für Kinder und Jugendliche mit CED Sächsisches Register für Kinder und Jugendliche mit CED 13. Treffen Plauen, 31. März 2006 IgG Subklassen . Dr. med. habil. M. Borte Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig Priv.-Dozent Dr. med. M. Borte, Prof. Dr. med. T. Richter, C. Anders Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am städtischen Klinikum St. Georg Leipzig
Immunglobuline Glyko-Proteine = selbst Antigene B-Lymphozyten, Plasmazellen als Antikörper humorale Immunität 1964 IgG-Subklassen 1, 2 Subklassen: unterscheiden sich in der antigenen Struktur ihrer schweren Ketten IgG (4), IgA (2), IgM (2) 1 Terry, w.d., J.L. Fahey “Subclasses of human gamma2-globulin based on differences in the heavy polypeptide chains.“ (1964) Science 2 Grey, H.M.,H.G. Kunkel „H-chains subgroups of myeloma proteins and normal 7S gamma-globulin“ (1964) J. Exp. Med.
IgG-Subklassen IgG1 IgG2 IgG3 IgG4 Molekulargewicht 146 000 170 000 HWZ (d) 20-23 7-8 Immunantwort Viren (CMV,EBV,Hep) Proteine (Staphylokokken Tetanus) Lipo-Poly-saccharide (HiB, Salmonellen) (Streptokokken Diph.Toxin) andere Ag (Gräser, Insekten)
IgG-Subklassen-Defekte Vorkommen Isoliert selten Isoliert o. kombiniert oft kombiniert meist kombiniert Kombination Teilsymptom komplexen Ig-Mangel mit IgG4 oder IgA-Mangel mit IgG1-Mangel mit IgG2 oder Krankheiten Chron.Lungen-erkrankung Pyogene Infektion Infektionen mit kapsel-haltigen Bakterien Meningitiden rez. Infekte der Atemwege Durchfälle Fieberschübe Atopien
Immunpathologie Lokale (intestinale) und systemische Fehlregulationen des Immunsystems Ersatz von IgA durch IgG (Bookman and Bull, 1979; MacDermott et al., 1993; Brandtzaeg, 1989) Immunkomplexbildung (IgG-Komplement) Entzündung, Zell- und Gewebsuntergang ! T-Zell-Aktivierung, proinflammatorische Zytokine (Interleukin1 und 6, TNF α) (Mahida et al., 1989)
Physiologische prozentuale Verteilung der IgG-Subklassen im Serum Gesunder IgG1 65-75% IgG2 15-25% IgG3 5% IgG4 5% IgG1 65-75% IgG2 15-25% IgG3 5% IgG4 5%
Immunpathologie Unterschiedliche IgG-Subklassen-Expression: IgG1 und 3 bei Colitis ulcerosa, IgG1 und 2 bei M. Crohn (McDermott et al., 1988) IgG1, IgG2, IgG3 bei Colitis ulcerosa IgG1, IgG2, IgG3 bei M. Crohn (Philipsen et al., 1995) (Gouni-Berthold et al., 1999)
IgG-Subklassen-Bestimmung spezifisch gegen die Schwerketten-Epitope gerichtete poly- bzw. monoklonale Antikörper Radiale Immundiffusion (Mancini-Technik) 3 Nachweisgrenze: 30µg/ml für jede Technik eigene Referenzbereiche spezielle Referenzwerte bei Kindern passagere Subklassen-Erniedrigungen 4 Mehrfachbestimmungen, Wiederholung in 3-6 Monaten 3 Bradwell, A.R. „ IgG subclasses – clinical role and new assaye for an expanding demand“ (1993) Eur. Clin. Lab. 4 Zielen, S.,P. Sehrt,P. Ahrens et al „ IgG-Subklassen-Bestimmung. Klinische Relevanz bei Kindern mit rezidivierenden bronchopulmonalen Infektionen“ (1992) Pädiatrie
Normbereiche im Kindesalter alterabhängige IgG-Subklassen-Normalbereiche
Eigene Daten IgG-Subklassenbestimmung bei Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung (CED) Anzahl: 98 Patienten Zeitraum: 09/2004 – 03/2006 Alter: 3. – 20. Lebensjahr IgG-SK-Mangel: 36% (=35 Pat.) Geschlecht: 69% männlich (=24 Pat.) 31% weiblich (=11 Pat.)
Einsendungen
Alter der Patienten
IgG-Subklassenmangel
Schlußfolgerungen Nachweis eines IgG-Subklassenmangel ist Indikator für ein gestörtes Immunsystem am häufigsten liegt ein isolierter IgG3-Mangel bei einer CED vor verminderter Schutz geg. T-Zell-abhängigen Antigenen, wie viralen Antigenen (z.B. CMV, Hep.B) und Proteinantigenen (z.B. bakterielle Toxoide) 4. Therapeutische Maßnahmen Impfungen Antibiotika Immunglobuline