemer lesen, wenn sie auf einer schrägen Unterlage, einer sogenannten Dokumentenauflage liegt. Der hintere Teil sollte nicht höher als 7 cm sein, sonst sieht man die Icons am unteren Bildschirmrand nicht mehr. Die Handgelenke sollten bei der Arbeit mit Tastatur und Maus nicht nach oben abgewinkelt sein. Handgelenkauflagen stützen die Handgelenke und verhindern das Abwinkeln, besonders bei hohen Tastaturen und Mäusen. Wer beim Telefonieren gleichzeitig Tastatur und Maus bedienen muss, benötigt unbedingt ein Head-Set. Andernfalls muss der Hörer zwischen Schulter und Kopf eingeklemmt werden, was negative Auswirkungen auf die ganze Wirbelsäule hat. Head-Set statt den Hörer einklemmen!

10. Genügend Bewegung! Sitzanteil höchstens Stehanteil mindestens Bewegung am Bildschirmarbeitsplatz fördert die Durchblutung und fördert die Versorgung der Bandscheiben mit Nährstoffen. Tipps: - Wechseln Sie beim Arbeiten so oft wie möglich Ihre Position, da auch die beste Körperhaltung über längere Zeit für Ihren Rücken nicht gut ist (sitzen, verkehrt sitzen, stehen, …). - Schalten Sie Ihre Rückenlehne frei, sodass sie beim Zurücklehnen mitschwingt. - Machen Sie während der Arbeit bewusst kurze Streck- und Dehnbewegungen. - Bewegen Sie sich in Ihrer Freizeit oder treiben Sie Sport!

Infomittel, Publikationen www.suva.ch/waswo Merkblatt «Bildschirmarbeit», Bestell-Nr. 44034.d Checkliste «Das richtige Arbeiten an Bildschirmen», Bestell-Nr. 67052.d Checkliste «Bildschirmarbeit: Einkauf von Mobiliar und Zubehör», Bestell-Nr. 67050.d Faltprospekt «Arbeiten am Bildschirm», Bestell-Nr. 84021.d Kleinplakat «Haben Sie den Überblick?», Bestell-Nr. 55250.d Kleinplakat «Hey, du hesch e Haltig wie dis Znüni», Bestell-Nr. 55292.d [überall Links einfügen.] Unter www.suva.ch/waswo oder www.suva.ch/ergonomie  Bildschirmarbeit finden Sie alle wichtige Informationen zum Thema.