Lernen im Alter – anders als in der Jugend?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Rosa Diketmüller & Christine Nestler Tag des Sports Wien
Advertisements

Kapitel 8 Der Ort an dem wir leben.
PG Leitbild Landjugend weck(t) - was in Dir steckt!
Schüler erfolgreich machen
Interkulturelle Kompetenz der Lehr- und Fachkräfte LWL Münster 10./
Ekkehard Nuissl von Rein Erfahrungen aus dem deutschen Programm
Pro-Skills-Hintergrundphilosophie
Joachim Bauer Gehirnforscher, Psychologe
1. Wir können es: Der gesellschaftliche Reichtum ist vorhanden
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans allemal!?
Die Montessori-Pädagogik
Gruppenarbeit Schüler können sich aktiv am Unterrichtsprozeß beteiligen Zusammengehörigkeitsgefühl wird entwickelt und gefestigt fördert selbständiges.
Stadium der formalen Operationen
Beurteilung der Wirksamkeit von Schulungen Dr. Barbara Moos
Teil 2 Marco Fileccia Kurze Wiederholung Teil 1 Prinzip Gruppenbildung
Trauma und seine Auswirkungen auf das Familienleben
Praktisches Lernen Tamara Tull Christine Neuhöfer.
Nur wer aktiv ist, lernt! __________ Kooperatives Lernen und kooperative Lernformen im Religionsunterricht.
YOGA Jedes bewußte Tun ist Yoga!
Die präventive Psychomotorik nach Bernard Aucouturier
Erfolg durch Selbst-Coaching
Morphologisch (z.B. Energiespeicher, Muskelquerschnitt) Metabolisch
Gegenwartsdiagnose Was bedeutet heute „arbeiten“?
Der Spracherwerb des Kindes
Ein Leben im Gleichgewicht
Was kleine Kinder brauchen, um stark zu werden
Bulgarische Lehrwerke im europäischen Kontext Lehrwerke für den DaF-Unterricht für junge Lerner.
Beruf oder Berufung? Ein kurzer Überblick über die Einflüsse auf den Berufswahlprozess Jugendlicher und junger Erwachsener.
personale Kompetenz (Aussagen der Teilrahmenpläne) Ausdauer entwickeln
George T. Betts, Ed.D. Center for the Education & Study Of Gifted, Talented, Creative Learners University of Northern Colorado
Der Turm als Bild für unser Leitbild
Univ. Prof. Dr. Thomas A. Bauer - University of Vienna, Department for Communications - MEDENKOMPETENZ - Bedingungen und Herausforderungen.
Vielfalt und Ambivalenzen des Alters
Gewußt Wo – Vernetzen in Worms
Dipl. Sozialpädagogin Margit Bösen-Schieck
Kompetenzentwicklung in schwierigen Zeiten: Wie man Jugendlichen dabei helfen kann, die eigene Biografie zu gestalten Perspektive Berufsabschluss, Offenbach.
Das Europäische Sprachenportfolio
Was macht mich einzigartig?
Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus Von 2007 bis.
Lions-Quest „Erwachsen werden“
Ansatzpunkte der EU-Jugendstrategie
Eigenverantwortliches Arbeiten nach Dr. Heinz Klippert
Interkulturelle Kompetenz
für Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule
Evropske vrednote Europaklasse 2.B Gimnazija Poljane Ljubljana/Slowenien.
Selbsthilfegruppe XYZ Es steht in unserer Macht, die Welt aufs Neue zu beginnen Es steht in unserer Macht, die Welt aufs Neuezu beginnen Thomas Paine.
2. Fremdsprache ab Klasse 7
1.3. Lernen im Alter: Hänschen, Hans und die grauen Zellen.
Soziale Arbeit an Schulen im Landkreis Bad Kreuznach
Belastung der SchülerInnen
Älter werden - Abhängig sein?
Qualifizierung von GruppenleiterInnen
Lernen Was? Wie?.
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote – An jedem Tag findet für interessierte.
Kinder unter 3 Jahren und Partizipation
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote 09.03– Den Kindern wurde ein neues Material zur.
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote – Am Schütttisch lassen sich viele verschiedene.
Partizipation junger MigrantInnen gestalten
| igmgorg. Motto 2015 Jung ist, wer... Jugendarbeit in den Moscheen Deutschlands –Identität stärken –Engagement fördern –Unterstützung in.
Die Angebote der Fachstelle XX
Das Fach „Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde“ stellt sich vor
Trialogische Arbeit mit Borderline - hilfreicher Ansatz für alle oder individuelle Hilfe im Einzelfall? ANJA LINK Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Borderline-Trialog.
Kooperatives Lernen.
Prof. Dr. Albrecht Rohrmann
Schule „Komplex „Harmonie“ DSD-1 Der Einfluss von Computerspielen auf Jugendliche Vorgelegt von: Klasse: 10“A“ Betreuer: Frau Grebneva, Deutschlehrerin.
Prof. Dr. Andreas Voss, Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg Präsentation am Freitag, 27. März 2009, TU Dortmund, Fakultät Erziehungswissenschaft.
Soziales Lernen fördert Lebenskompetenzen Bildungs- und Präventionsprogramme Aus- und Weiterbildung.
Workshop 1: „Instrumente für nachhaltige Erfolge bei der Integration in Arbeit“ Moderation: Frau Gesa Sternkopf (DE) und Frau Seija Aalto (FI)
„Ausflug zum Herzmuseum“ Wochenrückblick vom bis
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote vom – Das Händewaschen macht den Wichteln.
 Präsentation transkript:

Lernen im Alter – anders als in der Jugend? Altern und Alter Altern ist ein lebenslanger, biologisch begründeter Prozess, der in seiner Konsequenz zum Abbau somatischer, kognitiver, psychischer und sozialer Fähigkeiten und Fertigkeiten des Menschen führt. Vereinbarung: Altersphase beginnt mit der Beendigung der aktiven Berufsphase, in der Regel im Alter von 60 Jahren.

Phase der Abhängigkeit Phasen des Alters Autonomes Alter (3. Lebensalter) 60 bis 80 Jahre Abhängiges Alter (4. Lebensalter) über 80 Jahre autonome, produktive Phase Phase des Rückzuges Phase der Abhängigkeit und des Verfalls

Lernen im Dritten Lebensalter Erst das Alter macht den Weg frei für selbstbestimmtes Lernen, das die Fremdbestimmung des Lernens überwinden und biografisch entwickelten Bildungsbedürfnissen folgen kann. Lernen zielt auf die Selbstentfaltung der Persönlichkeit und die Behauptung der Selbstständigkeit bis ins hohe Alter. Lernen im Alter ist das Bewahren und Weiterentwickeln der eigenen Identität, ist das Ausstatten mit Mut und Selbstwert zur Bewältigung neuer Lebenssituationen.

Einflussfaktoren auf das Lernen im Alter Das Alter beeinflusst den Grad der Bildungsbeteiligung. Die Höhe des Einkommens ist ein Indikator für mögliche Bildungsbeteiligungen. Bildung verstärkt Bildung. Soziale Kontakte mit gleichgerichteten kulturellen Interessen erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Beteiligung an Bildung. Lernen in altershomogenen Gruppen kann helfen Lernängste abzubauen.

Altern und Lernen im Alter aus kognitiver Sicht Fluide Intelligenz Funktionsbereiche die für kognitive Grundfunktionen, wie tempoabhängige Aufnahme und Verarbeitung Informationen, für Flexibilität und Neuorientierung sowie für die Kombinationsfähigkeit verantwortlich sind erleiden Einbußen. Kristalline Intelligenz Funktionsbereiche, die für soziale Erfahrungen, übungsabhängiges Sprachwissen und kulturelles Wissen zuständig sind, erleiden keine oder nur geringe Einbußen. (relevant erst ab 70)

Altern und Lernen im Alter aus kognitiver Sicht - Konsequenzen Ältere brauchen mehr Zeit, um sich Neues anzueignen oder die Perspektive zu wechseln. Neulernen im Alter fällt schwerer als die Reaktivierung und Bestätigung von bereits Gekonntem und Gekanntem. Je älter die Lernenden, um so verletzlicher sind sie, wenn bisher Gewusstes nicht mehr gelten soll und Geglaubtes entwertet wird. Soziale Erfahrungen und kulturelles Wissen wollen einbezogen werden.

Altern aus psychischer und sozialer Sicht Psychisches Altern zeigt sich in der Zunahme von Resignation und den Verlust an Lebensfreude und Hoffnung. Soziales Altern ist gleichbedeutend mit dem Desintegrationsprozess, der einsetzt, wenn erworbene Kompetenzen von niemand mehr gebraucht werden.

Lernen im Alter aus psychischer und sozialer Sicht Lernen ist als kommunikativer Prozess geeignet, Hoffnung und soziale Anerkennung zu erhalten. Lernen kann somit helfen, psychisches und soziales Altern aufzuhalten Lernen wird durch die Akzeptanz und die Ermutigung anderer positiv beeinflusst. Ein absehbarer Lernerfolg wird mit zunehmenden Alter immer wichtiger. Die soziale Komponente des Lernens beeinflusst immer stärker seinen Erfolg.

Weitere Zusammenhänge zwischen Altern und Lernen Der Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und kognitiven Fähigkeiten nimmt mit steigendem Alter zu. Altern führt zu Beeinträchtigungen der Funktionen der Sinnesorgane und des Bewegungsapparates.

Intelligenz und Kreativität bleiben bis ins hohe Alter erhalten! Die Hirnforscherin und Nobelpreisträgerin Rita Levi Montalcini *22.April 1909 schrieb mit 90 in ihrem Buch über Alterskreativität „Ich bin ein Baum mit vielen Ästen“ „Dichtere Verästelungen und alternative Schaltkreise lassen Optimierungen kreativer Leistungen auch im Alter noch zu, wenn wir intensiv leben, den Kopf trainieren und das tun, was uns Spaß macht.“