Grundkonzept: Unbewusstes

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 Präsentation transkript:

Grundkonzept: Unbewusstes bewusste Persönlichkeit unbewusste Persönlichkeitsanteile vergessene Inhalte verdrängte Inhalte Unbewusstes: entzieht sich dem direkten Zugang indirekt erschließbar (Träume, Fehlleistungen, Hypnose, psych. Erkrankungen)

Quelle: Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Eisbergmodell.png

Strukturmodell der Persönlichkeit ES Mund als zentraler Erfahrungsraum („orale Phase“ // os = lat. Mund) ab der Geburt Triebe und triebförmige Bedürfnisse (Hunger, Durst, Nähe, …) keine starre Grenze Ich – Außenwelt (dyadische Einheit mit Mutter) Kein Ich-Bewusstsein Kein Wissen um „richtig und falsch Lustprinzip

Arbeitsaufgaben 1 ES-Entwicklung Eine alte Streitfrage in der Psychologie / Pädagogik war, ob man ein Kind im ersten Lebensjahr schreien lassen soll, um seine Lungen zu stärken oder um das Kind nicht zu verwöhnen. Welche Position würde hier die Psychoanalyse einnehmen? Welche fundamentalen Lebenserfahrungen im ersten Lebensjahr können eine „gesunde Entwicklung“ unterstützen? Welche Lebenserfahrungen im ersten Jahr könnten eine „gesunde Entwicklung“ beeinträchtigen oder erschweren?

Strukturmodell der Persönlichkeit Ende des 1. Lebensjahres (fließend!) Spracherwerb Motorische Entwicklung Beherrschung der Körperausscheidungen (  anale Phase) Verfestigung der Grenze Ich – Außenwelt Aktivität, Autonomie Realitätsprinzip ergänzt Lustprinzip

Arbeitsaufgaben 2 Ich-Entwicklung Auf welche Weise / durch welche Aktivitäten des Kindes entwickelt und verstärkt sich das Ich? Welche äußeren Umstände und welches Erziehungsverhalten unterstützt eine stabile Ich-Entwicklung? Durch welchen äußeren Umstände und durch welches Erziehungsverhalten könnte eine stabile Ich-Entwicklung erschwert sein?

Strukturmodell der Persönlichkeit 3 Über-Ich ab 3. Lebensjahr (Trotzphase!) Kind lernt die Unterscheidung zwischen „RICHTIG“ und „FALSCH“ auf der Grundlage von Regeln und Normen Internalisierung (=Verinnerlichung) von ursprünglich äußeren (z. B. elterlichen) Normen Geschlechtsrollen-Identität (ödipale Phase) Gewissen; Sollprinzip ersetzt Lustprinzip und Realitätsprinzip

Über-Ich-Entwicklung Arbeitsaufgaben 3 Über-Ich-Entwicklung Was sind günstige Voraussetzungen für die Entwicklung eines stabilen Über-Ichs (Lebenssituation, Verhalten der Bezugspersonen) Wann / unter welchen Umständen ist es für ein Kind schwer, in einem oder in mehreren Bereichen ein stabiles Über-Ich zu entwickeln? Wann / unter welchen Umständen wird ein Kind vermutlich ein sehr einengendes / rigides Über-Ich (z. B. im Hinblick auf die eigene Körperlichkeit) entwickeln? Welche Folgen wird ein solches sehr enges Über-Ich haben? Wann / unter welchen Umständen wird ein Kind vermutlich ein sehr liberales / wenig verbietendes Über-Ich (z. B. im Hinblick auf die eigenen Rechte) entwickeln? Welche Folgen wird ein solches sehr liberales Über-Ich haben?

Persönlichkeitsstruktur der erwachsenen Persönlichkeit (= tiefenpsychologisches Persönlichkeitsmodell) Über – Ich („Gewissen“) Normen, Verbote, Gebote, (größtenteils bewusst, teilweise aber auch unb.) Soll-Prinzip ES (teilweise unbewusste) Triebe; enthält Verdrängtes folgt dem Lustprinzip ICH (Bewusstsein, integrative Funktion, Vermittlung) folgt dem Realitätsprinzip Außenwelt kontrolliert drängt auf Erfüllung wehrt ab

Arbeitsaufgaben 4 Was bedeuten die Begriffe „Lustprinzip“, „Realitätsprinzip“ und „Sollprinzip“? Wie lassen sich die folgenden Phänome mithilfe des psychoanalytischen Strukturmodells (wenigstens ansatzweise) erklären: psychische Erkrankungen wie Sucht, Ängste, Zwänge Gewaltausbrüche wie z. B. bei einem Amoklauf Plünderungen / Vergewaltigungen in (Bürger)kriegssituationen sexuelle Gewalt durch nach außen hin auffallend unauffällige Menschen Was sind (weitere) Beispiele dafür, dass die Kontrollfunktion des ICH - z. B. unter Belastung - zusammenbrechen kann und Es-Impulse ungefiltert durchbrechen können? Was sind (weitere) Beispiele dafür, dass Es-Impulse durchbrechen, weil die Kontrollfunktion der Außenwelt wegfällt? Was muss ein stabiles Ich leisten können?