Pedographie Früherkennung der Diabetischen Polyneuropathie

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 Präsentation transkript:

Pedographie Früherkennung der Diabetischen Polyneuropathie Dr. Christoph Fritsch Dr. Axel Kalpen www.novel.de

Schwerpunkte des Vortrags Pathologische Veränderungen und Risikofaktoren beim diabetischen Fußsyndrom Funktionelle Diagnostik mit Hilfe der Pedographie Pedographische Merkmale des unauffälligen Fußes im Vergleich zum diabetischen Fuß Einlagenversorgung und Qualitätskontrolle

Durch Diabetes betroffene Organsysteme: die Blutgefäße: - Mikroangiopathien, - Makroangiopathien, Abbildung aus: Sobotta, Atlas der Anatomie Verlag Urban & Schwarzenberg

Durch Diabetes betroffene Organsysteme: die Blutgefäße: - Mikroangiopathien, - Makroangiopathien, die Augen (Retinopathie), Abbildung aus: Sobotta, Atlas der Anatomie Verlag Urban & Schwarzenberg

Durch Diabetes betroffene Organsysteme: die Blutgefäße: - Mikroangiopathien, - Makroangiopathien, die Augen (Retinopathie), die Nieren (Nephropathie), Abbildung aus: Sobotta, Atlas der Anatomie Verlag Urban & Schwarzenberg

Durch Diabetes betroffene Organsysteme: die Blutgefäße: - Mikroangiopathien, - Makroangiopathien, die Augen (Retinopathie), die Nieren (Nephropathie), das Nervensystem (Neuropathien) Abbildung aus: Sobotta, Atlas der Anatomie Verlag Urban & Schwarzenberg

Pathologische Veränderungen beim diabetischen Fußsyndrom Neuropathien: - sensorische, - motorische, - autonome, Weichteil-veränderungen: - Atrophie der Muskulatur, - Unterhautfett- gewebe, - Haut Abbildung aus: Sobotta, Atlas der Anatomie Verlag Urban & Schwarzenberg

Pathologische Veränderungen beim diabetischen Fußsyndrom Knochen werden spröde, ändern ihre Form und zerfallen (Osteoarthropathie) Abbildung aus: Sobotta, Atlas der Anatomie Verlag Urban & Schwarzenberg

beim diabetischen Fußsyndrom Risikofaktoren beim diabetischen Fußsyndrom Gemäß der Amerikanischen Diabetes Association1 ist die Erkennung der folgenden Risikofaktoren wesentlich für eine präventive Versorgung des diabetischen Fußes: 1.  periphere Neuropathie mit dem Verlust protektiver Wahrnehmungen 2.  veränderte Biomechanik (in Kombination mit einer Neuropathie) nachweisbar durch erhöhte plantare Druckwerte und/ oder Knochendeformation 1 Diabetes Care, Preventive Foot Care in People with Diabetes, Volume 26, Supp. 1, 2003

beim diabetischen Fußsyndrom Risikofaktoren beim diabetischen Fußsyndrom (Fortsetzung) Gemäß der Amerikanischen Diabetes Association1 ist die Erkennung der folgenden Risikofaktoren wesentlich für eine präventive Versorgung des diabetischen Fußes: 3.  peripher vaskuläre Verschlusskrankheit (verringerte oder abwesende Pulse an der Fußsohle) 4.  vorrangegangene Druckläsionen oder Amputationen 5.  pathologische Fußnägel 1 Diabetes Care, Preventive Foot Care in People with Diabetes, Volume 26, Supp. 1, 2003

Resultat dieser Veränderungen: Ulzera !

Funktionelle Diagnostik mit Hilfe der Pedographie Barfußmessung auf der emed Plattform im Gehen Erfassung von Fuß-deformitäten Früherkennung von Gebieten mit erhöhtem Ulcusrisiko Inter- und Intraindividuelle Vergleiche der Fußfunktion Die dynamische Barfußmessung auf der Plattform erlaubt eine funktionelle Diagnostik des Fußes !

Beispiele dynamischer Druckverteilungen bei Nicht-Diabetikern

Maximaldruckbilder (MPP) für verschiedene Fußformen unauffälliger Maximaldruckbilder (MPP) für verschiedene Fußformen unauffälliger Hohl- Plattfuß

Typische pedographische Merkmale einer unauffälligen plantaren Druckverteilung 1.  Druckverteilung mit normalen Druckwerten unterhalb der Ferse, des Vorfußes und der Großzehe. 2.  Die Metatarsalregionen 1, 2 und 3 zeigen höhere Druckwerte in Relation zu den Metatarsalregionen 4 und 5.

Typische pedographische Merkmale einer unauffälligen plantaren Druckverteilung Fortsetzung 3.  Höhere Druckwerte unterhalb der Großzehe – alle anderen Zehen sind ebenfalls aktiv an der Abrollbewegung beteiligt. 4.  Stetiges Abrollen des Fußes von der Ferse über Mittel- und Vorfuß bis zu den Zehen, d.h. die Ganglinie zeigt eine stetige Linie von der Ferse über den Mittelfußbereich, der zweiten und dritten Metatarsalregion bis zur Großzehe.

Maximaldruckbilder von gesunden Probanden

Ganganalyse: Die Ganglinie beim nicht-neuropathischen Fuß Merkmale: gleichförmige und stetige Abwicklung der Ganglinie über Ferse, Mittelfuß, Vorfuß und Zehen Zehenfunktion deutlich erkennbar

Pedographie einer unauffälligen plantaren Druckverteilung

Beispiele dynamischer Druckverteilungen bei Diabetikern

Maximaldruckbilder von Diabetischen Füßen mit manifester Polyneuropathie Fuß mit DNOAP

Typische pedographische Merkmale beim Abrollvorgang des neuropathischen Fußes 1.  Verminderte zeitliche Belastung der Ferse 2.  Relativ hohe Druckwerte unterhalb der Mittelfußregion (nur bei der diabetischen Neuroosteoarthropathie)

Typische pedographische Merkmale beim Abrollvorgang des neuropathischen Fußes Fortsetzung 3.  Erhöhte Druckwerte insbesondere unter den Metatarsalregionen. 4.  Erhöhte Belastungsdauer der Vorfußregion durch „patschenden“ Gang.

Typische pedographische Merkmale beim Abrollvorgang des neuropathischen Fußes Fortsetzung 5.  Kein normales Abrollen des Fußes, d.h. ungleichförmige und verkürzte Ganglinie als Konsequenz eines pathologischen Abrollvorganges mit schon anfänglicher Belastung des Mittelfußes und fehlendem Abrollen über die Zehen. 6. Sehr geringe, oft fehlende Druckwerte unterhalb der Zehen.

Maximaldruckbilder von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom

Ganganalyse: Die Ganglinie Diabetiker mit per. Neuropathie

Ganganalyse: Die Ganglinie Diabetiker mit per. Neuropathie

Ganganalyse: Die Ganglinie Diabetiker mit per. Neuropathie

Pedographie beim diabetischen Fußsyndrom

II. Therapiekontrolle pedar Im-Schuh-Messung Plantarer Druck im Schuh bei alltäglicher Belastung Qualitätskontrolle der orthopädieschuhtechnischen Einlagenversorgung

Einlagenversorgung mit dem pedar System Beispiel I Versorgung: OSM L. Jahrling, Gießen

Ausgangspunkt: Fuß mit diabetisch-neuropathischer Osteoarthropatie (Messung auf Plattform)

Versorgung mit Einlagen ohne Pmax = 50 N/cm2

Versorgung mit Einlagen ohne mit Pmax = 50 N/cm2 Pmax = 26 N/cm2

Versorgung mit Einlagen ohne mit mit optimierter Pmax = 50 N/cm2 Pmax = 26 N/cm2 Pmax = 15 N/cm2

Einlagenversorgung mit dem pedar System Beispiel II Versorgung: OSM D. Walter, Oberkochen

Patient: 63 Jahre, Typ 2 - Diabetes (seit 11 Jahren), Polyneuropathie (emed Plattformmessung) Versorgung: OSM D. Walter, Oberkochen

Patient: 63 Jahre, Typ 2 - Diabetes (seit 11 Jahren), Polyneuropathie (emed Plattformmessung) Versorgung: OSM D. Walter, Oberkochen

Plattform-Messung Im-Schuh-Messung Pedographie beim neuropathischen Fuß Zusammenfassung Plattform-Messung Im-Schuh-Messung Funktionelle Diagnostik der veränderten dynamischen Fußbelastung Veränderungen des Diabetischen Fußes können frühzeitig erkannt werden Qualitätskontrolle und Therapieüberwachung der Einlagen und/ oder Schuhversorgung Untersuchung der Be-lastung bei Alltags-tätigkeiten Beide Methoden ergänzen sich!