VL Bewegungswissenschaft 10. Motor Learning: Praxis
Rahmenkonzept mot. Lernen
Sportler Rahmenkonzept Bewegungs-vorstellung Instruktion Bewegungs-ausführung Bewegungs-wahrnehmung Lehrer
Instruktion
Vormachen (lassen) Verbale Hinweise Medial präsentieren Konfrontieren Instruktion Vormachen (lassen) Verbale Hinweise Medial präsentieren Konfrontieren Arrangieren Sportler Instruktion Bewegungs-vorstellung Bewegungs-ausführung Bewegungs-wahrnehmung Lehrer
Synonym: Modelllernen, Beobachtendes Lernen Was „sieht“ der Schüler? Vormachen Synonym: Modelllernen, Beobachtendes Lernen Was „sieht“ der Schüler? Coordination patterns! Hauptindikation für Demonstrationen Vor und während des Lernens reichlich demonstrieren! Wirkungsmechanismus unklar! Sportler Instruktion Bewegungs-vorstellung Bewegungs-ausführung Bewegungs-wahrnehmung Lehrer
Aufmerksamkeitsgrenzen beachten Schlüsselhinweise wirksam Verbale Hinweise Aufmerksamkeitsgrenzen beachten Schlüsselhinweise wirksam Aufmerksamkeitslenkung (Ball ansehen!) Bewegung einleiten (Geh ins Knie!) Eigenschaften Kurz (1-2 Wörter, Metaphern) Ganz wenige pro Fertigkeit Timing ist wichtig Zu Self-talk übergehen Sportler Instruktion Bewegungs-vorstellung Bewegungs-ausführung Bewegungs-wahrnehmung Lehrer
Prozesse im Sportler
Bewegungsvorstellung Notwendige Voraussetzung zum Neuerwerb Mit Beteiligung des Bewusstseins Wird im Lernprozess verfeinert Bewegungsvorstellung adäquat = Bewegung gelernt Sportler Instruktion Bewegungs-vorstellung Bewegungs-ausführung Bewegungs-wahrnehmung Lehrer
Motor control-Theorien Innen- und Außenaspekt Bewegungsausführung Sportler Instruktion Bewegungs-vorstellung Bewegungs-ausführung Bewegungs-wahrnehmung Lehrer Motor control-Theorien Innen- und Außenaspekt Innenaspekt erzeugt Bewegungswahrnehmung beim Lernenden („Eigeninformation“) Außenaspekt für Lehrer wahrnehmbar (direkt oder technisch vermittelt)
Lehrer
Sorgt für Rückmeldung für Bewegungs-wahrnehmung („Fremdinformation“) Lehrer Sportler Instruktion Bewegungs-vorstellung Bewegungs-ausführung Bewegungs-wahrnehmung Lehrer Nimmt Bewegung wahr Beurteilt Bewegung Sorgt für Rückmeldung für Bewegungs-wahrnehmung („Fremdinformation“) Prozeß- und Produkt-Rückmeldungen Wahl der Medien (z.B. Sprache, Messung, Bild) Feedback-Forschung? (kommt gleich!) Generiert neue Instruktionen / Settings
Feedback
Feedback Feedback intrinsisches extrinsisches visuell auditiv proprio- zeptiv taktil Knowledge of results (KR) Knowledge of performance (KP)
Extrinsisches Feedback: Quellen außerhalb des Übenden Terminologie Feedback: Informationen, die der Ausführende während oder nach seiner Bewegung erhält Intrinsisches Feedback: Sensorisches Feedback während oder nach der Ausführung Extrinsisches Feedback: Quellen außerhalb des Übenden Knowledge of results (KR): Extrinsisches Feedback über Ergebnis oder Zielerreichung Knowledge of Performance (KP): Extrinsisches Feedback über Bewegungsmerkmale, die zum Ergebnis führten
Extrinsisches Feedback Soll Ziellerreichung erleichtern Soll motivieren Manchmal essentiell: Kein intrinsisches Feedback möglich Sensorik beeinträchtigt Erfahrungen fehlen Manchmal redundant: Intrinsisch hinreichend Demonstration verfügbar
Extrinsisches Feedback Kann ML fördern: Verbesserungen bei speed-tasks Koordination komplexer Fertigkeiten Kann ML behindern: Feedback während Performance Wenn jedes Mal zurück gemeldet wird! Wenn falsch zurück gemeldet wird! Wenn Abhängigkeit von Feedback erzeugt wird!
Inhalte von extrinsischem Feedback Fehler oder korrekte Merkmale? Fehler effektiver Korrektes motivierender Mischung? 4:1, Siedentop (1983)!? Qualitäten oder Quantitäten? Anfänger: ausschließlich qualitativ Später: auch quantitativ
Videoforschung „Saarbrücker Schule“ Daugs, Blischke Videofeedback Videoforschung „Saarbrücker Schule“ Daugs, Blischke Wissen über optimale Videorückmeldung Befunde zur Überlegenheit des Videoeinsatzes uneindeutig, aber ... Optimale Lernresultate, wenn Video zusätzlich eingesetzt wird
KR-delay: Post-KR: KR-Zeitstrukturen Realisation 1 Realisation 2 KR KR-delay-Intervall Post-KR-Intervall Realisation 1 Realisation 2 Ohne KR KR KR-delay: Nicht so schnell wie möglich, sondern Optimum (ca. 10 Sek.) Subjektive Fehlerschätzung positiv Post-KR: Ebenfalls Optimum, nicht zu kurz Keine Ablenkungen!
Konsistenter Befund: KR-Frequenz Weniger KR ist besser! „KR-Frequenz-Effekt“ Praktische Konsequenzen
Motivation
Motivationale Aspekte Wichtig für Lernprozeß Regulationsebenen nach Pöhlmann: Reflexe/Triebe: Funktionslust, Bewegungsdrang Emotionen: Freude, Ärger, Angst, Wut, Stolz Erkenntnis/Wille: Langfristige Lernprozesse
Soziale Motive
Teil- vs. Ganzlernmethode Methoden Teil- vs. Ganzlernmethode
Teil- vs. Ganzlernmethode Bewegungsvollzug ganzheitlich, aber... Indikationen für Teillernen: Hohe Komplexität (viele Teilbewegungen) Geringe Vernetzung (serielle Abhängigkeit) Betonung von Teilen im Lernprozess Ökonomisierung, Grenzen testen Optimales Verhältnis!?
Wie zerlege ich eine Fertigkeit? Teillernmethode Wie zerlege ich eine Fertigkeit? Fraktionieren: Separate Komponenten üben Unabhängige Teile gesucht (Brustschwimmen) Segmentieren: Zeitliche Zerlegung Phasen gesucht (Diskuswurf) Ggf. Gesamtbewegung synthetisieren
Wie vereinfache ich eine Fertigkeit? Ganzlernmethode Wie vereinfache ich eine Fertigkeit? Schwierigkeitsgrad reduzieren! Komplexität reduzieren Vernetzung reduzieren Geschwindigkeit reduzieren Situation vereinfachen Hilfen geben, z.B. Rhythmus vorgeben
Probleme des Teillernens Welche Teile? Innensicht ist zu rekonstruieren! Synthese? Immer nach Teillernen vorsehen! Gelingen a priori nicht sicher! Teil-Ganzes-Verhältnis Teile variabler als Ganzes, nicht additiv Ganzes mehr als Summe der Teile Motivationale Gründe sprechen für Ganzlernmethode